Bedingungen - Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte
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AM MARKT 16<br />
RESTAURANT „EDAMER HAUS“<br />
Heft 23, S. 56<br />
Heft 23, S. 57<br />
Handstrichziegel) neu ausgemauert. Die Wandstärke beträgt hier 36,5 cm.<br />
Der 3. Bauabschnitt in einer Länge von ca. 10,20 m als Verlängerung des Hauses hinter der<br />
Achterkammer wurde lt. Auszug aus dem Brandkataster ca. 1859 errichtet. Auch hier wurden nicht<br />
mehr die holländischen Moppen, sondern ein roter Ziegelstein mit den Abmessungen 19 x 9 x 5,5 cm<br />
verwendet.<br />
Decken:<br />
Die Deckenbalken verlaufen in Abständen von ca. 1,85 m parallel zu den Giebelwänden. Auf die<br />
Deckenbalken wurden gehobelte, sehr breite Dielen (ca. 35 - 40 cm) genagelt, die untereinander mit<br />
einer Feder zusammengefügt wurden. Eine Zwischendeckenkonstruktion konnte nicht festgestellt<br />
werden. Da die Erdgeschoßdecke z.Zt. durchgehend verkleidet ist, konnte diese nicht im einzelnen<br />
aufgemessen werden. Lediglich im abgehängten Deckenbereich über dem Eingang am Markt wurde<br />
ein Befund festgestellt. Die Deckenbalken haben eine Abmessung von 15 x 23 cm und keine<br />
Sattelhölzer, wie z.B. die Deckenbalken im 1. OG. Der erste Balken wurde auch hier nach<br />
holländischer Bauweise in die Giebelmauer verlegt (Kajbalken).<br />
Der zweite Deckenbalken, der auf dem Bohlenstück eines Fenstersturzes der Südfassade ruht,<br />
wurde verjüngt und lediglich durch einen Maueranker mit dem Außenmauerwerk verbunden. Diese<br />
Sorglosigkeit führte wohl auch zu den erheblichen Absenkungen des Fußbodens im Wohnraum des<br />
1. OG.<br />
Im Obergeschoß sind die Deckenbalken durchgehend sichtbar. Während wir im 1. Bauabschnitt<br />
profilierte Sattelhölzer unter den unterschiedlich dimensionierten Deckenbalken finden, fehlen diese<br />
im 2. und 3. Bauabschnitt gänzlich.<br />
Dachkonstruktion:<br />
Typisch <strong>für</strong> die holländische Bauweise der Häuser ist neben den Decken auch der liegende<br />
Dachstuhl, den wir noch im vorderen Gebäude (1. BA.) vorfinden, auch wenn es heute kein<br />
Knüppeldach mehr ist. Die Aussparungen der Pfetten auf dem ersten Kehlbalken weisen eindeutig<br />
darauf hin.<br />
Heft 23, S. 57<br />
Heft 23, S. 58<br />
Die Binder sind in einem Abstand von ca. 1,85 m entsprechend den Deckenbalken aufgestellt. Die<br />
Binderstreben tragen einen Kehlbalken, auf dem zwei am First verzapfte Sparren stehen, die durch<br />
einen weiteren Kehlbalken miteinander verbunden sind. Der untere Kehlbalken ist durch Kopfbänder<br />
sowohl mit den Streben als auch mit der Pfette verbunden, die auf dem unteren Kehlbalken liegt und