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Bedeutende Nadescher Persönlichkeit - nadesch.de

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Vater“ genannt wur<strong>de</strong>. Letztendlich waren die Pfarrer über <strong>de</strong>n längsten<br />

Zeitraum die einzigen studierten Personen innerhalb <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>.<br />

Auch bewohnten sie das größte und stattlichste Haus, <strong>de</strong>nn schon seit<br />

Anbeginn hatte man dafür zwei Hofstellen auf einer Anhöhe neben <strong>de</strong>r<br />

Kirche vorgesehen. Bereits seit <strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt war <strong>de</strong>r Pfarrer<br />

sogar auf hörigem Komitatsbo<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m auch Na<strong>de</strong>sch politisch<br />

untergeordnet war, einem E<strong>de</strong>lmann gleichgestellt. Demzufolge wur<strong>de</strong><br />

er bis 1848 von allen öffentlichen Lasten, Militäreinquartierungen, u. a.<br />

befreit. Auf Übergriffe gegen <strong>de</strong>n Pfarrhof stand die To<strong>de</strong>sstrafe.<br />

Als Matthäus von Hoch im Jahr 1771 auf freiem Bo<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n ihm die<br />

Gemein<strong>de</strong> überlassen hatte, das jetzige Pfarrhaus erbaute, war es das<br />

einzige Steinhaus in Na<strong>de</strong>sch. Die vorerwähnten Pfarrhofprivilegien<br />

nützen nichts, <strong>de</strong>nn nur drei Jahre später beschloss <strong>de</strong>r Landtag zu<br />

Klausenburg, dass es „von Gottes Wegen“ auf Komitatsbo<strong>de</strong>n nur<br />

E<strong>de</strong>lleute und Hörige, aber keinesfalls freie Bürger geben könne.<br />

Umgehend erhob <strong>de</strong>r <strong>Na<strong>de</strong>scher</strong> A<strong>de</strong>l Anspruch auf das evangelische<br />

Pfarrhaus. Selbst Matthäus von Hoch, <strong>de</strong>ssen Vorfahren im Jahr 1681<br />

vom Fürsten Apafi in <strong>de</strong>n A<strong>de</strong>lsstand erhoben wur<strong>de</strong>n, konnte dieses<br />

Haus nur retten, in<strong>de</strong>m er es zu einem immerwähren<strong>de</strong>n Witwensitz<br />

bestimmte, wonach die adlige Genossenschaft <strong>de</strong>n Grund und Bo<strong>de</strong>n an<br />

die evangelische Kirche abtrat. Vielmals wur<strong>de</strong>n in diesem Haus<br />

Kapitelsversammlungen abgehalten, auch kehrten zahlreiche kirchliche<br />

Wür<strong>de</strong>nträger, Beamte, Funktionäre, u. a. hier ein. Zu diesen Anlässen<br />

nutzte man das nördlich vom Pfarrhaus gelegene Tal als Wei<strong>de</strong>platz für<br />

Pfer<strong>de</strong>, welches daraufhin <strong>de</strong>n auch gegenwärtig geläufigen Namen<br />

„Pfaffental“ erhielt. Vor allem die Gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r konnten in vielerlei<br />

Angelegenheiten und zu je<strong>de</strong>r Uhrzeit das Pfarrhaus betreten. Zwar mag<br />

so mancher Pfarrer <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Bittsteller aufgefor<strong>de</strong>rt haben<br />

erneut zu kommen, nach<strong>de</strong>m er die althergebrachte Eingrüßung und<br />

Ansprache or<strong>de</strong>ntlich gelernt habe, aber viel öfter stand dieses Haus <strong>de</strong>n<br />

Bedürftigen für Rat und Trost offen.<br />

Da vermutlich alle <strong>Na<strong>de</strong>scher</strong> Pfarrer verheiratet waren, soll auch die<br />

zweitwichtigste Person nicht unerwähnt bleiben, nämlich die<br />

Pfarrersfrau. Die Pfarrerin war neben <strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>s großen<br />

Haushaltes und <strong>de</strong>r angeschlossenen Wirtschaft nicht nur für die<br />

Erziehung <strong>de</strong>r Pfarrkin<strong>de</strong>r verantwortlich. Sie war <strong>de</strong>r engste Vertraute<br />

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