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A. Reissing/K. Schmidt/A. Schulz/B. Siggel/M. Thierbach

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Auswertung wissenschaftlicher Literaturreduziert und sie besitzen gegenüber den konkreten Modellen einen höheren Abstraktionsgrad.Andererseits werden theoretische Modelle genannt, die „Vermutungen oder Erklärungen darüberabbilden, wie ein wissenschaftlicher Sachverhalt zu verstehen und zu begründen ist“ 37 . DieseModelle besitzen im allgemeinen ein höheres Abstraktionsniveau als konkrete Abbildungen undwerden vorwiegend in der Sekundarstufe II verwendet. Die Grenzen zwischen diesenModellgruppen sind jedoch fließend. Eine andere Art der Unterteilung je nach Zweck derModellbildung findet man im Buch „Didaktik der Informatik“ von Baumann. Hier werden dreiGruppen: die Gebilde- und Beschreibungsmodelle, die Erklärungs- und Entscheidungsmodelleund die Simulationsmodelle klassifiziert: “Ein Gebildemodell ist ein angefertigter Gegenstand, dereinem vorgegebenen oder geplanten Gegenstand strukturell oder funktional ähnlich ist. EinBeschreibungsmodell dagegen ist die struktur- oder verhaltenstreue Darstellung oderBeschreibung eines Ausschnitts der realen Welt mit den Mitteln einer natürlichen oder künstlichenSprache. Ein Erklärungsmodell dient dem Zweck der Vorhersage von Ereignissen und damit derwissenschaftlichen Erklärung von Vorgängen des modellierten Realitätsausschnitts. EinEntscheidungsmodell dient dem Zweck der Gewinnung optimaler Entscheidungen: aus einerMenge von Alternativen wird die optimale Alternative ermittelt. Simulation ist das Nachbildeneines Systems mit seinen dynamischen Prozessen in einem experimentierfähigen Modell, um zuErkenntnissen zu gelangen, die auf die Wirklichkeit übertragbar sind." 38Die Arbeit mit den Modellen erfolgt in der überwiegenden Mehrheit der Unterrichtsfächer zumeisterst bei fortgeschrittener Unterrichtstätigkeit, in der Regel in der Erarbeitungs- und derAnwendungsphase.Für die Aufgaben, denen Modelle zu dienen haben, werden wenigstens zwei Bereiche genannt:Im erkenntnistheoretischen Bereich geht es um die Vereinfachung der entscheidenden Merkmale,um die Verkleinerung auf eine überschaubare Größe und um das Sichtbarmachen vonSachverhalten der Wirklichkeit. Im lernpsychologisch-didaktischen Bereich wird davonausgegangen, dass Visualisierungen für das Behalten von Sachverhalten unbedingt notwendigsind und jedes Wissen um so besser behalten wird, je mehr Details miteinander vernetzt werden.Zusammenfassend wird festgehalten, dass Modelle vier Leistungen erbringen:- „Sie stellen Transparenz her.- Sie schaffen eine geordnete Welt begrifflicher Vorstellungen.- Mit ihnen verfügt man über strukturierte Lernbilder.- Sie vermitteln Transferwissen - denn: einmal begriffen, können sie in einer Vielzahl vonverwandten oder abgewandelten Situationen zum Wiedererkennen führen.Modelle sind somit lernpsychologisch notwendig und vom Bildungsauftrag der Schule herzwingend.“ 39 Auch in einem Artikel einer mathematischen Fachzeitschrift wird die Bedeutung vonModellen betont: „Raumvorstellung ist in vielen Lebensbereichen relevant; und Raumvorstellungkann man schulen, sofern das Training richtig angelegt wird, da mit handlungsorientierten37 Birkenhauer, Josef38 Baumann, Rüdiger39 Birkenhauer, Josef27

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