Bedeutende Nadescher Persönlichkeit - nadesch.de

versammelten Gemeinde etwa 24 Pfarrer an der Bestattung und dem
darauf folgenden „Leichenzeichen“ (Leichenschmaus) teilnahmen.
Verzeichnet werden auch einige lange Amtszeiten: Heinrich Schell
diente der Nadescher Kirchengemeinde 26 Jahre; Daniel Wolff – 27
Jahre; Franziskus von Hoch – 31 Jahre und Friedrich Marienburg – 33
Jahre. Matthäus von Hoch, dem ein langes Leben beschert war, trat in
seines Vaters Stelle und blieb ganze 44 Jahre Pfarrer in Nadesch,
nachdem er zuvor 11 Jahre Pfarrer in Johannisdorf war.
Nicht verschwiegen werden darf, dass die Nadescher Kirchengemeinde
auch von einigen unrühmlichen Ereignissen überschattet wurde. Im Jahr
1631 wird Petrus Franck, den man wegen seines Herkunftsortes auch
„Klosdörfer“ nannte, von seiner Ehefrau verleumdet und aus der
Gemeinde entfernt. Gemäß des damaligen Sprachgebrauches vermerkt
das Pfarrerverzeichnis: „...der stürmische Pöbel ist gegen diesen so
aufgebracht worden, daß sie solchen [auf einen Wagen] aufgeladen und
über den Hattert geführt...“. Petrus Franck wurde danach Bauer und
erhielt wegen seines ungewöhnlichen Wegzuges den ungarischen
Spitznamen „Szekeres“ (Wagner). Nach dem Tod von Johannes Binder
gab es in der Gemeinde einige nicht näher genannte und lang anhaltende
Streitigkeiten, bevor Franziskus Czekelius sein Nachfolger wurde. Ein
weiterer bemerkenswerter Vorfall ereignete sich nach dem Tod des
Pfarrers Wolff. Im Pfarrerverzeichnis ist nachstehender Wortlaut zu
finden: „Michael Waddesch, Pfarrer in Fületelke (ung. Bezeichnung für
Felldorf), wird erwählet im Jahr 1729, ohne daß solcher in der Wahl
gewesen. Es hatte derselbe durch gute Naturgaben mit nach und nach
sein Glück gemacht, bis solcher als Deputatus decani die Pfarrerwahl
vollziehen soll; hatte aber in solcher Zeit die Bürger so sehr von sich
eingenommen, daß die Leute nach Publizierung derer Kandidaten auf
den Gedanken verfallen, der Hann oder Richter solle vor der Kirche die
Stimmen einnehmen und der dasige Pfarrer solle ihr Pfarrer bleiben
[...]“. Zum besseren Verständnis dieser Angelegenheit sei folgendes
klargestellt: Im Hinblick auf die bevorstehende Pfarrerwahl wurde von
dem Kapitel eine Kandidatenliste aufgestellt von der die Gemeinde einen
Pfarrer wählen musste. Pfarrer Waddesch stand nicht auf der Liste,
wollte aber anscheinend ins Nadescher Pfarramt einziehen. Durch
irgendwelche Bestechungen wurde er zum Wahlleiter bestimmt, wobei
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