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Heft 4/2007 - Pro Tier

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mehr sind, habe auch damit zu tun,dass Gärtner und Landschaftsarchitektenunter Druck stünden, soforteine überzeugende Grünfläche zuschaffen, erklärt der Leiter der Stiftungfür Wirtschaft und Ökologie inDübendorf: «Ein naturnah gestalteterGrünraum reift als lebensfähigeKomposition – dazu fehlt heuteleider oft die Geduld.» Dass Naturgärtenviel seltener sind als durchgestylteKulissen-Gärten, kommtalso nicht von ungefähr. «Die vomMenschen gestalteten Grünzonenspiegeln sein Verhältnis zur Natur»,ist Winter überzeugt.Minizoo vor der HaustürNaturnahe Gärten unterscheidensich von konventionellen unter anderemdurch die grosse Artenvielfaltund den Verzicht auf chemischeDünger und Spritzmittel jeder Art.Dank sanfter Pflege läuft im Naturgartenimmer etwas. Fast von alleineschafft die Natur einen Minizoo,der buchstäblich vor der Haustürzum Erlebnisraum für die ganzeFamilie wird. Naturnah bedeutetauch, dass die Umgebung in dieGartengestaltung mit einbezogenwird. Also, dass fliessende Übergängevon Blumenwiesen, Blütenstauden,wertvollen Sträuchern undBäumen geschaffen werden. Hierfinden Schmetterlinge und vieleandere <strong>Tier</strong>e die benötigten Futterpflanzen,während in konventionellenGärten Eidechsen, Leuchtkäferund Co. regelmässig Rasenmähernzum Opfer fallen.«Wer die Natur stärker gewährenlässt, erlebt wahre Wunder,kann immer wieder neu staunen»,sagt auch Christian Zinsli. Der erfahreneSt. Galler Naturbeobachterund pensionierte Volksschullehrerist immer wieder selber überrascht,«welche Schätze sich auf kleinstemRaum verbergen können». Die Vernetzungvon grünen Oasen in derWohnlandschaft sei wichtig undbringe auch den Menschen mehrLebensqualität. Schon Ast- undSteinhaufen machen einen grossenUnterschied. «Das sind wertvolleLebensräume für Kleintiere», erklärtZinsli und erinnert daran, wie wichtigeine intakte Nahrungskette imNaturkreislauf ist. Falscher Ordnungssinnwirke zerstörerisch. SeinLeitsatz: «Etwas mehr Unordnungzulassen, dann kehrt wieder mehrOrdnung in der Natur ein.» NussundObstbäume, Rosen- und Beerensträucher– sie alle hinterlassenden tierischen Gartenbewohnernim Winter kalorien- und vitaminreicheNahrung. «Das natürliche undgestaltete Miteinander des naturnahenGartens verlangt grosszügigesDenken», betont Zinsli.Leben auch im WinterDer Naturgarten lebt auch im Winter.Dann wirken besagte Beerensträuchersehr schön, besonderswenn Schnee auf den Pflanzenliegt. An diesen Sträuchern mit ihrenFarbtupfern kann man im nebeligenDezember die Vögel gutbeobachten.Obschon vieles ganz von alleinewird und wirkt, müssen auchnaturnahe Gärten geplant werden.Ihre Lage zur Sonne, am Stadtrandoder inmitten der Stadt, Beschat-tungen, Bodenbeschaffenheit undMöglichkeiten der Wasserversorgungsind zu beachten, ebenso,welche Kleinlebensräume gestaltetund welche <strong>Tier</strong>arten angelocktwerden können. So kann eine vielfältigeLebensgemeinschaft entstehen,die für stabile Bedingungensorgt, da sich zwischen den Artenein ökologisches Gleichgewicht bildet.Diese Erkenntnis wird im Naturgartenals umweltfreundliche,arbeits- und kostensparende Alternativezum konventionellen Gartenumgesetzt.Für die harmonische Gesamtheitdes Naturgartens sind <strong>Tier</strong>e unabdingbar.Wenn wir bei seiner Gestaltungauf die Bedürfnisse dieserLebewesen Rücksicht nehmen,kann auch für uns ein kleines Paradiesvor der Tür entstehen.In den vier <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>-Ausgabendes kommenden Jahres erhaltendie Leserinnen und Leser in einervierteiligen Serie wertvolle Tipps,wie sie ihren Garten zu jeder Jahreszeitmöglichst naturnah und tierfreundlicheinrichten, gestalten undpflegen können.■Ein Vermächtnisfür die <strong>Tier</strong>eBitte denken Sie bei der ErstellungIhres Testaments auch an <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>.Sie helfen mit, dass wir uns auchin Zukunft effizient für die <strong>Tier</strong>eeinsetzen können.Für Auskünfte und Beratungsteht Ihnen unsere GeschäftsführerinRita Dubois (044 201 25 03)gerne zur Verfügung.<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/0715

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