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Kitas im Landkreis Das DRK - ein Kita-Träger im Landkreis „Für uns steht das Kind in seiner Lebenssituation im Mittelpunkt“ Die Anforderungen und Erwartungen an Kindertageseinrichtungen haben sich in den letzten Jahren gravierend verändert. Neue Erkenntnisse der Bildungsforschung und der Entwicklungspsychologie sowie der Pädagogik der frühen Kindheit und auch der Hirnforschung bestätigen die Annahme, dass in den „ersten Jahren“ entscheidende Weichen für die spätere Bildungs- und Lebensbiographie eines Menschen gestellt werden. Eine Reaktion darauf ist der vom Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern herausgegebene Rahmenplan für die zielgerichtete Vorbereitung auf die Schule. Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung sowie die konzeptionelle Weiterentwicklung der Einrichtung machen fachliche Beratung und Fortbildung notwendig, die wir beim DRK als verbindlich ansehen. Neue Erwartungen und Ansprüche führen zu höheren Anforderungen an die Praxis. Die DRK-Kindertageseinrichtungen im Landkreis Ludwigslust stellen sich diesen Herausforderungen, indem sie bedarfsgerechte Angebote auf qualitativ hohem Niveau entwickeln und umsetzen. Alle Kitas arbeiten nach einer Rahmenkonzeption, die je nach Größe, Struktur und Lage der Einrichtung besondere Schwerpunkte und eine jeweils eigene Konzeption als Handlungsgrundlage erarbeitet hat. So h a t z u m B e i s p i e l d i e D R K - Kindertagesstätte „Sonnenblume“ in Sülstorf den Schwerpunkt auf Bewegung gesetzt. Unsere Einrichtung „Kinderglück“ in Prislich arbeitet nach den fünf Elementen von Sebastian Kneipp: Bewegung, Wasser, Gesunde Ernährung, Kräuterheilkunde und Seelisches Wohlbefinden. Unser pädagogischer Auftrag basiert auf den Grundsätzen des Roten Kreuzes und dem Leitbild der DRK- Kita. Für die Arbeit der Kindertageseinrichtungen bedeuten die Grundsätze: Menschlichkeit: Wir achten das Kind als eigenständige Persönlichkeit. Unparteilichkeit: Kinder lernen das Erk ennen und A n erkenn en der Individualität des Anderen. Neutralität: Vertrauen bilden und Konfliktlösungen gemeinsam erarbeiten. Unabhängigkeit: Wir richten die Konzeption nach den Grundsätzen des Roten Kreuzes aus. Freiwilligkeit: Kinder lernen, sich aus freiem Willen für andere einzusetzen, ohne auf den eigenen Vorteil zu schauen. Einheit: ein konstruktives Miteinander unter der Idee der menschlichen Tätigkeit. Universalität: Wir sind Teil einer weltweiten Gemeinschaft und fühlen uns der Idee des Roten Kreuzes verpflichtet. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe orientiert sich das DRK primär an sozialpädagogischen Werten und Erkenntnissen. Unser Leitbild dient unseren Kindertageseinrichtungen als pädagogischer und fachpolitischer Orientierungsrahmen und liefert zusätzlich Eckdaten für die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der Praxis. Die aus den Grundsätzen des Roten Kreuzes abgeleiteten Werte begründen die Ziele unserer Arbeit. Für uns steht das Kind in seiner Lebenssituation im Mittelpunkt. Wir achten Kinder als eigenständige Persönlichkeiten, deren Würde den gleichen Stellenwert hat wie die eines Erwachsenen. Kinder sind aktive Gestalter ihrer Entwicklung. Sie haben alle den gleichen Anspruch auf Bildung, Erziehung und Betreuung ohne Ansehen von Nationalität, der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion, ihres Geschlechtes, der sozialen Stellung und ihrer speziellen körperlichen, seelischen und geistigen Bedingungen. Wir verstehen uns als Anwalt der Kinder. Dabei richten wir unsere besondere Aufmerksamkeit auf solche, die von der Gesellschaft ausgegrenzt bzw. benachteiligt werden, und setzen uns gemeinsam mit allen Beteiligten für die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern ein. Wir ermöglichen Partizipation. Das heißt: Kinder werden entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen Fragen und Entscheidungen beteiligt, die sie betreffen. Eltern bieten wir eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit und Mitwirkung. Wir beteiligen uns an der Ausbildung des Berufsnachwuchses, indem wir Vorschulkinder lernen schwimmen im „Kinderglück“ in Prislich. Foto: DRK Lernfelder in der sozialpädagogischen Praxis zur Verfügung stellen. Auf der Basis unserer Rotkreuz-Grundsätze wirken wir mit bei kommunalpolitischen Entscheidungen, die Kinder und ihre Familien betreffen und setzen uns für die Belange der Kinder und ihrer Familien in örtlichen Fachgremien und in der Öffentlichkeit ein. Wir kooperieren mit allen Institutionen und Personen, die uns bei der Erfüllung unserer Ziele und Aufgaben hilfreich sein können. Liane Wengelnik Leiterin Sozialarbeit DRK KV Ludwigslust e. V. Weitere Infos über: www.drk-lwl.de Familienfüchse 1/2010 – 18
Ist mein Kind hochbegabt? Fachbeitrag Das ist eine Frage, die sich Eltern im Zusammenhang mit der Erziehung und Entwicklung ihrer Kinder immer dann stellen, wenn ihr Kind Verhaltensweisen zeigt, die mehr oder weniger auffällig sind. Nämlich immer dann, wenn ihr Kind außergewöhnliche Leistungen in der Schule oder Freizeit zeigt und/oder über Langeweile in der Schule klagt, wenn es sehr wissbegierig ist und Fragen stellt, die von ihnen nicht oder nur unzureichend beantwortet werden können, wenn es eigenständig im Vorschulalter damit beginnt Lesen und Schreiben zu erlernen, sich Bücher selbst zu erschließen und recht frühzeitig erstaunliche Fertigkeiten im Umgang mit dem Computer äußert. Aber auch dann, wenn sich das Kind auffällig im Umgang in der Familie bzw. im Freundes- und Bekanntenkreis verhält, es aggressiv bzw. häufig verstimmt, sogar depressiv erscheint, wenn den Eltern auffällt, dass das Kind recht kreativ ist und wissbegierig, aber in der Schule Minderleistungen erbringt. Hier handelt es sich um Verhaltensauffälligkeiten, die am häufigsten angegeben werden, wenn Eltern ihre Kinder für eine psychologische Diagnostik und Beratung bei der Begabungspsychologischen Beratungsstelle im Institut für Pädagogische Psychologie an der Universität Rostock „Odysseus-Projekt“ vorstellen. Es zeigt sich in Gesprächen dann, dass Eltern unsicher sind bei der Bewertung des Verhaltens ihrer Kinder. Sie merken, dass viele ihrer erzieherischen Bemühungen, die sich bei anderen Kindern - Geschwistern und Freunden und Freundinnen des Kindes - bewährt haben, sich bei ihrem Kind als nicht angemessen erweisen. Eltern möchten nun wissen, wie sie selbst, die Kindertagesstätte oder die Schule ihrem Kind besser gerecht werden können und ob das ungewöhnliche Verhalten tatsächlich seine Begründung in einer vorliegenden besonderen Begabung findet. Bei der Suche nach Antworten kann man davon ausgehen, dass Begabungen zunächst als Dispositionen bzw. Potentiale individuell angelegt sind. Damit sich das Begabungspotential aber bis zur Höchstleistung entwickeln kann, sind in den verschiedenen Begabungsbereichen fast immer lange Lern- und Übungsphasen nötig. Dabei ist das sich entwickelnde Kind auf die Förderung durch die Umwelt angewiesen. Familienfüchse 1/2010 - 19 Foto: ©Rainer Sturm/PIXELIO Die auch vertretende Auffassung, dass sich besonders Begabte allein, ohne externe Hilfe und gegen widrige Umstände aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten durchsetzen, ist ein Trugschluss. Vielmehr ist unstrittig, dass z. B. Spitzenleistungen in Musik und Sport nur durch langfristiges intensives Üben und Trainieren unter Anleitung von Experten erbracht werden können. Eine Studie an Violinspielern ergab diesbezüglich, dass die Besten ihres Faches im Alter von 21 Jahren bereits mehr als 10000 Übungsstunden hinter sich hatten. Bei der intellektuellen Leistungsfähigkeit verhält es sich ebenso. Auch diese muss dauerhaft durch Wissens- Foto: ©Rainer Sturm/PIXELIO vermittlung gefördert werden, durch Aufgabenstellungen herausgefordert, durch Anerkennung und Lob bekräftigt und durch fähige Pädagogen und Vorbilder in konstruktive und produktive Bahnen gelenkt werden. Fähigkeiten, die nicht in Anspruch genommen werden, entwickeln sich nur unvollkommen und können verkümmern. Dabei gilt, dass Hochbegabte nicht gleich Hochbegabte sind. Die Hochbegabten gibt es nicht. Sie unterscheiden sich in ihrer Persönlichkeit ebenso voneinander wie normal Begabte. Es gibt Hochbegabte, denen alles geschenkt zu werden scheint, es gibt Spätentwickler und es gibt Begabte, die nie eine Chance hatten, ihr Potential zu entfalten. Manche entwickeln sich zum Experten oder zum außergewöhnlich kreativen Erwachsenen. Andere unterscheiden sich in ihrem Beruf nicht von durchschnittlich begabten Erwachsenen. Zu den Faktoren, die einen positiven Einfluss auf die Entwicklung Hochbegabter haben, zählen z.B. eine liebevolle, herausfordernde Umwelt im Kleinkind- und Vorschulalter, eine frühzeitige angemessene und gezielte Förderung, Rollenvorbilder (können Eltern sein), persönliche und/oder durch die Umwelt (Elternhaus, Schule) vermittelte Zielsetzungen, das Vertrauen in die eigenen Leistungen und Fähigkeiten (positives Selbstkonzept) oder der Erwerb von Wissen und Fachkenntnissen für die berufliche Entwicklung. Hochbegabte sind in ihrer Entwicklung emotional normal und nicht wie manchmal angenommen allgemein störanfälliger als durchschnittlich Begabte. Es sollten jedoch einige Besonderheiten, mit denen sie sich u.U. auseinandersetzen müssen, beachtet werden: Die Persönlichkeitsentwicklung kann asynchron verlaufen, d.h. die intellektuelle Entwicklung verläuft schneller als die emotionale und körperliche. Es besteht dann die Gefahr, dass Eltern und Lehrer falsche Verallgemeinerungen von der
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