JAHRESBERICHT 2011 - Diakonie de La Tour
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Neu im Programm <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong><br />
<strong>Tour</strong>: Psychologische Fortbildungen<br />
Die Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> bietet Fort und Weiterbildungen in<br />
<strong>de</strong>n Bereichen Alten und Krankenpflege, Behin<strong>de</strong>rtenhilfe,<br />
Berufliche Integration, Jugendwohlfahrt und Reformpädagogik<br />
an. Neben diesen bisher schon bestehen<strong>de</strong>n Fortbildungsbe<br />
reichen wur<strong>de</strong> das Angebot <strong>2011</strong> um einen weiteren Themen<br />
kreis erweitert: die psychologischen Themen.<br />
Dabei han<strong>de</strong>lt es sich einerseits um Seminare, die für alle<br />
Interessierten offen sind, an<strong>de</strong>rerseits um solche, die speziell<br />
auf Klinische und Gesundheitspsychologen zugeschnitten<br />
sind und die durch die Qualifikationen <strong>de</strong>r jeweiligen Refe<br />
renten für die verpflichten<strong>de</strong> Fortbildung angerechnet wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
„Wir konnten im ersten Jahr gleich so namhafte Referen<br />
ten wie Professor Peter Fiedler von <strong>de</strong>r Universität Hei<strong>de</strong>l<br />
berg, <strong>de</strong>r über Persönlichkeitsstörungen informierte, und<br />
Dr. Sigrid Alvin aus Wien, die über <strong>de</strong>n Umgang mit Klienten<br />
mit Bor<strong>de</strong>rlinestörungen sprach, gewinnen“, erzählt Astrid<br />
Egger, zuständig für die Seminarorganisation <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />
<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>. Entsprechend schnell waren diese Seminare auch<br />
ausgebucht.<br />
„Gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n<br />
psychologischen und<br />
reformpädagogischen<br />
Seminaren haben wir<br />
vermehrt Teil<br />
nehmer, die nicht in<br />
<strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong><br />
<strong>Tour</strong> arbeiten und so<br />
konnten wir <strong>2011</strong> <strong>de</strong>n<br />
Anteil <strong>de</strong>r externen<br />
Teilnehmer auf 40<br />
Prozent steigern“, erzählt Egger. „Dies zu erreichen, bedurfte<br />
vermehrter Werbetätigkeiten und Öffentlichkeitsarbeit. Neben<br />
<strong>de</strong>n Aussendungen <strong>de</strong>s Fortbildungskatalogs gibt es auch zu<br />
<strong>de</strong>n einzelnen Bildungsbereichen entsprechen<strong>de</strong> Informati<br />
onsfol<strong>de</strong>r und seit Herbst <strong>2011</strong> auch einen eigenen News<br />
letter, <strong>de</strong>r zirka alle drei Wochen an unsere Interessenten<br />
verschickt wird und über die Neuigkeiten aus <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie<br />
und die aktuellen Restplätze informiert.<br />
Die breite Öffentlichkeit konnten wir auch mit unseren<br />
zwei reformpädagogischen Vorträgen von Gernot Candolini<br />
und Lienhard Valentin erreichen, da bei<strong>de</strong> Herren von Radio<br />
Kärnten in die Sendung „Radio family“ eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n und<br />
dort gemeinsam mit Rektor Hubert Stotter über die Veranstal<br />
tung informierten.“<br />
Der Vortrag „Montessori mit Matura“ von Candolini war ein<br />
beson<strong>de</strong>rer Höhepunkt dieses Jahres. Einerseits natürlich<br />
durch die aktuelle Thematik, die sehr viele Besucher in die<br />
Beschäftigungswerkstätte am Steinbruch lockte, aber an<strong>de</strong><br />
rerseits auch durch <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren Veranstaltungsort, <strong>de</strong>r von<br />
Silvia Karner, Leiterin <strong>de</strong>r Treffener Beschäftigungswerkstätte<br />
für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung, zur Verfügung gestellt wur<strong>de</strong>.<br />
Der Verkaufsshop mit <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Klienten erzeugten Pro<br />
dukten aus Keramik, Holz, Filz und an<strong>de</strong>ren Materialien fand<br />
großen Anklang bei <strong>de</strong>n Besuchern und durch die engagierte<br />
Mitarbeit <strong>de</strong>r Klienten <strong>de</strong>r Beschäftigungswerkstätte im Café<br />
wur<strong>de</strong> auch für das leibliche Wohl gesorgt.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> besuchten übrigens knapp 1.000 Teilnehmer die<br />
insgesamt 66 Veranstaltungen <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>.<br />
Hinter <strong>de</strong>n Kulissen war das Jahr <strong>2011</strong> geprägt von <strong>de</strong>r Re<br />
strukturierung <strong>de</strong>r gesamten Seminarorganisation. „Ziel dieser<br />
Umstrukturierungen war, die verschie<strong>de</strong>nen Bereiche wie Se<br />
minaranmeldung, Rechnungslegung, Adressenverwaltung usw.<br />
in ein einheitliches System zu bringen“, so Egger.<br />
„So konnten wir mit En<strong>de</strong> <strong>2011</strong> auf unser neues Seminarver<br />
waltungssystem umstellen, welches uns eine effektivere und<br />
besser strukturierte Seminar und Kun<strong>de</strong>nverwaltung ermög<br />
licht.“<br />
DAS PERSONALMANAGEMENT DER DIAKONIE DE LA TOUR<br />
Mit über 1.000 Angestellten gehört die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> in Kärnten<br />
mittlerweile zu <strong>de</strong>n größten Unternehmen <strong>de</strong>s <strong>La</strong>n<strong>de</strong>s. Das gesamte<br />
Recruiting inklusive Ehrenamt und <strong>de</strong>r Einsatz von Zivildienern sowie<br />
Personal- und Führungskräfteentwicklung wer<strong>de</strong>n über das Personalmanagement<br />
koordiniert. Leiterin Susanne Prentner-Vitek beschreibt<br />
im Interview, welche Möglichkeiten und Herausfor<strong>de</strong>rungen auf die<br />
Mitarbeiter eines Unternehmens auf Expansionskurs warten:<br />
Die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> ist in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren stark gewachsen.<br />
Viel Arbeit für Sie?<br />
Susanne Prentner-Vitek: Allerdings. Die <strong>Diakonie</strong> hat sich in <strong>de</strong>n vergan<br />
genen Jahren massiv verän<strong>de</strong>rt, ist ständig gewachsen. Damit waren wir<br />
beson<strong>de</strong>rs im Recruiting gefor<strong>de</strong>rt.<br />
Wie hoch sind die Anfor<strong>de</strong>rungen, die die <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> an ihre<br />
Mitarbeiter stellt?<br />
Prentner-Vitek: Die Anfor<strong>de</strong>rungen im Sozialbereich sind insgesamt sehr<br />
hoch. Daher ist <strong>de</strong>r Auswahlprozess sehr aufwendig - für gewisse Stellen<br />
gibt es ja auch sehr genaue Vorgaben vom <strong>La</strong>nd, was <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
ausbildungsmäßig mitbringen muss. Wir setzen aber nicht nur Dinge<br />
voraus, wir bil<strong>de</strong>n unsere Mitarbeiter auch weiter. Einer unserer<br />
Schwerpunkte lag im vergangenen Jahr in <strong>de</strong>r Führungskräfteentwicklung,<br />
an <strong>de</strong>r über 60 Teamleiter teilnahmen. Um dies finanzieren zu können,<br />
haben wir <strong>2011</strong> über 100.000 Euro AMSFör<strong>de</strong>rungen für Weiterbildungen<br />
erhalten. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n auch immer wie<strong>de</strong>r Coaching und Supervision<br />
angeboten.<br />
Wie viele Interessierte haben sich im vergangenen Jahr bei <strong>de</strong>r<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> beworben?<br />
Prenter-Vitek: <strong>2011</strong> haben wir insgesamt 113 Stellen ausgeschrieben<br />
und 1.433 Bewerbungen bearbeitet. Im Vergleich zu 2010 hatten wir mehr<br />
Bewerber - trotz<strong>de</strong>m haben wir für Inserate <strong>2011</strong> nur 16.674,39 Euro,<br />
also 5000 Euro weniger als im Jahr davor, ausgegeben, da wir verstärkt<br />
auf Evi<strong>de</strong>nzbewerbungen zurückgreifen.<br />
<strong>2011</strong> war das Europäische Jahr <strong>de</strong>s Ehrenamts. War das freiwillige<br />
Engagement in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> spürbar?<br />
Prenter-Vitek: Das ist es eigentlich immer. Derzeit engagieren sich rund<br />
100 Menschen ehrenamtlich in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> - viele davon ar<br />
beiten in Altenwohn und Pflegeheimen o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Hospizbegleitung. Seit<br />
<strong>2011</strong> ist endlich gewährleistet, dass alle Ehrenamtlichen während ihrer<br />
Tätigkeit versichert sind; ein wichtiger Schritt! Diakonische Helfer hatten<br />
wir im vergangenen Jahr elf, darunter erstmals drei aus Ungarn. Sie wur<br />
<strong>de</strong>n großteils in <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenhilfe und im Bildungsbereich eingesetzt.<br />
Sind das auch die Bereiche, wo am meisten Zivildiener zum Einsatz<br />
kommen?<br />
Prenter-Vitek: In <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenhilfe schon, im Bildungsbereich weniger.<br />
Zivildiener arbeiten bei uns auch vermehrt in Altenwohn und Pflegehei<br />
men o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Jugendwohlfahrt. Insgesamt waren 38 bei uns tätig. Es<br />
kommt regelmäßig vor, dass Zivildiener nach ihrem Einsatz eine Ausbil<br />
dung im Sozialbereich beginnen und weiterhin bei uns arbeiten.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Sozialen Arbeit sind Mitarbeiter stets mit beson<strong>de</strong>ren<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen konfrontiert. Wie stark ist die Fluktuation?<br />
Prentner-Vitek: Es gibt Bereiche, wo die Fluktuation höher ist; in <strong>de</strong>r<br />
Jugendwohlfahrt arbeiten beispielsweise viele Psychologen und Pädago<br />
gen - die sind breit ausgebil<strong>de</strong>t, jedoch nicht unbedingt für diese spezielle<br />
Aufgabe. Zum Arbeitsalltag gehört beispielsweise auch die Haushalts<br />
führung; das lernt man an <strong>de</strong>r Sozialaka<strong>de</strong>mie, jedoch nicht auf <strong>de</strong>r Uni.<br />
Deshalb gibt es bei uns in diesem Fachbereich mittlerweile die Auflage,<br />
dass je<strong>de</strong>r Bewerber schnuppern muss, damit gleich von Beginn an klar<br />
ist, welche Aufgaben zu bewältigen sind.<br />
Ist es manchmal schwierig, geeignete Mitarbeiter zu fin<strong>de</strong>n?<br />
Prentner-Vitek: Teilweise schon - in <strong>de</strong>r Jugendwohlfahrt, aber auch<br />
Ärzte, vor allem Psychiater, o<strong>de</strong>r diplomierte Krankenschwestern sind nicht<br />
immer einfach zu fin<strong>de</strong>n. Allerdings ist <strong>de</strong>r Ruf <strong>de</strong>s Unternehmens gut und<br />
wir erhalten viele Evi<strong>de</strong>nzbewerbungen; aus diesem Pool heraus besetzen<br />
wir immer wie<strong>de</strong>r Stellen nach. Manches müssen wir nicht extra aus<br />
schreiben, weil wir die passen<strong>de</strong>n Kandidaten schon parat haben. Unsere<br />
neue Jobhomepage, die <strong>2011</strong> online gegangen ist, erleichtert das ganze<br />
RecruitingSystem erheblich.<br />
Zur Ihrem Referat gehört auch die Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong>. An <strong>de</strong>n Schulungen<br />
nehmen auch Externe teil - wie gut wird das Angebot insgesamt<br />
angenommen?<br />
Prentner-Vitek: Sehr gut. Die Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> hat sich in <strong>de</strong>n ver<br />
gangenen Jahren stark etabliert. <strong>2011</strong> veranstalteten wir 63 Seminare,<br />
insgesamt haben daran 965 Personen teilgenommen, 40 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Teilnehmer waren Externe. Im Vergleich zu 2010 haben wir die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
Schulungen und <strong>de</strong>r Teilnehmer damit verdoppelt.<br />
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