Elektro-Technik
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viele Handlungsfelder, an denen<br />
wir nicht planen können: bei-<br />
spielsweise in der Industrie, in<br />
den mittelständischen Betrieben<br />
oder den privaten Haushalten.<br />
Einsparungen und die Optimierung<br />
der Energieeffizienz sind<br />
Gemeinschaftsaufgaben, die auf<br />
verschiedenen Ebenen gelöst werden<br />
müssen. Die Akteure in den<br />
Kommunen, in Land, Bund, und<br />
Wirtschaft sowie Privatleute sind<br />
dabei gleichermaßen gefragt.<br />
WS: Welche Effekte sind von der<br />
Umstrukturierung der Energieversorgung<br />
für die mittelständische<br />
Wirtschaft und den Arbeitsmarkt<br />
in der Region zu erwarten?<br />
h Palandt: Das ist ein Thema,<br />
dass wir gründlich betrachten und<br />
untersuchen. Abschließende Zahlen<br />
liegen im Moment noch nicht<br />
vor. Der Umbau und die Dezentralisierung<br />
der Energieversorgung<br />
bedeuten natürlich auch unmittelbare<br />
Effekte auf den Arbeitsmarkt.<br />
Das zeigt sich heute bereits. Service,<br />
Dienstleistungen und Handwerk<br />
sind in den verschiedenen<br />
Bereichen der erneuerbaren<br />
Energieproduktion gefragt. Wird<br />
das addiert, zeigen sich erhebliche<br />
Effekte. Ein gutes Beispiel<br />
ist die ehemalige Braunkohleregion<br />
um Helmstedt: Nach dem<br />
Umbau der Energieversorgung<br />
werden hier mindestens genauso<br />
viele Arbeitsplätze zur Verfügung<br />
stehen wie früher. Aber eben in<br />
anderer Struktur bestehend aus<br />
vielen kleineren Einheiten. Ein<br />
relevanter Schub ist auch im Bereich<br />
Forschung und Entwicklung<br />
zu erwarten. Von diesen Entwicklungen<br />
werden die Unistandorte<br />
der Region profitieren ebenso wie<br />
die mittelständische Wirtschaft.<br />
Themen hier sind unter anderem<br />
der Netzumbau und die Zulieferindustrie.<br />
Wir haben nennenswerte<br />
Solarmodulproduktion in der Region.<br />
Die wird ebenso gewinnen wie<br />
andere Mittelständler, die ihren<br />
Sitz im Großraum haben. Wir erwarten<br />
erhebliche positive Effekte<br />
für die konkrete Bruttowertschöpfung<br />
in den nächsten Jahren. Dazu<br />
errechnen wir derzeit detaillierte<br />
Zahlen, die etwa in einem halben<br />
Jahr vorliegen. Deutlich werden<br />
die Effekte beim Blick den aktuellen<br />
Energieimport: Drei Viertel<br />
des Bedarfs müssen wir jetzt<br />
einkaufen, so fließen regelmäßig<br />
Milliardenbeträge in andere Regionen.<br />
Wenn wir selber Erneuerbare<br />
Energien einspeisen, bleibt das<br />
Geld mit allen Konsequenzen im<br />
Großraum.<br />
WS: Begriffe wie Verspargelung<br />
oder Vermaisung verdeutlichen,<br />
dass es kritische Aspekte im Zusammenhang<br />
mit dem Ausbau der<br />
Erneuerbaren Energien gibt. Verfügt<br />
die Region über ausreichend<br />
räumliche Kapazitäten für die<br />
grundlegende Umstrukturierung?<br />
h Palandt: Tatsache ist, dass<br />
der Umbau auf die Versorgung<br />
mit erneuerbarer Energie auch<br />
negative Auswirkungen vor allem<br />
in der Landschaft hat. Irgendwann<br />
ist der Raum einfach<br />
voll. Der Landschaftsverbrauch<br />
ist eine Gradwanderung, bei der<br />
sich tatsächlich die Frage stellt,<br />
wie viel wir zu leisten bereit sind.<br />
Naturschutz und Gesundheit sollten<br />
dabei nicht gegen andere Effekte<br />
ausgespielt werden. Die Intensität<br />
der Landschaftsnutzung<br />
ist vor allem also eine politische<br />
Titelthema: <strong>Elektro</strong>-<strong>Technik</strong><br />
Entscheidung. Positiv ist, dass<br />
Effizienz und Effekte der Szenarien<br />
bereits im Vorfeld genau zu<br />
beschreiben sind, so lässt sich<br />
sehr detailliert differenzieren, an<br />
welchem Schräubchen gedreht<br />
werden soll. Sind zum Beispiel<br />
drei Prozent der Fläche für die<br />
Nutzung mit Windenergie tolerierbar<br />
oder schon nicht mehr.<br />
Positiv ist jedoch, dass sich der<br />
Umbau als Prozess gestaltet.<br />
Also: Learning by doing. Wir weisen<br />
heute Potenzialflächen aus<br />
und schauen in fünf Jahren, wo<br />
wir stehen. So ist es immer wieder<br />
möglich, zu reflektieren und<br />
neue Optionen wahrzunehmen<br />
und umzusetzen. Zudem ist die<br />
Technologie mitten in der Entwicklung.<br />
Wer hätte beispielsweise<br />
vor 20 Jahren gedacht, wohin<br />
uns die technischen Möglichkeiten<br />
heute führen. Genau so ist<br />
auch die Zukunft zu betrachten.<br />
Vielleicht erlauben uns unsere<br />
Fähigkeiten in 20 Jahren ganz andere<br />
Planungen und wir müssen<br />
gar nicht mehr so in die Fläche<br />
gehen um den Energiebedarf zu<br />
decken. Da können wir optimistisch<br />
sein. $<br />
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