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Predigten Pastor Moser 2011 - Alsterbund

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Evangelisch-Lutherische Seite 3 E. Felix <strong>Moser</strong>Paul-Gerhardt Gemeinde<strong>Pastor</strong>Hamburg-Winterhude Predigt am 10.07.11kann sagen: Je größer der Schmerz über einen Verlust, desto größer auch die Freude desWiederfindens.Aber das erklärt noch nicht die Pointe der Gleichnisse. Das sind zwar auch zwei Alltagsgeschichten(die jeweils dem Leben der Männer, der Hirten, und der Frauen, Hausfrauen, entnommensind), aber die große Freude der Finder steht in keinem Verhältnis mehr zum Wertder Objekte. Die Finder feiern gleich ein Freudenfest mit ihren Nachbarn und Freunden!Wieso ist die Freude derart groß?Sie ist schlicht ein Bild für die große Liebe Gottes zu jedem einzelnen. Es wäre ja durchausauch eine andere Reaktion denkbar: Der Schäfer hat ja noch neunundneunzig andere Schafe,die Frau noch neun weitere Drachmen. Sie könnten nun die Schultern zucken und sagen:„Schade drum, aber etwas Verlust ist immer. Das Leben geht weiter …“ Aber genau das tunsie nicht. Ihnen liegt an diesem einen; Gott geht es um jeden einzelnen. So wie ein guterLehrer möglichst alle Schüler ans Klassenziel bringen will, weil sie ihm alle gleichermaßenam Herzen liegen. Wenn das tatsächlich gelingt, ist die Freude riesengroß. Über meine wiedergefundeneBrille kann ich mich auch im Stillen freuen, aber wo Unfassbares gelingt(Menschen wieder zusammenfinden, Gemeinschaften „heil“ werden), da braucht die FreudeGesellschaft, da wird sie laut, drängt über sich hinaus.Und dennoch: Alle lassen sich anstecken. Einige stehen abseits und „murren“, als Jesus dieAußenseiter zurück in die Gemeinschaft holt. Für sie ist das alles andere als ein Grund zurFreude; vor allem, dass er das im Namen Gottes tut, ist für sie unerträglich.Wer sich so verweigert und abseits bleibt, muss Acht geben, dass er zum Schluss nichtselbst zu den Verlorenen zählt. Das ist für mich eine weitere Pointe dieser Gleichnisse, auchwenn sie nicht ausdrücklich im Text steht. Der Finder lädt zum Fest; alle, wirklich alle sollensich mitfreuen, mitfeiern. Viele aber bleiben abseits, auch heute, manche murren sogar.Warum? Ist es die Angst zu kurz zu kommen oder benachteiligt zu sein, wenn anderen soviel Liebe zuteil wird? Ist es Narzissmus oder Egoismus, der nur sich selbst als Mittelpunktverträgt? Oder ist es einfach Gleichgültigkeit (nach dem Motto: Lass die anderen doch feiern,mir hat das nichts zu tun)?Welcher Grund auch vorliegen mag, so viel ist sicher: Wer sich Gottes Liebe beharrlich verweigert,wer sich partout nicht finden lassen will, der wird die Folgen schmerzlich spüren.Das Bild vom Kajak-Fahrer hat es deutlich gemacht: Der wird zum verzweifelten Einzelkämpferund hat doch keine Chance, aus eigener Kraft dem Wassersog (das ist für uns das Gestrüppvon Sorgen) zu entrinnen.Wie tröstlich ist da das Evangelium; zu hören: Gott ist längst zu uns unterwegs: keinen gibter verloren; jeden einzelnen will er zurückholen in seine große Gemeinschaft. Das lässt unsfröhlich feiern an jedem Tag unseres Lebens.Amen.

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