Berliner Sechstagerennen - Radeberger Gruppe KG
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und das, so erscheine es ihm, gelte<br />
auch für die deutsche Brauindustrie.<br />
Und da sich niemand dieser Entwicklung<br />
entziehen könne, befinde<br />
sich auch die <strong>Radeberger</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
mitten im Wandel.<br />
Allein in den letzten fünf Jahren<br />
habe ein Drittel der Marktanteile<br />
den Besitzer gewechselt und sich<br />
die Anzahl der Getränkefachgroßhändler<br />
halbiert, zählte Christmann<br />
auf. Gleichzeitig gehöre das<br />
Mischen von Limonade und Bier<br />
heute zum Alltag und die Verbraucher<br />
seien immer schwerer zu binden.<br />
Da die Wechselbereitschaft der<br />
Verbraucher ständig steige, zähle in<br />
Zukunft zunehmend die situative<br />
Attraktivität eines Produktangebots.<br />
„Die Sekunde der Kaufentscheidung<br />
wird zum zentralen<br />
Schauplatz beim Wettbewerb um<br />
die Gunst der Konsumenten“, ist<br />
Christmann überzeugt.<br />
Auf dieses Verbraucherverhalten<br />
könne man entweder mit einem<br />
reduzierten Produktversprechen zu<br />
niedrigem Preis reagieren oder die<br />
Produktangebote über Markenwelten<br />
emotionalisieren. Das, so<br />
Christmann, „gilt selbst für Autos,<br />
und erst recht für austauschbare<br />
Produkte“. Gleichzeitig würden<br />
aber auch die Produktlebenszyklen<br />
immer kürzer und Lösungen als<br />
In 7 WM-Städten<br />
regionaler Platzhirsch:<br />
Berlin . Leipzig . Frankfurt . Köln<br />
Stuttgart . Nürnberg . Dortmund<br />
Antwort auf aktuelle Problemstellungen<br />
seien oftmals schon nach<br />
kurzer Zeit veraltet.<br />
Für die <strong>Radeberger</strong> <strong>Gruppe</strong> sieht<br />
der Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer<br />
viele Parallelitäten in<br />
dieser allgemeinen Entwicklung.<br />
Konnte noch vor zehn Jahren beispielsweise<br />
ein Verkaufsdirektor<br />
einer Monomarkenbrauerei jedem<br />
Einkäufer bei seinen 12 Artikeln im<br />
Portfolio sämtliche Preise, Konditionen,<br />
die Zustellung und Liefer-<br />
Didaktisch durchdacht: Interview-Stil statt vorbereiteter Rede<br />
bedingungen auswendig herunterbeten,<br />
muss ein Key Account Manager<br />
der <strong>Radeberger</strong> <strong>Gruppe</strong> heute<br />
mit ca. 1000 Artikeln umgehen, die<br />
in 12 Brauereien produziert und<br />
über etwa 1000 Getränkefachgroßhändler<br />
an den Handel geliefert<br />
werden. „Unser Verkauf kann<br />
seine Aufgabe heute nur dann leisten,<br />
wenn er auf verlässliche<br />
Transparenz zurückgreifen kann“,<br />
stellte Christmann klar. Was in der<br />
Braubranche gestern noch gut funktionierte<br />
und akzeptiert war, reiche<br />
heute wegen der veränderten<br />
Marktstrukturen und Rahmenbedingungen<br />
nicht mehr aus, um<br />
erfolgreich Bier zu verkaufen.<br />
„Der Preis der Veränderungen für<br />
die <strong>Radeberger</strong> <strong>Gruppe</strong> heißt Komplexität<br />
und Geschwindigkeit“,<br />
erläuterte der Vertriebschef, „beides<br />
müssen wir beherrschen, um unsere<br />
gekaufte Marktführerschaft<br />
inhaltlich auszufüllen und Wachstum<br />
zu generieren“. Angst vor dieser<br />
Entwicklung solle aber keiner<br />
haben: „Vertrauen Sie auf sich<br />
selbst, auf unsere Organisation und<br />
auf unsere Erfahrungen und Lernfähigkeit<br />
aus dem bisherigen Prozess<br />
der Neuausrichtung“. Die<br />
Zukunft könne gemeistert werden,<br />
wenn die in der Veränderung enthaltenen<br />
Chancen entdeckt und<br />
auch innerlich begrüßt werden.<br />
Als Marktführer muss die <strong>Radeberger</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> nach Christmanns<br />
Überzeugung die Veränderungsprozesse<br />
gestalten: Auf der Marktseite<br />
durch Innovationen und vorausblickende<br />
Maßnahmen gegenüber<br />
veränderten Konsumgewohnheiten;<br />
in der Unternehmensorganisation<br />
durch einen Buchungskreis<br />
für alle Brauereien; auf der<br />
Führungsebene durch einen Philosophiewechsel<br />
und nicht zuletzt in<br />
der Unternehmenssteuerung durch<br />
die Schaffung von Transparenz vor<br />
der Entscheidung. Um die Veränderungsprozesse<br />
zu gestalten, gebe es<br />
zwei Alternativen: Die Optimierung<br />
bestehender Prozesse oder die<br />
grundlegende Veränderung der<br />
Prozesse. Letzteres hieße, sich nicht<br />
Rede<br />
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