Familienfüchse im Abo

Oje, ich wachse!
Von den acht "Sprüngen" in der
mentalen Entwicklung Ihres Kindes
während der ersten 14 Monate und
wie Sie damit umgehen können
Von Hetty van de Rijt und Frans X.
Plooij
Alle jungen Eltern stehen immer wieder
vor der Situation, dass ihr Baby sich
scheinbar ohne Grund die Seele aus
dem Leib schreit. Es ist satt, frisch gewickelt,
wird umher getragen und lässt
sich trotzdem durch nichts beruhigen.
Ursache dafür sind Sprünge in der
mentalen und körperlichen Entwicklung
eines Babys, die notwendig sind, um
die überlebenswichtigen sensomotorischen
Fähigkeiten zu entwickeln.
Diese Entwicklungsstufen, die ein Baby
alle vier bis sechs Wochen durchläuft,
sind jedoch auch beängstigend und
verstörend und würden wohl auch
jeden Erwachsenen zum Heulen
bringen.
Das Buch ist logisch aufgebaut: Acht
Kapitel decken die acht Entwicklungsstufen
ab; viele Erfahrungsberichte und
Beispiele machen deutlich, welche
Lernphase das Kind in welchem Alter
durchläuft und wie die Eltern es bei
seinem oft schwierigen Entwicklungssprung
unterstützen können.
Fazit: Ein Buch, das Geduld und Verständnis
zu geben vermag - auch oder
gerade dann, wenn die Familie mitten
in einem Entwicklungssprung steckt.
Lesetipps - das Zebef-Team empfiehlt:
Schlafen und Wachen
Ein Elternbuch für Kindernächte
Von William Sears
Babys, die bereits ab dem dritten
Monat durchschlafen sind eher die Ausnahme.
Stattdessen kämpfen übermüdete
Mütter und Väter mit ihrer Geduld,
wenn der Nachwuchs zum dritten
Mal die Nacht wach wird und gleich zu
schreien beginnt, wenn er wieder ins
eigene Bettchen gelegt wird.
Empfehlungen, das Kind schreien zu
lassen, stehen dem instinktiven
Wunsch gegenüber, den kleinen
Menschen zu sich zu nehmen und zu
trösten. Das Buch unterstützt dieses
elterliche Bedürfnis. Es erklärt wissenschaftlich
fundiert, warum Babys
anders schlafen als Erwachsene und
wieso man nicht auf den "distanzierten
Betreuungsstil" á la Schreien lassen
hereinfallen sollte. Der Autor ist
Wissenschaftler, Kinderarzt und erfahrener
Vater einer großen Familie. Er
verbindet die Ergebnisse der Schlafforschung
mit großem psychologischem
Einfühlungsvermögen und
tiefem Respekt vor der Persönlichkeit
des kleinen Kindes. Dabei verspricht er
keine einfachen Antworten, doch mit
seinen Anregungen können Eltern und
Kind zu einem ruhigen und entspannten
Schlaf finden.
Fazit: Ein Buch, in dem das Wohl des
Kindes an erster Stelle steht und einen
angenehmen und nützlichen Kontrast
zu anderen Schlafratgebern darstellt.
PEKiP: Spiel und Bewegung
mit Babys
Mehr als 100 Anregungen für das
erste Jahr
Von Liesel Polinski
In diesem Buch finden Eltern viele
Tipps, wie sie ihr Baby im ersten
Lebensjahr mit ganz einfachen Mitteln
spielerisch fördern können. Die Anregungen,
die auf dem Prager-Eltern-
Kind-Programm (PEKiP) basieren, sind
sehr abwechslungsreich und sprechen
die verschiedenen Phasen der kindlichen
Entwicklung an. Das Buch ist
übersichtlich und chronologisch gegliedert.
Man muss es nicht komplett
lesen, sondern kann dem Alter des
Babys entsprechend die einzelnen
Kapitel durchnehmen und findet immer
die passenden Anregungen für das
gewünschte Alter. Vorgeschlagene
Spielutensilien (z.B. Wasserball) finden
sich in den unterschiedlichen Kapiteln
wieder, mögliche Anschaffungen helfen
also nicht nur in einem bestimmten
Entwicklungsabschnitt, sondern sind
das ganze erste Jahr einsetzbar.
Hilfreich somit auch für Eltern mit
kleiner Geldbörse. Die Autorin Liesel
Polinski ist Mitbegründerin des PEKiP
e.V., Kursleiterin und Ausbilderin für
Eltern-Kind-Gruppen und hat mehrere
erfolgreiche Bücher veröffentlicht.
Fazit: Ideal für interessierte und
fragende Eltern, die keinen PEKiP-Kurs
in ihrer Nähe besuchen können oder
wollen.
Familienfüchse 1/2010 - 10