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Familienfüchse im Abo

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intellektuellen auf die soziale und emotionale Reife vornehmen<br />

und in diesen Bereichen zu hohe Anforderungen<br />

stellen, was dann zu Überforderung führen kann. Es könnten<br />

falsche Typisierungen vorgenommen werden, wonach z. B.<br />

ein hochbegabtes Kind stärker gefährdet sei, psychische<br />

Störungen zu entwickeln bzw. von dem Kind Perfektion in<br />

allen Bereichen des Lebens erwartet wird. Wie jeder Mensch<br />

hat auch das hochbegabte Kind Stärken und Schwächen. Die<br />

Beachtung dieser individuellen Besonderheiten des Kindes ist<br />

entscheidend. Pauschalaussagen und Stereotype werden<br />

dem Kind nicht gerecht. Diese könnten sogar dazu führen,<br />

dass das Kind mehr und mehr diese Erwartungen aus der<br />

Umwelt verinnerlicht und Probleme entwickelt, die, <strong>im</strong> Sinne<br />

von sich selbst erfüllenden Prophezeihungen, von ihm<br />

„erwartet“ werden.<br />

Probleme können auch <strong>im</strong> Sozialleben entstehen. Hochbegabte<br />

müssen lernen, mit intellektuell geringer befähigten<br />

Klassenkameraden umzugehen. Das erfordert von ihnen zum<br />

einen Anpassung aber auch individuelle Autonomie. Von<br />

Lehrer/innen wird verschiedentlich darauf hingewiesen, dass<br />

manche hochbegabte Kinder in der Schule zu einem ausgeprägten<br />

Führungsverhalten neigen und unbeabsichtigt versuchen,<br />

andere Kinder zu dominieren. Das kann dann <strong>im</strong><br />

sozialen Kontext zu Konflikten führen, was wiederum nach<br />

sich zieht, dass solche Kinder bei den Mitschülern „unbeliebt“<br />

sind. Eine weit überdurchschnittliche intellektuelle Begabung<br />

bietet für verschiedene Begabungsrichtungen und –gebiete<br />

günstige Voraussetzungen. Es besteht die Qual der Wahl bei<br />

zu vielen „Talenten“. Deshalb ist insbesondere in Hinblick auf<br />

die Berufswahl eine qualifizierte Beratungs- und Entscheidungshilfe<br />

notwendig, die die Fähigkeiten und Interessen<br />

klärt und Möglichkeiten aufzeigt, damit verhindert wird, dass<br />

sich das hochbegabte Kind „verzettelt“. Es muss sich ausprobieren<br />

können, aber auch notwendige Spezialisierungsniveaus<br />

erreichen. Es gibt Kinder und Jugendliche, die trotz<br />

einer sehr hohen intellektuellen Begabung in der Schule keine<br />

überdurchschnittlichen oder sogar nur unterdurchschnittliche<br />

Fachbeitrag<br />

Foto: ©S.Hofschlaeger/PIXELIO<br />

Leistungen erbringen. Diese „Underachiever“ sind häufig sehr<br />

unglücklich und anfällig für psychische Störungen.<br />

Die Ursachen für Minderleistung bei hoher Begabung sind von<br />

Kind zu Kind sehr unterschiedlich und liegen in der Umgebung<br />

des Kindes und/oder bei diesem selbst, wobei sich beides<br />

natürlich wiederum wechselseitig beeinflusst. Eine geringe<br />

Orientierung der Familie an den Bedürfnissen und Wünschen<br />

der Kinder, nicht erkannte Begabungen und Kreativität des<br />

Kindes in der Schule sowie Anfeindungen und Ausgrenzungen<br />

<strong>im</strong> Klassenverband lassen sich hier als mögliche Ursachenkomplexe<br />

nennen. Die Begabungserkennung bei<br />

Underachievern ist schwierig, was häufig dazu führt, dass eine<br />

notwendige und <strong>im</strong> Interesse des Kindes wünschenswerte<br />

Förderung unterbleibt.<br />

Prof. Dr. Helga Joswig, Universität Rostock<br />

Institut für Pädagogische Psychologie<br />

„Rosa und David Katz“<br />

Stark und geborgen-mein Weg in den Beruf-mit Familie<br />

Foto: © S.-Hofschlaeger/PIXELIO<br />

Du willst bei deinen Eltern ausziehen, aber das ist nicht ganz<br />

so einfach wie gedacht? Du willst eine eigene Familie<br />

gründen, aber es gibt ja doch noch einige offene Fragen? Du<br />

hast schon deine eigene kleine Familie, aber die Sache läuft<br />

noch nicht so richtig rund? Du willst jetzt erstmal was für dich<br />

tun, hast Fragen zu Ausbildung, finanzieller Unterstützung,<br />

Kinderbetreuung, ... ? Bei uns triffst du Leute, die auch gerade<br />

zu Hause ausgezogen sind, die manchmal Stress mit dem<br />

Freund haben, einen Ausbildungsplatz suchen, die <strong>im</strong> Moment<br />

einfach ein bisschen überfordert sind... . Vier mal drei Stunden<br />

dreht’s sich um Tipps & Tricks zum Thema „eigener Haushalt“,<br />

Ämter, Behörden, Bank, Versicherung, Wohnung, deinen Weg<br />

nach der Schule – egal ob geschafft oder abgebrochen, kleine<br />

Kinder und kleine Sorgen und vieles mehr. Wir hören dir einfach<br />

mal zu, versuchen, deine Fragen zu beantworten, zeigen<br />

dir die richtigen Ansprechpartner in deiner Stadt, unterstützen<br />

dich bei deinem Leben! Komm doch einfach mal vorbei ... 16-<br />

19.00 Uhr am 29.6. Zebef, Gästeetage/ 3.8. NEZ Drusenhorst/<br />

7.9. Zebef, Gästeetage/ 15.10. Zebef, Aula. Anmeldung unter<br />

Tel. 03874-6242452 bei Regina Prey. Das Projekt wird gefördert<br />

durch das Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend (BMFSFJ), den Europäischen Sozialfonds<br />

(ESF) und die Europäische Union.<br />

<strong>Familienfüchse</strong> 1/2010 - 20

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