4. Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS)
4. Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS)
4. Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS)
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auf. Dort musste ich mich mehreren Tests unterziehen, verschiedene Ärzte<br />
untersuchten mich und entnahmen mir vom Rückenmark.<br />
Am Schluss jedoch waren die Ärzte ratlos und meinten, ich habe eine leichte<br />
Blasenentzündung und schickten mich wieder nach Hause.<br />
Wir gingen also wieder nach Hause, mein Mann musste mich mit dem<br />
Rollstuhl bis zum Auto fahren,weil ich nicht mehr laufen konnte.<br />
In dieser Nacht wollte ich auf die Toilette und brach auf dem Weg dorthin<br />
zusammen, weil ich einfach keine Kraft mehr in den Beinen hatte.<br />
Am nächsten Morgen gingen wir gleich zu einer Ärztin, die Notfalldienst hatte.<br />
Ich musste auf dem Hosenboden die Treppe runter weil ich nicht mehr laufen<br />
konnte. Die Ärztin war wirklich gut und wusste bald, um was es sich handelte.<br />
Ich sollte meinen Zeigefinger zu meiner Nase führen…aber traf einfach nicht.<br />
Und dort dacht ich zum ersten Mal, jetzt stimmt etwas nicht mehr. Die Ärztin<br />
liess sich nicht viel anmerken und überwies mich wieder ins Universitätsspital,<br />
in die Neurologie. Dort musste ich wieder verschiedene Tests machen und<br />
bekam sogleich Immunglobulin. Dies war am 13. Mai 2005.<br />
Vom Zusammenbruch bis zu dem Zeitpunkt wo ich an die<br />
Beatmungsmaschine angeschlossen wurde vergingen lediglich 48 Stunden.<br />
Während ich auf der Neurologie lag, spürte ich dann wirklich, wie die Lähmung<br />
langsam von unten nach oben kam und mich schliesslich ganz einnahm. Als<br />
ich Atembeschwerden bekam und schliesslich künstlich beatmet werden<br />
musste, erklärten mir die Ärzte, dass dies normal sei und ich wurde in ein<br />
anderes Spital verlegt, um dort in der Intensivstation überwacht zu werden.<br />
7 Wochen lang lag ich auf der Intensivstation. Verhältnismässig kam die<br />
Krankheit, also die Lähmungen relativ schnell, dann war wie eine Zeit lang<br />
nichts mehr, Pause sozusagen, und dann habe ich mich, im Vergleich zu<br />
anderen Fällen wieder relativ schnell erholt. Die Krankheit kam also ziemlich<br />
überraschend heftig und stark, ist dann aber auch wieder eher schnell<br />
abgeklungen.<br />
Als ich wieder selber atmen konnte, wurde ich in die Reha verlegt. Ich konnte<br />
auch schon wieder selbst schlucken und essen, war aber ansonsten immer<br />
noch gelähmt.<br />
Ich hatte ein Ziel vor Augen: den 1<strong>4.</strong> September. Dann war unser<br />
Hochzeitstag und wir wollten in die Schweiz fliegen.<br />
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