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Food first! … damit Demokratie schmeckt - Heide Rühle

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Wer auf dendarf.Von Berlin aus ist es nicht weit nach Polen. Polen wird im Mai 2004 der EuropäischenUnion beitreten und bereitet sich seit Jahren darauf vor, das rechtliche Regelwerk derEU im eigenen Land anzuwenden. Auf dem Wochenmarkt in Warschau treffen wirDorota. Ihre Mutter hat bereits diesen Marktstand betrieben, Käse, Milch und Quarkverkauft. Dorota erzählt uns, dass es immer schwieriger wird, den traditionellenpolnischen Quark zu bekommen. Immer mehr Molkereien hätten umgestellt undwürden nun diesen dünn-wässrigen Quark verkaufen. Ihre Kundschaft verlangt dentrockenen, in Leinensäcken über Nacht abgehängten Quark, um die traditionellenTeigtaschen, die Pierogi, zu füllen. Piotr, Geschäftsführer einer ostpolnischen Molkereimeint: »Wir müssen modernisieren und neue Verfahren anwenden. Die Nachbarmolkereigehört schon zu einem französischen Konzern und die in Wegrow den Holländern.Schuld ist auch die EU. Sie lässt uns wenig Raum für unsere Qualität. Wir dürfen denQuark nur noch pasteurisiert verkaufen. Die Milch der Bauern muss der EU-Hygienerichtlinieentsprechen. Sie darf nur noch maximal 100.000 Keime pro Milliliter haben.Sonst gibt es Abzüge«. Laszlo, ein Kleinbauer, hat gerade auf fünf Kühe aufgestockt. Nunsoll er sich einen Kühltank anschaffen. Ob sich der Milchpreis langfristig halten wird,<strong>damit</strong> er die Raten bezahlen kann? Er hofft auf die direkten Kleinbauern-Zuschüsse ausBrüssel. Als so genannter Semi-Subsistenzbetrieb muss er der Bezirksregierung einenBetriebsentwicklungsplan vorlegen. So schlecht, meint Laszlo, wäre das nicht. Zumersten Mal würde eine Regierung seine Produktion für den Eigenbedarf und für denlokalen Markt anerkennen und er könnte sich auf die Spezialitäten seiner Regionkonzentrieren.10www.europa.eu.int/comm/agriculture/foodqual/quali_de.htm

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