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Bedeutende Nadescher Persönlichkeit - nadesch.de

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und <strong>de</strong>r wertvollste Berater ihres Ehegatten. Zeit <strong>de</strong>s Bestehens<br />

übernahm sie auch <strong>de</strong>n Vorsitz <strong>de</strong>s evangelischen Frauenvereines.<br />

Verheiratete Pfarrer bevorzugte die Gemein<strong>de</strong> ohnehin, da an diese<br />

keine Präben<strong>de</strong> (Verköstigung) erteilt wer<strong>de</strong>n musste. Stan<strong>de</strong>sgemäß<br />

suchten sich die <strong>Na<strong>de</strong>scher</strong> Pfarrer ihre künftigen Gattinnen<br />

überwiegend im Kreise be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r städtischen Familien. Einige <strong>de</strong>r<br />

<strong>Na<strong>de</strong>scher</strong> Pfarrer heirateten Töchter von hoch angesehenen Personen<br />

wie zum Beispiel Königsrichter, Senatoren, Lan<strong>de</strong>sadvokaten,<br />

Armeebefehlshabern u. s. w. Beliebt waren auch Pfarrertöchter, darunter<br />

sei u. a. Katharina Sohl geb. Erasmi, Katharina Schobel geb. Sohl,<br />

Susanna von Hoch geb. Czoppelt o<strong>de</strong>r Sara von Hoch geb. Widmann<br />

genannt. Unter diesen Gegebenheiten ist es keineswegs verwun<strong>de</strong>rlich,<br />

dass auch die Pfarrerin von <strong>de</strong>n Einwohnern hochgeschätzt und<br />

ehrenvoll „Frau Mutter“ genannt wur<strong>de</strong>.<br />

Eine große Begünstigung für Na<strong>de</strong>sch und die an<strong>de</strong>ren untertänigen<br />

Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Kokelburger Komitates, war die freie Pfarrerwahl.<br />

Selbst unter <strong>de</strong>r kommunistischen Diktatur blieb diese freie Wahl<br />

bestehen, musste aber letztendlich vom Staat genehmigt wer<strong>de</strong>n. Ein<br />

wesentlicher Unterschied zwischen <strong>de</strong>n hörigen Komitatsgemein<strong>de</strong>n und<br />

<strong>de</strong>n freien Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Königsbo<strong>de</strong>ns lag in <strong>de</strong>r Bezahlung ihrer<br />

Pfarrer. Die freien Gemein<strong>de</strong>n entrichteten <strong>de</strong>n zehnten Teil von <strong>de</strong>m<br />

was angebaut und geerntet wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Pfarrer, <strong>de</strong>r davon einen geringen<br />

Teil, <strong>de</strong>n sogenannten Kathedralzins, <strong>de</strong>m Bischof übergab. Auf<br />

Komitatsbo<strong>de</strong>n und somit auch in Na<strong>de</strong>sch, erhielt <strong>de</strong>r Pfarrer nur von<br />

<strong>de</strong>n freien Bauern <strong>de</strong>n zehnten Teil, während ihm von <strong>de</strong>n untertänigen<br />

Jobagen nur eine Zehntquarte (ein Viertel vom Zehnten) zustand. Drei<br />

Zehntquarten mussten <strong>de</strong>m Weißenburger Bischof und nach <strong>de</strong>r<br />

Reformation <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sfürsten abgetreten wer<strong>de</strong>n. Obwohl <strong>de</strong>r Pfarrer<br />

in Na<strong>de</strong>sch weniger als seine meisten Amtsbrü<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n freien<br />

Gemein<strong>de</strong>n verdiente, war er <strong>de</strong>nnoch kein armer Mann. Die<br />

verhältnismäßig große Kirchengemein<strong>de</strong> brachte ein ansehnliches<br />

Einkommen zustan<strong>de</strong> und bis zur Mitte <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts gab es auch<br />

in Na<strong>de</strong>sch eine große Anzahl von freien Bauern, die <strong>de</strong>n vollen<br />

Naturalzehnten lieferten. Im Jahr 1796 bezog Pfarrer Matthäus von Hoch<br />

folgen<strong>de</strong> Einnahmen: 246 Haufen Weizen, 33 Haufen Hafer, 119 Körbe<br />

Mais, 168 Bossen Hanf und 420 Eimer Most (ein Getrei<strong>de</strong>haufen<br />

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