Familienfüchse im Abo
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Wird der Wunsch nach Familie <strong>im</strong>mer seltener?<br />
Dieses Zitat beschreibt den ursprünglichen Sinn, den wir<br />
von einer intakten Familie haben wohl, am besten. Eine<br />
Familie zu haben, bedeutet bedingungslose Geborgenheit,<br />
Verständnis und Zuflucht. Wenn man nicht mehr<br />
weiter weiß und Hilfe braucht, dann weiß man, dass es<br />
Menschen gibt, zu denen man gehen kann. Diese<br />
Menschen nennen wir Familie.<br />
Leider gibt es auch Menschen, die keine Familie haben oder<br />
in ihrer Familie keinen Zufluchtsort haben. Aber die meisten<br />
Menschen können sicherlich von Glück reden, dass sie ein<br />
Zuhause und eine Familie haben. Es gibt natürlich auch<br />
Menschen, die am ganzen gefühlsmäßigen Gerede über<br />
Familienzusammenhalt und dem Zuhause der Seele zweifeln.<br />
Vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
tauchen <strong>im</strong>mer wieder St<strong>im</strong>men auf, die sagen, Familie sei<br />
nicht so wichtig, Freunde zählen viel mehr. Dabei können wir<br />
uns unsere Freunde aussuchen und die Familie nicht.<br />
Natürlich gibt es zahlreiche junge Menschen, denen die<br />
Gründung einer eigenen Familie mit allem was dazu gehört: -<br />
Kinder, Heirat, Enkelkinder usw. - sehr wichtig ist, die ihr<br />
Leben nicht vollkommen alleine verbringen wollen und denen<br />
es egal ist, welchen Stress sie sich mit einer Familie aufbürden.<br />
Genau dieser Stress ist wiederum für viele ein echtes<br />
Problem: Kinder zum Beispiel kosten Geld, und das nicht zu<br />
knapp. Wenn man sich heutzutage anschaut, wohin unser<br />
Geld fließen muss, wenn wir Kinder ernähren „müssen“, dann<br />
sieht es nicht so rosig aus. Es fängt an mit der Kleidung, die<br />
ständig neu gekauft werden muss, weil die Kinder zu schnell<br />
wachsen. Weiter geht es mit der Suche nach Krippen und<br />
Kindergartenplätzen, mit Spielzeug und überteuerten Schulsachen,<br />
mit Taschengeldforderungen - bis hin zu den mittlerweile<br />
kaum noch alleine finanzierbaren Studienkosten. Dazu<br />
kommen dann noch die Lebenshaltungskosten, Miete und ein<br />
bisschen Freizeit will man doch eigentlich auch noch haben?!<br />
Es ist also alles in allem ein ziemlich teures Unterfangen so<br />
eine Lebensgemeinschaft, die sich Familie nennt, aufzubauen<br />
und dieser Weg ist mit vielen Hürden gespickt. Diese Hürden<br />
sehen vor allem die Gymnasiasten, von denen man häufig,<br />
wie auch in dem Fall eines Schülers des Goethe-Gymnasiums<br />
hört, dass sie lieber erst mal Karriere machen wollen, aber<br />
später nach dem Studium Familie schon wichtig ist. Es bleibt<br />
ja schließlich <strong>im</strong>mer noch Zeit für so was. Aber bleibt dafür<br />
wirklich noch Zeit? Einige - vor allem weibliche St<strong>im</strong>men -<br />
reden von Altersgrenzen, die sie sich gesetzt haben, um<br />
Kinder zu bekommen. Wenn diese überschritten sind, wollen<br />
sie auch keine Kinder mehr. Wer will denn schon eine alte<br />
Mutter? Dabei werden auch <strong>im</strong>mer mehr Frauen mittleren<br />
Alters noch einmal oder zum ersten Mal schwanger. Aber<br />
deutlich zu sehen ist bei Jugendlichen mit niedrigerem<br />
Bildungsstand, ohne das als Beleidigung sagen zu wollen,<br />
dass sie viel früher und viel mehr Kinder bekommen als die<br />
Hochgebildeten. Leider ohne dabei die Folgen für die Haushaltskasse<br />
zu berücksichtigen, die leider oft viel zu ungefüllt<br />
ist. Dabei scheinen sie doch alles richtig zu machen, denn es<br />
wird doch <strong>im</strong>mer erzählt, dass zu wenig Kinder geboren<br />
werden und unsere Bevölkerung überaltert.<br />
Junge Redaktion<br />
„Die Familie ist das Vaterland des Herzens.“ (Giuseppe Mazzini, (1805 - 1872))<br />
<strong>Familienfüchse</strong> 1/2010 - 23<br />
Eine Schülerin sagte zum Thema Familie: „Je näher man dem<br />
kommt, umso unsicherer wird man, da man es noch nicht<br />
richtig weiß, ob und wie man Familie will“. Auch in Sachen<br />
Hochzeit - ja oder nein - trennen sich die Meinungen: die<br />
einen wollen sich nicht festlegen und an die ewige Liebe ist<br />
doch gar nicht zu denken und die anderen wünschen sich eine<br />
Traumhochzeit mit allem Drumherum. Oft sind es Jugendliche<br />
aus zerrütteten Familienverhältnissen und Scheidungskinder,<br />
die in die Ehe keinen Glauben setzen und über Verträge und<br />
Gelübde, die für die Ewigkeit gemacht werden nur lachen<br />
können. Von ihnen hört man häufig, dass sie nie heiraten<br />
wollen. Aus intakten Familien kommen da schon eher die<br />
Heiratswilligen, die von ihren Seifenblasenträumen vom<br />
ewigen Bund nicht loskommen und unbedingt selber heiraten<br />
wollen. Vor allem die Mädchen sind es best<strong>im</strong>mt, die von<br />
ihrem Schwarm oder ihrem Freund wohl des Nachts he<strong>im</strong>lich<br />
als Bräutigam in einer weißen Kutsche träumen.<br />
Diese Träume sollten auch nicht aufgegeben werden.<br />
Schließlich gibt es doch für jeden Topf den passenden Deckel<br />
und warum sollte man nicht heiraten, wenn man sich doch<br />
liebt bis zum Tod und darüber hinaus? Und Kinder wären für<br />
unsere Gesellschaft auch nicht verkehrt. Sie würden<br />
wenigstens mal Schwung ins Altershe<strong>im</strong> Deutschland bringen.<br />
Und jede ungeborene befruchtete Eizelle hat das Recht zu<br />
erfahren, was es bedeutet, eine richtige Familie zu haben.<br />
Anna Bittner<br />
Christiane Görtz, 18 Jahre, Fahrbinde:<br />
„Familie war, ist und wird auch <strong>im</strong>mer<br />
eine große Rolle für mich spielen. Ich<br />
kann mir nicht vorstellen, dass ich für<br />
<strong>im</strong>mer in einem anderen Land lebe<br />
ohne meine Familie. Ich brauche sie<br />
einfach um mich herum!“<br />
Marieke Jung, 18 Jahre, Grabow:<br />
„Familie ist für mich <strong>im</strong>mer wichtig, aber<br />
ich möchte mir erst mein eigenes Leben<br />
aufbauen, bevor ich eine eigene Familie<br />
gründe.“<br />
Jan-Floris Thies, 20 Jahre, Pröttlin:<br />
„Familie hat für mich eine sehr hohe<br />
Bedeutung, denn Kinder sind unsere<br />
Zukunft. Der Zusammenhalt untereinander<br />
in einer Familie ist sehr groß<br />
und man ist <strong>im</strong>mer für einander da.“<br />
Anm. der Redaktion: Redakteure der Schülerfirma „Junge Redaktion“ erstellen 14tägig eine Jugendseite <strong>im</strong> Ludwigsluster Tageblatt.