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Berliner Sechstagerennen - Radeberger Gruppe KG

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Schröder, der ein Querschnittsressort<br />

leitet. Meine Kollegen sind<br />

einerseits höchst kompetent in<br />

ihren jeweiligen Aufgabengebieten,<br />

andererseits besitzen sie starke, ausgeprägte<br />

Persönlichkeiten. Sie interessieren<br />

sich nicht nur für das Wohl<br />

ihrer Bereiche, sondern streben stets<br />

das Gesamtoptimum der <strong>Gruppe</strong><br />

an, und das kann z.B. bei Investitionen<br />

auch einmal zu Lasten ihres<br />

Geschäftsbereiches gehen.<br />

Ein weiterer Punkt ist unser gutes<br />

Berichtswesen, das uns über die<br />

Entwicklung der einzelnen Unternehmen<br />

auf dem Laufenden hält,<br />

und unser kleiner, aber sehr effektiver<br />

Stab der Holding, der den<br />

<strong>Gruppe</strong>nfirmen kompetent zuarbeitet<br />

und sich als Dienstleister versteht.<br />

Die Problematik des Wasserkopfes<br />

in der Konzernzentrale kennen<br />

wir nicht.<br />

Redaktion: Worin liegen die wesentlichen<br />

Unterschiede und Vorteile eines<br />

Familienunternehmens gegenüber<br />

einer Aktiengesellschaft?<br />

Dr. Oetker: Aus Sicht des Familienunternehmens<br />

wissen wir es zu<br />

schätzen, dass unsere Unternehmenspolitik<br />

nicht ständig von Analysten<br />

begleitet wird. Als diversifiziertes<br />

Unternehmen hätten wir<br />

von vornherein einen Malus hinzunehmen,<br />

und dies, obwohl wir die<br />

Diversifikation als Stärke empfinden.<br />

Bei den Aktiengesellschaften<br />

werden die Vierteljahresberichte<br />

und Analysen vielfach als ständiger<br />

Druck empfunden, der zu einer<br />

Kurzfristigkeit des Denkens und<br />

Handelns führt. Wir können dagegen<br />

unsere Strategie langfristig und<br />

ohne fremde „Hilfe“ verfolgen. Wir<br />

sind auch nicht von den Ausschlägen<br />

des Börsenkurses abhängig, der<br />

uns ein bestimmtes Verhalten<br />

abverlangt. Unser Motto ist: Wer<br />

die Börse nicht braucht, sollte sie<br />

meiden.<br />

Redaktion: Die Globalisierung schreitet<br />

mit großen Schritten voran. Welchen<br />

Stellenwert hat Deutschland für<br />

die Oetker-<strong>Gruppe</strong>?<br />

Dr. Oetker: Deutschland ist unser<br />

wichtigster Markt. 42 Prozent des<br />

<strong>Gruppe</strong>numsatzes tätigen wir hier.<br />

Nicht nur wegen der großen Zahl<br />

der Konsumenten und der hohen<br />

verfügbaren Einkommen wird dies<br />

auch in Zukunft so bleiben. Hier<br />

haben wir uns entwickelt und hier<br />

kennen wir die Marktverhältnisse<br />

wie in keinem anderen Land. Hier<br />

verfügen wir über starke Marktpositionen,<br />

die die Internationalisierung<br />

unseres Geschäftes erst möglich<br />

machen. Deutschland bleibt<br />

strategisch bedeutend.<br />

Redaktion: Wie kam die Oetker-<strong>Gruppe</strong><br />

überhaupt auf die Idee, sich im<br />

schwierigen Biermarkt zu engagieren?<br />

Dr. Oetker: Bereits in den 30er<br />

Jahren hatte meine Familie ein<br />

Aktienpaket an der DAB erworben,<br />

aber damit kein unternehmerisches<br />

Engagement verbunden.<br />

Doch sie stand dem Produkt Bier<br />

positiv gegenüber. Zum guten<br />

Essen gehören schließlich gute<br />

Getränke. In den 50er Jahren<br />

erwarb dann mein Vater die Bank<br />

für Brauindustrie, die eine Reihe<br />

von Brauereibeteiligungen hielt.<br />

Bank- und Biergeschäft, das gefiel<br />

ihm. Später wurden diese Beteiligungen<br />

ausgebaut und weitere<br />

Brauereien erworben. Es entstand<br />

eine bedeutende Brauereigruppe,<br />

die heutige <strong>Radeberger</strong> <strong>Gruppe</strong>.<br />

Der Umbruch im deutschen Biermarkt<br />

veranlasste uns, unsere Strategie<br />

zu überprüfen und durch die<br />

Akquisition von Brau und Brunnen<br />

die marktführende Position<br />

anzustreben.<br />

Redaktion: Mit Brau und Brunnen<br />

hat die Biersparte innerhalb der <strong>Gruppe</strong><br />

an Größe gewonnen. Wie wirkt sich das<br />

auf ihre Bedeutung aus? Hat sie damit<br />

auch mehr Gewicht bekommen?<br />

Dr. Oetker: In der Oetker-<strong>Gruppe</strong><br />

ist schiere Größe weniger relevant.<br />

Entscheidend für die Bedeutung<br />

eines Geschäftsbereiches ist<br />

eine nachhaltige Steigerung des<br />

Unternehmenswertes und eine<br />

Marktperspektive, die sich durch<br />

Erreichen unserer Kennzahlen<br />

bemisst. Wir sind davon überzeugt,<br />

dass die neu formierte<br />

<strong>Radeberger</strong> <strong>Gruppe</strong> dies erreicht.<br />

Die Brauereigruppe mit ihren<br />

nationalen und regionalen Marken<br />

gehört deshalb zu den Kernaktivitäten<br />

unserer <strong>Gruppe</strong>.<br />

Redaktion: Gibt es Sparten, denen Sie<br />

ein besonderes Interesse entgegen bringen,<br />

an denen Ihr Herz mehr hängt als<br />

an anderen?<br />

Dr. Oetker: Da ich auch gelernter<br />

Reedereikaufmann bin, hat mich<br />

die Faszination, die von der Schifffahrt<br />

ausgeht, früh erfasst und nie<br />

losgelassen. Als überzeugter Markenartikler<br />

bin ich natürlich in der<br />

Welt des Konsums und der Marken<br />

zuhause. Letztlich sind mir aber alle<br />

Unternehmen der Oetker-<strong>Gruppe</strong>,<br />

mit denen ich schließlich tagaus,<br />

tagein zu tun habe, auch emotional<br />

nahe.<br />

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