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Heft 4/2007 - Pro Tier

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Foto: ©Tom Walker SUTTERZusammen mit den in Nordchinaund Nordkorea existierenden <strong>Tier</strong>enliege die Gesamtzahl dieser Tigerweltweit bei wieder etwa 600.In den 1940er Jahren waren es nurnoch 40 gewesen. In den fünfzigerJahren erliess die sowjetische Führungein JagdverbotAuch für den Schneeleopardendarf man heute wieder etwas optimistischersein. Nachdem sein Bestandvor 50 Jahren auf etwa 1000<strong>Tier</strong>e geschrumpft war, hat er sichgemäss Schätzungen heute wiederauf rund 6000 Individuen erholt. DieSchätzungen gehen allerdings weitauseinander. Je nach Erhebungwerden auch Zahlen zwischen 1700und 3500 <strong>Tier</strong>en angegeben.Schutzprogramme helfenMittlerweile beginnen verschiedeneSchutzprogramme zu greifen. Sohat beispielsweise der DeutscheNaturschutzbund (Nabu) seit 1999gemeinsam mit der kirgisischenRegierung in Kirgistan ein aufwändigesSchneeleoparden-<strong>Pro</strong>jekt aufgebaut.Heute kann der Nabu eineSitzenderSchneeleopard,Hindu Kush,Himalaya.positive Zwischenbilanz ziehen. DieErfolge seien vor allem auf die Arbeiteiner Anti-Wilderer-Gruppe zurückzuführen.Um Wilderei und illegalenHandel einzudämmen, ermittelndie vier Wildhüter der SpezialeinheitSchneeleopard verdeckt,beschlagnahmen Fallen und rettenlebende <strong>Tier</strong>e. «War es früher ander Tagesordnung, dass Schneeleopardenfelleoffen gehandelt wurden,so sind sie heute weitgehendvon den Basaren verschwunden»,sagt Nabu-Geschäftsführer Leif Miller.Seit 1999 konnten fünf lebende<strong>Tier</strong>e, zahlreiche Felle, Waffen undFallen beschlagnahmt werden.Rund 180 Wilderern sei dabei dasHandwerk gelegt worden.Für den Sibirischen Tiger hatnebst anderen Organisationen derWWF ein Überlebenskonzept entwickelt,das unter anderem vorsieht,grossflächige, zusammenhängendeLebensräume für den Tiger durchdie Etablierung von Schutzgebietenzu schaffen. Die Ausbildung undAusrüstung von Anti-Wilderern gehörtebenfalls zu den Massnahmenzum Schutz des Tigers.Engagierte <strong>Tier</strong>gärtenAuch Zoos schliessen sich weltweitzu Arterhaltungsprogrammen fürdie bedrohten Grosskatzen zusammen.So haben sich in den vergangenensechs Jahren mehr als 130Zoos in 24 Ländern an einer Aktionzur Erhaltung der Lebensräume derletzten wilden Tiger beteiligt undrund 1,5 Mio. Franken an Spendengeldernzusammengebracht. DasGeld wird von der britischen Organisation«21 st Century Tiger» verwaltet.Hier liegt heute aus artenschützerischerSicht auch der Sinnvon <strong>Tier</strong>gärten. Denn sie dienenlängst nicht mehr dem blossen Zur-Schau-Stellen von <strong>Tier</strong>en. In vielenZoos laufen Artenschutzprogramme,die von Fördervereinen undZoobesuchern unterstützt werden.China züchtet neuerdings in einemvor kurzem in der Mandschurei eingerichtetenNaturpark SibirischeTiger. Dieses Jahr sollen bis zu 100Junge zur Welt kommen. Mittlerweileleben in Zoos weltweit mehrdieser <strong>Tier</strong>e als in freier Wildbahn.Stark engagiert sind SchweizerZoos bei der Arterhaltung derSchneeleoparden. Seit 1970 hält derBasler Zolli die Grosskatze, die bis16 Meter weit springen kann. DieZucht mit den seltenen <strong>Tier</strong>en gelingtnur in wenigen zoologischenGärten. Eine kleine Erfolgsgeschichtedes Zolli: Schon 30 Schneeleopardenkindersind hier zur Weltgekommen. Und in Kooperationzwischen dem Zoo Zürich und demNabu konnte ein weiteres erfolgreichesZuchtprogramm gestartet werden:Mit der Rettung der schwer verletztenSchneeleopardin Dshamiljavor einem kirgisischen Händlerringvor sieben Jahren. Dshamilja mussteaufgrund der Schwere ihrer Verletzungenaus dem Land gebrachtund in das Europäische Erhaltungszuchtprogramm(EEP) aufgenommenwerden. 2004 brachte sie imZürcher Zoo das erste Jungtier zurWelt und hat seither einen weiterenjungen Schneeleoparden geboren.Bleibt zu hoffen, dass sich dieBestände der grossen Wildkatzenauch in freier Wildbahn bald wiederso erfreulich entwickeln. ■<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 4/0717

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