03.12.2012 Aufrufe

JAHRESBERICHT 2011 - Diakonie de La Tour

JAHRESBERICHT 2011 - Diakonie de La Tour

JAHRESBERICHT 2011 - Diakonie de La Tour

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

JUGENDWOHLFAHRT<br />

Jugendliche, die in sozialpädagogischen Einrichtungen <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> wohnen, wer<strong>de</strong>n seit <strong>2011</strong> von einem Jobcoach bei <strong>de</strong>r<br />

Arbeitssuche unterstützt. Kurz nach Start verzeichnet<br />

das Pilotprojekt bereits große Erfolge.<br />

Schock nach <strong>de</strong>m Bekanntwer<strong>de</strong>n von Missbrauchsfällen aus <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit - was kann man tun, um solche Fälle zu verhin<strong>de</strong>rn?<br />

Fit für <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt: Berufsstart mit<br />

Unterstützung eines Jobcoaches<br />

Für viele Jugendliche erweist sich die Suche nach einer<br />

geeigneten Lehrstelle als schwieriges Unterfangen. Unsicher<br />

heit, mangeln<strong>de</strong> Erfahrung, schlechte Noten - Stolpersteine in<br />

<strong>de</strong>r Zukunftsplanung.<br />

Junge Menschen, die in einer <strong>de</strong>r sozialpädagogischen<br />

Einrichtungen <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> leben, profitieren seit<br />

<strong>2011</strong> von Jobcoach Daniela <strong>La</strong>ckner. Die Absolventin <strong>de</strong>r<br />

Fachhochschule Feldkirchen für Soziale Arbeit unterstützt<br />

Jugendliche bei <strong>de</strong>r Arbeitssuche, hält aber auch Kontakt zu<br />

<strong>de</strong>n Lehrherren und begleitet ihre Klienten in schwierigen<br />

Situationen am Lehrplatz.<br />

„Die Betreuung <strong>de</strong>r Jugendlichen erfolgt bedarfsorientiert“,<br />

erzählt <strong>La</strong>ckner. „Meine Arbeit erledige ich in enger Zusam<br />

menarbeit mit <strong>de</strong>n Teamleitern und Bezugsbetreuern. Es ist<br />

wichtig, individuell auf die Jugendlichen einzugehen: Wer sind<br />

sie? Was brauchen sie? Wo liegen ihre Interessen? Nur wenn<br />

man sich diese Fragen stellt, kann man gewährleisten, dass<br />

die Berufswahl nachhaltig bleibt.“<br />

Nachhaltigkeit bewirke Stabilität, <strong>de</strong>nn wenn die Jugendlichen<br />

ihren Ausbildungsplatz behalten und so am Arbeitsmarkt Fuß<br />

fassen, verbessere das ihre Autonomie und ihr Potenzial, sich<br />

im Erwachsenenalter selbst zu versorgen.<br />

Zielgruppe <strong>de</strong>s Jobcoaches sind junge Klienten <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> aus <strong>de</strong>m Raum Klagenfurt, Feldkirchen und Villach,<br />

die eine <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Problematiken aufweisen: erfolglose<br />

Suche nach einer Lehrstelle und bereits mehrfach Ablehnun<br />

gen auf Bewerbungsschreiben; selbstverschul<strong>de</strong>ter Verlust<br />

einer Lehrstelle und daher schwer vermittelbar; aufgrund<br />

kognitiver o<strong>de</strong>r sozialer Beeinträchtigung bestehen<strong>de</strong>r Bedarf<br />

einer integrativen Lehrstelle o<strong>de</strong>r eines Anlehrplatzes; fehlen<br />

<strong>de</strong> Motivation, Selbständigkeit, Eigeninitiative o<strong>de</strong>r Zukunftsvisionen.<br />

„Die ersten Erfahrungen zeigen bereits <strong>de</strong>utliche Erfolge“, so<br />

<strong>La</strong>ckner. „Wir haben im März <strong>2011</strong> mit <strong>de</strong>m Projekt begonnen<br />

und die Arbeit mit drei Jugendlichen aufgenommen. Bereits im<br />

April konnte eine vierte Jugendliche in das Projekt mitein<br />

bezogen wer<strong>de</strong>n. Alle vier haben einen Arbeitsplatz gefun<br />

<strong>de</strong>n. Mittlerweile betreue ich zehn Jugendliche und stehe bei<br />

Bedarf Jugendlichen aus allen Einrichtungen für Fragen und<br />

Informationen zur Verfügung.“<br />

Neben Lehrstellen wer<strong>de</strong>n vom Jobcoach auch Schnupper<br />

praktika und Ferialjobs vermittelt. Zu<strong>de</strong>m ist <strong>La</strong>ckner erste<br />

Ansprechperson in Bezug auf Fragen zur Ausbildung: „Be<br />

vor ich Soziale Arbeit studiert habe, war ich einige Zeit im<br />

<strong>Tour</strong>ismus und Gastgewerbe tätig, vor allem als Rezeptio<br />

nistin. Das kommt mir in meinem Beruf als Jobcoach sicher<br />

zugute. Zum einen ist es von Vorteil, wenn man auch Kenntnis<br />

einer Branche hat, die nichts mit Sozialarbeit zu tun hat, zum<br />

an<strong>de</strong>ren bin ich Schriftverkehr gewohnt und kann mich gut auf<br />

unterschiedlichste Menschen einstellen“, erzählt <strong>La</strong>ckner.<br />

Wie erfährt man eigentlich von offenen Lehrstellen?<br />

„Unterschiedlich. Manches läuft über ausgeschriebene<br />

Lehrstellen, an<strong>de</strong>res durch die Vernetzung mit an<strong>de</strong>ren<br />

sozialen Unternehmen; man bekommt ab und zu einen Tipp,<br />

wo beispielsweise Schnupperpraktika - aus <strong>de</strong>nen ergeben<br />

sich auch oft Lehrstellen - möglich sind. Manchmal rufe ich<br />

auch initiativ bei Betrieben an und frage nach.“<br />

Im ersten Jahr Pilotprojekt, hat sich <strong>de</strong>r Jobcoach aufgrund<br />

seines Erfolges nun selbst einen fixen Arbeitsplatz geschaffen:<br />

„Ich <strong>de</strong>nke, es ist eine wichtige Ergänzung zum Alltag in einer<br />

sozialpädagogischen Einrichtung; Betreuer haben einfach<br />

nicht die Zeit, sich <strong>de</strong>rmaßen intensiv um Lehrplätze zu be<br />

mühen. Ich bin mobil und flexibel, kann mehrere Jugendliche<br />

in unterschiedlichen Einrichtungen betreuen - damit ist es<br />

möglich, schneller die passen<strong>de</strong> Lehrstelle zu fin<strong>de</strong>n und auch<br />

bei Fragen o<strong>de</strong>r Problemen sofort zur Stelle zu sein.“<br />

Vermittelt wird übrigens in unterschiedlichste Branchen: Ob<br />

KFZMechaniker, Frisör o<strong>de</strong>r Angestellter im Einzelhan<strong>de</strong>l -<br />

mit Hilfe <strong>de</strong>s Jobcoaches wird <strong>de</strong>r Karrierestart mit Sicherheit<br />

ein Stück barrierefreier.<br />

Prävention von Missbrauch:<br />

„Heute wird nicht mehr relativiert“<br />

<strong>2011</strong> war das Jahr, in <strong>de</strong>m Missbrauchsvorfälle im ehemali<br />

gen Kin<strong>de</strong>rheim „Herrnhilf“ <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> aus <strong>de</strong>n 1960er und<br />

1970er Jahren bekannt wur<strong>de</strong>n. Die Vorfälle waren ein Schock<br />

für die heute Verantwortlichen in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong>, <strong>de</strong>nn, so Rek<br />

tor Stotter:„Wir mussten erkennen, dass wir hier an Kin<strong>de</strong>rn<br />

zutiefst schuldig gewor<strong>de</strong>n sind.“<br />

Neben <strong>de</strong>m angebotenen Dialog mit <strong>de</strong>n damaligen Opfern<br />

24 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!