JAHRESBERICHT 2011 - Diakonie de La Tour
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MENSCHEN MIT<br />
BEHINDERUNG<br />
Im Fachbereich „Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung“ kamen<br />
<strong>2011</strong> unter an<strong>de</strong>rem zwei Großprojekte zum Abschluss:<br />
Der Umbau <strong>de</strong>s Ateliers <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> sowie <strong>de</strong>r Neubau <strong>de</strong>s Wohnhauses<br />
De-<strong>La</strong>-<strong>Tour</strong>-Straße, bei<strong>de</strong> in Treffen. Einen großen Erfolg kann <strong>de</strong>r Fachbereich<br />
zu<strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>m Projekt „Gartenhof“ in Waiern verzeichnen.<br />
Neues Zuhause für zahlreiche Klienten<br />
<strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> in Treffen<br />
Es sieht aus wie ein Lehmbau mit Holzverkleidung - groß und<br />
doch sehr heimelig, eingebettet in wun<strong>de</strong>rschöner <strong>La</strong>ge mit<br />
Blick auf Fel<strong>de</strong>r und Waldrand. Belebt ist das Gebäu<strong>de</strong>, or<br />
<strong>de</strong>ntlich sogar, obwohl es vor kurzem noch leer gestan<strong>de</strong>n ist.<br />
Mit <strong>de</strong>r neuen Umgebung verän<strong>de</strong>rt sich auch <strong>de</strong>r Alltag <strong>de</strong>r<br />
Bewohner, und zwar beträchtlich, <strong>de</strong>nn so haben sie noch nie<br />
gewohnt: betreut und doch eigenständig, mit großen Ba<strong>de</strong>zim<br />
mern und voll ausgestatteter Küche. „Als wir vom Umzug ge<br />
hört haben, war das schon sehr aufregend“, erzählt Bewohner<br />
Andreas Gergely. „Aber es ist richtig schön gewor<strong>de</strong>n!“<br />
Seit November <strong>2011</strong> bewohnt Gergely eine <strong>de</strong>r sechs Grup<br />
pen <strong>de</strong>s Wohnhauses De<strong>La</strong><strong>Tour</strong>Straße in Treffen. Sein<br />
Leben ist seither stärker von Autonomie geprägt, <strong>de</strong>nn die<br />
neue Wohnform bringt viel mehr Selbstbestimmung mit sich.<br />
Teamleiterin Doris Bergner: „Das fängt bei schlichten Dingen<br />
an wie damit, dass nun in <strong>de</strong>r Gruppe über <strong>de</strong>n wöchentlichen<br />
Menüplan bestimmt wer<strong>de</strong>n kann. Früher wur<strong>de</strong> das Essen<br />
von <strong>de</strong>r Zentralküche geliefert - da war man natürlich an die<br />
fixen Speisen gebun<strong>de</strong>n -, nun können die Bewohner selbst<br />
entschei<strong>de</strong>n, was sie essen wollen. Im alten Wohnheim gab es<br />
für 19 Leute nur einen Aufenthaltsraum. Klar wur<strong>de</strong> da ums<br />
Fernsehprogramm gestritten. In <strong>de</strong>r Früh brach oft Hektik aus,<br />
weil sich alle ein Minibad teilen mussten. Jetzt gibt es pro<br />
Einheit, in <strong>de</strong>r jeweils sechs Leute zusammen wohnen, ein<br />
großes, behin<strong>de</strong>rtengerechtes Ba<strong>de</strong>zimmer.“<br />
Die neuen Spezialbä<strong>de</strong>r ermöglichen Menschen, die mit kör<br />
perlicher Beeinträchtigung leben, entsprechen<strong>de</strong> Pflege.<br />
Barrierefrei sind alle Wohnungen.<br />
Neu in Treffen ist auch, dass Männer und Frauen zusammen<br />
wohnen, <strong>de</strong>nn vor <strong>de</strong>m Umzug herrschte Geschlechtertren<br />
nung. Auch <strong>de</strong>r Haushalt wird fortan gemeinsam geführt.<br />
Die Hilfe im Haushalt sowie die gegenseitige Unterstützung<br />
<strong>de</strong>r Bewohner ist beson<strong>de</strong>rs sinnvoll, wie Fachbereichsleiter<br />
Michael Mellitzer erklärt:<br />
„Es ist gut, wenn es Bewohner gibt, die verschie<strong>de</strong>ne Tätig<br />
keiten ausüben können, dadurch wer<strong>de</strong>n soziale Kompetenzen<br />
geför<strong>de</strong>rt.“ Freuen dürfen sich die Bewohner <strong>de</strong>s Wohnhauses<br />
De<strong>La</strong><strong>Tour</strong>Straße übrigens auch auf <strong>de</strong>n weiteren „Aus<br />
bau“ - Streichelzoo, Schaukel und Trampolin sollen bald die<br />
Wohnanlage ergänzen.<br />
Gemüse aus <strong>de</strong>m „Gartenhof“ -<br />
schmackhaft und erstklassig<br />
Schattiger Wald, fruchtbare Wiesen und ein Bach, <strong>de</strong>r sich<br />
durchs Gelän<strong>de</strong> schlängelt: ein landwirtschaftliches Juwel,<br />
das seinesgleichen sucht ...<br />
Das haben auch die Initiatoren <strong>de</strong>s Projekts „Gartenhof“ in<br />
Waiern erkannt - <strong>2011</strong> wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Gemüseproduktion<br />
gestartet. Bereits in <strong>de</strong>r ersten Saison konnten große Erfolge<br />
verzeichnet wer<strong>de</strong>n: Versorgt wer<strong>de</strong>n <strong>Diakonie</strong>Küchen aber<br />
auch „ab Hof“ wird verkauft.<br />
Peter Compen, Heinz Milautz und Christina Rie<strong>de</strong>lNi<strong>de</strong>tzky<br />
vom DavidZentrum in Waiern arbeiten schon seit einiger Zeit<br />
an <strong>de</strong>m Projekt, das <strong>2011</strong> endlich umgesetzt wer<strong>de</strong>n konnte.<br />
Nach und nach soll nun <strong>de</strong>r Ausbau folgen: Als spezielles<br />
Arbeitsangebot bietet <strong>de</strong>r „Gartenhof“ Menschen mit Behin<strong>de</strong><br />
rung einen Arbeitsplatz mit Freiraum, Bewegungsmöglichkeit,<br />
körperlicher Auslastung und räumlicher Weite. Im klassischen<br />
Werkstattbereich mit vorwiegend sitzen<strong>de</strong>r Tätigkeit sind die<br />
Arbeitsbedingungen an<strong>de</strong>rs - eben nicht i<strong>de</strong>al für je<strong>de</strong>n.<br />
Zum Gemüseanbau, <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n „ab Hof“Verkauf auch zur<br />
Integration <strong>de</strong>r Beschäftigten in die Gesellschaft beiträgt, soll<br />
in Zukunft auch eine kleinstrukturierte Tierhaltung kommen.<br />
Die Betreuung und Pflege <strong>de</strong>r Tiere för<strong>de</strong>rt das Verantwor<br />
tungsbewusstsein <strong>de</strong>r Klienten und ermöglicht <strong>de</strong>n Aufbau<br />
von emotionalen Bindungen. Steile Hänge sollen von Schafen,<br />
Ziegen und Pfer<strong>de</strong>n abgegrast wer<strong>de</strong>n. Die Pfer<strong>de</strong> sollen auch<br />
für hippotherapeutische Angebote genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die grobe Arbeit auf <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn wird mit Maschinen be<br />
werkstelligt - das Hegen und Pflegen und die Ernte geschieht<br />
jedoch durch Menschenhand und bietet <strong>de</strong>n Beschäftigten<br />
wertvolle und sinnstiften<strong>de</strong> Arbeit, die sich durch körperliche<br />
Betätigung an <strong>de</strong>r frischen Luft und sichtbare Erfolgserlebnis<br />
se positiv auf die seelische Gesundheit auswirkt.<br />
Lichtdurchflutetes Atelier als i<strong>de</strong>aler<br />
Arbeitsplatz für die Treffener Künstler<br />
Lichtdurchflutete Räume und Künstler voller kreativem Ta<br />
tendrang: Es ist ein beson<strong>de</strong>rer Ort, das Atelier <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
in Treffen. Schon <strong>de</strong>r erste Blick auf das renovierte Gebäu<strong>de</strong><br />
zieht Besucher in Bann, <strong>de</strong>nn bereits die Fassa<strong>de</strong> selbst er<br />
strahlt als Kunstwerk. Am 28. Oktober <strong>2011</strong> wur<strong>de</strong> das Atelier,<br />
eines <strong>de</strong>r ältesten für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung, in neuer<br />
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