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Predigten Pastor Moser 2011 - Alsterbund

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Evangelisch-LutherischePaul-Gerhardt GemeindeHamburg-Winterhudein derE. Felix <strong>Moser</strong><strong>Pastor</strong>Gottesdienst zum Sonntag Sexagesimae27. Februar <strong>2011</strong>Predigttext: Markus 4,26-29:Jesus sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirftund schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst - er weiß nicht,wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach denvollen Weizen in der Ähre. Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schickt er alsbald dieSichel hin; denn die Ernte ist da.Liebe Gemeinde!Landwirte und Hobbygärtner schütteln den Kopf über dieses Gleichnis Jesu. Manche reagierenregelrecht verärgert. Kann man denn wirklich so blauäugig sein, fragen sie. Glaubt einertatsächlich, mit dem Ausbringen der Saat sei alles getan? Der soll doch mal vorbeischauenauf dem Bauernhof und dort ein paar Tage harter Arbeit miterleben! Diejenigen unter Ihnen,die einen Garten zu versorgen haben, werden einstimmen. Auch wenn der Garten nur kleinist, da gibt es eigentlich immer was zu tun – vor allem dann, wenn neue Saat und jungePflanzen im Boden sind. Wer ernten will, muss sie hegen und pflegen bis weit in den Herbsthinein.Ich bin sicher, Jesus will das nicht in Abrede stellen. Er weiß um die harte Arbeit der Bauernund Gartenbesitzer, gerade zu seiner Zeit, wo es noch kaum technische Hilfsmittel gab. Erwill den Blick lediglich aufs Wesentliche lenken, und das ist der Segen Gottes. Wenn GottesSegen nicht dabei ist, kannst du dich noch so sehr anstrengen, es führt zu nichts.Das ist ein deutlicher Dämpfer für alle Eiferer und Übereifrigen. Die gab es auch schon zuJesu Zeiten: eine kleine Gruppe ausgesprochen gefährlicher Männer etwa, die Zeloten. Diewollten nicht länger darauf warten, dass Gott sein Reich kommen lässt. Die wollten die Sacheselbst in die Hand nehmen und Gottes Reich sofort errichten, notfalls mit Gewalt. Freiheitwar dafür die erste Voraussetzung, und Freiheit bedeutete seinerzeit zuerst: Freiheit vonden verhassten Römern. So terrorisierten die Zeloten die Römer mit gezielten Mordaktionenin der Hoffnung, irgendwann würden diese zermürbt aufgeben und das Land freiwillig verlassen.Da sie bereit waren, dafür alles zu geben (notfalls auch das eigene Leben!), genossendie Zeloten in der Bevölkerung hohes Ansehen und Zulauf und Unterstützung.Friedensapostel, Friedensprediger wie Jesus hatten es schwer, sich dagegen Gehör zu verschaffen.Vertrauen auf Gott, Geduld haben, Warten auf sein Reich – ja, wie lange dennnoch, fragen die Geschundenen. Wer wollte ihnen das verübeln?Jesus hält dennoch dagegen. Er weiß um das Gesetz, dass Gewalt immer neue Gewalt erzeugt.Er sieht die Macht- und Kräfteverhältnisse richtig. Er will schlimmeres Leiden verhindern.Deshalb mahnt er zu Geduld und Mäßigung. Gottes Stunde ist noch nicht da, oder (imBild des Gleichnisses) „die Zeit der Ernte“ ist noch nicht gekommen. Habt doch Vertrauen;Gott lässt euch nicht im Stich!Die Geschichte sollte ihm wenige Jahrzehnte später recht geben.

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