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Heft 4/2007 - Pro Tier

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Laut der IUCN-GeneraldirektorinJulia Marton-Lefèvrezeigt die Liste, dass nochnicht genug für bedrohteArten getan wird. Die Geschwindigkeitdes Verlustesder Artenvielfalt nehme weiterzu. Die Zahl der registriertenausgestorbenen Artensei auf 785 gestiegen. 65 Artengebe es nur noch in Gefangenschaft.Die Lage in der Schweiz hatsich im Verlauf des Jahresnicht verändert. 519 Artenfigurieren auf der roten Liste,47 von ihnen sind vom Aussterbenbedroht. Davon werden42 als «verletzlich» eingestuft,5 weitere drohenkurzfristig zu verschwinden.Zu den gefährdetesten Artengehören Geier, Adler undEnten.Schimpansendenkenwie MenschenStudie vergleicht Querschnittevon MenschenundSchimpansengehirnenForscher des Yerkes National«Primate Research Center»an der «Emory» Universitätin Atlanta haben völligneue Wege in der Erforschungvon Ähnlichkeitenund Unterschieden zwischenMenschen und Menschenaffeneingeschlagen. Mit derHilfe von Querschnittbilderndes Gehirns wurde die Gehirnaktivitätvon Schimpansenberechnet und mit derjenigenvon Menschen verglichen.Die in der «EarlyEdition» der «<strong>Pro</strong>ceedings ofthe National Academy ofSciences» veröffentlichtenForschungsergebnisse gebendabei einen interessantenEinblick in die geistigenWelten von Mensch undSchimpanse.Es zeigt sich, so berichten dieForscher, dass die Denkprozessevon Schimpansen grosseÄhnlichkeit mit denenvon Menschen im Ruhezustandaufweisen. Als Denkenim Ruhezustand könne manetwa das intensive Nachdenkenüber <strong>Pro</strong>blemlösungenbezeichnen, veranschaulichtJim Rilling, Forscher am YerkesNational Primate ResearchCenter. Die Resultateder Studie bezeichnet derWissenschaftler als besonderssignifikant, da sie sowohlfür die Einzigartigkeitdes Menschen als auch fürdessen Naheverhältnis zuseinem engsten lebendenVerwandten, dem Schimpansen,Zeugnis ablegen.Man konnte unter anderemfeststellen, dass die Gehirnaktivitätenin bestimmten Regionenbei beiden Versuchsgruppenähnlichen Musternfolgen. Dies trifft insbesondereauf jene Bereiche zu, diefür die Reflexion des eigenensowie des Geisteszustandesanderer verantwortlich sind.Aber auch Unterschiede wurdengefunden. So finden sichjene Bereiche des Gehirns,die für Sprache und Bedeutungsverständniszuständigsind, nur beim Menschen.Das Forscherteam nutzte imRahmen seiner Arbeit dieTechnik der Positron-Emissions-Tomographie(PET).Darunter versteht man einbildgebendes Verfahren derNuklearmedizin, das Schnittbildervon lebenden Organismenerzeugt, indem es dieVerteilung einer schwach radioaktivmarkierten Substanz(Radiopharmakon) im Organismussichtbar macht unddamit biochemische undphysiologische Vorgängeabbildet.pressetext.austriaRedakteur: Markus SteinerUmweltgift verändertVerhaltenvon FischenBereits geringe Wertestören SchwarmverhaltenLondon/Wien – Eines derhäufigsten Umweltgifte, dasso genannte Nonylphenol,steht im Verdacht, das sozialeVerhalten von Fischenempfindlich zu stören. Bereitsgeringe Konzentrationender Substanz reichenaus, um die chemischenDuftnoten von Fischen ausdem Gleichgewicht zu bringen,berichten die Ökologen␣um Ashley Ward vonder University of Sydneywww.bio.usyd.edu.au undSuzanne Currie in der Fachzeitschrift<strong>Pro</strong>ceedings of theRoyal Society B.Die chemische Substanz«raubt» den Fischen offensichtlichden Sinn, in einemSchwarm nahe zusammenzu bleiben, indem sie individuelleDuftnoten übertünchen.Dadurch schwimmendie Fische in grösseren Abständenzueinander und könnenso auch schneller zurBeute von Fressfeinden werden.«Der Verlust des ‹kohäsiven›Verhaltens ist ein gewaltigerNachteil für die <strong>Tier</strong>e,da es eine defensive Strategiegegen Feinde darstellt»,erklärt Ward. DasErschreckende an der Untersuchungwar, dass bereitsgeringe – bei weitem nicht letale– Dosen der chemischenSubstanz für dieses Verhaltenausreichen. Das habendie Forscher in Versuchen inAquarien nachgewiesen. Nur0,5 Mikrogramm pro LiterWasser haben bereits ausgereicht,um die Bildung so genannterFischschulen bei GestreiftenKillifischen (Fundulusdiaphanus diaphanus) zuverändern. Die chemischeFoto: pixelioSubstanz störte den Geruchssinnder Fische nicht,denn Nahrung fanden siedennoch recht schnell. Offensichtlichveränderte dieSubstanz aber den Eigengeruchder <strong>Tier</strong>e. Und das habefatale Auswirkungen auf dasSozialverhalten. «Denn jedereinzelne Fisch entwickelt einindividuelles chemisches<strong>Pro</strong>fil», so Ward. «Sie bevorzugenPartner, die ähnlicheGerüche aufweisen.» DieForscher vermuten zudem,dass Fische chemische Signaleüber ihren sozialenStatus, den Reproduktionsstatusund das genetischeMake-up übertragen. «Nonylphenolewerden hauptsächlichals Kunstharze (Nonylphenol-Formaldehydharze),als Tenside in WaschundPutzmitteln, in der Textilindustrieals Weichmacher,in der Lederindustrie und inFarben, Lacken und Pestizidenverwendet», so der ChemieexperteHerwig Schustervon Greenpeace-Österreich(www.greenpeace.at) gegenüber«pressetext». «Wir habendie Substanz auch in Babyspielzeuggefunden», erklärtder Fachmann. «Dasbekannte Hauptproblem istdie hormonelle Wirksamkeitvon Nonylphenolen. ZweiStudien belegen ausserdem,dass Nonylphenol im <strong>Tier</strong>versuchdie Reifung vonSpermien beeinträchtigt undauch die Gehirnentwick-Papageienfisch<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/0735

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