JAHRESBERICHT 2011 - Diakonie de La Tour
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Neues Erscheinungsbild: Krankenhaus<br />
Waiern hüllt sich in neuen Mantel<br />
Das stete Wachstum <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> bringt die Not<br />
wendigkeit <strong>de</strong>r ständigen Weiterentwicklung mit sich. So sind<br />
auch <strong>2011</strong> wie<strong>de</strong>r zahlreiche Projekte umgesetzt wor<strong>de</strong>n.<br />
Der Umbau und die Generalsanierung <strong>de</strong>s Krankenhauses<br />
Waiern sollen in nur drei Jahren von <strong>de</strong>r Planung bis zur<br />
Fertigstellung abgeschlossen sein. Im April <strong>2011</strong> erfolgte <strong>de</strong>r<br />
Spatenstich, gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres waren die Bauarbeiten,<br />
die 2012 fertiggestellt wer<strong>de</strong>n, weit vorangeschritten.<br />
Ein ausgeklügelter Zeit und Detailplan, entwickelt vom<br />
Projektmanagement <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong>, ermöglicht <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r<br />
Umbau arbeiten mit zwei neuen Stockwerken und Umbauten im<br />
gesamten Untersuchungs und Therapiebereich auch während<br />
<strong>de</strong>s Vollbetriebes im Krankenhaus.<br />
Gera<strong>de</strong> in Zeiten, in welchen die Geldmittel im Gesundheits<br />
wesen knapper wer<strong>de</strong>n, ist es entschei<strong>de</strong>nd, die Investitionen<br />
an für die Zukunft wichtigen und richtigen Stellen einzu<br />
setzen. So hat sich<br />
das Krankenhaus<br />
Waiern mit seinen 62<br />
stationären Bet<br />
ten in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren in Richtung<br />
eines mo<strong>de</strong>rnen, be<br />
darfsangepassten und<br />
ökonomisch sinnvollen<br />
Mo<strong>de</strong>llkrankenhauses<br />
entwickelt.<br />
Für die kärntenweite Versorgung psychosomatischer Erkran<br />
kungen ist die zentrale <strong>La</strong>ge im Herzen Kärntens optimal.<br />
Die Abteilungen für Innere Medizin und Akutgeriatrie garantie<br />
ren <strong>de</strong>r Bevölkerung im Bezirk eine lebensnahe und qualitäts<br />
volle Versorgung und ergänzen die notwendige internistische<br />
Versorgung für psychosomatische Patienten.<br />
„Mit <strong>de</strong>r Investition von 4,9 Mio. Euro wer<strong>de</strong>n die Spitals<br />
betten, die schon bisher zu <strong>de</strong>n kostengünstigsten in Kärnten<br />
zählten, noch effizienter betrieben, da es durch <strong>de</strong>n Neubau zu<br />
einer <strong>de</strong>utlichen Verbesserung <strong>de</strong>s Funktionsgefüges kommt“,<br />
erklärt Wirtschaftsdirektor Walter Pansi.<br />
Bereits in <strong>de</strong>r Planungsphase wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Motto <strong>de</strong>s Hauses<br />
„Der Mensch im Mittelpunkt“ entsprechend die Interessen<br />
<strong>de</strong>r Patienten und Erfahrungen <strong>de</strong>r Mitarbeiter miteinbezogen.<br />
Das Architektenteam Klammer & Rauchenwald & Zimmermann<br />
erhielt daher <strong>de</strong>n Auftrag, ein Krankenhaus zum Wohlfühlen<br />
zu entwerfen, in welchem Arbeitsabläufe ökonomisch und<br />
effizient möglich sind und welches mo<strong>de</strong>rnsten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
entspricht. Alle Patienten können in <strong>de</strong>n neuen Zimmern die<br />
schöne Aussichtslage über Feldkirchen genießen.<br />
Einerseits wird eine geordnete Struktur in <strong>de</strong>n drei Stationen<br />
und im Therapie und Ambulanzbereich vorzufin<strong>de</strong>n sein, an<br />
<strong>de</strong>rerseits zeichnet sich das Haus weiterhin durch kurze Wege<br />
für Patienten und Personal aus. Der neue Eingangsbereich im<br />
Nor<strong>de</strong>n soll die Freundlichkeit wi<strong>de</strong>rspiegeln, welche schon<br />
heute <strong>de</strong>n Mitarbeitern <strong>de</strong>s Krankenhauses nachgesagt wird.<br />
Eine wichtige Verbesserung stellt die Erneuerung und Ver<br />
größerung <strong>de</strong>s medizinischen <strong>La</strong>bors dar.<br />
Das <strong>2011</strong> von <strong>de</strong>r ÖQASTA wegen seiner hohen Quali<br />
tät ausgezeichnete <strong>La</strong>bor führt auch die Untersuchun<br />
gen für das zweite <strong>Diakonie</strong>Krankenhaus in Treffen durch.<br />
Eine weitere Verbesserung wird auch im Endoskopiebereich<br />
(MagenDarmSpiegelungen) aus hygienischer wie auch aus<br />
Sicht <strong>de</strong>r Arbeitsabläufe möglich sein.<br />
„Die Umbaumaßnahmen geben uns noch besser die Mög<br />
lichkeit, die Menschen in ihrer Gesamtheit als körperliche,<br />
seelische und soziale Individuen zu sehen und zu behan<br />
<strong>de</strong>ln“, betont <strong>de</strong>r Ärztliche Leiter, Primarius Richard Gauge<br />
ler. „In Zukunft wird auch die räumliche Struktur unsere<br />
medizinischfachliche Kompetenz sowie die umfassend the<br />
rapeutische Qualität und das pflegerischfachliche Bemühen<br />
unterstützen.“<br />
„Unmittelbar sichtbar und spürbar für die Patienten, aber auch<br />
für die Mitarbeiter wer<strong>de</strong>n die neugestalteten, vergrößerten<br />
und auch rollstuhlgerechten Patientenbä<strong>de</strong>r sein. In unserem<br />
nach christlichen Werten ausgerichteten Haus sind mir zu<br />
frie<strong>de</strong>ne Patienten und zufrie<strong>de</strong>ne Mitarbeiter wichtig“, meint<br />
Pflegedienstleiter Marko Buttazoni.<br />
Schon in <strong>de</strong>r letzten kärntenweit vergleichen<strong>de</strong>n Patientenzu<br />
frie<strong>de</strong>nheitsstatistik 2009 fand sich das Öffentliche Kran<br />
kenhaus Waiern an erster Stelle in <strong>de</strong>r Gesamtzufrie<strong>de</strong>nheit.<br />
Auch in Zukunft sollen die innovativen Therapiekonzepte die<br />
Bedürfnisse <strong>de</strong>s Menschen in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund stellen. Mit<br />
mo<strong>de</strong>rnster Krankenhausarchitektur soll die medizinische<br />
Qualität unterstützt wer<strong>de</strong>n. Das Mo<strong>de</strong>llkrankenhaus Waiern<br />
zeigt, dass Qualität und Kosteneffizienz auch in einer klei<br />
nen Struktur möglich sind und diese Kleinheit gleichzeitig die<br />
Möglichkeit von Menschlichkeit und Individualität in sich birgt.<br />
DAS PROJEKTMANAGEMENT DER DIAKONIE DE LA TOUR<br />
Für die Durchführung von Projekten wie <strong>de</strong>n Umbau <strong>de</strong>s Krankenhauses<br />
Waiern zeichnet das Projektmanagement <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
verantwortlich. Referatsleiter Christian Ruppert erzählt, was es braucht,<br />
um <strong>de</strong>rartige Projekte reibungslos und professionell umzusetzen:<br />
Wie viele Projekte wur<strong>de</strong>n <strong>2011</strong> realisiert bzw. begonnen?<br />
Christian Ruppert: <strong>2011</strong> haben wir 24 Projekte bearbeitet - einige kleine<br />
und sieben Großprojekte.<br />
Zu <strong>de</strong>n großen Projekten zählt ja auch <strong>de</strong>r Um- und Zubau <strong>de</strong>s<br />
Krankenhauses Waiern ...<br />
Ruppert: Genau. Die erste Umbauphase ist abgeschlossen - die neuen<br />
Bettenstationen wur<strong>de</strong>n bereits eröffnet, die Ambulanz und das Altgebäu<strong>de</strong><br />
gestalten wir in einer zweiten Phase neu. Mit <strong>de</strong>m Bau haben wir ein star<br />
kes architektonisches Zeichen an einem exponierten, erhabenen Ortsteil<br />
<strong>de</strong>r Stadt Feldkirchen gesetzt. Alle Patientenzimmer sind nun nach Sü<strong>de</strong>n<br />
mit Blick auf die Stadt ausgerichtet - ein Krankenhaus mit Hotelcharakter.<br />
Was sind die Herausfor<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>r Realisierung von so einem<br />
Großprojekt?<br />
Ruppert: Nun, beim Krankenhaus Waiern bestand seit vielen Jahren die<br />
Angst, dass es zugesperrt wer<strong>de</strong>n könnte. Durch die Spezialisierung auf<br />
die Fachgebiete Psychosomatik, Akutgeriatrie und Interne Medizin war <strong>de</strong>r<br />
Grundstein für <strong>de</strong>n Fortbestand gesichert und das Gebäu<strong>de</strong> sollte aufge<br />
stockt wer<strong>de</strong>n. Zunächst war geplant, nur ein Geschoss zu bauen, man hat<br />
aber bald erkannt, dass größere Schritte notwendig sind - auf <strong>de</strong>r Station<br />
Akutgeriatrie gab es zum Beispiel kein einziges Zimmer, das barrierefrei<br />
war! Also wur<strong>de</strong> das Projektmanagement beauftragt, ein Konzept zu erar<br />
beiten, eine Kalkulation zu erstellen und einen För<strong>de</strong>rantrag zu verfassen.<br />
Wir kamen auf Kosten von 4,8 Mio. Euro! Ich war mir sicher, ich höre nie<br />
wie<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>m Projekt. Die Geschäftsführung hat es jedoch geschafft,<br />
<strong>de</strong>n Umbau durchzuboxen. Daraufhin gab es einen Architekturwettbewerb.<br />
Wir haben uns Zeit genommen, in Workshops ein Konzept erarbeitet, selbst<br />
einen Plan erstellt und geschaut, ob und wie die Anfor<strong>de</strong>rungen theore<br />
tisch umgesetzt wer<strong>de</strong>n können. Der Bau musste für die bestmögliche<br />
Betreuung und Pflege optimiert sein - eine schöne Optik sollte die Drauf<br />
gabe sein. Neben <strong>de</strong>n neuen Bettenstationen wur<strong>de</strong> auch eine komplette<br />
Neuorganisation <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s geplant - im Prinzip hat man die gesamte<br />
Struktur <strong>de</strong>s Krankenhauses verän<strong>de</strong>rt. Die Stationen waren früher alle im<br />
Gebäu<strong>de</strong> zerstreut - nun schaffen wir Kompetenzzentren für die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Abteilungen. Der Eingangsbereich wird ebenfalls neu errichtet und<br />
gestaltet. Eine beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung bei <strong>de</strong>m Umbau ist, dass er im<br />
Vollbetrieb <strong>de</strong>s Krankenhauses passiert.<br />
Wie ist das Projektmanagement eigentlich aufgestellt?<br />
Ruppert: Es gibt zwei Projektleiter im Bereich Architektur, einen Projekt<br />
leiter bezüglich <strong>de</strong>r Einrichtungsplanung - ihm steht ein Lehrling zur Seite<br />
- und zu<strong>de</strong>m eine Servicestelle, die für Ausschreibungen, Vertragsgestal<br />
tung, För<strong>de</strong>rungen und Rechnungsprüfungen zuständig ist. Ich selbst bin<br />
im Bereich Projektentwicklung tätig und als Referatsleiter gesamtverant<br />
wortlich für alle Projekte.<br />
Worauf muss man bei <strong>de</strong>r Realisierung beson<strong>de</strong>rs achten?<br />
Ruppert: Das Allerwichtigste ist, dass die Gebäu<strong>de</strong> funktionieren. Da<br />
ist sehr viel Knowhow drin. Ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig es ist,<br />
bestimmte Dinge intern zu erarbeiten, ist die Einrichtungsplanung. Der<br />
externe Architekt weiß nicht genau, welche Tagesstruktur unterstützt wer<br />
<strong>de</strong>n soll. Wir orientieren uns an <strong>de</strong>n Bedürfnissen von Klienten, Betreuern<br />
und <strong>de</strong>n gesetzlichen Vorschriften. Alles muss von Beginn an passen. Wir<br />
übergeben fertige Projekte, die komplett ausgestattet sind - das geht bis<br />
hin zu <strong>de</strong>n Suppentellern.<br />
Eine hohe Verantwortung ...<br />
Ruppert: Ja, <strong>de</strong>nn das Falsche in die <strong>La</strong>ndschaft zu stellen kommt teuer!<br />
Deshalb ist es am Anfang so wichtig, nachzu<strong>de</strong>nken, was man wirklich<br />
braucht. Diese Zeit ist gut investiert, schließlich ist man an ein Baupro<br />
jekt die nächsten 25 Jahre gebun<strong>de</strong>n. Manchmal kommt natürlich auch<br />
Zeitdruck dazu - ist man nicht schnell genug, kann es passieren, dass<br />
Projekte gecancelt wer<strong>de</strong>n; zu<strong>de</strong>m muss man immer auf die Kosten<br />
aufpassen: Die <strong>Diakonie</strong> steht für Qualität, wir dürfen aber nicht teurer sein<br />
als Mitbewerber. Ein Spagat zwischen hartem Verhan<strong>de</strong>ln und knapper<br />
Kalkulation ist meist notwendig. Wir haben aber tolle Partner in <strong>de</strong>r Indus<br />
trie, <strong>de</strong>ren soziales Gewissen wir immer wie<strong>de</strong>r ansprechen und die uns<br />
oft sehr entgegenkommen.<br />
Welche großen Projekte stehen für 2012 noch an?<br />
Ruppert: Neben <strong>de</strong>r zweiten Baustufe <strong>de</strong>s Krankenhauses Waiern sind wir<br />
unter an<strong>de</strong>rem mit Altenwohn und Pflegeheimen beschäftigt. In Kla<br />
genfurt sind wir am Bauen, am Plan stehen auch zwei weitere, in Treffen<br />
und in Spittal/Drau - jeweils für 85 Personen konzipiert.<br />
Wie hoch sind die Kosten, die jährlich in Bauprojekte <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong><br />
<strong>Tour</strong> investiert wer<strong>de</strong>n?<br />
Ruppert: Im Jahr <strong>2011</strong> waren es rund 15 Millionen Euro. Prinzipiell kann<br />
man sagen, dass wir jährlich gut zehn Millionen Euro verbauen.<br />
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