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Bedingungen - Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte

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Schweb und Kruse ihrerseits, die dem Störmann in der Nähe des Ziegelhofes Fang, Geräte und<br />

Boot wegnahmen, nicht ohne sofort dem Stadtpräsidenten Beeck den Vorfall zu melden. Die Geräte<br />

wurden gegenseitig zurückgegeben, doch der Landvogt verklagte den Magistrat wegen „gebrauchter<br />

Repressalien“. Der Ausgang ist nicht bekannt.<br />

Dieser konkrete Vorfall ist offenbar der Anlaß zu Ploviers Arbeit gewesen. 26)<br />

Seit Menschengedenken - schreibt der Magistrat im Prozeß des Wilm Jürgen Eggers 1855 - hätten<br />

nach jener Zeit die <strong>Friedrichstädter</strong> Einwohner ungehindert auf der Treene auf beiden Seiten bis<br />

hinter Wohlde in beliebigem Umfang die Fischerei betrieben. Weitläufig führt der Magistrat in dem<br />

Eggers’schen Prozeß nach dieser langen Darstellung der Schrift des Leonard Plovier Gründe da<strong>für</strong><br />

an, daß die <strong>Friedrichstädter</strong> Einwohner<br />

zum Fischen auf der Treene unzweifelhaft berechtigt<br />

seien, und daß die Stadt noch in diesem Augenblick (1855)<br />

Heft 23, S. 36<br />

Heft 23, S. 37<br />

im Besitz dieser seit über 200 Jahren ausgeübten Fischereigerechtigkeit<br />

sei, und zwar auf der ganzen Treene. So ganz nebenbei fügte der weise Magistrat 27) in seiner mit<br />

viel Anteilnahme gefertigten Eingabe hinzu, daß „viele unbemittelte hiesige Einwohner sich seit langen<br />

Jahren mit ihren Familien von der Treenefischerei allein ernährt haben und ohne dieselbe brotlos und<br />

verarmen“ würden. Diese Behauptung - wahrscheinlich eine reine Zweckbehauptung - ermöglichte es<br />

dem Ministerium ohne Gesichtsverlust und ohne Präjudiz, die oben erwähnte Entscheidung vom<br />

26.11.1855 zu treffen, nach der es den <strong>Friedrichstädter</strong> Einwohnern gestattet wurde, die<br />

Treenefischerei im bisherigen Umfange vorerst weiter zu betreiben.<br />

Abb.<br />

Foto.<br />

[zeigt Teile des Übergangs der Treene in den damals noch schmalen Westersielzug;<br />

Flachsblumenstraße]<br />

Elf Jahre später, 1866, fand dann der zweite Prozeß mit Angehörigen der Familie Eggers wegen<br />

Jagens und Fischens auf der Treene statt.<br />

Wilm Jürgen Eggers Söhne, der Maurermeister und spätere Stadtbaumeister Conrad Wilhelm Eggers<br />

und sein Bruder, Maurer Wilhelm Eggers, fuhren am 26. August 1866, an einem Sonntag Morgen,<br />

auf der Treene in Richtung Schwabstedt, um zu fischen und zu jagen. Bei Middelburg war inzwischen<br />

der Gendarmeriesergeant Timm ins Boot gestiegen und ließ sich von dem dortigen Knecht<br />

stromabwärts rudern. Er stellte die Brüder Eggers, die auf der Stapelholmer Seite gerade anfangen<br />

wollten, Aale zu stechen.<br />

Heft 23, S. 37

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