Bedeutende Nadescher Persönlichkeit - nadesch.de
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Pfarrers einem Hochfest gleichzustellen war. Bis zum 2. Weltkrieg<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ankommen<strong>de</strong> Pfarrer an <strong>de</strong>r Hattertgrenze durch die festlich<br />
geklei<strong>de</strong>te Reiterschar <strong>de</strong>r Bru<strong>de</strong>rschaft empfangen. Den Einweihungsgottesdienst<br />
leitete <strong>de</strong>r Dechant, anschließend gab es ein Festmahl auf<br />
<strong>de</strong>m Pfarrhof für alle beteiligten Gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r. In früheren Zeiten<br />
erschienen bei <strong>de</strong>r Amtseinführung alle Pfarrer <strong>de</strong>s Kapitels. Nach <strong>de</strong>r<br />
Teilung <strong>de</strong>s Bogeschdorfer Kapitels im Jahr 1872 und <strong>de</strong>m späteren<br />
Anschluss an <strong>de</strong>n Schäßburger Kirchenbezirk, beteiligten sich an <strong>de</strong>r<br />
Präsentation nur noch <strong>de</strong>r Dechant und die Pfarrer <strong>de</strong>r umliegen<strong>de</strong>n<br />
Gemein<strong>de</strong>n.<br />
Viele <strong>Na<strong>de</strong>scher</strong> Pfarrer hatten einen guten Ruf innerhalb <strong>de</strong>s<br />
Kirchenbezirkes, so dass mehrere von ihnen ins Kapitelsofficium<br />
(Bezirksleitung) zum Dechanten, Surrogaten (stellvertreten<strong>de</strong>r Dechant)<br />
o<strong>de</strong>r Schriftführer gewählt wur<strong>de</strong>n. Von <strong>de</strong>n insgesamt 47 Dechanten<br />
<strong>de</strong>s Bogeschdorfer Kapitels kamen min<strong>de</strong>stens sechs aus Na<strong>de</strong>sch. Nur<br />
die Gemein<strong>de</strong>n Ro<strong>de</strong>, Zen<strong>de</strong>rsch und Bogeschdorf stellten mehrere<br />
Dechanten. Pfarrer Bausner erlangte als Bischof sogar das höchste Amt<br />
dass die evangelische Kirche zu vergeben hatte. Gewählt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Pfarrer auf Lebenszeit. In <strong>de</strong>r Regel gab es keine Emeritierung<br />
(Ruhestand), selbst dann nicht, wenn ein Pfarrer fast erblin<strong>de</strong>te, seine<br />
Gliedmaßen kaum noch bewegen konnte o<strong>de</strong>r an Geisteskrankheiten litt.<br />
Es bleibt <strong>de</strong>nnoch fraglich, wieso Valentin Bin<strong>de</strong>r seine letzten 12<br />
Lebensjahre nicht mehr im Dienste <strong>de</strong>r Pfarrei war. Im Jahr 1911 kam<br />
Andreas Menning als erster <strong>Na<strong>de</strong>scher</strong> Pfarrer in <strong>de</strong>n Genuss seines<br />
wohlverdienten Ruhestan<strong>de</strong>s.<br />
Die Tatsache dass 14 Pfarrer <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> bis zu ihrem Tod dienten,<br />
<strong>de</strong>utet darauf hin, dass sie sich in Na<strong>de</strong>sch wohl gefühlt haben. Sogar<br />
nach ihrem Ableben erhielten einige Pfarrer einen beson<strong>de</strong>ren Platz zur<br />
letzten Ruhe und wur<strong>de</strong>n mit höchsten Ehren zu Grabe getragen.<br />
Mehrere Pfarrer sind innerhalb <strong>de</strong>r Kirchenburg beerdigt wor<strong>de</strong>n. Pfarrer<br />
Franziskus von Hoch, seine Gattin Susanne und seinen Sohn Samuel<br />
bestattete man im Inneren <strong>de</strong>r alten Kirche, auf <strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>s Altars.<br />
Aus einem weiteren Eintrag <strong>de</strong>r <strong>Na<strong>de</strong>scher</strong> Matrikel geht hervor, dass<br />
am 25. Januar 1813, bei <strong>de</strong>r Beerdigung <strong>de</strong>s Pfarrers Matthäus von<br />
Hoch: „alle Capitelsbrü<strong>de</strong>r (Pfarrer) ohne Ausnahme bei <strong>de</strong>r kältesten<br />
Witterung sich einfan<strong>de</strong>n“. Das be<strong>de</strong>utet, dass neben <strong>de</strong>r vollständig<br />
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