Bedingungen - Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte
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KAMMER<br />
STUBE<br />
ACHTERKAMMER<br />
UPKAMMER<br />
VOORHUIS<br />
KELDERKAMMER<br />
Heft 23, S. 53<br />
Heft 23, S. 54<br />
Über eine enge Wendeltreppe vom Gang aus erreichte man die oberen Stockwerke, die aufgrund<br />
von Gebäudeuntersuchungen von Werner Rehder 1) vermutlich nur zu Speicherzwecken dienten.<br />
Im ersten Stock liegt in der Regel nach vorn und hinten je ein durch die ganze Breite des Hauses<br />
gehendes Zimmer. Die Trennwände waren selten massiv, meistens nur aus profilierten dünnen<br />
Brettern.<br />
Obwohl die charakteristische Raumfolge: Vorhuis, Upkammer, Achterkammer ein organisatorisches<br />
Ganzes bildete, ist schon von Rehder erkannt worden, daß der die Achterkammer enthaltene Bauteil<br />
einer späteren Bauzeit angehört, eine Vermutung, die im Rahmen dieser Arbeit bestätigt werden<br />
konnte.<br />
Vermutlich Anfang des 18. Jahrhunderts ist das Gebäude wiederholt am Westgiebel erweitert<br />
worden. In einer ersten Phase wurde eine ca. 3,50 m breite Küche angebaut. Danach erfolgte ein<br />
weiterer, ca. 6,50 m langer Anbau bis an den von verschiedenen Grundstückseigentümern<br />
gemeinsam genutzten 1,08 m breiten Gang.<br />
Aufgrund der sich wandelnden Wohnbedürfnisse und der unterschiedlichen Nutzungsanforderungen<br />
wurde im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Veränderungen am Gebäude vorgenommen. Die<br />
wohl einschneidendste Veränderung erfolgte im Jahre 1925, als Herr Gustav Rudolph die<br />
Verkaufsfläche <strong>für</strong> Manufaktur- und Papierwaren in der Weise erweiterte, daß er einen Teil der<br />
Upkammer beseitigte und das Voorhuis ebenerdig nach hinten verlängerte. In dem Zusammenhang<br />
wurden wohl auch die über dem Gang befindlichen Alkoven demontiert und ein Großteil der Delfter<br />
Wandfliesen entfernt. In den überlieferten Aufzeichnungen weist Herr Rudolph darauf hin, daß<br />
zugleich auch die Küche nach hinten verlegt wurde.<br />
Weitere wesentliche Veränderungen wurden dann im Jahre 1973 vorgenommen, um im Erdgeschoß<br />
des Hauses einen gastronomischen Betrieb zu errichten. Die Eingangstür wurde in das<br />
Gebäudeinnere zurückverlegt und ein Durchgang zur Westermarktstraße in die Traufenseite<br />
eingebrochen. Weiterhin wurden die letzten Reste der Upkammer und Kelderkammer beseitigt, so<br />
daß eine ebenerdige Verbindung zwischen dem Voorhuis und der Achterkammer einschließlich dem<br />
dahinterliegenden Erweiterungs-<br />
Heft 23, S. 54<br />
Heft 23, S. 55