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„Und es schrie aus den Wunden“ - eDiss - Georg-August-Universität ...

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Es brauchte lange Zeit, bevor die Ärzte sich darüber klar wur<strong>den</strong>, daß diekleinen Läsionen und Wun<strong>den</strong> wichtige Krankheitsursachen darstellenkönnen, indem Krankheitserreger über die Haut hineingelangen, […]. Manhat her<strong>aus</strong>gefun<strong>den</strong>, daß ein Stich, ein Riß oder eine kleine Wunde eineEntzündung in der Haut und im darunterliegen<strong>den</strong> Gewebe, „zwischenFleisch und Haut“ hervorrufen kann und sich auf Muskeln, Sehnen undKnochen <strong>aus</strong>breiten kann. Sie [die Wunde] schwillt an und wenn sich derProzeß über ein größer<strong>es</strong> Gebiet erstreckt, wird er zu einem verk. Beginnt er„bis zum Eiter anzuschwellen“, „bis zu Eiter zu schmerzen“ oder „zumG<strong>es</strong>chwür“, entwickelt er sich zu dem, was byld, kaun, svull oder kveise mitEiter drin genannt wird. Das Gewebe in der Mitte wird in der Folge absterbenund das nekrotische Gewebe zum Schluß abg<strong>es</strong>toßen. Di<strong>es</strong>en Zapfen nanntendie Alten kveisunagli, knôttr oder hella. 429Gemäß di<strong>es</strong>er Definition unterschei<strong>den</strong> sich verk und byld in der lokalenAusbreitung. Bei byld handelt <strong>es</strong> sich im Sinne ein<strong>es</strong> Abszeß<strong>es</strong>, Furunkels,Karbunkels um ein weitgehend lokal begrenzt<strong>es</strong> G<strong>es</strong>chehen mit Eiterbildung. Verkbreitet sich hingegen ungehindert im Körper <strong>aus</strong>, wie am Beispiel Grettirseindrucksvoll darg<strong>es</strong>tellt wird.In Reichborn-Kjenneruds Auflistung altnordischer Äquivalente für byld und verk istverkr nicht verzeichnet:Die Krankheitsnamen für G<strong>es</strong>chwüre und verk in unserer Zeit sind zu einemGroßteil seit der Sagazeit bekannt: þroti, kaun, sullr, kveisa, kýli, währendboldi zuerst in <strong>den</strong> alten Büchern der Heilkunde auftaucht. 430Aus <strong>den</strong> im Rahmen di<strong>es</strong>er Untersuchung vorgelegten Ergebnissen geht jedochhervor, daß Reichborn-Kjenneruds verk seine Entsprechung im verkr derSagaliteratur findet.Fritzner kennt für verkr zwar nur Begriffe <strong>aus</strong> dem Umfeld d<strong>es</strong> Schmerz<strong>es</strong>, aberkveisa übersetzt er mit: „Byld, Værk.” In di<strong>es</strong>em Zusammenhang verweist er auf dievolksmedizinische Vorstellung, ein Wurm habe sich an der Stelle d<strong>es</strong> G<strong>es</strong>chwürs insFleisch eingegraben:428 Grettis saga Ásmundarsonar (Guðni Jónsson 1936 [ÍF 7]), 255.429 Reichborn-Kjennerud 1927-1947 (2), 139 f: ”Det tok lang tid før lægene blev klar over at de smål<strong>es</strong>joner og sår kunde bli viktige sykdomsårsaker ved å slippe sykdomsstoff inn gjennem hu<strong>den</strong>, […].En har funnet ut at et stikk, en rift eller et lite sår kan volde betendelse i hu<strong>den</strong> og vevene under,„millom hold og skinn”, og bre sig til muskler, sener og ben. Det sveller op, og dersom det går ut overet større område, blir det en v e r k . Tar det til å „svella til vågs”, „verkja til vågs” eller „til svulls”,blir det gjerne til det de kaller b y l d , kaun, svull eller kveise med våg i. Vevet i midten vil da dø bort,og det nekrotiske vev blir til slutt støtt av. Denne tapp kalte de gamle kveisunagli, knôttr eller hella.“430 Reichborn-Kjennerud 1927-1947 (2), 143: „S y k d o m s n a v n e n e for bylder og verk i vår tidhar for en stor del vært kjent si<strong>den</strong> sagati<strong>den</strong> da vi finner: þroti, kaun, sullr, kveisa, kýli, mens boldiførst viser sig i de gamle lægebøker.”136

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