JAHRESBERICHT 2011 - Diakonie de La Tour
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SERVICE UND<br />
BERUFLICHE INTEGRATION<br />
Mit 1. Jänner <strong>2011</strong> entstand in <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong> <strong>de</strong>r<br />
neue Fachbereich „Service und Berufliche Integration“.<br />
Neben <strong>de</strong>m Seminar- und Gästehaus „Philippus“ gibt es in diesem Bereich auch das<br />
Haus „Ausblick“, eine Einrichtung für Jugendliche, die eine Anlehre absolvieren,<br />
sowie das zentral gelegene Klagenfurter Stadtcafé.<br />
Service & Berufliche Integration -<br />
Ein Fachbereich stellt sich vor!<br />
Neu ist das Angebot <strong>de</strong>r beruflichen Integration eigentlich<br />
nicht. Schon seit über 40 Jahren wird zum Beispiel Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung im „Haus Ausblick“, einer Ausbildungsstätte<br />
mit dazugehörigem Internat, eine Anlehre zu qualifizierten<br />
Helfern in Handwerksberufen (Malerei, Tischlerei, Gärtne<br />
rei ...) angeboten.<br />
Neben <strong>de</strong>r „fähigkeitsorientierten Beschäftigung für Men<br />
schen mit Behin<strong>de</strong>rung“ in eigenen Werkstätten wur<strong>de</strong> dieser<br />
Bereich in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren aber immer weiter aus<br />
gebaut und entwickelt.<br />
So war es an <strong>de</strong>r Zeit, auch organisatorisch darauf zu re<br />
agieren und <strong>de</strong>n neuen Fachbereich „Service und Berufliche<br />
Integration“ zu schaffen. Gleichzeitig wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>s<br />
„Wohnens“ und <strong>de</strong>s „Arbeitens“ von Menschen mit Behin<br />
<strong>de</strong>rung gemeinsam im Fachbereich „Menschen mit Behin<strong>de</strong><br />
rung“ zusammengeführt und aufgabenmäßig neu strukturiert.<br />
Neben <strong>de</strong>m „Haus Ausblick“ gibt es seit acht Jahren das<br />
Stadtcafé <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong>. Im Herzen Klagenfurts gelegen, wer<br />
<strong>de</strong>n Gäste in einem idyllischen Innenhof kulinarisch verwöhnt.<br />
Für <strong>de</strong>n Gast eigentlich unbemerkt wird hier Jugendlichen,<br />
ihren Bedürfnissen entsprechend, eine fundierte Ausbildung<br />
für gastronomische Berufe geboten. Mit entsprechen<strong>de</strong>r<br />
sozialpädagogischer Unterstützung und einer verlängerten<br />
Lehrzeit (integrative Lehre) schaffen viele <strong>de</strong>n regulären<br />
Lehrabschluss o<strong>de</strong>r eine Qualifikation in Teilbereichen und<br />
somit <strong>de</strong>n Einstieg ins normale Berufsleben.<br />
Angeboten wird im Stadtcafé auch ein tägliches Mittagsmenü.<br />
Mehrmals wöchentlich verwan<strong>de</strong>lt sich das Café in ein Spra<br />
chencafé – in Kooperation mit <strong>de</strong>r Volkshochschule wer<strong>de</strong>n<br />
direkt im Caféhaus Sprachkurse angeboten. Seit <strong>2011</strong> gibt<br />
es auch einen Seminarbetrieb, die angrenzen<strong>de</strong> Galerie <strong>de</strong> <strong>La</strong><br />
<strong>Tour</strong> verwan<strong>de</strong>lt sich dann in einen kunstvollen Seminarraum.<br />
All diese Angebote sollen dazu dienen, die Kun<strong>de</strong>nfrequenz zu<br />
erhöhen und die Möglichkeit bieten, viele Aspekte gastrono<br />
mischer Angebote kennenzulernen.<br />
„Wie am freien Markt“ be<strong>de</strong>utet für unsere Servicebetriebe<br />
wie das Stadtcafé, ihr Angebot or<strong>de</strong>ntlich zu vermarkten. So<br />
wur<strong>de</strong> <strong>2011</strong> die Speisekarte professionell gestaltet, Gäste<br />
wer<strong>de</strong>n nun über oft unbemerkte Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r integra<br />
tiven Berufsausbildung in diesem Kaffeehaus informiert.<br />
Die Ausbildung <strong>de</strong>r Lehrlinge zur Restaurantfachkraft erfolgt<br />
nicht nur im Stadtcafé. Auch in <strong>de</strong>r Zentralküche Harbach <strong>de</strong>r<br />
<strong>Diakonie</strong> wird die integrative Berufsausbildung zum Koch an<br />
geboten. Von dieser Küche aus wer<strong>de</strong>n Bildungseinrichtungen<br />
und Einrichtungen für Menschen im Alter versorgt, 250 Essen<br />
wer<strong>de</strong>n täglich frisch zubereitet.<br />
Für die auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n jungen Menschen ist es enorm wich<br />
tig, dass sie in Betrieben ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die Bedingun<br />
gen wie am freien Markt bieten. Nur so ist es möglich, eine<br />
Qualifikation zu erreichen, die dann auch zu einer dauerhaf<br />
ten Anstellung am Arbeitsmarkt führt.<br />
Finanziert wird das Projekt „Stadtcafé“ nicht aus Mitteln <strong>de</strong>r<br />
Behin<strong>de</strong>rtenhilfe, son<strong>de</strong>rn vom Bun<strong>de</strong>ssozialamt, <strong>de</strong>m Eu<br />
ropäischen Sozialfond und <strong>de</strong>m <strong>La</strong>nd Kärnten.<br />
Ein weiterer Dienstleistungsbetrieb <strong>de</strong>r <strong>Diakonie</strong> <strong>de</strong> <strong>La</strong> <strong>Tour</strong><br />
ist das Seminar und Gästehaus „Philippus“. Neben <strong>de</strong>m Se<br />
minar und Beherbergungsangebot bietet das Haus Platz für<br />
Feiern, macht Catering und hat eine täglich geöffnete Cafete<br />
ria. Hier wur<strong>de</strong> im Jahr <strong>2011</strong> mit <strong>de</strong>r „touristischen Anlehre“<br />
begonnen. Der Anstoß dazu kam aus einem EU geför<strong>de</strong>rten<br />
Projekt mit <strong>de</strong>m Namen „ability@work“.<br />
An diesem Projekt beteiligten sich fünf Einrichtungen aus<br />
Deutschland, <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und Österreich, um gemein<br />
sam Konzeptansätze für berufsfeldübergreifen<strong>de</strong> und be<br />
triebsnahe Qualifizierungen für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung zu<br />
entwickeln und zu erproben.<br />
Ziel <strong>de</strong>r touristischen Anlehre im Seminar und Gästehaus<br />
„Philippus" ist es, junge Menschen, die <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
einer normalen bzw. auch integrativen Berufsausbildung nicht<br />
gewachsen sind, zu qualifizierten Helfern in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Service, Küche und Reinigung auszubil<strong>de</strong>n.<br />
Den Ergebnissen aus <strong>de</strong>m Projekt „ability@work“ folgend,<br />
wird neben <strong>de</strong>r Vermittlung fachlicher Kompetenz beson<strong>de</strong>rer<br />
Wert auf zwei weitere, oft wenig beachtete Schlüsselquali<br />
fikationen gelegt: die Selbstkompetenz und die Sozialkompe<br />
tenz. Ein Projektergebnis war, dass junge, fachlich eigentlich<br />
gut qualifizierte Menschen, im Berufsleben nicht Fuß fassen<br />
können, weil ihnen beispielsweise Selbstvertrauen, die rea<br />
listische Einschätzung eigener Fähigkeiten, <strong>de</strong>r Umgang mit<br />
Kritik, kommunikative Fähigkeiten o<strong>de</strong>r auch Teamfähigkeit<br />
fehlen. Deshalb wird in <strong>de</strong>r Ausbildung und <strong>de</strong>r begleiten<strong>de</strong>n<br />
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