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Food first! … damit Demokratie schmeckt - Heide Rühle

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»Der Share of Stomach entscheidet« erklärt uns ein Hamburger Marketingspezialist und Kenner der Ernährungswirtschaft.Fast 40 Prozent der konsumierten Lebensmittel gehen heute am klassischenSupermarkt vorbei via Tankstelle, Fast <strong>Food</strong>-Restaurant, Caterer, Großküchen undmobile Verkaufsstände – in den Magen der Verbraucher. Die Ernährungswirtschaft versucheimmer mehr, den Engpass Einzelhandel zu umgehen und weiche auf andereVertriebsformen aus. Auch würde immer mehr außer Haus verzehrt. Den Verbrauchernkomme dies entgegen. Wer nehme sich heute schon noch die Zeit zum Kochen? Nomadengleichstreife der moderne Konsument mal hier ein Häppchen mal dort einen Snack zu sichnehmend durch seinen Alltag. Amerikanische Forscher nennen es »Grazing« – eineKultur des ständigen Grasens, in Anlehnung an die typische Nahrungsmittelaufnahme vonKühen.Gerade vor dem Fernseher und Computer würden Unmengen an fett- und zuckerhaltigenSnacks verzehrt, oft zur Nervenberuhigung. Dies ist mit ein Grund für zunehmendesÜbergewicht bei Kindern. Rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschlandsind heute zu dick. So eine breit angelegte Kampagne gegen Fettleibigkeit wie in England,müsste man inzwischen eigentlich auch in Deutschland führen.sattRIPFast <strong>Food</strong> machtSlow <strong>Food</strong> macht6Die Gegenbewegung ist aber auch bereits in Deutschland angekommen: Der Fast <strong>Food</strong>Gewohnheit steht eine Bewegung der Slow <strong>Food</strong> Genießer gegenüber, die sich derErhaltung und Förderung der Ernährungskultur in allen Regionen Europas widmet.Ursprünglich aus einer gutbetuchten Feinschmeckerszene Italiens hervorgegangen,ist daraus eine breite Bewegung der Freunde des gemäßigten Konsums und des gutenGeschmacks geworden. Die Verbindung zwischen den Spezialitäten der Regionen, einervielfältigen Landwirtschaft und dem Genuss bei der Auswahl und Zubereitung guterLebensmittel ist hier gelungen. Nicht nur in der Landwirtschaft, auch im Tourismus undim Ernährungsgewerbe sind daraus Arbeitsplätze entstanden, die sich der Ernährungsqualitätzuwenden. Slow <strong>Food</strong> Kultur braucht mehr Zeit und Zuwendung. Das könnenwir in hektischen Zeiten gut brauchen.www. slowfood.de

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