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4. Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS)

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6.2 Krankengeschichten weiterer Betroffener<br />

6.2.1 Krankengeschichte von Susanne<br />

Susanne war zum Zeitpunkt ihrer ersten Symptome 31 Jahre alt, lebte alleine und<br />

trieb in ihrer Freizeit viel Sport oder unternahm etwas mit Freunden. Seit elf Jahren<br />

arbeitete sie auf der Intensivstation als Krankenschwester, seit 2005 im Paraplegiker<br />

Zentrum in Nottwil (SPZ).<br />

Ihre Krankheitssymptome begannen mit einem Taubheitsgefühl am rechten grossen<br />

Zeh und nach zwei Tagen folgten Lähmungen bis zum Knie.<br />

Innerhalb von vier Tagen war ihr ganzer Körper komplett gelähmt und sie lag für drei<br />

Wochen auf der Intensivstation mit Beatmung. Die Diagnose <strong>GBS</strong> konnte sehr<br />

schnell gestellt werden. Sie war insofern darauf vorbereitet, da sie als<br />

Krankenschwester im Paraplegikerzentrum ähnliche Fälle bereits begleitet hatte. Sie<br />

konnte also auch ihre Familie auf das Schlimmste vorbereiten und schloss eine<br />

Patientenverfügung ab. Ein dauerndes Leben an der Beatmungsmaschine kam für<br />

sie nämlich nicht in Frage. Aufgrund ihres Berufes hatte sie das nötige Fachwissen<br />

und konnte ruhig und überlegt handeln.<br />

Therapeutisch wurden bei ihr eine Cortisontherapie, eine Eiweisstherapie, sowie<br />

sechs Mal eine Plasmapherese durchgeführt.<br />

Relativ schnell ging es wieder bergauf und innerhalb von drei Wochen konnte sie<br />

wieder laufen und nach insgesamt fünf Monaten war sie wieder im Arbeitsleben.<br />

Sie hat sich also verhältnismässig sehr schnell erholt, denn sie hat auch mit einer<br />

unglaublichen Energie gekämpft, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf möglichst<br />

schnell wieder fit zu werden und keine Langzeitschäden von der Krankheit zu tragen.<br />

Weil sie so ehrgeizig und mit aller Kraft gegen die Krankheit gekämpft hat, hat sie es<br />

ein wenig versäumt, sich die nötige Zeit zu nehmen, auf die Ratschläge anderer zu<br />

hören. Immer hat sie mitreden wollen und manchmal waren ihr der ganze Terminplan<br />

und der Besuch einfach zu viel.<br />

Es gibt keine offensichtliche Ursache, welche bei ihr für das <strong>GBS</strong> verantwortlich sein<br />

könnte, ein Auslöser jedoch sei vermutlich der körperliche Stress gewesen. Susanne<br />

hat ihren Körper oft gefordert, indem sie sehr viel Sport trieb und immer unterwegs<br />

war.<br />

Sie gibt an, früher auch schon Schicksalsschläge (psychischer Stress) erlitten zu<br />

haben. Im Nachhinein sieht sie all die Zeichen, welche ihr der Körper vor der<br />

Krankheit gegeben hat ganz deutlich. Als Zeichen oder Warnung sieht sie zwei<br />

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