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Journal - Jänner 2007 - Zentralverein der Wiener Lehrerschaft

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ERZIEHUNG ZU DEMOKRATIEformulierte Vermutung, welche im Anschlussin <strong>der</strong> Weiterführung des Textes gesucht wird.Wenn sich die Vermutung nicht bestätigt, musseine Vorstellung von <strong>der</strong> weiteren Textaussagevorhanden sein, die inhaltliche Aussage wirdsonst nicht verstanden (vgl. Altenburg1991,S.8f). Die Teilleistungen im Leseprozessfügen sich sehr schnell ineinan<strong>der</strong> und werdenunbewusst angewendet.Für die Leseerziehung in <strong>der</strong> Schule ist die Arbeitan Texten zu bevorzugen, weil diese einenZusammenhang bieten, aus dem auch unbekannteWörter erschlossen werden können.Mediale Texte weisen zudem den Vorteil auf,dass <strong>der</strong> Aktualitätsbezug zum Alltag hergestelltwerden kann, somit darf das Lesen imUnterricht nicht beim Schulbuch aufhören.Neue Begriffe aus dem Umfeld <strong>der</strong> Gesellschaftkönnen am besten durch eine kontinuierlicheNutzung <strong>der</strong> Printmedien in den individuellenWortschatz einfließen und sichern so das Verständnisaktueller Themen.Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Mediensozialisation durch denEinsatz <strong>der</strong> Zeitung imLeseunterrichtDie Funktionen des Lesens stehen in konstruktiverWechselwirkung mit an<strong>der</strong>en Formen <strong>der</strong>Medienrezeption. Die Arbeit an Zeitungstextenim Unterricht soll <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong> Mediensozialisationdienen. Die wachsende Abhängigkeitvon Informationen aus den Medien erfor<strong>der</strong>teinen kompetenten Umgang mit denNachrichten. Nur die Printmedien erweisen deneinzigartigen Vorteil <strong>der</strong> absoluten Zeit- undOrtsunabhängigkeit, die individuelle Dauer <strong>der</strong>Nutzung entscheiden allein die Rezipient/innen.Die Lesemotivation ist eine Grundbedingungfür den Erwerb einer Medienkompetenz. Schüler/innenmüssen am Zeitung lesen Spaß habenund lernen ihren individuellen Nutzen aus diesemMedium zu ziehen. Bei einer Überfor<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Schüler/innen o<strong>der</strong> fehlenden Möglichkeiten<strong>der</strong> Identifikation verringert sich dasInteresse an medialen Texten. Die Auswahl <strong>der</strong>Themen und Berichte sollte im günstigsten Fallmit den Schüler/innen gemeinsam erfolgen.Mediale Inhalte werden zur Orientierung in <strong>der</strong>Gesellschaft genützt, diese Funktion mussbereits im Unterricht bewusst werden.Eine einmal erworbene Lesefähigkeit und Lesebereitschaftbleibt auch später erhalten. Schüler/innendie zuhause nicht die Gelegenheit erhaltenan <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> Printmedien zu partizipieren,müssen umso mehr die För<strong>der</strong>ungim Unterricht erfahren. Der Unterricht mussdeshalb auch bei den Lesegewohnheiten intervenieren,ein häufiger Einsatz medialer Texteverdeutlicht erst die Vielfältigkeit <strong>der</strong> Funktionenvon Printmedien.Zeitungen bieten die Möglichkeit des Wissenserwerbsund <strong>der</strong> Unterhaltung. Das Lesen vonBerichten verhilft dem Erfassen <strong>der</strong> Identität,dem Einordnen <strong>der</strong> eigenen Person in das Gefügedes Gesellschaftssystems und dem Beziehenvon Position, was erst durch Betroffenheitnotwendig wird. Die Kommunikationsfähigkeitwird mit medialen Texten geschult, weil dasDekodieren meinungsprägen<strong>der</strong> Elemente zueiner mehrperspektivischen Sicht von Problemenführt. Das Ziel am Horizont <strong>der</strong> Medienpädagogikist immer die kritisch kompetenteMediennutzung, diese kann nur durch das Analysierenmedialer Argumente erreicht werden.Die verschiedenen Aktionsfel<strong>der</strong> für die Nutzungvon Zeitungsinhalten bieten für die Gestaltungdes Unterrichts zahlreiche Möglichkeiten.Für die praktische Umsetzung und Anwendung<strong>der</strong> Zeitung im Leseunterricht helfenGratiszeitungen und Unterrichtsmaterialien zurFör<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lesekompetenz von Zeitung in<strong>der</strong> Schule (Forstner-Ebhart, A.: „Spurensuche- Mit Methode durch die Zeitung“, ZiS, 2004 –www.zis.at).Didaktische Strategien zurLeseför<strong>der</strong>ung vonZeitungstextenDie Bedeutung des seitenweisen linearen Lesensreiner Schrifttexte nimmt bei <strong>der</strong> Informationsaufnahmeim Alltag immer stärker ab. Nebendem traditionellen Lesen gewinnt das medialeo<strong>der</strong> hypertextgesteuerte Lesen an Bedeutung,das ist die Lesart um sprunghaft, parallel undrasch Inhalte aufzunehmen. Das Lesen <strong>der</strong> Zeitungdient <strong>der</strong> raschen Beschaffung von aktuellenInformationen des Tagesgeschehens, dazuist beson<strong>der</strong>s die Lesefertigkeit des selektierendenund überfliegenden Lesens notwendig, geleitetvon Headlines, Anreißerzeilen und Bil<strong>der</strong>nerfolgt die erste Auswahl <strong>der</strong> Themen. Fürdas rasche Erfassen von Inhalten ist das Wissenüber die Gestaltung des Layouts, medienspezifischerRessorts und <strong>der</strong> Kenntnis über den Textaufbaujournalistischer Texte hilfreich. Eine ersteOrientierungshilfe, um Such- und Selektions-<strong>Journal</strong> /:37

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