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Bedingungen - Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte

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„beim Hollmer Tor ein Ort zur Wache. R. 19), den sollen die Fabriken 20) aussehen und eine<br />

Loots 21) von Brettern aufschlagen.“ 22)<br />

Das geschah in gehöriger Form; doch schon im Oktober 1684 berichtet die 50. Generale<br />

Stadtrechnung 23)<br />

„Heff Hans Moller vor de Stadt de Kachgel Avent<br />

uht de Nye Coste Gard bi dat Holmer Dohr aff gebraken<br />

und wedder na Karsten ot 24) Kleen Smits<br />

Huis gebracht.“<br />

Heft 23, S. 15<br />

Heft 23, S. 16<br />

1685 mußte der Bau schon repariert werden, und im August 1689 wurde das Corps de Guarde<br />

beim Holmer Tor <strong>für</strong> 8 [Reichstaler Kurant] zu zimmern bedungen, offenbar ein Anbau, der<br />

„bequemst an der Osterende des alten Wachthauses zu bauen befunden“ wurde 25). Durch die<br />

häufigen An- und Umbauten mag mit der Zeit ein recht eigenartiges Gebäude auf dem freien Platz am<br />

Stadteingang entstanden sein. Der Magistrat berichtet 1723 in einer Stellungnahme zu den<br />

Stadtrechnungen 26):<br />

„Die Wachthäuser,<br />

so ist an jedem der beyden Pforten hieselbst ein Wachthaus oder kleines Stübgen, worinnen die<br />

Nachtwächter bey abwechselnden Ruffen der Stunden sich aufhalten, um die Reisende und<br />

Posten aus und einzulassen, welche eine Zeit lang auch von der Einquartierung als Corps des<br />

Guardes gebraucht sind“.<br />

und das Brandkataster von 1795 beschreibt das Gebäude so: 27)<br />

„Stadt Wachthaus mit Wohnung,<br />

1 Etage von Bindungswerck, theils mit Steine ausgefüllet, theils mit Bretter bekleidet, mit<br />

Ziegeldach und hölzernem Giebel, im Norden des Holmer Thors frey auf dem Platz belegen,<br />

8 Fächer“.<br />

Vermietungen des Gebäudes sind ab 1684 nachweisbar 28). Mit dem ersten Mieter, Jürgen<br />

Veronius, hatte die Stadt wenig Glück. Er war „heimblich davongezogen“ und blieb die Jahresmiete<br />

mit 30 [Mark] 29) schuldig.<br />

Wievielen Personen das merkwürdige Gebäude als Wohnraum an Platz bieten konnte, erfahren wir<br />

<strong>für</strong> das Jahr 1717 aus dem Kopfsteuerregister 30). Der dem Mittelstand zuzurechnende Milch-<br />

Höker oder auch „Kuhmilcher“ Claes Rickers, dessen Vermögensverhältnisse der Magistrat als<br />

„einigermaßen“ bezeichnete - er zahlte 3 [Mark] in der Martinischatzung 31) - hatte das Gebäude<br />

1715 <strong>für</strong> zwei Jahre zu je 24 [Mark] gemietet und wohnte dort<br />

nebst seiner Ehefrau Antje,<br />

mit seinen drei Kindern<br />

sowie einem Knecht<br />

und einer Magd

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