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www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 l 2013<strong>Sterne</strong><strong>im</strong> <strong>Netz</strong>Immobilienvermarktung:Strategien gegen SchlechtundFalschbewertungSpecialProjektentwicklungImmobilien-AGsViel Licht, aber auchein langer SchattenWärmepumpenDie Energiewen<strong>de</strong>beflügelt <strong>de</strong>n MarktMat.-Nr. 06228-5162


Auf <strong>de</strong>r Suche nachFach- und Führungskräften?Die erstklassige Jobbörse in <strong>de</strong>r Immobilien- undWohnungswirtschaft für Vorstän<strong>de</strong> und Führungskräfte.<strong>Haufe</strong>-Lexware GmbH & Co. KG; Unternehmensbereich Media SalesIm Kreuz 9; D-97076 WürzburgIhre Ansprechpartnerin: Michaela FreundTel: 0931 2791 777; stellenmarkt@haufe.<strong>de</strong>www.haufe.<strong>de</strong>/stellenmaerkte


Editorial03Ein Unternehmen <strong>de</strong>r Aareal Bank GruppeInseln <strong>im</strong> Chaos„Da ist mehr drin.“Dirk Labusch, ChefredakteurLiebe Leserinnen, liebe Leser,nach verschie<strong>de</strong>nen verwirren<strong>de</strong>n Ansagen <strong>im</strong> Zug wegen <strong>de</strong>r durchHochwasser verursachten massiven Verspätung hieß es in <strong>de</strong>r letztenschließlich, man wer<strong>de</strong> in Mannhe<strong>im</strong> – Ankunftsprognose hun<strong>de</strong>rtmalverschoben – nun auch die Richtung än<strong>de</strong>rn müssen, da man verkehrtherum in <strong>de</strong>n Bahnhof einfahre.Das erinnerte mich an die Aussage von RWE-Vorstand Prof. Müllerzum Problem <strong>de</strong>r <strong>Netz</strong>werkstabilität nach <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong>: Er maltedas Bild von Elektronen, die in Zeiten <strong>de</strong>zentraler Energieproduktionin allen möglichen Richtungen durch die Leitungen schwirren.Das Leben wird chaotischer, unberechenbarer. Je<strong>de</strong>r soll flexiblerwer<strong>de</strong>n, auch Center Manager: Sogenannte Pop-up-Shops öffnen maleben für sechs Monate, damit ein Geschäftsmo<strong>de</strong>ll ausprobiert wer<strong>de</strong>nkann. Für welche Zeiträume ist die Entwicklung überhaupt noch gutenGewissens prognostizierbar? Die Pizza aus <strong>de</strong>m Drei-D-Drucker istkaum noch Science-Fiction. Die Immobilie aus <strong>de</strong>m Drei-D-Druckerist es – noch. Neue Techniken bringen neue Komplexität: Um die zunehmen<strong>de</strong>Digitalisierung zu ver<strong>de</strong>utlichen, zeigte ein Vortrag ein Bild<strong>de</strong>r Gläubigen bei <strong>de</strong>r diesjährigen Papstwahl, die sämtlich mit Smartphonezu filmen scheinen. Eingeweihte wissen jedoch: Das Foto ist einFake, genauso wie manche Maklerbewertung <strong>im</strong> Internet (siehe dazuunseren Titel auf Seite 20).Gibt es auch noch so viel Unwägbares, Verlass ist auf Vergesslichkeit.Das Lernen aus einer Krise dauert meist nur kurze Zeit: Es gibt siewie<strong>de</strong>r, die großen Deals ohne Due Diligence. Auch an<strong>de</strong>res wird sichnie än<strong>de</strong>rn: Der Mechanismus bei öffentlichen Großprojekten ist seitJahrzehnten <strong>de</strong>rselbe. Kosten laut Ursprungsplanung X. LetztendlicheKosten: zwe<strong>im</strong>al X. Be<strong>im</strong> Berliner Schloss wird es, das sagen Fachkundigeschon lange, genauso wer<strong>de</strong>n. Wenigstens etwas He<strong>im</strong>eliges indieser chaotischen Welt …IhrAuch wer gut ist,kann noch besser wer<strong>de</strong>n.Die Integrierten Servicesvon Aareon helfen Wohnungsunternehmen,Genossenschaften,kommunalen Gesellschaften, Hausverwaltungen,industrieverbun<strong>de</strong>nenUnternehmenund Finanzinvestoren, wirklichalle Opt<strong>im</strong>ierungspotenziale auszuschöpfen–unabhängig davon, mit welchemIT-System sie arbeiten. Denn in<strong>de</strong>n Services stecken über 50 Jahre Branchenexpertise.Informieren Sie sich jetzt.Im Internet, telefonisch (0800-0227366)o<strong>de</strong>r direkt in einer unserer Nie<strong>de</strong>rlassungen.Foto: Hans Scherhauferwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013www.aareon.com


04 InhaltTitelthemaMaklerbewertungen. Für Immobilienunternehmenstellen die sozialen <strong>Netz</strong>werke und Online-Bewertungeneine wichtige Plattform für ihre Kun<strong>de</strong>nbeziehungendar. Die Anbieter müssen dabei wachsamsein, um ihre Reputation zu schützen.20 Erfolgsfaktor Empfehlung. Mehr als zwei Drittel <strong>de</strong>rNutzer räumen Online-Bewertungen einen ebenso hohenStellenwert ein wie persönlichen Empfehlungen.20Vorsicht Fake! Auf Online-Portalen für Makler gilt es, sich gegenFalschbewertungen zur Wehr zu setzen.22 Falschbewertungen, was tun? Um gegen falsche Bewertungenund Kommentare vorgehen zu können, bedarf eseiner Rechtsverletzung.24 Positives Image. Konstruktive Online-Arbeit ist bessser,als sich mit <strong>de</strong>m Verfolgen von Falschbewertungenabzugeben.Szene08 Karte <strong>de</strong>s Monats. Zertifizierungen in Europa09 Kolumne. Marketing hat noch nie gescha<strong>de</strong>t10 Volkszählung 2011. Weniger Einwohner, aber mehrWohnungen in Deutschland28WL Bank Münster. Der Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong> Frank Mühlbauersieht mehr „Wettbewerb <strong>im</strong> Direktvertrieb“.34ZIA – Tag <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft. Rundum gelungen.Finanzen, Markt + ManagementDas Finanzinterview mit <strong>de</strong>r WL Bank28 Frank Mühlbauer über die Finanzklemme <strong>de</strong>r Kommunenund <strong>de</strong>n Einfluss <strong>de</strong>r Demografie auf sein GeschäftLEG, Gagfah & Co.30 Immobilien-AGs sind en vogue. Börsengänge und Aktienkursesprechen für sich. Unrühmliche Ausnahme: IVGVon <strong>de</strong>n Finanzgerichten32 Keine Son<strong>de</strong>rabschreibung bei Mietpreisverfall.Werbungskosten. HandwerkerleistungenSpecialZIA – Tag <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft 201334 Das Stelldichein <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft36 Von Schäuble bis Steinbrück. Die Politik ent<strong>de</strong>ckt dieImmobilienthemen. Doch bitte nicht nur Bremsen!38 Köpfe 2013. Die unabhängige Jury aus Fachjournalistenhat gewählt. Die Begündungen.40 Im Vergleich. Die <strong>im</strong>mobilienpolitischen For<strong>de</strong>rungen<strong>de</strong>r großen Parteien zur Bun<strong>de</strong>stagswahl 2013Fotos: Daniela Rennen/pixelio; Ralf Richter Zech Group; STIEBEL ELTRON; Wei<strong>de</strong>mann07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


05Finanzen, Markt + ManagementWissensmanagement42 Erfolgskriterium vernetztes WissenImmobilienverwaltung46 Über die Rechte und Pflichten von WEG-VerwalternDigital Real Estate48 Mieterlebenszyklus und DatenwertschöpfungBestandshaltung51 Ein Lösungsmo<strong>de</strong>ll für die ewigen Grenzkonfliktezwischen Asset-, Property- und FacilitymanagementWärmepumpen53 Wie die Energiewen<strong>de</strong> einen Teilmarkt beflügeltDie aka<strong>de</strong>mische Seite56 Prof. Dr. Heinz Rehkugler meint: Nicht alles,was platzt, ist eine Blase53Wärmepumpen. Das Geschäft mit <strong>de</strong>n heizen<strong>de</strong>n Kühlschränkenläuft – auch aufgrund <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong> – <strong>im</strong>mer besser.SpecialAuf Rekordniveau sieht die sechste Bulwien-Gesa-Untersuchung <strong>de</strong>n Markt für Projektentwicklungenin <strong>de</strong>utschen Städten. Boom-Motorist das Wohnsegment, <strong>de</strong>r Top-Standort Berlin.56 In Berlin boomt <strong>de</strong>r Wohnbau58 Bikini Berlin. Eine Brücke zwischen Historie und Zukunft59 Ehemaliges Eisenbahngelän<strong>de</strong>. Neue Direktion Köln60 Städteranking. Frankfurt nur auf Platz drei61 Jones Lang LaSalle. Umfrage zur <strong>de</strong>utschenSon<strong>de</strong>rkonjunktur62 Die Top 20 <strong>de</strong>r Projektentwickler58Bikini Berlin. Neuer Impuls für das Areal am Zoologischen Garten.RechtUrteil <strong>de</strong>s Monats64 Die Miete kann bei innenstadttypischenStraßenbauarbeiten nicht gemin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>nWohnungseigentumsrecht64 Barrierefreiheit hat Vorrang vor DIN-NormenRubriken03 Editorial06 Online18 RICS19 Deutscher Verband70 Bücher71 Impressum72 Termine73 Unternehmen <strong>im</strong> Heft/Vorschau74 Finale64Innerstädtische Bauarbeiten. Keine Mietmin<strong>de</strong>rung!www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


06 OnlineMENÜGeben Sie hier Ihre Suchbegriffe ein I ImmobilienImmobilien Home Wirtschaft & Politik Verwaltung Wohnungswirtschaft Investment Entwicklung & VermarktungNeu <strong>im</strong> Juli-August www.haufe.<strong>de</strong>/<strong>im</strong>mobilienTop-Thema:Übersicht: Wahlprogramme <strong>de</strong>r Parteien zu wichtigenwohnungs- und <strong>im</strong>mobilienwirtschaftlichen AspektenDie Bun<strong>de</strong>stagswahl steht vor <strong>de</strong>r Tür– und <strong>im</strong> Wahljahr 2013 haben alleParteien die Immobilienpolitik für sichent<strong>de</strong>ckt. Die Parteien entwickeln Konzepte,um bei <strong>de</strong>n zunehmend gesellschaftlichwichtigen Themen „steigen<strong>de</strong>Mieten“ o<strong>de</strong>r „bezahlbarer Wohnraum“<strong>im</strong> Wahlkampf zu punkten. Diskutiertwird über eine Mietpreis<strong>de</strong>ckelung, überdie Wie<strong>de</strong>reinführung <strong>de</strong>r Eigenhe<strong>im</strong>zulage,über Subjekt- und Objektför<strong>de</strong>rung,aber auch über Maklergebührenund die För<strong>de</strong>rung von energetischenSanierungsmaßnahmen. Das steigen<strong>de</strong>Interesse von CDU, SPD, FDP und Grünenist die Antwort auf Bewegungen in <strong>de</strong>nImmobilienmärkten, die lange Zeit sehrruhig waren. Welche Partei zur Bun<strong>de</strong>stagswahlwas for<strong>de</strong>rt und warum, fin<strong>de</strong>nSie in unserem Top-Thema „Wahlprogramme<strong>im</strong> Vergleich“.Verwalter-CartoonDas Verwalterdasein muss nicht <strong>im</strong>mer bierernst sein. Günter Ben<strong>de</strong>rzeigt die Verwalterarbeit durch die Brille <strong>de</strong>s Cartoonisten – regelmäßigin „Der Verwalter-Brief“. Die besten Verwalter-Cartoons fin<strong>de</strong>n Sie onlineauf <strong>de</strong>m <strong>Haufe</strong>-Themenportal Immobilien – je<strong>de</strong>n Monat neu.BGH-Rechtsprechungauf einen BlickStändig klärt <strong>de</strong>r BGH mit seiner Rechtsprechungzum Mietrecht, zum Wohnungseigentumsrechtund zu angrenzen<strong>de</strong>n Rechtsgebieten strittigeFragen. Eine nach Themen geordnete Übersicht<strong>de</strong>r BGH-Rechtsprechung <strong>de</strong>r letzten Zeit, dielaufend fortgeschrieben wird, fin<strong>de</strong>n Sie auf<strong>de</strong>m <strong>Haufe</strong>-Themenportal Immobilien unterwww.haufe.<strong>de</strong>/<strong>im</strong>mobilien.Foto: BGH07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


08 Szene+++ Aktuelle News +++ täglich unter www.haufe.<strong>de</strong>/<strong>im</strong>mobilien +++Karte <strong>de</strong>s MonatsZertifizierungen in EuropaDie Zertifizierung von Immobilien hat weiteran Be<strong>de</strong>utung gewonnen. Solche nach BREEAMund LEED erhalten dabei <strong>de</strong>n stärksten Zuspruch,national scheinen sich jedoch ganz unterschiedlicheStandards durchzusetzen. Dies geht aus einer IVG-Studie hervor.Bei <strong>de</strong>r Immobilienzertifizierung gibtes inzwischen viele Möglichkeiten. ZurAuswahl stehen unter an<strong>de</strong>rem dasamerikanische LEED-, das britischeBREEAM-, das <strong>de</strong>utsche DGNB-, dasfranzösische HQE- und das europäischeEU-Green-Building-Zertifikat.Die europäischen Unternehmen bevorzugenlaut Umfrage vor allem LEED-(37 Prozent) und BREEAM-Zertifikate(42 Prozent). Das DGNB-Zertifikat wird,trotz <strong>de</strong>r relativ hohen Teilnehmeranzahlan <strong>de</strong>utschen Immobilienunternehmenin <strong>de</strong>r Umfrage, nur von knapp elf Prozent<strong>de</strong>r Befragten am meisten genutztund fin<strong>de</strong>t außerhalb <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschenSprachraums kaum Beachtung.Auch das europäische EU-Green-Building-Zertifikat wird lediglich vonrund zehn Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen ammeisten verwen<strong>de</strong>t. Somit bestätigt sichdas Bild aus einer IVG-Umfrage aus <strong>de</strong>mJahr 2011. Auch damals zählten LEEDund BREEAM zu <strong>de</strong>n Favoriten.Die Zahl <strong>de</strong>r Zertifizierungen hatsich seit <strong>de</strong>r letzten Umfrage von knapp1.500 auf über 4.600 mehr als verdreifacht.Dabei sind nur Immobilien mitZertifizierungen durch LEED, BREEAM,DGNB und HQE berücksichtigt. Am geringstenwar die Steigerungsrate <strong>im</strong> Falle<strong>de</strong>s französischen HQE, <strong>de</strong>ssen Anzahlum 67 Prozent auf 981 Zertifikate angestiegenist. Am stärks ten fiel die Expansionbe<strong>im</strong> <strong>de</strong>utschen DGNB mit einerZuwachsrate von 550 Prozent auf 402Zertifikate aus.Zertifikate + Zahl zertifizierter Gebäu<strong>de</strong>LEED BREEAM DGNB1 2portugalHQE23 2.290grossbritannien10 109 1 96731 40spanienfrankreichDatenmaterial: IVG ResearchGrafik: ImmobilienwirtschaftAbbildung Holz: shutterstockschwe2 2norwegen2945 47 348<strong>de</strong>utschland25 16 1italien07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


09KolumneFrank Peter Unterreiner116<strong>de</strong>n33 15finnland15 101polen4 15russland1 10Marketing scha<strong>de</strong>t nichtWir verlosen eine große Tüte Gummibärchen unter allen, die diese Kolumne zuEn<strong>de</strong> lesen. Einfach eine Postkarte mit Namen und Adresse an die Redaktionschicken. Warum? Na ja, die Konkurrenz ist groß, da wollen wir schon um je<strong>de</strong>nLeser kämpfen. Auf die I<strong>de</strong>e hat uns die Einladung eines großen Maklerverbands(aus Diskretionsgrün<strong>de</strong>n wollen wir <strong>de</strong>n Namen nicht nennen, nur so viel: Erfängt mit „C“ an) zu Vorträgen auf einer Messe gebracht. Zum Thema Logistik.Unter <strong>de</strong>n Zuhörern wur<strong>de</strong> jeweils ein Mini-iPad verlost.Erste boshafte Gedanken von mir: Die scheinen von <strong>de</strong>r Qualität ihrer Vorträgenicht sehr überzeugt zu sein, wenn sie zu solchen teuren Lockmitteln greifen.Was wollen die mit Zuhörern, die sich gelangweilt-gähnend auf ihren Stühlenfläzen, s<strong>im</strong>send und chattend <strong>de</strong>n letzten Chart herbeisehnen, damit dann nacheinem dünnen Applaus endlich die Auslosung erfolgt? Dann habe ich nachgedacht.Marketing hat noch nie gescha<strong>de</strong>t. Heute geht es darum, sich mit ungewöhnlichenI<strong>de</strong>en von <strong>de</strong>r Konkurrenz abzusetzen. Vielleicht gelingt es ja, damitMenschen anzulocken, die sich <strong>im</strong> Laufe <strong>de</strong>s Vortrags zu begeisterten Zuhörernentwickeln.Daraus ließe sich lernen. Auch die weltbeste Immobilienkolumne kann nochmehr Leser vertragen. Ein iPad, da bitten wir um Verständnis, ist bei uns nunwirklich nicht drin. Das ist bei Immobilienmaklern an<strong>de</strong>rs, die bekommen jabekanntlich für wenig Arbeit viel Geld. Aber in eine große Tüte saftiger Gummibärenaus natürlichem Fruchtsaft investieren wir, das Wagnis gehen wir ein. Alsobitte zu En<strong>de</strong> lesen, egal, wie Sie <strong>de</strong>n Text fin<strong>de</strong>n. Und dann fix das Postkärtchenabgeschickt ...rumänien35 26GDW-StudieRückgang <strong>de</strong>r Mietschul<strong>de</strong>n um 3,1 ProzentDie <strong>im</strong> GdW organisierten Wohnungsunternehmen verzeichneten <strong>im</strong> Jahr2012 erneut einen Rückgang bei <strong>de</strong>n Mietschul<strong>de</strong>n. Diese sind um 3,1 Prozentgesunken und liegen bei 453 Millionen Euro. Dies geht aus <strong>de</strong>r Jahresstatistik<strong>de</strong>s GdW-Bun<strong>de</strong>sverbands hervor. Damit sei es <strong>de</strong>n Unternehmengelungen, die Mietschul<strong>de</strong>n seit 2003 (757 Millionen Euro) um 304 MillionenEuro zu senken. Das ist ein Rückgang von etwa 40 Prozent.türkeiKein ZuwachsFirmen bei Neubauinvestitionen zurückhaltendUnternehmen investieren weniger in Neubauten als erwartet: Der Bun<strong>de</strong>sverband<strong>de</strong>utscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) gingvon einem Zuwachs um 25 Prozent aus, es sanken die Investitionen 2012jedoch um 1,7 Prozent. Für 2013 erwarte man ein Plus von 34 Prozent.www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


10 Szene +++ Aktuelle News +++ täglich unter www.haufe.<strong>de</strong>/<strong>im</strong>mobilien +++TransaktionAdler Real Estate kauft4.290 WohnungenAdler Real Estate hat sich mehrheitlichan einer Immobilienbesitzgesellschaftbeteiligt, die Wohnungen in Duisburgund Düsseldorf hält. Über <strong>de</strong>n Kaufpreiswur<strong>de</strong> Stillschweigen vereinbart. Insgesamtbeträgt das Investitionsvolumenrund 210 Millionen Euro einschließlichNebenkosten und Refinanzierung <strong>de</strong>rübernommenen Zielgesellschaft. Von<strong>de</strong>n rund 4.290 Wohnungen befin<strong>de</strong>nsich etwa 4.040 in Duisburg und rund250 in <strong>de</strong>r nordrhein-westfälischen Lan<strong>de</strong>shauptstadt.Die Gesamtmietflächebeträgt rund 268.800 Quadratmeter.Volkszählung. Weniger Einwohner, aber mehr Wohnungen als gedacht.Zensus 2011Wir sind weniger – aber wir habenmehr WohnungenZwei Jahre nach Durchführung <strong>de</strong>s Zensus 2011 hat das Statistische Bun<strong>de</strong>samtnun die Ergebnisse <strong>de</strong>r Volkszählung vorgestellt. Demnach lebtenzum Stichtag 9. Mai 2011 mit 80,2 Millionen Einwohnern 1,5 MillionenMenschen weniger in Deutschland als bislang angenommen. Dafür gibt esmehr Wohnungen als gedacht: Am Stichtag gab es in Deutschland 19,1 MillionenGebäu<strong>de</strong> mit Wohnraum und 10.000 bewohnte Unterkünfte, zumBeispiel Wohncontainer, Gartenlauben und fest verankerte Wohnschiffe.Die Zahl <strong>de</strong>r Wohnungen insgesamt lag bei 41,3 Millionen. In Gebäu<strong>de</strong>nmit Wohnraum ohne Wohnhe<strong>im</strong>e und ohne bewohnte Unterkünfte gabes 40,8 Millionen Wohnungen – 500.000 mehr als in <strong>de</strong>r bislang gültigenFortschreibung <strong>de</strong>s Wohnungsbestands. Die Mehrheit <strong>de</strong>r Haushalte inDeutschland wohnt zur Miete. Die Eigentümerquote, die in <strong>de</strong>n letztenJahren kontinuierlich gestiegen ist, liegt bei 45,8 Prozent. Dabei ist Berlinmit 15,6 Prozent Schlusslicht. Die höchsten Eigentümerquoten haben dasSaarland (62,8 Prozent) und Rheinland-Pfalz (57,6 Prozent). In Wohngebäu<strong>de</strong>nliegt die Leerstandsquote in Deutschland insgesamt bei 4,4 Prozent(ohne Wohnhe<strong>im</strong>e). Die bun<strong>de</strong>sweit höchste Leerstandsquote gibt esin Sachsen (9,9 Prozent) und Sachsen-Anhalt (9,4 Prozent). In Hamburg(1,5 Prozent) und Schleswig-Holstein (2,7 Prozent) stehen anteilig am wenigstenWohnungen leer. Der Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt bei <strong>de</strong>r Wohnungsgrößebeträgt 90,7 Quadratmeter.Verbot gekipptNachtspeicherheizungenbleiben erlaubtNachtspeicheröfen dürfen auch in Gebäu<strong>de</strong>nmit mehr als fünf Wohnungenüber das Jahr 2020 hinaus in Betriebbleiben. Nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>stag hat nunauch <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srat zugest<strong>im</strong>mt, dasmit <strong>de</strong>r EnEV 2009 eingeführte Verbotwie<strong>de</strong>r zu kippen. § 10a EnEV 2009 sahvor, dass in Wohngebäu<strong>de</strong>n mit mehr alsfünf Wohneinheiten vor 1990 eingebauteNachtspeicheröfen bis En<strong>de</strong> 2019 außerBetrieb genommen wer<strong>de</strong>n müssen. Ab1990 gebaute Öfen sollten max<strong>im</strong>al 30Jahre laufen dürfen. Diese Vorschriftwird ersatzlos gestrichen, sodass Nachtspeicherheizungenüber die genanntenZeiträume hinaus in Betrieb bleibendürfen.Heizen mit Strom wird auch in Zukunftnicht verboten.Foto: Jürgen Fälchle/fotolia.com07-08 I 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


11CBRE-StudieWerte für Büro<strong>im</strong>mobilien steigen weltweit weiterHamburger BP-ArealHotel und Büros geplantLaut einer Studie <strong>de</strong>s ImmobiliendienstleistersCBRE verbesserten sich die globalenKapitalwerte für Büro<strong>im</strong>mobilienvor allem in <strong>de</strong>n USA weiter und stiegen<strong>im</strong> Verlauf <strong>de</strong>s ersten Quartals 2013 um0,9 Prozent. Gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahrist das eine Steigerung um 2,5 Prozent.Die Büromieten weltweit blieben <strong>im</strong>gleichen Zeitraum stabil. Der (von <strong>de</strong>rUS-Region dominierte) Americas OfficeCapital Value In<strong>de</strong>x zeigte von allen regionalenIndizes mit einem Wachstumvon 1,5 Prozent <strong>im</strong> ersten Quartal 2013beziehungsweise 5,9 Prozent <strong>im</strong> Jahresvergleichdie stärkste Performance.Während die Nachfrage nach erstklassigenImmobilien auf <strong>de</strong>n US-Gateway-Märkten (unter an<strong>de</strong>rem New York,Washington D.C. und San Francisco)stabil bleibt, waren die Investoren angesichts<strong>de</strong>r aggressiven Preisbildung fürsolche Immobilien zunehmend bereit,in Sekundärmärkte zu investieren. Daserste Quartal 2013 markierte das zweiteQuartal in Folge, in<strong>de</strong>m mit einem Plusvon 0,6 Prozent <strong>im</strong> Quartalsvergleichpositive Wachstumsraten für <strong>de</strong>n EMEAOffice Capital Value In<strong>de</strong>x verzeichnetwur<strong>de</strong>n. Der Asia Pacific´s Office CapitalValue In<strong>de</strong>x stieg <strong>im</strong> Quartalsverlaufum 0,7 Prozent und ist mit einem Plusvon 4,5 Prozent seit <strong>de</strong>m zweiten Quartal2008 <strong>de</strong>r einzige regionale In<strong>de</strong>x, <strong>de</strong>rseinen Höchstwert aus <strong>de</strong>r Zeit vor <strong>de</strong>rRezession übertroffen hat. Schlüsselmärkte<strong>im</strong> Großraum China und Neuseelandverzeichneten auch <strong>im</strong> Verlauf <strong>de</strong>sersten Quartals <strong>de</strong>s Jahres 2013 Rekordzuwächsebei <strong>de</strong>n Kapitalwerten. Im Vergleichzum Vorjahr sind die Kapitalwerte<strong>im</strong> asiatisch-pazifischen Raum um 2,3Prozent gestiegen.Das ehemalige Esso-, jetzt Allianz-Haus –ein weiteres Projekt <strong>de</strong>r Tas KG.Das ehemalige BP-Haus am Überseering2 in <strong>de</strong>r Hamburger City-Nord sollteilweise abgerissen und neu bebautwer<strong>de</strong>n. Das berichtet das „HamburgerAbendblatt“. Das ambitionierte Projektwird von <strong>de</strong>r Tas KG geplant. Auf <strong>de</strong>mknapp 23.000 Quadratmeter großenAreal sollen etwa 40.000 QuadratmeterBürofläche und ein Hotel entstehen. DieBauarbeiten sollen <strong>im</strong> zweiten Quartal2014 beginnen und <strong>im</strong> Jahr 2016 abgeschlossensein.VeranstaltungSAP-Forum in Dres<strong>de</strong>nVor allem in <strong>de</strong>n USA haben die Kapitalwerte angezogen.Geschlossene ImmobilienfondsAsset & Wealth Management legt neuenDeutschlandfonds aufDer Geschäftsbereich für geschlossene Fonds <strong>de</strong>r Deutschen Asset & Wealth Managementhat einen neuen geschlossenen Immobilienfonds aufgelegt: Der DWS AccessDeutschland Portfolio setzt auf Deutschland als Zielmarkt und bietet ein diversifiziertesPortfolio aus Büro<strong>im</strong>mobilien an. Der Fonds hat sich zum Start bereits dreiBüro<strong>im</strong>mobilien in Frankfurt am Main, Mannhe<strong>im</strong> und Bremen als erste Investmentsgesichert und hat ein geplantes Volumen von rund 84,3 Millionen Euro. Die Objekte<strong>de</strong>s Portfolios sollen eine Größe zwischen drei und 15 Millionen Euro haben. DieMin<strong>de</strong>stbeteiligung <strong>de</strong>r Anleger liegt bei 10.000 Euro, eine Auszahlung von fünf Prozentpro Jahr wird angestrebt.Die Immobilienbranche ist in Bewegung.Dabei eröffnen technologische Innovationenheute vielfältige Möglichkeitenfür neue Geschäftschancen: Mobilitätist Realität, die Echtzeitverarbeitungvon riesigen Datenmengen wird <strong>im</strong>merwichtiger und Cloud-Lösungen sind einfester Bestandteil von IT-Strategien. DieDigitalisierung <strong>de</strong>s Immobilienmanagementsermöglicht die Beschleunigungvon Abläufen, schnellere Informationsverfügbarkeitund bessere Informationsqualität.Auf einem regelmäßigen Branchentreffzeigen Anwen<strong>de</strong>r, Partner undSAP die Bandbreite an aktuellen SAP-Entwicklungen und Technologien zumThema Immobilienmanagement. Das16. SAP-Forum für die Immobilienwirtschaftfin<strong>de</strong>t vom 24. bis 25. September2013 in Dres<strong>de</strong>n statt.www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 I 2013


12 Szene +++ Aktuelle News +++ täglich unter www.haufe.<strong>de</strong>/<strong>im</strong>mobilien +++Rock CapitalZukauf in MünchenDie Rock Capital Group aus Grünwaldhat ein Portfolio von Wohn- und Geschäftshäusernin München von einerprivaten Eigentümergruppe erworben.Die Häuser befin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r Altstadt,Giesing, Haidhausen, Neuhausen undSendling. Über <strong>de</strong>n Kaufpreis wur<strong>de</strong>Stillschweigen vereinbart. Eins <strong>de</strong>r Objekteist das Büro- und Geschäftshausam Oskar-von-Miller-Ring 33 in <strong>de</strong>rInnenstadt von München gegenüber <strong>de</strong>rZentrale von Siemens und in <strong>de</strong>r Umgebung<strong>de</strong>s Museums- und Universitätsviertels.Mieter ist hier unter an<strong>de</strong>ren<strong>de</strong>r Designmöbelhersteller Ligne Rosetmit einem La<strong>de</strong>ngeschäft. Die gesamtenLiegenschaften wur<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n eigenenBestand erworben und umfassen insgesamtetwa 10.600 Quadratmeter anBüro-, La<strong>de</strong>n- und Wohnflächen. DurchAusbauten, Aufstockungen und Nachverdichtungensollen rund 60 weitereWohneinheiten geschaffen wer<strong>de</strong>n.PlaSSmanns BaustelleCorpus SireoGesellschaft für RetailCorpus Sireo hat eine Asset-Management-Gesellschaftfür Retail-Immobiliengegrün<strong>de</strong>t. Durch die Corpus Sireo AssetManagement Retail GmbH will dasUnternehmen sein Engagement in diesemMarkt <strong>de</strong>utlich ausbauen. Denn dasGeschäft mit Einzelhan<strong>de</strong>ls<strong>im</strong>mobilienboomt. Im Jahr 2012 wur<strong>de</strong>n rund 9,15Milliar<strong>de</strong>n Euro in <strong>de</strong>utsche Einzelhan<strong>de</strong>ls<strong>im</strong>mobilieninvestiert.Das Einzelhan<strong>de</strong>lsgeschäft boomt.LEGZukäufe für 600 MillionenEuro geplantDer Düsseldorfer ImmobilienkonzernLEG plant weitere Zukäufe. Man könnebis zu 600 Millionen Euro stemmen,was etwa 10.000 Wohneinheiten entspreche,ohne frisches Eigenkapital aufzunehmen.Das sagte FinanzvorstandEckhard Schultz <strong>de</strong>r „Börsen-Zeitung“.Der Konzern betreibt mit Schwerpunktin Nordrhein-Westfalen rund 93.000Mietwohnungen. Im Jahr 2012 erzieltedie Gesellschaft aus Vermietung undVerpachtung einen Erlös von rund 500Millionen Euro. Seit Februar ist die Aktie<strong>de</strong>r Düsseldorfer an <strong>de</strong>r Börse notiertund ist ab <strong>de</strong>m 24. Juni <strong>im</strong> In<strong>de</strong>x für mittelgroßeUnternehmen MDax.Drees & SommerUmsatz um 14,6 ProzentgesteigertDie Drees & Sommer-Gruppe hat <strong>im</strong>Geschäftsjahr 2012 ein Umsatzwachstumvon 14,6 Prozent verzeichnet. DerKonzernumsatz betrug laut Angaben<strong>de</strong>s Unternehmens 172,5 MillionenEuro (Vorjahr 150,5 Millionen Euro).Das operative Ergebnis wur<strong>de</strong> um 19,6Prozent auf 18,3 Millionen gesteigert.Dabei trage das internationale Geschäftmaßgeblich zum Jahresumsatz und zumErgebnis bei: 19 von 35 Standorten <strong>de</strong>rDrees & Sommer-Gruppe befin<strong>de</strong>n sich<strong>im</strong> Ausland.Wohnungseigentümer darf Dolmetscher mitbringen. Ein Wohnungseigentümer,<strong>de</strong>r die <strong>de</strong>utsche Sprache nicht hinreichend beherrscht, darf sich in <strong>de</strong>r Eigentümerversammlungeines Dolmetschers bedienen. Verweigern die Eigentümer <strong>de</strong>ssenAnwesenheit, sind die gefassten Beschlüsse anfechtbar. (AG Wiesba<strong>de</strong>n, Urteil v. 27.7.2012, Az.: 92 C 217/11)TransaktionVIB Vermögen kauft zweiLogistik<strong>im</strong>mobilienDie VIB Vermögen AG hat ihr Gewerbe<strong>im</strong>mobilien-Portfolioum zwei Logistikobjekteverstärkt. Die Gebäu<strong>de</strong> in Erlangenhaben zusammen eine Mietflächevon 63.000 Quadratmetern. Das Investitionsvolumenbeträgt insgesamt etwa58 Millionen Euro. Die Immobilien sindbereits für zehn Jahre vermietet.Foto: Jerzy; Helene Souza/pixelio.<strong>de</strong>; Corpus Sireo07-08 I 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


13Brookfield Property PartnersÜbernahme von LogistikerBrookfield Property Partners übern<strong>im</strong>mtgemeinsam mit seinen institutionellenPartnern das Unternehmen EZW GazeleyL<strong>im</strong>ited („Gazeley”), einen <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>nLogistik<strong>im</strong>mobilienentwicklerin Europa. Die Akquisition wird übereinen Fonds durchgeführt, <strong>de</strong>r von einerTochtergesellschaft <strong>de</strong>r Brookfield AssetManagement gemanagt wer<strong>de</strong>n soll.Verkäufer ist die Economic Zones World(„EZW”), die zur Dubai World-Gruppegehört. Brookfield Property Partnerswird einen Anteil von rund 30 Prozentan Gazeley halten. Das aktuelle Portfoliovon Gazeley umfasst nach Angaben vonBrookfield rund 524.000 QuadratmeterFlächen in Bestands<strong>im</strong>mobilien, 1,3Millionen Quadratmeter Grundstücksflächenund 1,1 Millionen Quadratmeteroptionierte Flächen.21. Deutscher verwaltertag„Qualität hat ihren Preis“Auf <strong>de</strong>m 21. Deutschen Verwaltertag am26. und 27. September 2013 <strong>im</strong> Hotel InterContinentalin Berlin informieren sichFach- und Führungskräfte <strong>de</strong>r Verwalterbrancheüber neueste Marktentwicklungen.Anmeldung unter www.ddiv.<strong>de</strong>. Der DDIVzeichnet in diesem Rahmen auch <strong>de</strong>nErnst & Young TrendbarometerAssekuranz wird wie<strong>de</strong>r risikofreudigerImmobilienverwalter <strong>de</strong>s Jahres 2013 aus.Zum Thema „Qualität hat ihren Preis! Wieüberzeugen Immobilienverwaltungen amMarkt?“ können sich Immobilienverwalternoch bis zum 23. Juli für die 3.000 Eurodotierte Auszeichnung bewerben (www.<strong>im</strong>mobilienverwalter-<strong>de</strong>s-jahres.<strong>de</strong>).Das knappe Angebot in Core-Lagen, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r <strong>im</strong> Durchschnitt auf siebenProzent gestiegenen Quote, veranlasst die Assekuranz wie<strong>de</strong>r zu risikoreicherenImmobilien investitionen. Dies ist ein Ergebnis <strong>de</strong>s Trendbarometers von Ernst &Young Real Estate. Mehr als drei Viertel <strong>de</strong>r Teilnehmer wollen <strong>im</strong> Jahr 2013 auch inCore-Plus-Anlagen investieren, 45 Prozent in Value-Ad<strong>de</strong>d-Anlagen. „Nicht unbedingt,um bessere Renditen zu erzielen, son<strong>de</strong>rn um überhaupt in Immobilien investierenzu können“, so Dietmar Fischer, Partner bei Ernst & Young Real Estate GmbH.Alle Pflichten erfüllt – mit unserer Komplett-Lösung für die Legionellenprüfung.Am 31.12.2013 ist Stichtag. Bis dahin müssen Sie als Verwalter o<strong>de</strong>r Vermieter bei vielen Immobilien das Warmwasser auf Legionellen kontrolliert haben.In Kooperation mit <strong>de</strong>m renommierten SGS Institut Fresenius können wir das für Sie übernehmen: von <strong>de</strong>r Erstbegehung über die Probenahme bis hinzur Analyse. Und <strong>im</strong> Falle eines Positivbefun<strong>de</strong>s beraten wir Sie gerne über die nächsten Schritte. Rufen Sie uns an – wir helfen weiter:Telefon: 08 00 / 2 77 99 22 (kostenfrei)Internet: www.techem.<strong>de</strong>/legionellenpruefung


14 Szene +++ Aktuelle News +++ täglich unter www.haufe.<strong>de</strong>/<strong>im</strong>mobilien +++KöpfeEss<strong>im</strong>ari Kairisto Britta BielaVolker HeinSebastian Lohmer Christian BruchSteffen RickenEss<strong>im</strong>ari Kairisto CFOvon Hochtief SolutionsDer Aufsichtsrat <strong>de</strong>r HochtiefSolutions AG (Essen) hatEss<strong>im</strong>ari Kairisto zum neuenMitglied <strong>de</strong>s Vorstands und CFOvon Hochtief Solutions bestellt.Sie n<strong>im</strong>mt die Tätigkeit am4. Juli auf. Kairisto (47) folgtauf Konzernvorstand PeterSassenfeld, <strong>de</strong>r die Positionkommissarisch übernommenhatte und zum 4. Juli aus <strong>de</strong>mVorstand <strong>de</strong>r Hochtief SolutionsAG ausschei<strong>de</strong>t.Karstadt-VorstandschefAndrew Jennings gehtAndrew Jennings, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<strong>de</strong>s WarenhauskonzernsKarstadt, wirdEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres aus <strong>de</strong>mUnternehmen ausschei<strong>de</strong>n.Karstadt bestätigte einenentsprechen<strong>de</strong>n Bericht <strong>de</strong>r„Bild am Sonntag“, wies aberzurück, dass Unst<strong>im</strong>migkeiten<strong>de</strong>r Grund sind.Rolf Kleine wirdSteinbrück-SprecherRolf Kleine (52) ist neuer Sprechervon SPD-KanzlerkandidatPeer Steinbrück. Das berichtetdie Zeitung „Die Welt“.Er war bis vor Kurzem be<strong>im</strong>Immobilien konzern DeutscheAnnington beschäftigt, wo er alsHead of Public Affairs die politischeKommunikation leitete.Britta Biela undVolker Hein neueGeschäftsführerbei Kondor WesselsKondor Wessels hat BrittaBiela und Volker Hein zu neuenGeschäftsführern <strong>de</strong>r KondorWessels ProjektentwicklungGmbH ernannt. In dieserPosition verantworten sie <strong>de</strong>nBereich Projektentwicklung in<strong>de</strong>n alten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn. Bei<strong>de</strong>sind seit Jahren für das Unternehmentätig. Biela (Jahrgang1974) war zuvor rund zehnJahre kaufmänni sche Leiterinund Prokuristin <strong>de</strong>r KondorWessels ProjektentwicklungGmbH. Hein (Jahrgang 1969)verantwortet seit <strong>de</strong>m Jahr 2006als Geschäftsführer <strong>de</strong>r KondorWessels West GmbH <strong>de</strong>n BereichBau in <strong>de</strong>n alten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn.Sebastian LohmerGeschäftsführer bei PatriziaGewerbeInvestSebastian Lohmer ist zumneuen Geschäftsführer <strong>de</strong>r inHamburg ansässigen PatriziaGewerbeInvest KAG berufenwor<strong>de</strong>n. Er folgt in dieser Positionauf Martin Lemke, <strong>de</strong>r aus<strong>de</strong>r Geschäftsführung ausschei<strong>de</strong>t.Lohmer (55) war zuletztals Geschäftsführer bei <strong>de</strong>r KAGTMW Pramerica Property InvestmentGmbH in München tätig.Christian Bruchübern<strong>im</strong>mt BFW-GeschäftsführungAb <strong>de</strong>m 1. Juli übern<strong>im</strong>mt ChristianBruch die Geschäftsführung<strong>de</strong>s BFW Bun<strong>de</strong>sverbandFreier Immobilien- und Wohnungsunternehmen.Er folgtIra von Cölln, die nach rundvier Jahren <strong>de</strong>n BFW verlässt.Nach seiner Zulassung warBruch (40) in eigener Kanzleials Rechtsanwalt mit baurechtlichemSchwerpunkt tätig.Steffen Rickenwird Geschäftsführerbei CorestateDer ImmobilieninvestorCorestate hat Steffen Rickenzum Managing Director,verantwortlich für <strong>de</strong>n BereichGlobal Capital Raising, berufen.Er wird außer<strong>de</strong>m Mitglied<strong>de</strong>r Geschäftsführung und<strong>de</strong>s Investment-Komitees <strong>de</strong>rCorestate Capital AG. Ricken(42) war zuvor als Geschäftsführer<strong>de</strong>r IVG InstitutionalFunds, Frankfurt, zuständig fürStrategie, Produktentwicklungund Investor Relations.Noerr-Partner Goepfertwird Honorarprofessoran <strong>de</strong>r EBSProf. Dr. Alexan<strong>de</strong>r Goepfert,<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r WirtschaftskanzleiNoerr die interdisziplinäre RealEstate Investment Group leitet,wur<strong>de</strong> zum Honorarprofessor fürImmobilienwirtschaftsrecht an<strong>de</strong>r EBS Universität für Wirtschaftund Recht in Wiesba<strong>de</strong>n berufen.Goepfert ist an <strong>de</strong>r EBS seit rundzehn Jahren als Dozent und alsAutor tätig. Mit seiner Berufungübern<strong>im</strong>mt er neben seinenLehraufgaben auch die Leitung<strong>de</strong>s <strong>im</strong> Jahr 2011 gegrün<strong>de</strong>ten„Competence Center für Immobilienwirtschaftsrecht“am RealEstate Management Institute(REMI) <strong>de</strong>r EBS, gemeinsam mitProf. Dr. Karl Hamberger, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nBereich Immobiliensteuerrechtverantwortet.Fotos: Noerr LLP; Kondor Wessels; HOCHTIEF Solutions AG; PATRIZIA GewerbeInvest Kapitalanlagegesellschaft; CORESTATE Capital AG; BFW07-08 I 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


15„Wer glaubt, etwas zu sein,hat aufgehört, etwas zu wer<strong>de</strong>n.“Sokrates, griechischer Philosoph, 469 – 399 v. Chr.Alexan<strong>de</strong>r GoepfertHans-Joach<strong>im</strong> Ziemsneuer Vorstand Restrukturierungbei IVGDer Aufsichtsrat <strong>de</strong>r IVG ImmobilienAG hat Hans-Joach<strong>im</strong>Ziems (59) zunächst für dieDauer von zwölf Monaten zumor<strong>de</strong>ntlichen Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands<strong>de</strong>r Gesellschaft bestellt.Er wird für das neu geschaffeneRessort Restrukturierungzuständig sein. Ziems ist geschäftsführen<strong>de</strong>rGesellschafter<strong>de</strong>r Ziems & Partner Unternehmensberaterin Köln.Marija Korsch neueAufsichtsratschefinbei <strong>de</strong>r Aareal BankMarija KorschMarija Korsch ist zum Mitglied<strong>de</strong>s Aufsichtsrats <strong>de</strong>r AarealBank AG berufen wor<strong>de</strong>n. Sietritt die Nachfolge von WolfR. Thiel an, <strong>de</strong>r sein Aufsichtsratsmandatnach zehnjährigerTätigkeit nie<strong>de</strong>rgelegthat. Marija Korsch, Jahrgang1948, verantwortete zuletztals Partnerin das Corporate-Finance-Geschäft <strong>de</strong>s BankhausesMetzler seel. Sohn &Co. Holding AG. Außer<strong>de</strong>mwählte die Hauptversammlung<strong>de</strong>s ImmobilienfinanzierersStefan Wolter<strong>de</strong>n Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rVersorgungsanstalt <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sund <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r (VBL), RichardPeters, neu in <strong>de</strong>n Aufsichtsrat.Stefan Wolter neuerGeschäftsführer beiBabcock DeutschlandStefan Wolter (45) ist neuerGeschäftsführer bei <strong>de</strong>rBabcock Support Service GmbHund damit für die Wachstumsstrategie<strong>de</strong>r Babcock InternationalGroup in Deutschlandverantwortlich. Stefan Wolterwar zuvor bei CBRE als Directorof Corporate Account Managementtätig.Dr. Klaus Hermsdorfschei<strong>de</strong>t bei YITGermany ausDr. Klaus Hermsdorf hat seinenVertrag als Geschäftsführerbe<strong>im</strong> Gebäu<strong>de</strong>technikanbieterYIT Germany über das Jahr2013 hinaus nicht verlängert. Erbeen<strong>de</strong>te seine Tätigkeit En<strong>de</strong>Juni. Seine bisherigen Aufgabenals Geschäftsführer Vertriebund Technik wer<strong>de</strong>n von FrankZulauf, für das Ressort Vertrieb,und Johann König, für das RessortTechnik, übernommen.Immobilienverband IVDKritik an Mietpreis<strong>de</strong>ckelDer Immobilienverband IVD lehnt diePläne zur Einführung einer Mietpreis<strong>de</strong>ckelungfür Neuvertragsmieten entschie<strong>de</strong>nab. „Die Ursache für die Wohnungsknappheitin einigen Metropolen und diedadurch steigen<strong>de</strong>n Preisen wird durcheine Mietenbremse nicht bekämpft“,sagte IVD-Präsi<strong>de</strong>nt Jens-Ulrich Kießlingauf <strong>de</strong>m Deutschen Immobilientagin Berlin. Nur mehr Neubau schütze vorWohnungsknappheit. Vizekanzler Röslerunterstützte in seinem Grußwort dieKritik. Der IVD sprach sich außer<strong>de</strong>mgegen die von einigen Parteien geplanteWie<strong>de</strong>reinführung <strong>de</strong>r Vermögensteueraus. Diese wür<strong>de</strong> eine extreme Belastungfür die Wohnungswirtschaft be<strong>de</strong>uten.Auch die Anhebung <strong>de</strong>r Grun<strong>de</strong>rwerbsteuerlehnt <strong>de</strong>r IVD ab. KeinenHandlungsbedarf sieht <strong>de</strong>r IVD bei <strong>de</strong>rdiskutierten Regulierung <strong>de</strong>r Maklerprovision.Das „Belair“ hat <strong>de</strong>n Besitzer gewechselt.Landmark-Immobilie BelairHannover Leasing kauftHannover Leasing hat die <strong>im</strong> Zentrumvon Brüssel gelegene Landmark-Büro<strong>im</strong>mobilie„Belair“ erworben. Dabeihan<strong>de</strong>lt es sich um einen elfgeschossigenBürokomplex. Das Gebäu<strong>de</strong> verfügt überrund 80.000 Quadratmeter vermietbareFläche. Hauptmieter ist die belgischeBun<strong>de</strong>spolizei. Die Gesamtinvestitionwird <strong>im</strong> Rahmen eines Joint Ventures realisiert,an <strong>de</strong>m die Fondsgesellschaft zusammenmit Hannover Leasing und eingroßer institutioneller Investor aus Asienjeweils zur Hälfte beteiligt sind.www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 I 2013


16Vom Ein-Mann-Makler zur Kölner MarkeFür Roland Kampmeyer ist je<strong>de</strong>s einzelne Online-Exposé eine digitale Visitenkarteund somit Bestandteil seiner gezielten Imagebildung <strong>im</strong> <strong>Netz</strong>.Bereits seit 1995 ist Roland Kampmeyerin <strong>de</strong>r Region Köln als Makler für Wohn<strong>im</strong>mobilienaktiv. Damals als typischerEin-Mann-Makler gestartet, beschäftigt dieKampmeyer Immobilien GmbH heute zehnfest angestellte Mitarbeiter. Erst <strong>im</strong> Frühjahrhat das Unternehmen größere Räume <strong>im</strong>Kölner Waidmarkt bezogen.Im Vergleich zu <strong>de</strong>n Anfangstagen hat sich<strong>de</strong>r Makleralltag für Kampmeyer <strong>de</strong>utlichgeän<strong>de</strong>rt. „Früher haben wir 20 bis 30Kilometer Fahrt durchaus in Kauf genommen,um ein Objekt zu vermarkten“, sagtKampmeyer. Heute hat er <strong>de</strong>n Wirkungskreisseines Unternehmens nach wirtschaftlichenGesichtspunkten klar strukturiert.Das ist nur ein Beispiel dafür, wie RolandKampmeyer Prozesse <strong>im</strong> Unternehmen neu<strong>de</strong>finiert hat. Denn die Anfor<strong>de</strong>rungen an<strong>de</strong>n Job wachsen täglich.Akquiseanfragen trotzAngebotsknappheitGroße Herausfor<strong>de</strong>rungen sieht Kampmeyeran ganz verschie<strong>de</strong>nen Fronten. Da ist<strong>de</strong>r Run auf Immobilien, <strong>de</strong>r in Köln undan<strong>de</strong>rnorts zu einem massiven Nachfrageüberhangführt. Hinzu kommt die höheremediale Kompetenz vieler Eigentümer. „DieDenke, dass man mit <strong>de</strong>m Internet die Immobilieselbst verkaufen kann, begegnetuns heute viel häufiger als noch vor fünfJahren“, erzählt Kampmeyer. Ein weitererAspekt ist das, was er „Qualitätssicherungin <strong>de</strong>r Multiscreengesellschaft“ nennt: Wiegewährleistet man, dass die Immobilie sowohlauf <strong>de</strong>m kleinen iPhone-Bildschirmals auch auf <strong>de</strong>m 19-Zoller <strong>im</strong>mer perfektpräsentiert wird?„Um diesen Herausfor<strong>de</strong>rungen zu begegnen,benötigen Makler zunächst ein Grundverständnisdavon, wie unser Job eigentlichfunktioniert. Für uns alle führt <strong>de</strong>r Weg überdie drei Stationen Vermarktung, Imagebildungund Akquisition“, erklärt Kampmeyer.„Die Qualität <strong>de</strong>r Vermarktung wirkt sichdabei direkt auf das Image und schließlichauch auf <strong>de</strong>n Akquiseerfolg aus.“ Er betrachtetbeispielsweise je<strong>de</strong>n Interessentenals potentiellen künftigen Auftraggeber.Das Online-Exposé wird bei ihm so zur digitalenVisitenkarte.Klar <strong>de</strong>finierteOnline-StrategieKampmeyer ist überzeugt, dass Makler künftigeinen eigenen Markenkern entwickelnmüssen, um nachhaltig am Markt erfolgreichzu sein. Er selbst positioniert sich in seinem„Vee<strong>de</strong>l“ als <strong>de</strong>r Spezialist für Wohn<strong>im</strong>mobilien.Er veröffentlicht regelmäßig Marktberichteaus seiner Region, macht Pressearbeitund informiert in Seminaren für Immobilienbesitzer,wie man ein Haus verkauft. Letzteresist für ihn kein Wi<strong>de</strong>rspruch. „Wennsich nur einer <strong>de</strong>r anwesen<strong>de</strong>n Eigentümerentschei<strong>de</strong>t, nicht auf eigene Faust zu verkaufen,hat es sich gelohnt. Denn <strong>de</strong>r ruftdann als erstes mich an“, so <strong>de</strong>r Kölner.Kampmeyer ist in <strong>de</strong>r Region <strong>de</strong>shalb heuteschon eine starke Marke.Bun<strong>de</strong>sweit bekannt wur<strong>de</strong> Kampmeyerdurch seine wegweisen<strong>de</strong>n Online-Aktivitäten.Etwa sein Facebook-Auftritt gilt inMaklerkreisen als Musterbeispiel dafür, wieman erfolgreich in sozialen <strong>Netz</strong>werkenagiert. Dementsprechend setzt er sein sichwechselseitig bedingen<strong>de</strong>s Prinzip von Vermarktung,Imagebildung und Akquisitionauch konsequent <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> um. Neben Facebookist er auch auf youtube und mit einemeigenen Blog sowie einem PDF-Magazinaktiv. Daneben hat er eine starke Präsenzbe<strong>im</strong> Marktführer ImmobilienScout24.„Wir vermarkten alle unseren Objekte überImmobilienScout24“, sagt Kampmeyer.Roland Kampmeyer,Geschäftsführer <strong>de</strong>rKampmeyer Immobilien GmbHErgänzend hat <strong>de</strong>r Kölner gezielteImagewerbung, wie etwa die Platzhirschanzeige,auf <strong>de</strong>m Immobilienportal geschaltet.„Vor einem Verkauf o<strong>de</strong>r einerVermietung informieren sich Eigentümer<strong>im</strong>mer auch <strong>im</strong> <strong>Netz</strong>. Wenn die sich danndurch die Kölner Immobilienangeboteklicken, sind wir mit unserer Unternehmensanzeigepräsent“, erklärt er weiter.07-08 I 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


ADVERTORIALDas VIA-PrinzipDie Vermarktung von Objekten, dieImage bildung und die Akquise neuer Aufträgesind grundsätzliche Aufgaben, diein je<strong>de</strong>m Maklerunternehmen anfallen.Das VIA-Prinzip geht davon aus, dass sichdiese Aufgabenfel<strong>de</strong>r wechselseitig beeinflussen:Die Gestaltung <strong>de</strong>r Angeboteund Exposés (Vermarktung) prägt dasBild <strong>de</strong>s Makler-Unternehmens (Image)und dieses beeinflusst wie<strong>de</strong>rum <strong>de</strong>nEntscheidungsprozess neuer Auftraggeber(Akquise). Dieses Prinzip gilt sowohlfür <strong>de</strong>n Luxusmakler in <strong>de</strong>r Großstadtals auch <strong>de</strong>n Makler, <strong>de</strong>r sich auf eherschwer vermietbare Wohn<strong>im</strong>mobilienin ländlichen Regionen spezialisiert hat.Über das VIA-Prinzip können sich Maklerein<strong>de</strong>utig in ihrem regionalen und hierwie<strong>de</strong>rum ihrem Segment als Expertenpositionieren.Um diese wichtigen Grundaufgaben vonMaklern <strong>im</strong> Internet zu unterstützen, hatImmobilienScout24 die VIA-Pakete entwickelt.Neben <strong>de</strong>r Vermarktung wer<strong>de</strong>nmit Hilfe dieser Pakete auch die gezielteImagebildung und die Objektakquise<strong>im</strong> <strong>Netz</strong> möglich. Dies gilt sowohl fürdas klassische Desktop-Internet als <strong>de</strong>nwachsen<strong>de</strong>n Markt <strong>de</strong>r mobilen Endgeräte.Daneben nutzt Kampmeyer auch die Marktdaten<strong>de</strong>s Portals, um etwa <strong>im</strong> Gesprächbe<strong>im</strong> Kun<strong>de</strong>n das Bauchgefühl mit statistischenDaten <strong>de</strong>s ImmobilienScout24-Markt ­Navigators zu untermauern.Den Kun<strong>de</strong>n da abholen,wo er sich aufhältAm En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Tages ist <strong>de</strong>r Erfolg von RolandKampmeyer das Ergebnis einer Reihe vonMaßnahmen. „Es geht darum, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nda abzuholen, wo er sich aufhält.Egal ob <strong>im</strong> Web, bei einem Seminar o<strong>de</strong>rwenn er die Zeitung liest“, sagt Kampmeyer.Dank dieser Strategie ist er in <strong>de</strong>r komfortablenSituation, dass er trotz Angebotsknappheitin Köln kontinuierlich Anfragenvon Eigentümern hat. Leute sprechen ihninzwischen auch manchmal auf <strong>de</strong>r Straßean: „Ich sehe Sie <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Internet…“Kampmeyer ist überzeugt, dass die Brancheeinen <strong>de</strong>utlichen Qualitätssprung erlebenwür<strong>de</strong>, wenn sich je<strong>de</strong>r Makler die Wechselwirkungvon Vermarktung, Imagebildungund Akquisition vor Augen hielte.www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 I 2013


18 VerbandsinformationDas Ziel:Kontinuierliche Weiterbildungwww.rics.org/standardswww.rics.org/cpdLebenslanges Lernen. Um <strong>de</strong>n wachsen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>rinternationalen Immobilienmärkte zu genügen, för<strong>de</strong>rt und for<strong>de</strong>rtdie RICS die permanente Weiterentwicklung ihrer Mitglie<strong>de</strong>r.Liliane Van Cauwenbergh, Geschäftsführerin <strong>de</strong>r RICS EMEALiliane Van CauwenberghFachkräftemangel ist das größte Hin<strong>de</strong>rnisfür Wachstum. Die Geschichte zeigt,dass die erfolgreichsten Volkswirtschaften<strong>de</strong>r Welt in eine hochwertige aka<strong>de</strong>mischeund berufliche Ausbildung investierthaben, da sich Kompetenz bewährthat. In <strong>de</strong>r Immobilienbranche sindqualifizierte Fachkräfte und hochwertigeServiceleistungen gefragt. Ziel <strong>de</strong>r RICSist es, Fachexpertise bei <strong>de</strong>r Aus- undFortbildung sicherzustellen.Kooperation mit UniversitätenDie RICS arbeitet mit renommiertenBildungsträgern zusammen, die wegenihrer aka<strong>de</strong>mischen Leistung anerkanntsind. Wir kooperieren mit Hochschulen,die auf <strong>de</strong>r Grundlage eines sorgfältigenAuswahlverfahrens anerkannte Kurseanbieten. Die jeweilige Universität garantiert,dass international anerkannteStandards zur Anwendung kommen,allen Stu<strong>de</strong>nten neue Konzepte vermitteltwer<strong>de</strong>n und sie ein Lernumfeld vonhöchster Qualität vorfin<strong>de</strong>n. Insgesamtarbeiten über 40 Hochschulanbieter inEMEA mit <strong>de</strong>r RICS zusammen und gebenStudieren<strong>de</strong>n die Möglichkeit, nach<strong>de</strong>r Beendigung <strong>de</strong>s sogenannten Assessmentof Professional Competence (APC)RICS-Mitglie<strong>de</strong>r zu wer<strong>de</strong>n.Darüber hinaus ist unsere Priorität,dass sich RICS-Mitglie<strong>de</strong>r <strong>im</strong> Verlaufihres Berufslebens fachlich weiterentwickeln– um zu garantieren, dass sie ihrenKun<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Öffentlichkeit bestmöglicheServiceleistungen anbieten.Kontinuierliche WeiterbildungIn EMEA richten wir unsere Arbeit indiesem Jahr auf die Umsetzung einerneuen Politik für eine ständige beruflicheWeiterbildung (Continuing ProfessionalDevelopment, CPD) unsererMitglie<strong>de</strong>r aus.Aus diesem Grund müssen ab 1.Januar 2013 alle Professionals mit <strong>de</strong>nTiteln AssocRICS, MRICS und FRICSmin<strong>de</strong>stens 20 Stun<strong>de</strong>n pro Jahr für dasCPD investieren. Von diesen 20 Stun<strong>de</strong>nmüssen min<strong>de</strong>stens zehn für einformales CPD sein, das heißt je<strong>de</strong> Formvon strukturiertem Lernen, das klareLernziele und Ergebnisse hat – wie beispielsweiseeine Online-Schulung. AlleRICS-Mitglie<strong>de</strong>r müssen ihre CPD-Aktivitätenprotokollieren und nachweisen,dass sie zu<strong>de</strong>m alle drei Jahre eine Weiterbildung<strong>im</strong> Hinblick auf die globalenberuflichen und ethischen Standards <strong>de</strong>rRICS unternommen haben. Gemäß unserenMitglie<strong>de</strong>rregeln (Artikel 6) sindalle RICS-Mitglie<strong>de</strong>r verpflichtet, eineangemessene berufliche Weiterbildungzu planen, durchzuführen, zu protokollierenund <strong>de</strong>r RICS auf Anfrage einenNachweis dafür zu liefern.Damit überprüft wer<strong>de</strong>n kann, dassChartered Surveyors ihrer Weiterbildungsverpflichtungnachkommen undnachweisen, dass sie sich in ihrer täglichenPraxis ethisch korrekt verhalten,hat die RICS einen festen Rechtsrahmenund ein engagiertes Regulierungsteametabliert. Die RICS-Regulierung befasstsich mit Beschwer<strong>de</strong>n in Bezug auf dasVerhalten von RICS-Mitglie<strong>de</strong>rn und„Regulated Firms“. Somit können wir dieQualität <strong>de</strong>r Berufsstandards schützenund verbessern.Zu<strong>de</strong>m ist unser Ziel, das Fachwissenunserer Mitglie<strong>de</strong>r zu verbessern, in<strong>de</strong>mwir für alle Bereiche <strong>de</strong>r praktischen Berufsausübungeines Chartered SurveyorsBest Practice anhand von Leitfä<strong>de</strong>n undVerhaltenskodizes zur Verfügung stellen.In diesem Jahr haben beispielsweiseviele internationale Unternehmen undBerufsverbän<strong>de</strong> eine Vielzahl unsererStandards übernommen. Dazu gehörenunter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>r Leitfa<strong>de</strong>n für dasImmobilienmanagement und die RealEstate Agency and Brokerage Standards.Die Umsetzung aller relevanten, von <strong>de</strong>rRICS veröffentlichten Leitfä<strong>de</strong>n für dieBerufspraxis ist ein Beleg dafür, dass einSurveyor mit <strong>de</strong>r angemessenen Kompetenzgehan<strong>de</strong>lt hat.f|Foto: RICS07-08 I 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


19Fakto ren für eine erfolgreicheEigentumspolitik vor OrtWohneigentum stärken. Bund, Län<strong>de</strong>r und Kommunen unterstützendie Bildung von Wohneigentum. Worauf es insbeson<strong>de</strong>re bei lokalenInitiativen ankommt, zeigt eine neue Dokumentation.www.<strong>de</strong>utscher-verband.orgChristian Huttenloher, Generalsekretär Deutscher VerbandChristian HuttenloherDie Anlage in Immobilien und die Bildungvon selbst genutztem Wohneigentumerlebt in Deutschland eine Renaissance.Doch mit <strong>de</strong>m gesellschaftlichenWan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r beruflichen Mobilität und<strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong> än<strong>de</strong>rn sich die Anfor<strong>de</strong>rungenan die eigenen vier Wän<strong>de</strong>.Somit müssen auch Strategien und Instrumente<strong>de</strong>r Wohneigentumsbildungstetig angepasst wer<strong>de</strong>n. Dies gilt für dieUnterstützung von Bund und Län<strong>de</strong>rn.Darüber hinaus spielt das Engagement<strong>de</strong>r Kommunen eine wichtige Rolle, ummit innovativen Strategien die Wohneigentumsbildungvor Ort zu unterstützen.För<strong>de</strong>rangebote vor Ort bün<strong>de</strong>lnErfolgreiche kommunale Wohneigentumsinitiativensetzen bestehen<strong>de</strong> För<strong>de</strong>rinstrumentegezielt ein. So vermittelnviele Kommunen För<strong>de</strong>rprogramme fürWohneigentumsbildung, zum Beispielaus <strong>de</strong>r sozialen Wohnraumför<strong>de</strong>rungo<strong>de</strong>r für die Programme <strong>de</strong>r KfW-Bankengruppe.Einige Kommunen ergänzendie Angebote von Bund und Län<strong>de</strong>rn umeigene Programme, die auf die örtlichenBedarfe und Zielgruppen zugeschnittensind, wie zum Beispiel Nürnberg o<strong>de</strong>rRegensburg mit Wohneigentumsprogrammenfür Familien.Auch eine konsequent auf dieWohneigentumsbildung ausgerichtetePlanungs- und Grundstückspolitik, insbeson<strong>de</strong>refür preisgünstiges Bauland,kann die lokale Eigentumsbildung stärken.Wichtige unterstützen<strong>de</strong> Maßnahmenlassen sich durch die Städtebauför<strong>de</strong>rungfinanzieren. So setzte Lindaudas Programm „Soziale Stadt“ ein, ummit familiengerechten Angeboten einStadtviertel zu verjüngen. Gotha undNaumburg nutzten die Programme zurstädtebaulichen Sanierung und zumDenkmalschutz. Bewährt hat sich hierfür<strong>de</strong>r kommunale Zwischenerwerbund die Neuordnung <strong>de</strong>r Grundstückevor <strong>de</strong>m Wie<strong>de</strong>rverkauf. In vielen Fällenlassen sich so Kosten für Sanierung o<strong>de</strong>rNeubau senken, es entstehen günstigeund innenstadtnahe Alternativen zumNeubau am Stadtrand.Tritt die Kommune nicht als Zwischenerwerberauf, so übern<strong>im</strong>mt siehäufig die Koordination. GeeigneteGrundstücke und Immobilien wer<strong>de</strong>ni<strong>de</strong>ntifiziert, Eigentümer angesprochen.Informationen wer<strong>de</strong>n aufbereitet undan Interessenten vermittelt, was durchÖffentlichkeitsarbeit und die Verbesserung<strong>de</strong>s Stadtteil-Images ergänzt wird.Da die Kommunen viele Maßnahmennicht alleine tragen können, haben sichWohnungsbaugesellschaften o<strong>de</strong>r Sanierungsträgerzur Unterstützung <strong>de</strong>r Projektebewährt.Vielfältige Angebote schaffenBei neuen Wohneigentumsangebotengilt es auch, die städtebauliche Qualität<strong>im</strong> Blick zu haben. Vor allem an dichtenStandorten sind zusätzliche Funktionsflächenwie Stellplätze, Grünanlagenund Freiraum für spielen<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>rzu sichern. EinfamilienhausähnlicheQualitäten erhöhen die Akzeptanz neuerAngebote. Positiv wirkt zu<strong>de</strong>m eindifferenziertes Wohnungsangebot fürverschie<strong>de</strong>ne Ziel- und Einkommensgruppen.Auch Baugruppen o<strong>de</strong>r Selbstnutzerinitiativenspielen eine <strong>im</strong>mer größereRolle. Kommunen können einzelneBaugruppen, aber auch spezifische Baugruppenquartiereunterstützen. Bei allenInitiativen lohnt es sich in <strong>de</strong>r Regel,klein anzufangen. Denn überschaubareerfolgreiche Maßnahmen wirken häufigals Initialzündung und haben Multiplikatoreffekte.Der Deutsche Verband hat gemeinsammit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sministerium fürVerkehr, Bau und Stadtentwicklung mit<strong>de</strong>r Veranstaltungsreihe „Wohneigentumstärken“ erfolgreiche Mo<strong>de</strong>lle zur För<strong>de</strong>rungvon Wohneigentum aufgezeigt.Zur Abschlusskonferenz <strong>im</strong> Juni 2013 inBerlin wur<strong>de</strong> dazu auch eine Dokumentationveröffentlicht.f|Foto: DVwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 I 2013


20Titelthema07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


21TitelthemaEin <strong>Netz</strong> voller <strong>Sterne</strong>Vermarktung. Für Immobilienunternehmen sind soziale <strong>Netz</strong>werke undOnline-Bewertungen mittlerweile eine wichtige Plattform für ihreKun<strong>de</strong>nbeziehungen. Was Anbieter tun müssen, um sich gegen SchlechtundFalschbewertungen zur Wehr zu setzen.Gabriele Bobka, StaufenAuf einen BlickMit Restaurant- und Hotelgästen hat es angefangen, die Online-ShopsAmazon und Ebay fragen ebenfalls nach – auf ihrenPlattformen la<strong>de</strong>n sie Nutzer ein, die in Anspruch genommeneDienstleistung zu bewerten. Auch bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Maklers,Hausverwalters o<strong>de</strong>r Gutachters greifen mittlerweile vieleKun<strong>de</strong>n auf die Erfahrungen von Freun<strong>de</strong>n, Bekannten undan<strong>de</strong>ren Kun<strong>de</strong>n zurück. Im Internetzeitalter wer<strong>de</strong>n die traditionellenMarketingstrategien durch Bewertungsportale undSocial-Media-Kanäle erweitert. Die Anonymität <strong>de</strong>r Portalebirgt allerdings auch die Gefahr von falschen o<strong>de</strong>r gefälschtenBewertungen. Nicht nur Freun<strong>de</strong> und Bekannte verfassen dabeipositive Bewertungen für ein Unternehmen o<strong>de</strong>r Kritikenzu Mitbewerbern, nicht selten engagieren Unternehmen mittlerweilesogar professionelle Agenturen, die auf Falschbewertungenspezialisiert sind.„Sei wirklich gut und bringe die Leute dazu, dies engagiert weiterzutragen.So lautet heute das neue Business-Mantra“, erläu-››Die Studie „Local Consumer Review Survey 2012“ <strong>de</strong>r Internet-Agentur BrightLocal zeigt auf, dass 71 Prozent <strong>de</strong>r Nutzer <strong>de</strong>nOnline-Bewertungen einen ebenso hohen Stellenwert einräumenwie persönlichen Empfehlungen.››Verbraucherschützer warnen, dass sich hinter vermeintlich positivenBewertungen Werbespezialisten verbergen können, die dafürbezahlt wer<strong>de</strong>n, Leistungen und Produkte in einem besseren Lichterscheinen zu lassen.››Während bei <strong>de</strong>n allgemeineren Bewertungsportalen durchaus auchnegative Bewertungen und Kommentare zu fin<strong>de</strong>n sind, glänzen bei<strong>de</strong>n branchenspezifischen Portalen meist vier o<strong>de</strong>r fünf <strong>Sterne</strong>.››Um unseriösen Bewertungen entgegenzuwirken, wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>nAnbietern Hür<strong>de</strong>n eingebaut und die Bewertungen nachtelefoniert.Eine I<strong>de</strong>ntifizierung und damit Überprüfung <strong>de</strong>r Bewerter undKommentatoren ist für <strong>de</strong>n Nutzer jedoch nicht möglich.tert Anne M. Schüller, Expertin für Loyalitätsmarketing. Dennam Anfang und am En<strong>de</strong> je<strong>de</strong>s Kaufprozesses stün<strong>de</strong>n heuteMundpropaganda und Weiterempfehlungen. Empfehlungsmarketingdient außer zur Neukun<strong>de</strong>ngewinnung auch zurSteigerung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit, zur Kun<strong>de</strong>nloyalisierungund zur Mitarbeitermotivation und -rekrutierung.Anne M. Schüller, Expertin für„Loyalitätsmarketing“„Sei wirklich gut und bringe die Leute dazu, dies engagiertweiterzutragen. So lautet das neue Business-Mantra. AmEn<strong>de</strong> je<strong>de</strong>s Kaufprozesses steht Mundpropaganda.“Empfehlungen als ErfolgsfaktorNutzer räumen Online-Bewertungen einen ebenso hohenStellenwert ein wie persönlichen Empfehlungen (siehe Studie„Local Consumer Review Survey 2012“, S. 24). Je mehr posi tiveBewertungen ein Unternehmen verzeichnen kann, <strong>de</strong>sto größerist damit auch das Vertrauen, das potenzielle Neukun<strong>de</strong>nihm entgegenbringen. „Für Immobilienunternehmen stellen diesozialen <strong>Netz</strong>werke eine wichtige Plattform |gwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


22Titelthemafür das Beziehungsmanagement dar, sagt Thomas Brunner,Leiter <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n-Aka<strong>de</strong>mie von Immonet. Die Nutzer kommunizierten„bottom-up“ und verlangten nach bi-direktionalerKommunikation. Bewertungen stellten damit eine neue, wichtige„Währung“ bei <strong>de</strong>r Objektakquise dar.Die Bewertung von Immobilienmaklern, Verwaltern o<strong>de</strong>rWertermittlern auf Online-Portalen birgt gera<strong>de</strong> durch diehohe Reichweite und Anonymität <strong>de</strong>s Mediums die Gefahrfalscher o<strong>de</strong>r gefälschter Beiträge. „Hinter einer vermeintlichpositiven Bewertung kann sich das Werk von Werbe-Spezialistenverbergen. Sie wer<strong>de</strong>n dafür bezahlt, Leistungen undProdukte in einem besseren Licht erscheinen zu lassen, um <strong>de</strong>nAbsatz in die Höhe zu treiben“, warnt <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>rVerbraucherzentralen. Weiterhin problematisch sehen die Verbraucherschützerauch die Abhängigkeit <strong>de</strong>r Betreiber von <strong>de</strong>nVermittlern.Fake-Bewertungen als RisikoUm gegen falsche Bewertungen und Kommentare vorgehen zukönnen, bedarf es aus rechtlicher Sicht <strong>im</strong>mer einer Rechtsverletzung.Bei unwahren Tatsachenbehauptungen in Bezug aufeine Dienstleistung o<strong>de</strong>r ein Unternehmen kommen die Tatbestän<strong>de</strong><strong>de</strong>r Kreditgefährdung (§ 824 BGB), <strong>de</strong>r vorsätzlichensittenwidrigen Schädigung (§ 826 BGB), <strong>de</strong>r Schleichwerbung<strong>im</strong> Sinne von § 4 Nr. 3 Gesetz gegen <strong>de</strong>n unlauteren Wettbewerb(UWG) und, bei Werturteilen, <strong>de</strong>r Eingriff in <strong>de</strong>n Gewerbebetriebinfrage. Zu<strong>de</strong>m können Beleidigung, Verleumdungo<strong>de</strong>r üble Nachre<strong>de</strong> in Betracht kommen.Bei sozialen <strong>Netz</strong>werken wie Facebook, Twitter und Xingsind zwar Empfehlungen möglich, allerdings han<strong>de</strong>lt es sichdabei noch nicht Bewertungsportale. Websites wie Qype, Yelp,Ciao, Kennstdueinen o<strong>de</strong>r Google Plus dagegen sammeln systematischBewertungen und Kommentare zu Geschäften. DieBewertung von Immobilienmaklern, Verwaltern, Instandhaltern,Vermietern und Wohnungsgenossenschaften bil<strong>de</strong>t hiernur eine Untergruppierung. Daneben gibt es spezielle Bewertungsportalefür <strong>im</strong>mobilienwirtschaftliche Dienstleistungen.Gemeinsam ist diesen die Diskretion hinsichtlich <strong>de</strong>r Zahl ihrerBewertungen.Während bei <strong>de</strong>n allgemeineren Bewertungsportalendurchaus auch sehr negative Bewertungen und Kommentarezu fin<strong>de</strong>n sind, glänzen bei <strong>de</strong>n branchenspezifischen Portalenmeist vier o<strong>de</strong>r fünf <strong>Sterne</strong>. Um unseriösen Bewertungen entgegenzuwirken,wer<strong>de</strong>n Hür<strong>de</strong>n eingebaut und die Bewertungennachtelefoniert. Eine I<strong>de</strong>ntifizierung und damit Überprüfung<strong>de</strong>r Bewerter und Kommentatoren ist für <strong>de</strong>n Nutzer jedochnicht möglich.Immoverkauf24.<strong>de</strong>Das Online-Portal <strong>im</strong>moverkauf24, das seit etwa drei Jahrenam Markt ist, unterstützt verkaufsinteressierte Eigentümerbe<strong>im</strong> Verkaufsprozess und <strong>de</strong>r Maklersuche. Empfohlen wer<strong>de</strong>nvor allem Makler, die über entsprechen<strong>de</strong> Erfahrungs- undLeistungswerte be<strong>im</strong> Immobilienverkauf verfügen. Danebengehen Kun<strong>de</strong>nrückmeldungen und Maklerbewertungen <strong>de</strong>rVergangenheit in die Beurteilung ein. Je<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> erhält nachAblauf <strong>de</strong>s Maklerauftrags o<strong>de</strong>r nach erfolgreichem Verkauf<strong>de</strong>r Immobilie einen Fragebogen, in <strong>de</strong>m er die fachliche Kompetenz,<strong>de</strong>n persönlichen Service, die Vermarktungsaktivitätenund seine Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>r Dienstleistung <strong>de</strong>s Maklers bewertenkann. Die Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit wird zu<strong>de</strong>m durch einetelefonische Kun<strong>de</strong>nbefragung <strong>de</strong>s Portals überprüft.Makler, die wie<strong>de</strong>rholt positive Kun<strong>de</strong>nbewertungen erhalten,wer<strong>de</strong>n als Premium-Makler mit einem entsprechen<strong>de</strong>nQualitätssiegel ausgezeichnet. „Die Anzahl <strong>de</strong>r Maklerbewertungenliegt <strong>im</strong> vierstelligen Bereich“, sagt Geschäftsführer Dr.Niels Jacobsen, ohne sich dabei näher festlegen zu wollen. „EinImmobilienverkauf stellt eine finanziell be<strong>de</strong>utsame Entscheidungdar. Sie überfor<strong>de</strong>rt einen Laien allzu häufig“, sagt Jacobsen.Da es für <strong>de</strong>n Maklerberuf keinen gesetzlich geregeltenZugang gebe, schaffe die Bewertung und Klassifizierung <strong>de</strong>rDatei Bearbeiten Ansicht Chronik Lesezeichen Extras HilfeDatei Bearbeiten Ansicht Chronik Lesezeichen Extras HilfeGoogleGoogleDatei Bearbeiten Ansicht Chronik Lesezeichen Extras Hilfehttp://www.kennstdueinen.<strong>de</strong>GoogleFertigPortale wie „kennstdueinen.<strong>de</strong>“ sammeln BewertungenFertigDatei Bearbeiten Ansicht Chronik Lesezeichen Extras Hilfehttp://www.makler-bewertungsportal.<strong>de</strong>GoogleFertigDaneben gibt es Spezialisten wie „makler-bewertungsportal.<strong>de</strong>“FertigFotos: <strong>im</strong>movrkauf24 GmbH; Makler-Empfehlung.<strong>de</strong>; ImmobilienScout2407-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


23Aus <strong>de</strong>r BrancheDr. Niels JacobsenImmoverkauf 24:„Ein Immobilienverkaufüberfor<strong>de</strong>rt einen Laien allzuhäufig.“Marcus Drost,ImmobilienScout24:„Bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres soll auchdie Anbieterseite in die Bewertungeneinbezogen wer<strong>de</strong>n.“Martin Mayer,Makler-Empfehlung.<strong>de</strong>:„Für <strong>de</strong>n Eigentümer spielt dielokale Fachkompetenz einesMaklers eine große Rolle.“Makler eine für <strong>de</strong>n Verkäufer hilfreiche Transparenz. Im Falleeines erfolgreichen Immobilienverkaufs erhält <strong>im</strong>moverkauf24eine Vermittlungsprovision vom jeweiligen Immobilienmakler.Makler-Empfehlung.<strong>de</strong>In diesem Portal können sich Vermittler eintragen lassen undgegen Gebühr ein Profil mit Foto, Firmenlogo, Zusatzinfos, Interview,Vi<strong>de</strong>opräsentation anlegen und ihre Leistungen vonKun<strong>de</strong>n per Kommentar und mit max<strong>im</strong>al fünf <strong>Sterne</strong>n bewertenlassen. Interessenten kommen hierbei nicht zum Zuge.Dabei wer<strong>de</strong>n die Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>r persönlichen Beratung,die Organisation und Qualität <strong>de</strong>r Beratung sowie <strong>de</strong>rVermarktungsaktivität abgefragt. Aus einer Vielzahl einzelnerKun<strong>de</strong>nbewertungen errechnet das Portal eine Durchschnittsnotefür je<strong>de</strong>n teilnehmen<strong>de</strong>n Immobilienmakler. Makler, <strong>de</strong>renArbeit dauerhaft von ihren Kun<strong>de</strong>n empfohlen wird, erhaltenein entsprechen<strong>de</strong>s Qualitätssiegel.„Wir telefonieren je<strong>de</strong> Bewertung nach, um uns vonihrer Glaubwürdigkeit zu überzeugen“, versichert Martin Mayer,Direktor <strong>de</strong>s Plattformbetreibers Maklerpedia RO L<strong>im</strong>ited.Dies sei extrem aufwendig. Im Moment wer<strong>de</strong> das Portalfür die Schweiz und Österreich ausgebaut. Auch er hält sichbei Angaben zur Anzahl <strong>de</strong>r Bewertungen be<strong>de</strong>ckt. Längerfristigwäre auch die Ausweitung auf die Bewertung vonWertermittlern und Verwaltern <strong>de</strong>nkbar. Sieht man die Liste<strong>de</strong>r aufgeführten Makler an, leuchten min<strong>de</strong>sten vier, meistjedoch fünf <strong>Sterne</strong>. In das Ranking fließt neben <strong>de</strong>r Anzahl<strong>de</strong>r <strong>Sterne</strong> die lokale Kompetenz <strong>de</strong>s Maklers ein. „Für einenEigentümer besitzt die lokale Fachkompetenz eines Immobilienmaklersfür <strong>de</strong>n Ort, in <strong>de</strong>m sich das Vermarktungsobjektbefin<strong>de</strong>t, eine große Rolle“, so Mayer. Neben einer Gebührvon 85 Euro pro Jahr für die Basis- und 69 Euro pro Monatfür die Premiummitgliedschaft wird für <strong>de</strong>n Makler für alleüber Makler-Empfehlung.<strong>de</strong> generierten Vermarktungssaufträgeeine Vermittlungsgebühr von zehn Prozent <strong>de</strong>s Provisionsbetragsfällig.Makler-BewertungsPortal.<strong>de</strong>Auch hier können sich nur Vermittler beurteilen lassen, diesich freiwillig auf <strong>de</strong>r Seite listen lassen. Allerdings können sieauch von jenen Kun<strong>de</strong>n bewertet wer<strong>de</strong>n, die bei einem Kaufo<strong>de</strong>r einer Vermietung nicht zum Zuge kamen. Auf <strong>de</strong>r Internetseiteweist das Portal aktuell nur eine sehr geringe Zahl vonMaklern mit Firmenprofilen und Kun<strong>de</strong>nbewertungen aus.Bewertungskriterien sind die Beratung und Kompetenz <strong>de</strong>sImmobilienmaklers, die Erreichbarkeit, die Betreuung, Kommunikationund Flexibilität <strong>de</strong>s Maklers und die Erfüllung <strong>de</strong>rErwartungen hinsichtlich <strong>de</strong>r Vertragsgestaltung und Abwicklung.Die jährliche Veröffentlichungsgebühr beträgt 49 Euro.Immobilienscout24.<strong>de</strong>Seit Mitte 2012 bietet auch ImmobilienScout24 <strong>im</strong> BranchenbuchAnbieterbewertungen. Mehr als 600.000 Bewertungengewerblicher Immobiliendienstleister seien inzwischen vorhan<strong>de</strong>n,sagt Pressesprecher Marcus Drost. Bewertet wer<strong>de</strong>nkönnen neben Maklern auch Projektentwickler, Bauträger,Wohnungsunternehmen, Verwalter und Fertighaus- o<strong>de</strong>r Massivhaushersteller.Hierbei erhält je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r eine Kontaktanfragean einen Immobilienanbieter sen<strong>de</strong>t, <strong>im</strong> Nachgang die Möglichkeit,die Leistung <strong>de</strong>s Anbieters nach festgelegten Kriterienzu bewerten. Die Bewertung erfolgt dabei über die Vergabe voneinem bis fünf <strong>Sterne</strong>n. Die Gesamtbewertung setzt sich ausvier gleichgewichteten, für <strong>de</strong>n Nutzer sichtbaren Kategorienzusammen: Dem Informationsgehalt <strong>de</strong>s Exposés, <strong>de</strong>r Erreichbarkeit<strong>de</strong>s Anbieters, seine Beratungsqualität und die Übereinst<strong>im</strong>mung<strong>de</strong>r Angaben mit <strong>de</strong>m Objekt. Hinzu kommt dieQuote <strong>de</strong>r Weiterempfehlung. Die Eingabe von Freitext ist dabeinicht möglich. Anbieter haben die Möglichkeit, bis zu fünfKun<strong>de</strong>nst<strong>im</strong>men auf ihrem Profil einzubin<strong>de</strong>n, aber auch einerVeröffentlichung ihrer Bewertung zu wi<strong>de</strong>rsprechen. Bis En<strong>de</strong><strong>de</strong>s Jahres soll auch die Anbieterseite in die Bewertung einbezogenwer<strong>de</strong>n, so Drost. Dann können die Dienstleister auch ihreAuftraggeber bewerten. f| |gFortsetzung auf Seite 24www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


24TitelthemaDie Macht <strong>de</strong>r Online-BewertungKun<strong>de</strong>nakquise. Immobilienvermittler sollten Online-Bewertungsportale ernstnehmen. Doch wichtiger als auf unfaire Bewertungen zu reagieren, sind wirksameMaßnahmen für mehr positive Kun<strong>de</strong>nst<strong>im</strong>men.Dr. Alexan<strong>de</strong>r Knuppertz, stellv. Leiter Online-Positionierung bei <strong>de</strong>r Dr. ZitelmannPB. GmbHArbeitgeber, Lehrer, Produkte, Dienstleistungen – alles lässtsich <strong>im</strong> Zeitalter <strong>de</strong>s Internets online bewerten. So groß dieFreu<strong>de</strong> bei positiven Bewertungen ist, so finster ist die Mienebei manchem Betroffenen, wenn die Bewertung negativ ausfällt.Unter Immobilienmaklern hat ImmobilienScout24 mit<strong>de</strong>m neuen Online-Makler-Bewertungstool jüngst eine Diskussionüber <strong>de</strong>n Sinn und <strong>de</strong>n Nutzen <strong>de</strong>s Instruments ausgelöst.Befürworter sagen, dass durch Bewertungen <strong>im</strong> Internet dieMarkttransparenz erhöht wer<strong>de</strong> und schwarze Schafe von <strong>de</strong>nseriösen Maklern unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n könnten. Die Bewertungenseien nicht repräsentativ und eine Plattform für Racheakte<strong>de</strong>r Konkurrenz, klagen die Gegner <strong>de</strong>s Bewertungstools.Meiner Meinung nach ist dies jedoch <strong>de</strong>r völlig falsche Ansatz:Statt über das Für und Wi<strong>de</strong>r zu diskutieren, sollten sie das tun,was in ihrem Job ohnehin gefragt ist: als Dienstleister professionellauftreten und überzeugen.Ganz abwegig sind die Befürchtungen <strong>de</strong>r Online-Bewertungsgegnerjedoch nicht: Viele Makler sind sich <strong>de</strong>r Macht <strong>de</strong>rOnline-Bewertung bewusst. Bei <strong>de</strong>r Studie „Local ConsumerReview Survey 2012“ <strong>de</strong>r Internetagentur BrightLocal gaben71 Prozent <strong>de</strong>r Befragten an, dass sie einer Online-Bewertunggenauso vertrauen wie einer persönlichen Empfehlung – zumin<strong>de</strong>st,wenn <strong>de</strong>r Kommentar <strong>im</strong> <strong>Netz</strong> seriös wirkt. 76 Prozentlesen Online-Bewertungen, um einschätzen zu können,ob es sich um ein seriöses Unternehmen han<strong>de</strong>lt. Den meistenOnline-Nutzern ist allerdings auch klar, dass vor allem die positivenBewertungen oft gefälscht sind. Branchenkenner gehendavon aus, dass je<strong>de</strong> vierte Online-Bewertung ein Fake ist.Fälschungen auf <strong>de</strong>r SpurDa sich die Makler <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Online-Bewertung bewusstsind, versuchen manche, mit gefälschten Bewertungen<strong>de</strong>r Konkurrenz zu scha<strong>de</strong>n. Um dies zu verhin<strong>de</strong>rn, hat Immobilienscout24viele Sicherheitsschranken <strong>im</strong> System. Dieetwa 1.600 Bewertungen, die täglich <strong>im</strong> Schnitt eingehen, wer<strong>de</strong>nje<strong>de</strong> Nacht automatisch kontrolliert. Dabei wer<strong>de</strong>n vomSystem automatisch Auffälligkeiten erkannt. Dadurch könnenauch Betrugsfälle aufge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>nen Makler ihremKonkurrenten gezielt scha<strong>de</strong>n möchten. So prüft das Systembeispielsweise, ob ein Makler, <strong>de</strong>r negativ bewertet wur<strong>de</strong>, generellnegativ bewertet wird o<strong>de</strong>r ob es sich um einen Ausrei-Wer auch <strong>im</strong>mer sichunter <strong>de</strong>m Helm verbirgt:Der persönliche Kontaktmit <strong>de</strong>m Makler ist durchnichts aufzuwiegen.07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


25Auf einen Blick››Branchenkenner gehen davon aus, dass bei Immobilien-Bewertungsportalenje<strong>de</strong> vierte Online-Bewertung ein Fake ist.››Bei Immobilienscout24 wer<strong>de</strong>n die etwa 1.600 Bewertungen, dietäglich <strong>im</strong> Schnitt eingehen, je<strong>de</strong> Nacht automatisch kontrolliert.Dabei wer<strong>de</strong>n vom System Auffälligkeiten erkannt, die auf Betrughinweisen.››Eine Masterarbeit <strong>de</strong>r TU Dres<strong>de</strong>n belegt <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>s persönlichenKontakts: Wenn sich ein Interessent mit <strong>de</strong>m Makler getroffenhatte, fiel die Online-Bewertung später besser aus, als wenndie Kommunikation ausschließlich über E-Mail o<strong>de</strong>r Telefon lief.››Immobilienvermittler sollten Online-Bewertungsportale ernst nehmenund nach je<strong>de</strong>r erfolgreichen Transaktion um eine Bewertung<strong>im</strong> <strong>Netz</strong> bitten.ßer han<strong>de</strong>lt. Wird ein Betrugsfall vermutet, wird die Bewertunggelöscht. Was bei <strong>de</strong>r Diskussion rund um Immobilienscout24völlig außer Acht gelassen wird: Makler wer<strong>de</strong>n nicht nur dortbewertet. Es gibt weitere Bewertungsportale wie Google Plus,eKomi o<strong>de</strong>r das Makler-BewertungsPortal.Statt sich darüber Gedanken zu machen, warum Online-Bewertungstools nicht gerecht, nicht repräsentativ und nichtaussagekräftig genug sind, sollten sich Makler, Bauträger undan<strong>de</strong>re Immobilienanbieter überlegen, wie sie ihre Bewertungen<strong>im</strong> <strong>Netz</strong> opt<strong>im</strong>ieren können. Das Ignorieren <strong>de</strong>r Online-Bewertungist dabei auf gar keinen Fall eine Lösung. Denn:Wer beispielsweise bei Immobilienscout24 nach einem Maklervor Ort sucht, bekommt als Erstes die Makler mit <strong>de</strong>n meisten<strong>Sterne</strong>n bei <strong>de</strong>r Bewertung angezeigt. Natürlich können Maklerihre Bewertung ausschalten, allerdings wer<strong>de</strong>n sie dann nichtganz oben angezeigt, was sicherlich nicht geschäftsför<strong>de</strong>rnd ist.Deshalb sollten sich Immobilienmakler weniger darauf konzentrieren,wie unfair so manche negative Bewertung sein mag,son<strong>de</strong>rn vielmehr überlegen, wie sie mehr positive Bewertungenerzielen können. Viele Makler gehen davon aus, dass sie dieOnline-Bewertungen nicht steuern können, aber das ist so nichtrichtig. Wer seine Prozesse darauf ausrichtet, wann ten<strong>de</strong>nziellbesser bewertet wird, hat nicht nur zufrie<strong>de</strong>nere Kun<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rnauch ein besseres Bewertungsprofil <strong>im</strong> <strong>Netz</strong>. f| |gFortsetzung auf Seite 24399H 99g/km *Ein Mittelstandsleasingangebot <strong>de</strong>r Lexus Financial Services (eine Marke <strong>de</strong>r Toyota Leasing GmbH, Toyota-Allee 5, 50858 Köln) ausschließlich für gewerblicheKun<strong>de</strong>n. Nur bei teilnehmen<strong>de</strong>n Lexus Vertragshändlern. Gilt bei Anfrage und Genehmigung bis zum 30.09.2013. Auf Basis <strong>de</strong>r unverbindlichenPreisempfehlung <strong>de</strong>r Toyota Deutschland GmbH (Lexus Division, Toyota-Allee 1, 50858 Köln) per Mai 2013 exkl. MwSt., zzgl. Überführung und Zulassung.


26Titelthema„Offenheit und Transparenz zählen“Interview mitIna LutterbüseHans-Jörg Werth, ScheesselIna Lutterbüse, Product Manager Social Media, IS24Seit 2009 ist Immobilienscout24 auf Facebookpräsent, seit 2010 gibt es eine klare Strategiefür die Kommunikation mit „Freun<strong>de</strong>n“und potenziellen Kun<strong>de</strong>n. „Offenheit undTransparenz zählen, mit negativen Aussagenwird professionell umgegangen“, sagtIna Lutterbüse, Product Manager Social Media.Frau Lutterbüse, welche Marketing-Strategie verfolgen Sie mit Ihrer Facebook-Präsenz?Ina Lutterbüse: Unsere Strategie ist nichtmonothematisch, son<strong>de</strong>rn zweigleisigfür Wohnungssuchen<strong>de</strong> und für Makleraufgebaut. Wir haben also zwei verschie<strong>de</strong>neFacebook-Seiten in Betrieb.Wichtig: Es reicht nicht, einfach nur eineFacebook-Seite online zu stellen. Je nachZielgruppe sind Inhalt und die passen<strong>de</strong>„Verpackung“ das A und O. Mit gezielterAnsprache erreichen wir rund 100.000Fans unter <strong>de</strong>n Wohnungssuchen<strong>de</strong>nund gut 3.000 Immobilienschaffen<strong>de</strong>.Wie sieht es mit <strong>de</strong>m Controlling IhrerFacebook-Aktivitäten aus?Lutterbüse: Wir setzen auf bei<strong>de</strong>n Seitenauf Qualität vor Quantität. Es ist unswichtiger, die richtigen, qualifiziertenNutzer zu erreichen, als wahllos überGewinnspiele Fans einzusammeln. AlsMessgrößen schauen wir uns unter an<strong>de</strong>remInteraktionswerte (<strong>de</strong>n Facebook-„Talking about“-Wert) vor allem für unsereeigenen Inhalte bei Facebook an.Was ist das für ein Wert?Lutterbüse: Der „Talking about“-Wertgibt an, wie viele Nutzer mit einem In-halt interagiert haben, ihn also geteilt,geliked o<strong>de</strong>r kommentiert haben, sodasser sich viral weiterverbreitet.Worauf kommt es bei <strong>de</strong>r inhaltlichenAnsprache an?Lutterbüse: Emotionalisierung und Entertainmentspielen in <strong>de</strong>r Kommunikationguter Inhalte vor allem mit <strong>de</strong>nWohnungssuchen<strong>de</strong>n eine wichtige Rolle.Die privaten User, zumeist zwischen25 bis 35 Jahren, wer<strong>de</strong>n quasi emotional„abgeholt“, zum Beispiel über Fotos,und dann mit praktischen Tipps für ihreSuche versorgt. Auf <strong>de</strong>r Profischiene gehtes – mit <strong>de</strong>r nötigen Lockerheit – thematischsachlicher zu.Welche Themen wer<strong>de</strong>n umgesetzt?Lutterbüse: Auf <strong>de</strong>r Verbraucherschienegeht es um klassische Themen, ob zumBeispiel be<strong>im</strong> Auszug noch Wän<strong>de</strong> vomMieter gestrichen wer<strong>de</strong>n müssen. Gewinnspiele,Do-it-yourself-Tipps, WG-Mitbewohner suchen, Interaktion wiedie lange Nacht <strong>de</strong>r Besichtigungen (mitmehr als 2.000 Berliner Teilnehmern perBus auf Wohnungssuche) sind weitereinhaltliche Akzente. Wir arbeiten darüberhinaus ständig an neuem eigenproduziertemContent. Auf <strong>de</strong>r Anbieter-seite hingegen spiegeln die Nutzer dieDemografie <strong>de</strong>s typischen Maklers sehrgut wi<strong>de</strong>r: eher etwas älter, eher männlich.Hier kommen die Teilnehmer überein aktuelles Thema wie beispielsweisedas Bestellerprinzip schnell in eine Diskussion.Häufig kommt <strong>de</strong>r Anstoß erfreulicherweisedirekt aus <strong>de</strong>r Communityselbst.Wie kommt <strong>de</strong>nn das von Ihnen eingeführteBewertungstool für Makler an?Lutterbüse: Die Anbieterbewertung, diewir letztes Jahr eingeführt haben, wirddurchaus kontrovers diskutiert. Wirwissen, dass es Befürchtungen gibt,dass möglicherweise ungerecht bewertetwird. Die Mehrheit unserer Kun<strong>de</strong>nbegrüßt jedoch unsere Initiative, da wirmit <strong>de</strong>r Anbieterbewertung ein Forumschaffen, in <strong>de</strong>m Makler ihre tatsächlicheLeistung sichtbar machen können.Derzeit können alle Interessentenbewerten, die Kontakt mit <strong>de</strong>m Maklerhatten. Bewertet wird, wie gut <strong>de</strong>r Maklererreichbar war o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Informationsgehalt<strong>de</strong>s Exposés. Noch in diesemJahr wer<strong>de</strong>n wir zu<strong>de</strong>m die Möglichkeitschaffen, dass auch <strong>de</strong>r Auftraggeber,sprich <strong>de</strong>r Eigentümer, <strong>de</strong>n Makler bewertenkann.f||gFoto: ImmobilienScout24Fortsetzung auf Seite 2707-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


27NachgefragtZwei „auffällige Kun<strong>de</strong>n“und die unangenehmen FolgenBernhard BaierSeit einiger Zeit erhält bei ImmobilienScout24 je<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r eine Anfrageschickt, eine Mail mit <strong>de</strong>m Angebot, seinen Makler zu bewerten. Eine Möglichkeit,die auch missbraucht wer<strong>de</strong>n kann.Bernhard Baier, Geschäftsführer <strong>de</strong>s FreiburgerImmobilienzentrumsDiese Bewertung war lange Zeit nur für<strong>de</strong>n Makler selbst sichtbar. Vor ungefähreinem halben Jahr wur<strong>de</strong> die Funktionfür die Allgemeinheit freigeschaltet. Sokann je<strong>de</strong>r Nutzer sehen, wie viele <strong>Sterne</strong>ein Makler erhalten hat. Es wer<strong>de</strong>n einbis fünf <strong>Sterne</strong> vergeben, wobei fünf diehöchste Bewertung darstellt.Wir haben uns natürlich gefreut, dasswir, als die Bewertungen noch verstecktabgegeben wur<strong>de</strong>n, regelmäßig gutesFeedback bekommen haben. Wir habenunseren Kun<strong>de</strong>n offen gesagt, dasswir uns über Feedback freuen wür<strong>de</strong>n.Bei Immobilienscout24 waren wir <strong>de</strong>nnauch <strong>im</strong>mer unter <strong>de</strong>n ersten drei <strong>de</strong>r 40bis 50 in Freiburg gelisteten Makler.Einmal kam ein Mitarbeiter entsetztzu mir und sagte, wir seien auf Platz achtabgefallen. Wir stellten fest, dass es zweischlechte Bewertungen gegeben hatte,bei <strong>de</strong>nen uns Kun<strong>de</strong>n mit nur einemStern bewertet hatten. So eine Beurteilungschlägt in <strong>de</strong>r Statistik relativ starkdurch. Wir hatten bis dahin ein Mittelvon 4,5 <strong>Sterne</strong>n. Erhält man bei einerBewertung nur einen Stern, braucht manzehnmal fünf <strong>Sterne</strong>, um wie<strong>de</strong>r auf einenGesamtwert von 4,5 zu kommen.Zwar ist erkennbar, für welches Objekteine Bewertung erfolgte, allerdings kannman nicht sehen, welcher Kun<strong>de</strong> die Beurteilungabgegeben hat. In diesem Fallwaren Objekte betroffen, die ich selbstbetreut habe. Es han<strong>de</strong>lte sich um eineImmobilie, bei <strong>de</strong>r die Nachfrage sehrgroß war. Es gab 20 Anfragen in dreiTagen. Das Kuriose war, dass ein an<strong>de</strong>rerMakler, <strong>de</strong>r vorher <strong>im</strong>mer auf einemmittleren Rang lag auf einmal unter <strong>de</strong>nersten drei gelistet wur<strong>de</strong>.Sprung <strong>im</strong> RankingWir wollten das nicht akzeptieren undhaben bei Immoscout24 angerufen unddie Sache beschrieben. Wir haben auchdarauf hingewiesen, dass ein an<strong>de</strong>rerMakler auf einmal so hochgeschossenist. Immoscout24 konnte in <strong>de</strong>r Folge recherchieren,welcher Kun<strong>de</strong> die Bewertungabgegeben hat. Wir wur<strong>de</strong>n gebetennachzuschauen, ob wir einen auffälligenKun<strong>de</strong>n ent<strong>de</strong>ckt hätten. Wir fan<strong>de</strong>ndann tatsächlich zwei Interessenten, dieeinfach nur eine E-Mail geschickt hattenund sich auf unsere Kontaktaufnahmehin nie mehr gemel<strong>de</strong>t hatten. Diese bei<strong>de</strong>nInteressenten nannten wir dann beiImmobilienscout24. Dort wur<strong>de</strong> recherchiertund uns später per Mail bestätigt,dass besagte Kun<strong>de</strong>n auch bei an<strong>de</strong>renMaklern auffällig gewor<strong>de</strong>n seien in Bezugauf extreme Bewertungen. Schließlichwur<strong>de</strong>n bei Immoscout24 alle Bewertungengelöscht, die von <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>nInteressenten abgegeben wor<strong>de</strong>n waren.Das Problem bei <strong>de</strong>n Beurteilungen ist,dass eine reine Anfrage bereits erlaubt,eine Bewertung abzugeben. Eine Beratungdarf <strong>im</strong>mer bewertet wer<strong>de</strong>n, auchwenn gar keine stattgefun<strong>de</strong>n hat.Das Exposé darf ebenfalls bewertetwer<strong>de</strong>n, obwohl <strong>de</strong>r Interessent keineserhalten hat. Das halte ich für einen Fehler<strong>im</strong> System. Wenn jemand bewertet,dann sollte er sich auch outen müssen.Meines Erachtens sind die Bewertungen<strong>im</strong> Durchschnitt sehr ehrlich. So wiedieses System <strong>im</strong> Moment ausgelegt ist,kann man es lei<strong>de</strong>r manipulieren. Bisdie schlechte Bewertung gelöscht wur<strong>de</strong>,dauerte es dann rund drei Wochen. Einegute Bewertung bei Immoscout24 istbares Geld wert. Der Freiburger Marktist ein Verkäufermarkt, das heißt, es istganz wichtig, dass man an gute Objektekommt. Wir haben aufgrund unserer gutenBewertungen tatsächlich Anfragenvon Kun<strong>de</strong>n, die verkaufen wollen. f|www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


28 Finanzen, Markt + ManagementDas Finanz-Interview von Manfred GburekSerie„Schärferer Wettbewerb<strong>im</strong> Direktgeschäft“Frank M. MühlbauerDie WL Bank Münster profitiert vom genossenschaftlichenVerbund. Ihr Chef über Finanzprobleme <strong>de</strong>r Kommunen,<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l und die eigene Strategie.Herr Mühlbauer, <strong>de</strong>r Bestand IhrerImmobilienkredite hat stark zu-, <strong>de</strong>rjenigean Kommunalkrediten abgenommen.Streben Sie ein Gleichgewicht an?Frank Mühlbauer: Das haben wir unsbei insgesamt leicht reduzierter Bilanzsummeursprünglich für 2019 vorgenommen.Ausgangssituation 2009 warein Drei-zu-eins-Verhältnis. Zum En<strong>de</strong><strong>de</strong>s Jahres 2012 haben wir das Verhältniszwei zu eins bereits hinter uns gelassen.Daher sind wir opt<strong>im</strong>istisch, dass wirdas für 2019 angestrebte Verhältnis einszu eins schon 2016 erreichen.Frank M. Mühlbauerzeichnet als Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r WLBank unter an<strong>de</strong>rem für das Immobilienkredit-und Kapitalmarktgeschäft, für Personal,Marketing und Compliance verantwortlich.Seine Karriere führte ihn seit 1983 über einDutzend Stationen <strong>im</strong> genossenschaftlichenBankenbereich, begleitet vom betriebs- undbankwirtschaftlichen Studium mit zwei Abschlüssen.Welche Probleme gibt es zurzeit bei <strong>de</strong>rKommunalfinanzierung?Mühlbauer: Die Haushaltslage <strong>de</strong>utscherKommunen hat sich auch 2012 nichtgrundlegend verbessert. Zwar ist dasGewerbesteueraufkommen mancherorts<strong>de</strong>utlich gestiegen, aber eine grundlegen<strong>de</strong>Sanierung städtischer Haushaltekann dadurch nicht gelingen. Gera<strong>de</strong>in NRW befin<strong>de</strong>n sich <strong>im</strong>mer noch vielzu viele Kommunen <strong>im</strong> Haushaltssicherungskonzept.Dabei geht die Scherezwischen <strong>de</strong>n klammen und <strong>de</strong>n gesun<strong>de</strong>nHaushalten nicht nur hier, son<strong>de</strong>rnbun<strong>de</strong>sweit <strong>im</strong>mer weiter auseinan<strong>de</strong>r.Für uns besteht daher nach wie vorGrund zu großer Zurückhaltung bei <strong>de</strong>rNeuzusage von Darlehen an hoch verschul<strong>de</strong>teKommunen.Wie wirkt sich <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>lauf die Immobilienfinanzierungaus?Mühlbauer: Er drückt <strong>de</strong>r Immobilienfinanzierungmehrfach seinen Stempelauf. Der zunehmen<strong>de</strong> Anteil ältererMenschen bei einer zurückgehen<strong>de</strong>nGrundgesamtheit ist nur einer vonmehreren Trends. Hinzu kommen verschie<strong>de</strong>neMigrationsbewegungen: dieBildungsmigration junger Menschen,die Re-Migration von Familien in dieStadt, die Ost-West-Migration aus verarmen<strong>de</strong>nLandstrichen <strong>de</strong>r früher neuenBun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r, Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>rFamilienstruktur, wie spätere Familiengründungen,kleinere Haushaltsgrößenund wachsen<strong>de</strong>r Flächenbedarf, fernerein verän<strong>de</strong>rtes Mobilitätsverhalten,etwa durch wechselseitige Überlagerung<strong>de</strong>r privaten Arbeits- und Wohnräume,zunehmen<strong>de</strong> Digitalisierung und höheresKostenbewusstsein. All das fin<strong>de</strong>tunmittelbaren Ausdruck in <strong>de</strong>n nachgefragtenObjekten, in <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>rgesuchten Regionen und in <strong>de</strong>r Ausgestaltung<strong>de</strong>r gewünschten Finanzierung.Das gilt nicht nur für private Bauherren,07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


29son<strong>de</strong>rn vermutlich noch stärker für dieUnternehmen <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft,für die sich die genannten Trends potenzierenkönnen.Gibt es in <strong>de</strong>n Ballungsgebieten schoneine Wohn<strong>im</strong>mobilienblase?Mühlbauer: Nein, ich fin<strong>de</strong>, dass <strong>de</strong>rBegriff Blase etwas behutsamer verwen<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n sollte. Denn er suggeriert,dass wir uns in einem völlig überhitztenMarkt bewegen, <strong>de</strong>r in naher Zukunftzusammenbrechen wird – so, wie wires etwa in Spanien erlebt haben. Das istaber in Deutschland auch bei konservativerBetrachtung nicht <strong>de</strong>r Fall. Was wirerleben, sind <strong>de</strong>utliche Preissteigerungenin begrenzten Teilmärkten, vorzugsweisein einigen <strong>de</strong>utschen Ballungsräumen.Die nach wie vor positiven volkswirtschaftlichenRahmendaten lassen abernicht vermuten, dass die traditionelleStabilität <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Immobilienmarktsdadurch grundlegend unterhöhltwür<strong>de</strong>. Das lässt sich auch belegen: Soist zum Beispiel von 2003 bis 2012 dasKreditvolumen für <strong>de</strong>n Wohnungsbauin Deutschland insgesamt nur um siebenProzent gestiegen – in Spanien warenes allein von 2003 bis 2007 aber 150Prozent. Von einer gefährlichen Kreditvergabepraxis,die eine Immobilienblaseauslösen könnte, ist Deutschland alsoweit entfernt.Ihr vermitteltes Geschäft hat zuletztstark zugenommen, das Direktgeschäftabgenommen. Wer<strong>de</strong>n sich bei<strong>de</strong>Trends in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahrenfortsetzen?Mühlbauer: Es ist richtig, dass sich unserNeugeschäft mit <strong>de</strong>n an uns vermitteln<strong>de</strong>nVolksbanken und Raiffeisenbanken<strong>im</strong> vergangenen Jahr erfreulich gut entwickelthat. Dafür haben wir auch einigeAnstrengungen unternommen, zumBeispiel neue Marketingkampagnen,neue Produkte und auch eine neue Organisationsstrukturzur opt<strong>im</strong>iertenBetreuung <strong>de</strong>r Vertriebspartner in <strong>de</strong>rGenossenschaftlichen FinanzGruppe.Diesen Trend möchten wir natürlichauch in Zukunft fortsetzen. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>renSeite soll aber das Direktgeschäftmit <strong>de</strong>r institutionellen Wohnungswirtschaftund mit Offenen o<strong>de</strong>r GeschlossenenFonds natürlich nicht reduziertwer<strong>de</strong>n. Die Ergebnisse <strong>de</strong>s vergangenenJahres spiegeln vor allem die aktuellüberaus schwierige Wettbewerbssituationdieses Geschäftsfelds wi<strong>de</strong>r, die durchbranchenfrem<strong>de</strong> Marktteilnehmer wieVersicherungen zusätzlich verschärftwird. Langfristig gehen wir in unsererPlanung von einer parallelen Entwicklung<strong>de</strong>s direkten und <strong>de</strong>s vermitteltenImmobilienkreditgeschäfts aus.Wie sehr profitiert die WL Bank inbei<strong>de</strong>n Geschäftssparten davon, dassVolks- und Raiffeisenbanken nebenSparkassen als Gewinner aus <strong>de</strong>r Finanzkrisehervorgegangen sind?Mühlbauer: Auch die Volksbanken undRaiffeisenbanken lei<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>n Folgen<strong>de</strong>r Staatsschul<strong>de</strong>nkrise – wie zumBeispiel unter <strong>de</strong>m anhalten<strong>de</strong>n Niedrigstand<strong>de</strong>r Zinsen und unter einer ausufern<strong>de</strong>nRegulatorik, die die Beson<strong>de</strong>rheitenunserer Gruppe nicht angemessenberücksichtigt. Die WL BANK profitiertvon <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nnoch insgesamt guten Situation<strong>de</strong>r Volksbanken und Raiffeisenbankenschon allein <strong>de</strong>shalb, weil wirunser Geschäft mit einem weniger prosperieren<strong>de</strong>nPartner nicht so stark ausbauenkönnten.Welche Chancen sehen Sie für die WLBank bei <strong>de</strong>r gewerblichen Immobilienfinanzierung?Mühlbauer: Für die Zukunft sehen wirvor allem <strong>im</strong> gemeinsamen Antritt mit<strong>de</strong>r Genossenschaftlichen FinanzGruppesehr gute Chancen. Allerdings wollenwir das Geschäft mit <strong>de</strong>n gewerblichenKun<strong>de</strong>n nicht überproportional ausbauen.Wir bleiben innerhalb <strong>de</strong>s von unsgesteckten Rahmens von max<strong>im</strong>al 25Prozent <strong>de</strong>s Neugeschäftsvolumens <strong>de</strong>rImmobilienfinanzierung.Wird die Zahl <strong>de</strong>r Club-Deals hier zunehmen?Mühlbauer: Ja, davon gehe ich aus, schon<strong>de</strong>r Mengengerüste wegen. Wir wer<strong>de</strong>nuns je<strong>de</strong>nfalls auch weiterhin für dasKonsortialgeschäft <strong>de</strong>m Markt zur Verfügunghalten.Rechnen Sie mit einem signifikantenZinsanstieg noch in diesem Kalen<strong>de</strong>rjahr?Mühlbauer: Nein, ich gehe nicht davonaus, dass wir noch in diesem Jahr einennennenswerten Anstieg <strong>de</strong>r Zinsenerleben. Der <strong>de</strong>rzeitige Stand ist politischmotiviert und ich sehe nicht, dasssich bei <strong>de</strong>n treiben<strong>de</strong>n Kräften einegrundlegen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung abzeichnet. Allerdingssind wir natürlich für alle Fällegewappnet, auch für einen plötzlichenAnstieg in Form eines Zinsschocks. Aberdas größere Problem dürfte <strong>im</strong> Moment<strong>de</strong>r gegenteilige Fall sein, also das jahrelangeVerharren auf <strong>de</strong>m jetzigen Tiefststand.f|www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


30 Finanzen, Markt + ManagementSchwierige StrategiesucheImmobilienaktiengesellschaften. Immobilien sind bei Anlegern en vogue,ebenso Aktien von Immo-AGs. Zu <strong>de</strong>n Ausnahmen zählt die IVG-Aktie –darüber kann auch <strong>de</strong>r Kauf <strong>de</strong>s Büroturms „Gallileo“ nicht hinwegtäuschen.Norbert Jumpertz, StaigEinst zählte die IVG zu <strong>de</strong>n Aushängeschil<strong>de</strong>rnunter <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Immobilienaktiengesellschaften(Immo-AGs).Aber das ist vorbei. Das Vorzeigeunternehmenwur<strong>de</strong> ein Sanierungsfall, <strong>de</strong>rwomöglich nicht mehr in <strong>de</strong>n Griff zubekommen ist. Marktkenner zweifeln,ob es <strong>de</strong>r Vorstand schafft, die fragile Finanzbasis<strong>de</strong>s Konzerns zu stabilisieren.Zumal die Zeit knapp wird, eine Lösungzu fin<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r Kreditgeber und Aktionäremitziehen. „Die Fremdkapitalquotemuss <strong>de</strong>utlich heruntergefahrenwer<strong>de</strong>n“, sagt Georg Kan<strong>de</strong>rs, Immobilienaktienexperte<strong>de</strong>s Bankhauses Lampe.Die IVG will – nach eigenen Angaben –ihre Verbindlichkeiten um 1,75 Milliar<strong>de</strong>nEuro senken, was laut Kan<strong>de</strong>rs einerReduzierung <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nlast um rund40 Prozent entsprechen wür<strong>de</strong>.Bis zum 20. Juli muss eine Einigungmit wichtigen Kreditgebern gefun<strong>de</strong>nwer<strong>de</strong>n, um sie <strong>de</strong>n Aktionären auf <strong>de</strong>rHauptversammlung En<strong>de</strong> August zurAbst<strong>im</strong>mung präsentieren zu können.Der Plan <strong>de</strong>s Vorstands sieht vor, dass– vereinfacht gesagt – Fremd- in Eigenkapitalumgewan<strong>de</strong>lt wird. Den Wan<strong>de</strong>lzum Problemfall dokumentiert <strong>de</strong>r Aktienkurs:Von über 30 Euro (Februar 2007)stürzte die IVG-Aktie auf unter 30 Cent(Mitte Juni 2013) ab. Mehrere Milliar<strong>de</strong>nEuro Börsenwert wur<strong>de</strong>n zu wenigerals 60 Millionen Euro pulverisiert. Wiekonnte es so weit kommen? Die IVG drückenHelmut Kurz, Manager <strong>de</strong>r FondsE&G Immobilien Aktien Europa GlobalREITS und E&G Global REITS, zufolgevor allem zwei Altlasten. Problem Nummereins: Nach umfangreichen Immobilienkäufenerwarben die Bonner <strong>im</strong> Jahr2007 zusätzlich ein milliar<strong>de</strong>nschweresImmobilienpaket <strong>de</strong>r Allianz, finanziertüber einen Bankkredit und eine Anleihe.„Dieses Fremdkapital war eigentlich nurals Zwischenstation gedacht“, so Kurz.Die IVG wollte das Immobilienportfolioals REIT an <strong>de</strong>r Börse platzieren. Dochdie Finanzmarktkrise machte ihr einenStrich durch die Rechnung.Sorgenkind „The Squaire“Problem Nummer zwei: Das an<strong>de</strong>regroße Sorgenkind heißt „The Squaire“(vorher: Air Rail). „Erst hatte man bei<strong>de</strong>r Bautechnik <strong>de</strong>r markanten Büro<strong>im</strong>mobilie(660 Meter lang) am FrankfurterFlughafen kein glückliches Händchen,dann explodierten die Baukosten undbei <strong>de</strong>r Vermietung lief ebenfalls wenigglatt“, fasst Kurz die Pannenserie zusammen.Auch <strong>de</strong>r Versuch, das Objekt ineinen Immobilienfonds zu packen, umes mit Kreditlasten (rund 500 MillionenEuro) doch noch elegant loszuwer<strong>de</strong>n,misslang. Da verblüfft es, dass sich <strong>de</strong>rangeschlagene Konzern nach wie vor anGroßprojekten probiert. Jüngst erwarber <strong>de</strong>n Frankfurter Büroturm „Galileo“(geschätzter Preis: etwa 250 MillionenEuro), nicht fürs eigene Portfolio, son<strong>de</strong>rnfür Investoren in Asien.Der Deal kann nicht darüber hinwegtäuschen,dass <strong>de</strong>r IVG ein steinigerWeg bevorsteht. „Wertkorrekturen be<strong>im</strong>Bestand dürften genauso unvermeidlichsein wie die Aufgabe von Geschäftsbereichen“,lautet die Diagnose von Kan<strong>de</strong>rs.Als Kandidat auf <strong>de</strong>r Liste <strong>de</strong>s Immobilienspezialistensteht <strong>de</strong>r Geschäftsbereich„Private Funds“ ganz oben.Auf einen Blick››Die IVG drückt ein hoher Schul<strong>de</strong>nberg.Dieser soll jetzt durch einen Kraftakt drastischgesenkt wer<strong>de</strong>n, vor allem in<strong>de</strong>mFremd- in Eigenkapital umgewan<strong>de</strong>lt wird.››Besser als die IVG hat die Gagfah ihre Problemein <strong>de</strong>n Griff bekommen. Sie konnteein milliar<strong>de</strong>nschweres Kreditpaket erfolgreichrefinanzieren.››Bei Fusionen und Börsengängen ist einigesin Bewegung. Mit <strong>de</strong>r DeutschenAnnington strebt nach <strong>de</strong>r LEG Immobilienein weiteres Schwergewicht aufs Börsenparkett.„Da lief es alles an<strong>de</strong>re als rund“, gibt <strong>de</strong>rAktienexperte zu be<strong>de</strong>nken. So erwiessich für Anleger <strong>de</strong>r ImmobilienfondsEuroSelect 14 The Gherkin („Die Gurke“),einem vom Stararchitekten NormanFoster entworfenen Büroturm inLondon, bisher als Flop: Ausschüttungenfielen aus, wegen Bankkrediten gab esProbleme.Turnaround <strong>de</strong>r GagfahEinem an<strong>de</strong>ren Problemunternehmen isthingegen offensichtlich <strong>de</strong>r Turnaroundgelungen – <strong>de</strong>r Gagfah (Immobilienportfolio:145.000 Wohnungen). Lange schädigtenvor allem Auseinan<strong>de</strong>rsetzungenmit Mietern sowie <strong>de</strong>r Stadt Dres<strong>de</strong>ndas Image. Auch die finanzielle Situationbot nicht unbedingt Anlass zum Jubeln.„Inzwischen wur<strong>de</strong>n wichtige Weichenstellungenvollzogen, um die Zukunftsperspektiven<strong>de</strong>s WohnungskonzernsFoto. IVG07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


31„Galileo“-Turm in Frankfurt.Der Kauf <strong>de</strong>s Büroturmsfür ausländische Investorenkann über die großenProbleme <strong>de</strong>s ImmobilienkonzernsIVG nicht hinwegtäuschen.Prozent (Mitte Juni 2013). „2012 war einTop-Jahr für <strong>de</strong>utsche Immobilienaktien,passend zur Situation am <strong>de</strong>utschenImmobilienmarkt“, resümiert Claus ThomasFRICS, Geschäftsführer von LaSalleInvestment Management. Gefragt warenbei Anlegern am Beginn <strong>de</strong>r Immobilienaktien-Rallyelaut Fondsmanager Kurzvor allem Aktien von Wohn<strong>im</strong>mobilien-AGs, inzwischen hätten die Papiere vonGewerbe<strong>im</strong>mobilienmanagern in <strong>de</strong>rKursentwicklung nachgezogen.Musterbeispiel TAG Immobilienzu verbessern“, sagt Torsten Klingner,Immobilienaktienexperte von WarburgResearch. Der neue Vorstandschef ThomasZinnöcker, <strong>de</strong>r zuvor be<strong>im</strong> KonkurrentenGSW Immobilien die Geschickesteuerte, verfolgt einen versöhnlicherenKurs, vor allem gegenüber <strong>de</strong>n Mietern.Ein freundlicherer Umgangston dürfteaber nicht genügen. Denn Teile <strong>de</strong>sWohnungsbestands sind dringend sanierungsbedürftig,<strong>de</strong>r Leerstand mussrunter. Allein hierdurch entgehen <strong>de</strong>rGagfah rund 30 Millionen Euro Mieteinnahmenpro Jahr.Mehr Finanzierungsspielraum fürSanierungsmaßnahmen verschafft ihrdas günstige Zinsniveau. „Ein Kreditpaket<strong>de</strong>r Gagfah über etwa eine Milliar<strong>de</strong>Euro, das zunächst über die Bankof America refinanziert wur<strong>de</strong>, konnte<strong>im</strong> Anschluss als CMBS-Transaktionproblemlos bei Investoren platziertwer<strong>de</strong>n“, sagt Christian Aufsatz, Verbriefungsspezialistbei Barclays Capital.Dadurch spare die Gagfah zehn MillionenEuro Zinsen jährlich gegenüber <strong>de</strong>nalten Darlehenskonditionen ein. So solles auch bei einem weiteren Kredit überrund zwei Milliar<strong>de</strong>n laufen, <strong>de</strong>ssen Refinanzierung<strong>de</strong>mnächst ansteht.Über die gelungene Kehrtwen<strong>de</strong>freuen sich Börsianer seit Längerem:Im Jahr 2012 stieg <strong>de</strong>r Kurs <strong>de</strong>r Gagfah-Aktie um mehr als 100 Prozent, seit Jahresbeginnging es in gemächlicheremTempo aufwärts. Kursplus knapp zehnAb einer Milliar<strong>de</strong> Euro Marktkapitalisierungo<strong>de</strong>r Immobilienvermögen sindImmo-AGs für internationale Investoreninteressant. Zusammenschlüsse könntenhelfen, dass mehr <strong>de</strong>utsche Immo-AGsfür ausländische Anleger attraktiv wer<strong>de</strong>n,so Thomas. Als heiße Anwärter füreine Fusion hat Fondsmanager Kurz Pr<strong>im</strong>eOffice REIT und German Acorn, eineTochter <strong>de</strong>s Finanzinvestors Oaktree,ausgemacht, <strong>de</strong>ren Immobilienvermögenzusammen drei Milliar<strong>de</strong>n Euro beträgt.Als Musterbeispiel, wie Immo-AGsüber Zukäufe wachsen können, verweister auf die TAG Immobilien, die unteran<strong>de</strong>rem durch die Übernahme <strong>de</strong>s BauvereinsHamburg und <strong>de</strong>r Colonia RealEstate mittlerweile ein Immobilienportfoliovon 3,7 Milliar<strong>de</strong>n Euro verwaltet.Auch bei <strong>de</strong>n Börsengängen tut sichwas. Die LEG Immobilien absolvierte<strong>im</strong> Februar ihr Börsen<strong>de</strong>büt. Als nächsterKandidat wagt sich die Deutsche Anningtonin diesem Monat aufs Börsenparkett.Ihr Immobilienportfolio hat einVolumen von 10,4 Milliar<strong>de</strong>n Euro.f|www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


32 Finanzen, Markt + ManagementVon <strong>de</strong>n FinanzgerichtenKeine Son<strong>de</strong>rabschreibung bei MietpreisverfallGewerbevermietung. „Kein Steuervorteil“ lautet die Entscheidung<strong>de</strong>s Finanzgerichts Münster zur Frage einer Abschreibung wegenaußergewöhnlicher wirtschaftlicher Abnutzung.Weniger Miete ohne Discounter. Rechtfertigt das eine Son<strong>de</strong>rabschreibung?Michael Schreiber, OberweserIn <strong>de</strong>m entschie<strong>de</strong>nen Fall (Az. 11 K4248/10 E) gehörten <strong>de</strong>r Eigentümerindrei La<strong>de</strong>nlokale in einer größeren Gewerbeeinheit.Das größte La<strong>de</strong>nlokalhatte über viele Jahre ein Discountergenutzt. Nach Beendigung <strong>de</strong>s Mietvertrags<strong>im</strong> Jahr 2006 konnte die Vermieterindas La<strong>de</strong>nlokal zwar erneut vermieten.Sie musste allerdings erheblicheMieteinbußen – auch in Bezug auf diebei<strong>de</strong>n kleineren La<strong>de</strong>nlokale hinnehmen.Der Discounter hatte sich für einen– aus seiner Sicht – attraktiveren Standortam Ort entschie<strong>de</strong>n. Die Vermieterinnahm diese Entwicklung <strong>im</strong> Jahr 2007zum Anlass, eine Abschreibung wegenaußergewöhnlicher wirtschaftlicher Abnutzungauf ihre Immobilie vorzunehmen.Das Finanzamt verweigerte <strong>de</strong>ndaraus resultieren<strong>de</strong>n Steuervorteil.Ob eine <strong>de</strong>rartige Abschreibunggeltend gemacht wer<strong>de</strong>n kann, wenn<strong>de</strong>r Mietertrag eines Vermietungsobjektsdauerhaft zurückgegangen ist, hat<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sfinanzhof (BFH) noch nichtentschie<strong>de</strong>n. Die unter Steuerexpertenvorherrschen<strong>de</strong> Meinung geht davonaus, dass allein die mangeln<strong>de</strong> Ertragsfähigkeiteiner zum Privatvermögen gehören<strong>de</strong>nImmobilie nicht zu einer außergewöhnlichenAbschreibung führenkann.Dieser Auffassung schlossen sich <strong>im</strong>Streitfall auch die Richter <strong>de</strong>s Finanzge­richts Münster an und wiesen die Klage<strong>de</strong>r Vermieterin ab. Nach Meinung <strong>de</strong>rRichter liefert ein eklatanter Mietpreisverfall,<strong>de</strong>r sich nach <strong>de</strong>m Auszug einesMieters zeigt, eben keine ausreichen<strong>de</strong>Begründung für eine außergewöhnlicheAbschreibung. Vielmehr bedarf es dazueines von außen unmittelbar auf das Objekteinwirken<strong>de</strong>n Ereignisses, das zueiner Nutzungseinschränkung <strong>de</strong>r Immobilieführt. Massive Ertragseinbußen,die ihren Ursprung teilweise <strong>im</strong> Objektselbst o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ssen Standort haben undteilweise aus <strong>de</strong>r Marktentwicklung ineiner best<strong>im</strong>mten Branche resultieren,begrün<strong>de</strong>n keine Möglichkeit zur Vornahmeeiner zusätzlichen Abschreibung.Im vorliegen<strong>de</strong>n Fall hatte insbeson<strong>de</strong>redie Lage <strong>de</strong>r Gewerbeflächenentschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Einfluss auf die Mietpreisentwicklung.Negativ wirkten sichdie Ansiedlung <strong>im</strong> Kreuzungsbereicheiner Hauptdurchgangsstraße, die unübersichtlicheZufahrtsituation und dieAnsiedlung <strong>de</strong>r Mietflächen <strong>im</strong> Hof- undKellerbereich aus. Hinzu kam, dass sich<strong>de</strong>r Standort <strong>de</strong>s Objekts durch die positiveEntwicklung eines nahe gelegenenEinkaufszentrums <strong>de</strong>utlich verschlechterthat. In <strong>de</strong>r Konsequenz konnten dieGewerbeflächen <strong>de</strong>n gestiegenen Anfor<strong>de</strong>rungen<strong>de</strong>r Discounterbranche nichtmehr genügen. Dies sei aber Ausdruck<strong>de</strong>s allgemeinen Marktrisikos, das je<strong>de</strong>rVermieter zu tragen habe.Gegen das Urteil hat die unterlegeneVermieterin Revision eingelegt (Az. <strong>de</strong>sBFH: IX R 7/13). Der BFH bekommtalso Gelegenheit, die bisher ungeklärteRechtsfrage abschließend zu entschei<strong>de</strong>n.f|Foto: Peter Smola/pixelio.<strong>de</strong>07-08 I 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


33Weitere Finanzgerichtsurteile. Werbungskosten & HandwerkerleistungenWerbungskostenNach ständiger BFH-Rechtsprechung sindZahlungen an <strong>de</strong>n bisherigen Nutzungsberechtigtenzur Ablösung seines Rechts sofortals Werbungskosten abziehbar, wenn die Abstandszahlung<strong>de</strong>m Abschluss eines neuenMietverhältnisses dienen und damit in <strong>de</strong>rFolge steuerpflichtige Mieteinnahmen anfallen.Nach einem aktuellen BFH-Urteil vom 11.Dezember 2012 (Az. IX R 28/12) ist ein Zusammenhangmit <strong>de</strong>n Vermietungseinkünften<strong>de</strong>shalb auch dann anzunehmen, wenn<strong>de</strong>r Eigentümer aufgrund einer schuldrechtlichenVereinbarung mit <strong>de</strong>m Wohnungsberechtigtenein Entgelt dafür zahlt, dass diesersein Wohnrecht nicht (mehr) ausübt und esso erreicht, das Grundstück zu vermieten undEinkünfte daraus zu erzielen.HandwerkerleistungenDie Steuerermäßigung für Handwerkerleistungenist Wohnungseigentümern bereits <strong>im</strong>Jahr <strong>de</strong>r Zahlung <strong>de</strong>r Handwerkerrechnungund nicht erst <strong>im</strong> Jahr <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>rJahresabrechnung zu gewähren. Das hat dasFG Ba<strong>de</strong>n-Württemberg mit rechtskräftigemUrteil vom 20. November 2012 (Az. 11 K838/10) entschie<strong>de</strong>n und sich damit gegendie bisher vom Bun<strong>de</strong>sfinanzministeriumvertretene Rechtsauffassung gestellt. Erfolgreichgeklagt hatte die Eigentümerin einerselbst genutzten Eigentumswohnung. Bei<strong>de</strong>r Wohneigentümergemeinschaft fielenAufwendungen für Handwerkerleistungenan, die nicht aus <strong>de</strong>r Instandhaltungsrücklage,son<strong>de</strong>rn aus laufen<strong>de</strong>n Vorauszahlungenbeglichen wur<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>r Hausgeldabrechnungergab sich für die Klägerin aufgrund<strong>de</strong>r von ihr geleisteten Vorauszahlungen einGuthaben. Sie beantragte <strong>de</strong>shalb in ihrerSteuererklärung die Steuerermäßigung fürHandwerkerleistungen. Ausschlaggebend fürdie Finanzrichter war letztlich, dass die Klägerindie Handwerkerleistungen tatsächlichdurch die entrichteten Hausgeldvorauszahlungenaufgebracht hatte. Das Bun<strong>de</strong>sfinanzministeriumvertritt zu dieser Thematik bishereine an<strong>de</strong>re Rechtsmeinung (BMF, Schreibenvom 15.2.2010, Tz. 42). Danach sollen Aufwendungenfür regelmäßig wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>Dienstleistungen anhand <strong>de</strong>r geleisteten Vorauszahlungen<strong>im</strong> Jahr <strong>de</strong>r Vorauszahlungen,einmalige Aufwendungen dagegen erst <strong>im</strong>Jahr <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>r Jahresabrechnungberücksichtigt wer<strong>de</strong>n können.ANZEIGE


34ZIA – Tag <strong>de</strong>r ImmobilienwirtschaftSpecialEine run<strong>de</strong> SacheDie Immobilienwirtschaft in Tempelhof. Drei Bun<strong>de</strong>sminister und <strong>de</strong>r SPD-Kanzlerkandidatsprachen vor 1.200 Führungskräften. Die bun<strong>de</strong>sweite Aufmerksamkeit fürdie Branche ist ein Verdienst <strong>de</strong>s ZIA. Kongress-Impressionen und -Gedanken.07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


35Jörg Seifert, FreiburgEs traf sich eine Branche, die in Deutschlandknapp 20 Prozent <strong>de</strong>s Bruttoinlandsproduktserwirtschaftet und zwölfProzent aller Beschäftigten stellt. DerZentrale Immobilienausschuss (ZIA)empfing am 6. Juni 2013 in Berlin 1.200Führungskräfte <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaftauf <strong>de</strong>m Flughafen Tempelhof inBerlin. Ein Indiz für die zunehmen<strong>de</strong>Beachtung <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft<strong>im</strong> Lan<strong>de</strong> war die Anwesenheit von dreiBun<strong>de</strong>sministern und <strong>de</strong>m SPD-Kanzlerkandidatenauf <strong>de</strong>r Veranstaltung. Die<strong>de</strong>mografische Entwicklung, <strong>de</strong>r Wohnungsmarktund vor allem <strong>de</strong>r nahen<strong>de</strong>Bun<strong>de</strong>stagswahlkampf bescherten <strong>de</strong>rBranche Aufmerksamkeit über alle Parteigrenzenhinweg.Die Mietpreisbremse etwa war auf<strong>de</strong>m Flughafen in aller Mun<strong>de</strong>. Doch inRegionen mit erhöhtem Mietpreiswachstumlebten nur 15 Millionen Einwohner<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik, meinte Prof. Dr.Michael Voigtlän<strong>de</strong>r vom Kölner Institut<strong>de</strong>r Deutschen Wirtschaft. Zuerst ausSPD-Kreisen gehört, wur<strong>de</strong> sie mittlerweileAllgemeingut <strong>im</strong> Parteisprech vor<strong>de</strong>r Wahl. Wobei – was sie beinhaltet, warje nach Sprecher unterschiedlich. AllenAussagen gemein war, dass die Miete beiNeuvermietungen nicht mehr frei nachMarkt steigen können soll. Sie soll eineDeckelung erfahren. Wobei die Vorstellungenzwischen zirka 10 und 15 Prozentschwanken. Doch Marktwirtschaft isterfin<strong>de</strong>risch, wenn es um die Umgehungvon Ordnungssystemen geht. Man <strong>de</strong>nkenur an möblierte Wohnungen und hoheAbschläge für Küchen.Der Verband hob auf <strong>de</strong>r Pressekonferenz<strong>de</strong>n Zeigefinger. „Die Gefahrbesteht, dass <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeit sowieso unzureichen<strong>de</strong>Neubau von Wohnungenweiter geschwächt wird“, warnte ZIA-Präsi<strong>de</strong>nt, Dr. Andreas Mattner. Ihnbeunruhigte die Mehrfachwelle <strong>de</strong>rMieterthemen, die durch die Parteienschwappt. „Nichts da“, rief später SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück in seinerRe<strong>de</strong>, die treffend als „Peer in Fein<strong>de</strong>sland“hätte überschrieben sein können.Er wollte <strong>de</strong>n Neubau von solchen Regelungenausnehmen. „Wohnungsneubauist frei verhan<strong>de</strong>lbar“, unterstricher. Und wenn <strong>de</strong>r Mieter nach kurzerZeit wie<strong>de</strong>r auszöge, solle es keine Mietkorrekturennach unten geben, falls dieortsübliche Vergleichsmiete dies geböte.Die KernproblematikDer Kern <strong>de</strong>s Problems sei jedoch, sokam in diversen Stellungnahmen vonKongressbeteiligten zum Ausdruck,dass es in einigen Gebieten Deutschlands– nämlich in Metropolen undUniversitätsstädten – mehr Zuzug alsNeubauten gebe. Das treibe |gRe<strong>de</strong>-Splitter I „Abgaben vor und nach <strong>de</strong>r Wahl“Fotos: Wei<strong>de</strong>mann; Berlin Hyp; Allianz Real Estate; IVGJan Bettink, Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>rBerlin Hyp,angesichts <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungenmit Basel III undTrennbankengesetz: „DiePolitik muss sich auchüberlegen, was sie mit<strong>de</strong>n Einzelmaßnahmen <strong>im</strong>Gesamten auslöst.“Stefan Brendgen, CEO AllianzReal Estate: „Grun<strong>de</strong>rwerbsteuer,Grundsteuer,Mietpreis<strong>de</strong>ckelung – wirerzielen keine Renditemehr! Die Städte müssenBauland ausweisen. Ichbegrüße <strong>im</strong> Übrigen alles,was Industrie bringt.“Hans Volkert Volkens, CFOIVG AG: „Das KAG tritt MitteJuli in Kraft und wir kennendie Details noch nicht. Dasist ein Unding! Außer<strong>de</strong>mbrauchen wir mehr Zeit fürkomplexe Diskussionen undmehr Sorgfalt in <strong>de</strong>n Formulierungen!“www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


36ZIA – Tag <strong>de</strong>r ImmobilienwirtschaftSpecialRe<strong>de</strong>splitter IIDr. Wolfgang SchäubleEin Vorwahlfeuerwerk brannte auch Bun<strong>de</strong>sfinanzminister Dr. Wolfgang Schäubleab. Er verurteilte <strong>de</strong>n „Deregulierungswettbewerb <strong>de</strong>r Finanzplätze zu Lasten<strong>de</strong>r nationalen Steuerzahler.“ Mit <strong>de</strong>m Verbot von Leerverkäufen, <strong>de</strong>m Trennbanken-und <strong>de</strong>m Restrukturierungsgesetz stellte er sich für seine eigene Regierungstätigkeitselbst ein gutes Zeugnis aus und for<strong>de</strong>rte: „Kein Finanzakteurund -produkt darf ohne Aufsicht bleiben.“ Die Offenen Immobilienfonds wollteer „stabiler und schockresistenter“ machen. In Sparen und Wachstum sah <strong>de</strong>rnoch amtieren<strong>de</strong> Finanzminister keine Gegensätze. Im Gegenteil: In <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nbremseläge „<strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Grund für die schnelle wirtschaftliche ErholungDeutschlands“. Allein das Führen <strong>de</strong>r Debatte über eine Erhöhung vonSubstanzsteuern angesichts <strong>de</strong>s globalen Wettbewerbs hielt er für gefährlich.„Haftung und Entscheidungszuständigkeit müssen bei einer Person zusammensein,“ geißelte <strong>de</strong>r CDU-Minister – vielleicht auch das angestellte Managertum.Peer Steinbrück„Wir wollen nicht nur stabile Häuser, son<strong>de</strong>rn auch eine stabile Gesellschaft, in<strong>de</strong>r Hausfrie<strong>de</strong>n herrscht“, meinte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück in seinerAnsprache auf <strong>de</strong>m „Tag <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft“. Es könne nicht sein, dasssich die Mieten binnen drei Jahren um 15 Prozent erhöhten und Mieter ihre Wohnungenverlassen müssten. Es gäbe einfach zu viele Signale, dass <strong>de</strong>r Zustandvor allem in Großstädten angespannt sei, betonte Steinbrück. Bezahlbares Wohnensei ein Grundbedürfnis von Menschen, dies man schützen müsse. Eine Mietpreisbremsebei Erstvermietungen sei aber nicht geplant. Der Wohnungsneubaumüsse angegangen und die energetische Gebäu<strong>de</strong>sanierung finanziell annehmbargelöst wer<strong>de</strong>n, for<strong>de</strong>rte er weiterhin. Sozial gerecht und ökonomisch sinnvoll– das eine sei ohne das an<strong>de</strong>re nicht zu haben, bei<strong>de</strong> Interessenlagen müsstenberücksichtigt wer<strong>de</strong>n. (lh)Fotos: Peer Steinbrück; Wolfgang Schäuble/CDU; Wei<strong>de</strong>manndie Bestandsmieten. Aufgrund <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografischenPrognose – erst nach <strong>de</strong>mkürzlich veröffentlichten Mikrozensuskamen in Deutschland 1,5 MillionenEinwohner abhan<strong>de</strong>n – wer<strong>de</strong> sich dieseEntwicklung mittelfristig auch wie<strong>de</strong>rabschwächen. Aber es sei ja Wahlkampfund so überschlügen sich alle Parteien– sogar die FDP – mit Angeboten zudiesem Thema. Das Charmante daransei – so war mehrfach zu hören: Es kostedie Politiker keinen Cent aus irgen<strong>de</strong>inemEtat. Allerdings wer<strong>de</strong> somit <strong>de</strong>nVermietern eine Chance genommen,bei Neuvermietungen wie<strong>de</strong>r eine Erhöhungvorzunehmen, die einem Inflationsausgleichentspräche. Man sah an<strong>de</strong>n Äußerungen: Mieter sind in einemLand, in <strong>de</strong>m mehr als die Hälfte <strong>de</strong>rBevölkerung nicht in ihren eigenen vierWän<strong>de</strong>n lebt, offenbar ein umworbenesWählerklientel.Der ZIA fin<strong>de</strong>t, das zeigt auch dieserundum gelungene Veranstaltung, Gehörbei <strong>de</strong>n Politikern. Deshalb wäre es umso schöner, wenn ein so gut aufgestellterund mittlerweile einflussreicher Verbandnicht ein nachgestelltes „Njet“ zuGesetzesentwürfen und Parteiprogram-07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


Impressionen37Oben rechts die Rollerfahrer Dr. Peter Ramsauer (li.), Dr. Andreas Mattner. Unten rechts die Podiumsteilnehmer (v.l.) Thomas Hegel,Dr. Dieter Salomon, Matthias Böning, Oda Scheibelhuber, Prof. Thomas Bauermen verlautete. Proaktiv könnte etwa eingangbarer Punkteplan zur Ankurbelung<strong>de</strong>s Mietwohnungsbaus in Deutschlandfür Aufmerksamkeit sorgen. Der ZIAgäbe so die Richtung an.Das anschwellen<strong>de</strong> Wahlkampfgetöseauf <strong>de</strong>m Tag <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaftübertönte wichtige Einzelfragen: Wiesoll etwa <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong> Leer stand invielen Regionen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s bekämpftwer<strong>de</strong>n? Wo bleibt eine wirklich schlüs-sige Finanzmarktregulierung? Wo bleibt<strong>de</strong>r durchführbare Masterplan für dieenergetische Sanierung?Gut wäre, wenn die Parteien – wieMattner for<strong>de</strong>rte – „nicht die Stabilität<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft um einer Wahlwillen über Bord“ würfen. Gut wäreauch, wenn die Politik sich weniger mitBremsen beschäftigte, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Branchewirklich zukunftsträchtige Impulsegäbe! f|Tag <strong>de</strong>r ImmobilienwirtschaftHohe Teilnehmerzuwächse zeigen: Die Ver -anstaltung trifft <strong>de</strong>n Nerv <strong>de</strong>r Branche.› 2009: ca. 300 Gäste› 2010: ca. 400 Gäste› 2011: ca. 600 Gäste› 2012: ca. 1.000 Gäste› 2013: ca. 1.200 Gäste(v.l.) Bun<strong>de</strong>sbauminister Dr. Peter Ramsauer und Bun<strong>de</strong>sumweltminister Peter Altmaierwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


38ZIA – Tag <strong>de</strong>r ImmobilienwirtschaftSpecialAusgezeichnet:Die Köpfe 2012/2013Preisverleihung. Erstmals auf <strong>de</strong>m Tag <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaftzeichneten Bun<strong>de</strong>sbauminister Ramsauer und ZIA-Präsi<strong>de</strong>nt Mattnersechs von Immobilienjournalisten gewählte Branchenvertreter aus.Dirk Labusch, FreiburgGroßer Bahnhof auf <strong>de</strong>m Flughafen: DieRedaktion hat – passend zum Event <strong>de</strong>sVeranstaltungsorts Tempelhof – eineBeziehung hergestellt zu Pionieren <strong>de</strong>rLuftfahrt. Lesen Sie Auszüge aus <strong>de</strong>nLaudatio-Texten:Axel Gedaschko ...Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s GdW, ist ausgezeichnet wor<strong>de</strong>nfür seine starke Lobbyarbeit, bei <strong>de</strong>r ersich bisweilen zwischen einige Stühle setzenmuss... und Bertrand Piccard: ... Piccardsjüngstes Projekt ist <strong>de</strong>r 5.000 Kilometerlange Flug mit <strong>de</strong>m Solarflieger „SolarImpuls“. Damit wird er zu einem Botschafter<strong>de</strong>zentraler Energieversorgung.Und das ist ein Thema, für das auch Gedaschkoschon lange streitet.Bei<strong>de</strong> haben das große Ganze <strong>im</strong>Fokus: „Wenn ein Flugzeug nachts ohneTreibstoff fliegen kann, zeigt das, dass wirdiese Technologie auch <strong>im</strong> Alltag nutzenkönnen, meint Piccard. Das große Ganzebei Gedaschko ist das Quartier, das bei<strong>de</strong>r Betrachtung von Energieeffizienzmaßnahmen<strong>im</strong> Vor<strong>de</strong>rgrund stehensollte. Das große Ganze ist aber auch dieGesamtheit <strong>de</strong>r Wohnungsgesellschaften,für die er streitet. Er kämpft dafürdass nicht mit einem Zuviel an energetischerSanierung die letzten günstigenBestän<strong>de</strong> wegsaniert wer<strong>de</strong>n ...Christoph Kahl ...Grün<strong>de</strong>r und geschäftsführen<strong>de</strong>r GesellschafterJAMESTOWN, ist ausgezeichnet wor<strong>de</strong>nfür die jahrelange hervorragen<strong>de</strong> Performanceseiner US-Fonds... und Hermann Köhl: Hermann Köhlwar ein Pionier. Vor 85 Jahren starteteer zum ersten Non-Stopp-Atlantikflugvon Europa in die USA überhaupt beischlechtem Wetter und wenig Sicht. AlsChristoph Kahl, Grün<strong>de</strong>r von Jamestown,vor 30 Jahren seinen ersten GeschlossenenImmobilienfonds in <strong>de</strong>nUSA platzierte, gab es zu Köhl nur wenigeParallelen. Das Wetter war hoffnungsvollund die Sicht war gut.Vor Köhl und nach Köhl haben Pilotendie Landung in <strong>de</strong>r neuen Weltnicht geschafft. Und auch bevor undnach<strong>de</strong>m Christoph Kahl seinen erstenImmobilienfonds in <strong>de</strong>n USA aufgelegthatte, gab es manchen, <strong>de</strong>r dort gescheitertist. Kahl nicht, <strong>de</strong>nn er ist mit <strong>de</strong>nGegebenheiten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s vertraut ...Ulrich Höller ...CEO DIC, ist ausgezeichnet wor<strong>de</strong>n wegen<strong>de</strong>s n<strong>im</strong>mermü<strong>de</strong>n Vorantreibens seinesMaintor-Projekts... und Otto Lilienthal: Lilienthal beobachtete<strong>de</strong>n Vogelflug. Er sah ihn alsGrundlage <strong>de</strong>r Flugkunst. Höller hatte<strong>de</strong>n Markt beobachtet und festgestellt,dass es ein Bedürfnis für ein Quartiergibt, das traditionelle Wegebeziehungenzwischen Altstadt, Mainufer und Bankenviertelwie<strong>de</strong>rherstellt. Während eineunternehmerische Episo<strong>de</strong> LilienthalDädalusDr. Frank BillandOtto LilienthalUlrich HöllerIgor SikorskyChristian SkrodzkiHermann KöhlChristoph KahlSaint-ExupéryProf. Dr. Tobias JustBertrand PiccardAxel Gedaschko07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


39Ausgezeichnete undAuszeichnen<strong>de</strong> (v.l.n.r.):Christoph Kahl, Dirk Labusch,Ulrich Höller FRICS, MinisterDr. Peter Ramsauer, AlexandraRiemann (Sprecherin),Dr. Andreas Mattner, Felix Freese(Sprecher), Prof. Dr. Tobias Just,Axel Gedaschko, ChristianSkrodzki, Dr. Frank Billand FRICS.Foto: Wei<strong>de</strong>mannzum Theaterdirektor machte, wur<strong>de</strong>Höller zeitweise zum Museumsdirektor,als er kurzfristig eine riesige Kunstausstellungauf <strong>de</strong>m Degussa-Gelän<strong>de</strong> organisierte.Frage zu Lilienthals Zeiten war, ob<strong>de</strong>r Mensch sein eigenes Gewicht in dieHöhe bringen kann. Bei Höller ging esum ein megatonnenschweres Immobilienportfolio.Bei<strong>de</strong> Projekte hattenErfolg. Spätestens mit <strong>de</strong>m Sieg bei <strong>de</strong>nMip<strong>im</strong> Awards 2012 fing das Maintor-Projekt an, tatsächlich zu fliegen ...Dr. Frank Billand ...Union Investment, wur<strong>de</strong> ausgezeichnetaufgrund <strong>de</strong>s Vorantreibens seiner Fondsprojekte,insbeson<strong>de</strong>re aufgrund <strong>de</strong>s Erwerbs<strong>de</strong>s größten polnischen Shoppingcenters... und Dädalus: Dädalus, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r langenVerbannung auf Kreta überdrüssig warund <strong>de</strong>r berührt war von <strong>de</strong>r Liebe zurHe<strong>im</strong>at, war inzwischen vom Meer umschlossen.Der Chief Investment Officer vonUnion Investment Real Estate, FrankBilland, sieht um sich ein Meer, in <strong>de</strong>mFonds um Fonds versinkt. Sein FondsUniImmo ist <strong>de</strong>mgegenüber einer <strong>de</strong>rwenigen verbliebenen Leuchttürme.Für <strong>de</strong>n erwirbt Union Investment 2012das Manufaktura, das größte polnischeShoppingcenter, und erhält dafür <strong>de</strong>nEurobuild Award für das „Beste Investment<strong>de</strong>s Jahres in Zentral- und Osteuropa“.Wesentlichen Anteil an <strong>de</strong>r Übernahmehatte Frank Billand, wofür wirihn heute ehren.Da es sich be<strong>im</strong> Einkaufscenter umeine ehemalige Textilfabrik han<strong>de</strong>lte,dachten wir sofort an Dädalus, <strong>de</strong>r Vögelnachahmte, in<strong>de</strong>m er Fe<strong>de</strong>rn in einerReihe ausrichtete ...Prof. Dr. Tobias Just ...Geschäftsführer <strong>de</strong>r Irebs Immobilienaka<strong>de</strong>mie,wur<strong>de</strong> dafür ausgezeichnet, dass ersein Wissen praktisch nahezubringen verstehtund in vielen <strong>im</strong>mobilienwirtschaftlichrelevanten Gremien vertreten ist... und Saint-Exupéry: 18 Monate warSaint-Exupéry Chef <strong>de</strong>s einsamen Zwischenlan<strong>de</strong>flugplatzes,<strong>de</strong>r zur damaligenKolonie Spanisch-Marokko gehörte.Wenn er keine gestran<strong>de</strong>ten Kollegenaus <strong>de</strong>r Wüste rettete, verbrachte er diemeiste Zeit mit Warten auf das nächsteFlugzeug. Hierbei schrieb er. Etwa dasWerk „Die Stadt in <strong>de</strong>r Wüste“.Auch in Regensburg soll es jaziemlich einsam sein. Und Tobias Justschreibt. Im Jahr 2012 entsteht das Werk„Leben in Megacitys“.Saint-Exupéry hatte ein intensivesVerhältnis zu seinen Großeltern. Justschrieb 2012 über „Demografische Entwicklungen“.Mit seinem Werk erwiesSaint-Exupéry <strong>de</strong>r ganzen Welt einenDienst. Just hingegen kritisiert die Hinwendungzur „ganzen Welt“. Er kritisiertdie Verteilung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittel weg von<strong>de</strong>r Demografiefestigkeit <strong>de</strong>r Immobilie,hin zur energetischen Sanierung. „Es istnicht gut, Oma und Opa zu vergessen,weil man die Welt retten will“, lautet seineThese ...Christian Skrodzki ...Vorstand <strong>de</strong>r Bahnhofsgenossenschaft Leutkirch,wur<strong>de</strong> ausgezeichnet für seinen Anteilbei <strong>de</strong>r Gründung einer Genossenschaft für<strong>de</strong>n Bahnhof Leutkirch... und Igor Sikorsky: In seiner Fabrikstand auf einem Schild „Nach anerkanntenflugmechanischen Gesetzenkann die Hummel … nicht fliegen. Abersie weiß es nicht und fliegt trotz<strong>de</strong>m.“Das war in <strong>de</strong>n 1960er-Jahren und <strong>de</strong>rErfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Hubschraubers Igor Sikorskyhatte wegen seiner Beharrlichkeitbe<strong>im</strong> Umgang mit Problemen schon <strong>de</strong>nNamen weg: Meister <strong>de</strong>s Unmöglichen.Das passt zu <strong>de</strong>m unmöglichenVorschlag <strong>de</strong>s Geschäftsführers einerWerbeagentur Christian Skrodzki. Erregte be<strong>im</strong> Leutkircher Stadtrat an, diefehlen<strong>de</strong> Million für die Sanierung <strong>de</strong>sabrissbedrohten Bahnhofs mittels einerGenossenschaft einzusammeln. Vieleschüttelten zunächst <strong>de</strong>n Kopf. Sie mögenan Igor Sikorsky gedacht haben, <strong>de</strong>rständig Geldprobleme hatte. Doch beiSkrodzki funktionierte das Einsammeln:Die 1.000 Anteile à 1.000 Euro sind überraschendschnell verkauft wor<strong>de</strong>n ... f|Die vollständigen Texte könnenSie nachlesen unterwww.haufe.<strong>de</strong>/<strong>im</strong>mobilienwirtschaft➔ Top-Themenwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


40ZIA – Tag <strong>de</strong>r ImmobilienwirtschaftSpecialWahlprogramme <strong>im</strong> VergleichWahljahr 2013. In Berlin-Tempelhof spielte die bevorstehen<strong>de</strong> Bun<strong>de</strong>stagswahl einegroße Rolle. Das Institut <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft hat die Programme analysiert.Es fiel auf: Manches, was Spitzenpolitiker so sagen, ist in ihnen gar nicht enthalten.Redaktion, FreiburgViele Teilnehmer waren etwa von <strong>de</strong>rBemerkung <strong>de</strong>s SPD-Kanzlerkandidatenüberrascht, eine Mietpreis<strong>de</strong>ckelungsolle nur für Mieterhöhungen gelten,nicht jedoch bei Neuvermietungen.Die Parteien entwickeln Konzepte,um bei <strong>de</strong>n zunehmend gesellschaftlichwichtigen Themen „steigen<strong>de</strong> Mieten“o<strong>de</strong>r „bezahlbarer Wohnraum“ <strong>im</strong> Wahlkampfzu punkten. Diskutiert wird übereine Mietpreis<strong>de</strong>ckelung, über die Wie<strong>de</strong>reinführung<strong>de</strong>r Eigenhe<strong>im</strong>zulage,über Subjekt- und Objektför<strong>de</strong>rung, aberauch über Maklergebühren und die För<strong>de</strong>rungvon energetischen Sanierungsmaßnahmen.Das steigen<strong>de</strong> Interessevon CDU, SPD, FDP und Grünen ist dieAntwort auf die großen Bewegungen in<strong>de</strong>n Immobilienmärkten.Einig sind sich alle Parteien darin,dass angesichts <strong>de</strong>r angespannten Situationin einigen Wohnungsmärkten politischerHandlungsbedarf besteht. Bei <strong>de</strong>rWahl <strong>de</strong>r Mittel unterschei<strong>de</strong>n sich dieParteien jedoch teilweise sehr <strong>de</strong>utlich.Einigkeit und Unterschie<strong>de</strong>Parteien zu wichtigen <strong>im</strong>mobilienwirtschaftlichen Themen. Ein Vergleich.Regulierung <strong>de</strong>r MietenMietrechtSubjektför<strong>de</strong>rung(Wohngeld und Grundsicherung)Objektför<strong>de</strong>rungKl<strong>im</strong>apolitikOffen für eine Mietpreisbildungbei NeuvertragsmietenMietrechtsnovelle ausgewogen,da Vermieter nicht bevorteilt wer<strong>de</strong>nWohngeld: Gegen Heizkostenzuschuss<strong>im</strong> Wohngeld· Gesun<strong>de</strong>r Mix aus freien und geför<strong>de</strong>rtenWohneinheiten· Gegen Quote für Sozialwohnungen in Baugebieten· Individuell wird Bedarf geför<strong>de</strong>rterWohnungseinheiten gesehen,zum Beispiel in BerlinSteuerliche För<strong>de</strong>rung energetischerSanierungsmaßnahmenIm Auftrag <strong>de</strong>s Zentralen Immobilienausschusseshat das Institut <strong>de</strong>r DeutschenWirtschaft die Wahlprogrammevon Union, FDP, SPD und Grünen hinsichtlichihrer wohnungs- und <strong>im</strong>mobilienpolitischenPositionen verglichen unddie Standpunkte einer ökonomischenBewertung unterzogen. Dabei hat sichdas Institut auf die Wahlprogramme <strong>de</strong>rvier großen Parteien beschränkt, da siemit einer gewissen Wahrscheinlichkeitauch über eine Beteiligung an einer Regierungumgesetzt wer<strong>de</strong>n. f|MaklergebührenVermögenssteuerGrundsteuerSehen keinen Bedarf <strong>de</strong>r RegulierungGegen die Wie<strong>de</strong>reinführung <strong>de</strong>rVermögenssteuer· Keine explizite Aussage zur Grundsteuer.· Län<strong>de</strong>r mit Regierungen aus CDU und FDPbevorzugen eher das „Süd-Mo<strong>de</strong>ll“(wertunabhängiges Mo<strong>de</strong>ll, das Grundstücksflächeund Geschosszahl berücksichtigt)07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


41· Zukunftsgerechter und zugleichbezahlbarer Wohnraum· Mietpreisspirale bremsen· Einschränkungen von Mieterrechtenrückgängig machen· Kosten für Sanierungen dürfen nichteinseitig <strong>de</strong>n Mieterinnen und Mieternangelastet wer<strong>de</strong>nWohngeld: Wie<strong>de</strong>reinführungHeizkostenzuschuss· Sozialen Wohnungsbau undgenossenschaftlichen Gedanken stärken· Kommunale Finanzkraft stärken(Investitionspakt von Bund und Län<strong>de</strong>rn)· Städtebauför<strong>de</strong>rung wie<strong>de</strong>r verlässlichausstatten· Kosten <strong>de</strong>r Sanierung dürfen nicht einseitigMieter belasten· Erhöhung <strong>de</strong>s KfW-Programms zurenergetischen Gebäu<strong>de</strong>sanierung· För<strong>de</strong>rung an tatsächlich eingesparteEnergie koppelnGegen Eingriffe in die Mietpreisbildungbei Neuvertragsmieten· Ablehnung von Zwangssanierungen undOrdnungsrecht zur verpflichten<strong>de</strong>n Nutzungerneuerbarer Energien· Neubau von Wohnungen attraktiv halten· Staatliche Eingriffe in die Preisbildung beiNeuvermietungen und Sanierungsverbotegefähr<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n WohnungsbauUmstrukturierung diverser Gel<strong>de</strong>r: liberalesBürgergeld inklusive Anteil Wohngeld· Wohnungsbauför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>shaushaltsneutral umsteuern· Neubau von bezahlbaren Mietwohnungenstärker unterstützen· Zweckbindung für die Bun<strong>de</strong>szuweisungen<strong>de</strong>s sozialen Wohnungsbaus an die Län<strong>de</strong>r· Baumaßnahmen und Nachverdichtungen<strong>im</strong> innerstädtischen Bereich erleichtern· Steuerliche Entlastungen bei <strong>de</strong>r Sanierungvon Gebäu<strong>de</strong>n· Gegen eine Verpflichtung zur Nutzungerneuerbarer Energien <strong>im</strong> Gebäu<strong>de</strong>bestand· Ablehnung von Zwangssanierungen,„Anreiz statt Zwang“· Ordnungsrecht nur <strong>im</strong> Neubau än<strong>de</strong>rn· Regelmäßige Erhöhung <strong>de</strong>r ortsüblichenVergleichsmiete drosseln· Mietobergrenze auf kommunaler Ebene· Gezielte Unterstützung <strong>de</strong>r Kommunendurch Bund und Län<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Schaffungvon bezahlbarem Wohnraum und gezieltenAnkäufen in innerstädtischen Lagen· Vorkaufsrecht für Wohnungsgenossenschaften· Mieterhöhung <strong>im</strong> Zuge von Mo<strong>de</strong>rnisierungenauf neun Prozent <strong>de</strong>r Kosten senken und anEnergieeinsparungen koppeln· Einführung Kl<strong>im</strong>awohngeld, Kl<strong>im</strong>abonus· Grundsicherung: eine Milliar<strong>de</strong> EuroMehrausgaben für Mietkosten· Sozialen Wohnungsbau stärken· Bund soll Län<strong>de</strong>r und Kommunen besserbei <strong>de</strong>r Schaffung von bezahlbaremWohnraum und gezielten Ankäufen in innerstädtischenLagen unterstützen· Gründung stadtteilorientierter Genossenschaftenunterstützen· Öffentliche Gebäu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n nur nochnotfalls verkauft· Mieterhöhungen <strong>im</strong> Zuge von Mo<strong>de</strong>rnisierungenauf max<strong>im</strong>al neun Prozent beschränken· Mieterhöhungen stärker vom Einsparungsergebnisabhängig machen· Kl<strong>im</strong>awohngeld· Anstieg <strong>de</strong>r Sanierungsquote auf drei Prozent· KFW-Gebäu<strong>de</strong>sanierungsprogramm aufstocken„Wer bestellt, <strong>de</strong>r bezahlt.“ Sehen keinen Bedarf <strong>de</strong>r Regulierung Den Makler o<strong>de</strong>r die Maklerin soll bezahlen,wer ihn o<strong>de</strong>r sie bestelltVermögenssteuer mit hohen Freibeträgenfür Privatpersonen· Keine explizite Aussage zur Grundsteuer· Län<strong>de</strong>r mit Regierungen aus SPD und Grünenbevorzugen eher das „Nord-Mo<strong>de</strong>ll“(Grundsteuer auf Basis von Verkehrswerten)Entschie<strong>de</strong>n gegen die Vermögenssteuer· Grundsteuerrecht reformieren, das heutigeBewertungsgesetz abschaffen und <strong>de</strong>nKommunen flexible Hebesätze einräumen.· Das soll nicht zu einer Erhöhung <strong>de</strong>sGrundsteueraufkommens führen· Schul<strong>de</strong>n abbauen durch „grüne“Vermögensabgabe· Befürworten die Wie<strong>de</strong>reinführung <strong>de</strong>rVermögenssteuerErhebung <strong>de</strong>r Grundsteuer auf <strong>de</strong>r Basisaktualisierter Verkehrswerte und nach Maßgabe<strong>de</strong>r FlächeninanspruchnahmeQuelle: Institut <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaftwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


42 Finanzen, Markt + Management„Erfolgskriterium vernetztes Wissen“Interview mitDr. Frank PörschkeGabriele Bobka, StaufenDie Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Wissensgesellschaftbil<strong>de</strong>n sich auch in <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaftab. Die Datenmengen über die Märkte undProjekte for<strong>de</strong>rn ein aktives Management <strong>de</strong>rRessource Wissen. Einblicke in die Praxis beiJones Lang Lasalle.Dr. Frank Pörschke ist seit 2011 CEO bei Jones Lang LaSalle Deutschland.Herr Dr. Pörschke, zu <strong>de</strong>n strategischenZielen <strong>de</strong>s Wissensmanagementsgehört es, Geschäftsstrategieund Organisation mit <strong>de</strong>r RessourceWissen in Übereinst<strong>im</strong>mung zu bringen.Welchen Ansatz verfolgt JLL?Frank Pörschke: Wissensmanagementhat bei JLL national und internationaleinen sehr hohen Stellenwert. Als Beratungsunternehmenbieten wir unserenKun<strong>de</strong>n eine Vielzahl erklärungsbedürftigerDienstleistungen. Diese ergänzensich inhaltlich und wer<strong>de</strong>n je nachKun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rung individuell undmodular zusammengestellt. Ein funktionieren<strong>de</strong>rWissenstransfer zwischen <strong>de</strong>nAbteilungen ist hierfür die wesentlicheVoraussetzung.Das Management dieses Transfersist sicherlich eine <strong>de</strong>r größten Herausfor<strong>de</strong>rungenfür Unternehmen unsererArt. Wir unternehmen große Anstrengungen,um <strong>de</strong>n Austausch zwischen<strong>de</strong>n Geschäftsfel<strong>de</strong>rn gezielt zu för<strong>de</strong>rn.Diese reichen von IT-Support über interneRoad Shows zur Erläuterung erklärungsbedürftigerServices und Maßnahmen<strong>de</strong>r internen Kommunikationbis hin zu ausgefeilten Fee-Sharing-Mo<strong>de</strong>llen.Aus unserer Sicht ist die Qualität<strong>de</strong>s Wissensmanagements ein wichtigesErfolgskriterium und <strong>im</strong> günstigsten Fallein klarer Wettbewerbsvorteil.„Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Informationstechnikwird in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren in <strong>de</strong>rImmobilienberatung weiter erheblich anBe<strong>de</strong>utung gewinnen.“Die rasante Wissensexpansion führtschnell zu einer Informationsüberflutung.Welche Schnittstellen übernehmenbei JLL die Auswahl, Gewichtungund Analyse?Pörschke: In <strong>de</strong>r Tat kann eine ungeordneteInformationsversorgung schnell zuÜberlastung und <strong>im</strong> schl<strong>im</strong>msten Fall zuDesinteresse führen. E-Mail-Informationenan die gesamte Belegschaft dürfen<strong>de</strong>shalb bei uns nur durch einen sehrkleinen Kreis von Personen versen<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n. Alle Abteilungen sind angehalten,Informationen sorgfältig auf ihreRelevanz zu prüfen, bevor sie an größereVerteilergruppen versen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.Der Austausch zwischen <strong>de</strong>n Geschäftsfel<strong>de</strong>rnerfolgt individuell je nach Stärke<strong>de</strong>r Berührungspunkte. Lei<strong>de</strong>r führthierbei an <strong>de</strong>n für Unternehmen unsererGrößenordnung typischen Meetings undTelefonkonferenzen kein Weg vorbei.Wir setzen jedoch vermehrt auf Vi<strong>de</strong>okonferenzenund Webinars, um <strong>de</strong>nZeitaufwand zu verringern. Ansonstenhat Research die Oberhand über Marktinformationenaller Art. Marketing steuertund formuliert die interne Kommunikation.Die Zunahme wissens- und beratungsintensiverProdukte und Dienstleistungenfor<strong>de</strong>rt eine ständige Anpassung<strong>de</strong>s Wissens. Wie ermitteln Sie<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Qualifizierungsbedarf?Pörschke: Wie eingangserwähnt, ist dieser Punktfür uns <strong>de</strong>r wichtigsteAuslöser für ein funktionieren<strong>de</strong>sWissensmanagement.Viele unsererDienstleistungen sindsehr erklärungsbedürftigund unsere Dienstleistungsqualitätsteht und fällt mit <strong>de</strong>r effizienten Weitergabeund Dokumentation von Wissen.Die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nwer<strong>de</strong>n komplexer. Mandate undKun<strong>de</strong>nbe ziehungen müssen nicht nur<strong>de</strong>utschlandweit, son<strong>de</strong>rn häufig |g07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


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44 Finanzen, Markt + Managementauch international koordiniert wer<strong>de</strong>n.Gleichzeitig steigen die Anfor<strong>de</strong>rungenan Fähigkeiten in <strong>de</strong>r Mitarbeiterführungund <strong>im</strong> Projektmanagement. Dererfor<strong>de</strong>rliche Qualifizierungsbedarf in<strong>de</strong>n genannten Bereichen ist offensichtlich.Zu<strong>de</strong>m erwarten unsere MitarbeiterFör<strong>de</strong>rung und Hilfestellungen durchdas Unternehmen, um <strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>nAnfor<strong>de</strong>rungen gerecht wer<strong>de</strong>n zu können.Wir investieren <strong>de</strong>shalb in erheblichemMaße in die Mitarbeiterqualifizierung.JLL ist international tätig. Mit welchenBausteinen stellt das Unternehmen dielän<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong> Verteilung undBewahrung <strong>de</strong>s Wissens sicher?Pörschke: Der internationale Wissenstransfergewinnt aufgrund <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rungen<strong>im</strong>mer mehr an Be<strong>de</strong>utung.Unsere Kun<strong>de</strong>n beauftragen unsmit <strong>de</strong>r Erwartungshaltung, dass wirgenau diesen Wissenstransfer auch überLän<strong>de</strong>rgrenzen hinweg sicherstellenkönnen. Wir gewährleisten dies zum einendurch paneuropäische o<strong>de</strong>r globaleExpertenteams, die internationale Mandateunter Einbeziehung <strong>de</strong>r nationalenTeams koordinieren.Zu<strong>de</strong>m hat die Be<strong>de</strong>utung informationstechnischerPlattformen und Toolserheblich zugenommen. Datenbankenwer<strong>de</strong>n vernetzt. Intranets, ExtranetsIT-Plattformen sorgen dafür, dassaus <strong>de</strong>m Unternehmenswissen keinundurchdringliches Labyrinth wird.Auf einen Blick››Wissensmanagement soll die RessourceWissen aus unternehmensinternen un<strong>de</strong>xternen Quellen generieren und weiterentwickeln,››Wissen innerhalb und außerhalb <strong>de</strong>s Unternehmenstransferieren,››eine zielgerechte Nutzung <strong>de</strong>s Wissens<strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r betrieblichen Aktivitätenund Prozesse ermöglichen.und Portale bieten einen zentralen Zugriffauf Informationen, Research-Datenund Kun<strong>de</strong>nkontakte. Die Be<strong>de</strong>utung<strong>de</strong>r IT wird in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahrenin <strong>de</strong>r Immobilienberatung weiter erheblichan Be<strong>de</strong>utung gewinnen. Es zeichnetsich schon jetzt ab, dass die jeweilige Investitionskraft<strong>de</strong>r Marktteilnehmer zueinem wichtigen Kriterium <strong>im</strong> Verdrängungswettbewerbwer<strong>de</strong>n wird.Träger und Verarbeiter von Wissensind vor allem die Mitarbeiter. Mit welchenMo<strong>de</strong>llen bewahren Sie das personenbezogeneExpertenwissen?Pörschke: Eine möglichst lange Betriebszugehörigkeitist <strong>de</strong>r beste Weg, um personenbezogenesExpertenwissen zu bewahren.Wir investieren <strong>de</strong>shalb gezieltin die Weiterbildung, Qualifizierung undAufstiegsmöglichkeiten unserer Mitarbeiter.Unser Ziel ist es, die besten undzufrie<strong>de</strong>nsten Mitarbeiter zu haben undlangfristig an JLL zu bin<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>marbeiten wir kontinuierlich an funktionieren<strong>de</strong>nProzessen und Strukturenzur Dokumentation von Wissen. DasSpektrum reicht dabei von konkretenGui<strong>de</strong>lines für wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Aufgabenbis hin zu mehrjährigen Projektenzur Opt<strong>im</strong>ierung <strong>de</strong>r Datenqualität.In <strong>de</strong>r Praxis hemmen Zeitknappheito<strong>de</strong>r falsche Anreizsysteme häufig <strong>de</strong>nWissenstransfers. Wie begegnet JLLdiesem Problem?Pörschke: Zeitknappheit ist tatsächlicheine beliebte Ausre<strong>de</strong> für die Vernachlässigungeines funktionieren<strong>de</strong>nWissenstransfers. Umgekehrt wird einSchuh daraus. Wissenstransfer spart Zeitund ermöglicht die Konzentration aufdas eigentliche Kerngeschäft. Allerdingssind zunächst erhebliche finanzielle undzeitliche Ressourcen erfor<strong>de</strong>rlich, um dieProzesse und Strukturen in dieser Weisezu opt<strong>im</strong>ieren. Wir setzen zum einen aufÜberzeugungsarbeit und Einsicht. Zuman<strong>de</strong>ren ist aber auch Druck erfor<strong>de</strong>rlich,um best<strong>im</strong>mte Prozesse zu opt<strong>im</strong>ierenund die Priorität unmissverständlich<strong>de</strong>utlich zu machen. Auch das Anreizsystemspielt eine wichtige Rolle.Der Prozess <strong>de</strong>r Gewinnung, Verteilungund Nutzung von Wissen lässtsich als Knowledge Supply Chain beschreiben.Welche IT-Systeme kommenin dieser Kette zum Einsatz?Pörschke: Die Be<strong>de</strong>utung informationstechnischerPlattformen und Tools ist<strong>im</strong>mens. Wissen anzusammeln ist daseine. Echte Dienstleistungsqualität entstehtjedoch erst dann, wenn Daten mitneuen Technologien intelligent vernetztund ausgewertet wer<strong>de</strong>n können. Werhierzu in <strong>de</strong>r Lage ist, verschafft sicheinen klaren Wettbewerbsvorteil. Wirinvestieren <strong>de</strong>shalb in Datenbanken, erweiternunsere Intranets, bieten unserenKun<strong>de</strong>n Extranets für <strong>de</strong>n Austauschüber die Projektfortschritte und schaffeninterne „Hubs“ für einen zentralen Informationszugriff.f|07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


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46 Finanzen, Markt + ManagementWas Wohnungseigentümer wissenmüssen – und wer es ihnen sagtAuskunftspflichten. Immobilienverwalter haben eine Vielzahl vonVerpflichtungen – zum einen gesetzlich festgesetzte, zum an<strong>de</strong>ren durch<strong>de</strong>n Verwaltervertrag vereinbarte.Dr. Oliver Elzer, BerlinUm ihren Pflichten genügen und das gemeinschaftlicheEigentum verwalten zukönnen, bedürfen Wohnungseigentümer<strong>de</strong>r Informationen. Da sie mit <strong>de</strong>n rechtlichenGrundlagen <strong>de</strong>s gemeinschaftlichenEigentums in <strong>de</strong>r Regel wenig vertrautund häufig bei seiner Verwaltungüberfor<strong>de</strong>rt sind, stellt ihnen das Gesetz<strong>de</strong>n Verwalter zur Seite.Rechtliche GrundlagenDie Verpflichtung <strong>de</strong>s Verwalters, Wohnungseigentümerzu informieren, hatihre Grundlage in zwei Quellen. Die eineist <strong>de</strong>r Verwaltervertrag. Die an<strong>de</strong>re istdas Verwalteramt. Die Pflichtenkreiseüberschnei<strong>de</strong>n sich so weit, dass eine Informationspflichtgrundsätzlich sowohlauf <strong>de</strong>n Vertrag als auch auf das Amt gestütztwer<strong>de</strong>n kann.Nach <strong>de</strong>m WEG muss <strong>de</strong>r Verwalterunverzüglich darüber unterrichten,dass ein Rechtsstreit anhängig ist, ermuss über die in <strong>de</strong>r Versammlung gefasstenBeschlüsse eine Nie<strong>de</strong>rschriftaufnehmen und er muss die Beschlusssammlungführen. Als Zustellungs- undWillensempfangsvertreter muss <strong>de</strong>r Verwalterferner darüber informieren, wasihm zugesandt o<strong>de</strong>r erklärt wur<strong>de</strong>.ErhaltungsmaßnahmenDer Verwalter muss ebenso über Mängel<strong>de</strong>s gemeinschaftlichen Eigentums berichten.Ist wegen <strong>de</strong>s Zustands <strong>de</strong>s ge-Rechte & Pflichten. Auch die Gemeinschaft muss in Schuss gehalten wer<strong>de</strong>n.Informationen zur Verwaltung. Zu beachtenist, dass <strong>de</strong>r Verwalter nur Information„als solche“ schul<strong>de</strong>t, keineRechtsberatung. In <strong>de</strong>r Regel reicht esdaher aus, dass <strong>de</strong>r Verwalter auf Umstän<strong>de</strong>hinweist, etwa auf eine Gesetzesnovelleo<strong>de</strong>r eine Rechtsprechungsän<strong>de</strong>rung– und dass er aufzeigt, dass diesejeweils Einfluss auf die Verwaltung <strong>de</strong>sgemeinschaftlichen Eigentums haben.Suchen die Wohnungseigentümer eine<strong>de</strong>taillierte Information und eine Rechtsberatung,müssen sie bei einem AnwaltRechtsrat suchen.Der Verwalter muss die Beschlüsse<strong>de</strong>r Wohnungseigentümer ordnungsmämeinschaftlichenEigentums eine Maßnahmezu ergreifen, muss er Angeboteeinholen. Weiter muss <strong>de</strong>r Verwalter beieinem Beschluss über eine Erhaltungsmaßnahmeüber die gegebenenfalls notwendigenSt<strong>im</strong>men informieren, überetwaige För<strong>de</strong>rmöglichkeiten berichtenund er muss aufzeigen, auf welche Weisedie erfor<strong>de</strong>rlichen Mittel zu beschaffensind.Je<strong>de</strong>r Wohnungseigentümer kannvom Verwalter eine ordnungsmäßige Verwaltungverlangen. Teil einer ordnungsmäßigenVerwaltung sind Handlungen<strong>de</strong>s Verwalters für eine ordnungsmäßigeBeschlussfassung und eine Vielzahl vonFoto: ArTono/shutterstock.com07-08 I 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


Platzierung137287.indd 1 10.04.2013 13:28:4447ßig vorbereiten. Hierzu gehören Informationenzur Ordnungsmäßigkeit einerMaßnahme, zum erfor<strong>de</strong>rlichen St<strong>im</strong>menquorumbei <strong>de</strong>r Abst<strong>im</strong>mung undzur Frage, wie die notwendige Best<strong>im</strong>mtheiteines Beschlusses erreicht wer<strong>de</strong>nkann. Außer<strong>de</strong>m ist aufzuzeigen, wannein Beschluss nichtig ist.Übersendung von UnterlagenEine ordnungsmäßige Beschlussfassungkann es <strong>im</strong> Einzelfall erfor<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>nWohnungseigentümern vor <strong>de</strong>r Versammlungeine Unterlage zur Verfügungzu stellen, um ihnen eine inhaltliche Befassungmit <strong>de</strong>m Beschlussgegenstandzu ermöglichen. Zu diesen Unterlagengehören in <strong>de</strong>r Regel <strong>de</strong>r Entwurf <strong>de</strong>rGesamtjahresabrechnung, <strong>de</strong>r Entwurf<strong>de</strong>r Einzeljahresabrechnung, <strong>de</strong>r Entwurf<strong>de</strong>s Gesamtwirtschaftsplans und<strong>de</strong>r Entwurf <strong>de</strong>s Einzelwirtschaftsplans.Der Verwalter muss ferner ein ihmvorliegen<strong>de</strong>s Angebot eines Verwaltervertragsund darüber hinaus weitereUnterlagen zur Information übersen<strong>de</strong>n,zum Beispiel Gutachten o<strong>de</strong>r Angebote.Der Verwalter muss darüber informieren,welche Anfor<strong>de</strong>rungen an<strong>de</strong>re Gesetzean das gemeinschaftliche Eigentumrichten. Ein aktuelles Beispiel ist dieTrinkwasserverordnung. Die Verantwortungfür die Trinkwasser-Hausinstallationund <strong>de</strong>ren einwandfreien BetriebAuf einen Blick››Der Verwalter muss Wohnungseigentümerüber wichtige Fragen in Bezug aufdie Verwaltung <strong>de</strong>s gemeinschaftlichenEigentums informieren.››Die Pflicht folgt aus <strong>de</strong>m Gesetz. Sie kannvertraglich ausgeformt, aber nicht ausgesetztwer<strong>de</strong>n.››Den Wohnungseigentümern ist außer<strong>de</strong>maufzuzeigen, welche gesetzlichenVorschriften bei einer Erhaltungsmaßnahmezu beachten sind. Muss etwa dieFassa<strong>de</strong> instand gesetzt wer<strong>de</strong>n, muss<strong>de</strong>r Verwalter auf die Energieeinsparverordnung(EnEV) hinweisen.liegt zwar bei <strong>de</strong>n Wohnungseigentümern.Diese können aber erwarten, dass<strong>de</strong>r Verwalter ihnen rechtzeitig mitteilt,dass Betreiber großer Warmwasserbereitungsanlagenverpflichtet sind, diese regelmäßigauf Legionellen zu prüfen.Ein an<strong>de</strong>res Beispiel sind die Lan<strong>de</strong>sbauordnungen.Ordnen diese eine Nachrüstungbei Bestandsgebäu<strong>de</strong>n an, etwa<strong>de</strong>n Einbau von Rauchwarnmel<strong>de</strong>rn,muss <strong>de</strong>r Verwalter auch hierüber rechtzeitigNachricht geben.Rechtsprechung und GesetzeÜber die WEG-Rechtsprechung müssensich Verwalter und die Wohnungseigentümergrundsätzlich selbst informieren.Etwas an<strong>de</strong>res gilt, wenn <strong>de</strong>r BGHelementar neue Anfor<strong>de</strong>rungen für dieVerwaltung ausgebil<strong>de</strong>t. Dies gilt zumBeispiel für die Frage, wie ein Wirtschaftsplano<strong>de</strong>r die Abrechnung über diesengestaltet wer<strong>de</strong>n muss, welche Beschlusskompetenzendie Wohnungseigentümerhaben o<strong>de</strong>r wie die Vereinbarungen <strong>de</strong>rWohnungseigentümer <strong>im</strong> Einzelfall zuverstehen sind. Neben <strong>de</strong>n genanntenkönnen <strong>de</strong>n Verwalter <strong>im</strong> Einzelfall weitereInformationspflichten treffen.BeispieleMögliche Beispiele sind Informationenüber die Vermögenslage <strong>de</strong>r Gemeinschafto<strong>de</strong>r die Information eines Wohnungseigentümersüber die Inhalte <strong>de</strong>rHausordnung. Auch Informationen über<strong>de</strong>n drohen<strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r Verjährungvon Ansprüchen gegen Dritte wegenMängeln <strong>de</strong>s gemeinschaftlichen Eigentumsgehören dazu. Zum Teil begrün<strong>de</strong>nan<strong>de</strong>re Gesetze (Informations-)Pflichtenund knüpfen diese an das Amt <strong>de</strong>s Verwalters.Ein Beispiel hierfür ist das Gesetzüber <strong>de</strong>n registergestützten Zensus <strong>im</strong>Jahre 2011 (ZensG). Auskunftspflichtigfür die Erhebungen laut <strong>de</strong>n §§ 6 und 14Absatz 3 ZensG sind nach § 18 Absatz 2Satz 1 ZensG Verwalter und Verwalterinnen.Ein an<strong>de</strong>res Beispiel ist <strong>de</strong>r Rundfunkbeitragsstaatsvertrag.Nach <strong>de</strong>ssen§ 9 Absatz 1 Satz 4 kann die zuständigeLan<strong>de</strong>srundfunkanstalt vom VerwalterAuskunft über die in § 8 Absatz 4 RundfunkbeitragsstaatsvertraggenanntenDaten verlangen. Die vertraglichen Informationspflichten<strong>de</strong>cken sich <strong>im</strong> Wesentlichenmit <strong>de</strong>n gesetzlichen. Die vertraglichenInformationspflichten könnenallerdings über das gesetzliche Maß hinauserweitert o<strong>de</strong>r eingeschränkt wer<strong>de</strong>n.Einen Einfluss auf die gesetzlichenInformationspflichten haben solche Verabredungennicht.HaftungInformiert <strong>de</strong>r Verwalter schuldhaftnicht, falsch, unvollständig o<strong>de</strong>r zu spät,verletzt er seine Pflichten. Die Gemeinschaft<strong>de</strong>r Wohnungseigentümer, aberauch die Wohnungseigentümer könnendann Ersatz <strong>de</strong>s entstehen<strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>nsverlangen. f|ANZEIGEwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


48 Finanzen, Markt + ManagementMieterlebenszyklus undDatenwertschöpfungDigital Real Estate. Kongresse von Softwareanbieternbezeugen sowohl Relevanz als auch Aktualität einesThemas, das keinen in <strong>de</strong>r Branche mehr loslassen wird.Jörg Seifert, FreiburgTraut man Auguren, so wird die „Internetlogiküber die reale Welt kommen“,wie Trendforscher Gábor Jánski auf <strong>de</strong>mOpenpromos-Anwen<strong>de</strong>rforum in diesemJahr verkün<strong>de</strong>te. Auf <strong>de</strong>m diesjährigenAareon-Kongress etwa nannte <strong>de</strong>rPhysiker und Fernsehjournalist RangaYogeshwar die Immobilie einen „Anker<strong>de</strong>r Stabilität“, die allerdings nicht auf<strong>de</strong>m Grun<strong>de</strong> verhakt bleiben darf. Wiealso muss die Immobilienwirtschaft diesennun lichten, damit die digitale Revolutionnicht völlig unerwartet über dieAuf einen Blick››Die digitale Revolution bricht nicht völligunerwartet über die Immobilienwirtschaftherein.››Promos-Anwen<strong>de</strong>rtreffen und Aareon-Kongress dienen <strong>de</strong>r Einordnung <strong>de</strong>r aktuellenTen<strong>de</strong>nzen.››Die Fortentwicklung <strong>im</strong> digitalen Bereichist auch anwen<strong>de</strong>rgetrieben.››Themen sind: mobile Endgeräte, Handwerkerkopplung,Kun<strong>de</strong>nmanagementundTicketing-Systeme, elektronischeRechnungslegung und an<strong>de</strong>re.››Neue Wertschöpfungsmo<strong>de</strong>lle für Softwareherstellerund ihre Anwen<strong>de</strong>r zeichnensich ab.› › Die nächstliegen<strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>r hierfür sindTelekomunikation und Energie.Immobilienwirtschaft hereinbricht undauch mehr herauskommt als ein Mitschw<strong>im</strong>men<strong>im</strong> Strom?Gute Orientierung für diesen Bereich„Digital Real Estate“ gaben diebei<strong>de</strong>n genannten Veranstaltungen –ausgerichtet von zwei <strong>de</strong>utschen Immobiliensoftwareherstellern.Auf <strong>de</strong>r einenSeite das 10. Forum in Berlin <strong>de</strong>s agilenSAP-Softwareanbieters Promos consult,<strong>de</strong>r – wie ein Fisch <strong>im</strong> Wasser – frühTrends aufspürt und sich auf die Fahnenschreibt. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>r 23.Kongress in Garmisch <strong>de</strong>s Marktführersfür <strong>im</strong>mobilienwirtschafliche SoftwareAareon, <strong>de</strong>r zwar wie ein Tanker etwaslangsamer, aber dafür umso merklicherfür seine <strong>im</strong>mobilienwirtschaftlichenKun<strong>de</strong>n neuen Standards nachkommt.Druck von <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>rnWie also lauten diese? Und woher kommendie Impulse, die einen Softwareherstelleraufbrechen lassen zu neuenUfern? Sie kommen von <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Softwarelösungen. Mobilität<strong>de</strong>r Daten und ihre Bereitstellung, obauf <strong>de</strong>m Smartphone o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Tablet-PC, nutzen die Mitarbeiter von Wohnungsgesellschafteno<strong>de</strong>r großen Gewerbe<strong>im</strong>mobilienunternehmenin ihrempersönlichen Alltag. Mobile Banking,Navigationssysteme und Bil<strong>de</strong>raustauschüber die Wolke sind <strong>im</strong> privaten Bereichbereits Usus. Und auch <strong>de</strong>r Druck seitens<strong>de</strong>r Geschäftsführungen ist groß. Dennauch die Unternehmenslenker wollenalle Daten auf <strong>de</strong>m Tablett in Echtzeitzur Verfügung zu haben. Sowohl Mieterals auch Eigentümer wollen ihre Verwaltungenrund um die Uhr erreichen,sie wollen ein Übergabeprotokoll direktvor Ort ausfüllen und unterzeichnen,sie wollen Reparaturwünsche anmel<strong>de</strong>n,sehen, welcher Handwerker <strong>de</strong>n Auftragbekommt und wie es aktuell um die Bearbeitungsteht.Druck hin, Druck her, laut eineraktuellen Bitkom-Studie ist jedoch dieImmobilienwirtschaft <strong>im</strong>mer nochdas Schlusslicht unter <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschenWirtschaftsbranchen in Bezug auf <strong>de</strong>nEinsatz digitaler Technologien. Wobeiin <strong>de</strong>r Ausstattung ein „Gut“ attestiertwird, doch die Prozesseffizienz und <strong>de</strong>rUmgang mit Kun<strong>de</strong>nbeziehungen nochvieles zu wünschen übrig lassen. Dasalte Thema: Die Funktionalitäten liegenvor – oft jedoch als Insellösungen. Auchmobile Applikationen gibt es bereits viele– doch es hapert mit <strong>de</strong>r Weiterverarbeitung<strong>de</strong>r mobil gesammelten Daten. DerMedienbruch lässt grüßen.Nichts<strong>de</strong>stotrotz ist das Bewusstseinfür <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>n neuen digitalenFoto: Aareon AG07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


49Unter an<strong>de</strong>rem das Fachmagazin „DieWohnungs wirtschaft“ verlieh zusammenmit <strong>de</strong>r Aareon AG <strong>de</strong>n „DW Zukunftspreis<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft“ zum Thema„Web 2.0 – Digitalisierung in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft“.Auf <strong>de</strong>m Aareon-Kongress 2013 wur<strong>de</strong>nausgezeichnet: die Wohnbau GmbH ausBonn, die Nibelungen-Wohnbau-GmbH inBraunschweig und die LEG Immobilien AG,Düsseldorf.Möglichkeiten auch bei <strong>de</strong>n Herstellernweiter gereift. Aareon hat sich mit ImmoBlueein französisches Mieterportalhinzugekauft. Mit first touch haben dieMainzer auch <strong>de</strong>n Nummer-eins-Anbieterfür mobile Lösungen aus Großbritannienunter ihren Fittichen. PromosConsult wie<strong>de</strong>rum erwarb mit <strong>im</strong>mologiseine Plattform für die An- und Einbindungvon Serviceprozessen an seinbestehen<strong>de</strong>s ERP-System.Spannen<strong>de</strong>s BegriffspärchenDienstleistung und Daten sind übrigensein ganz spannen<strong>de</strong>s Pärchen. Denn umdie Immobilie und damit auch um die <strong>im</strong>mobilienwirtschaftlicheUnternehmenssoftwareherum gibt es bekanntlich nochviele Services, die wie<strong>de</strong>rkehrend sindund dabei natürlich Daten erzeugen.Aareon, zum Beispiel, spricht vom „Mieterlebenszyklus“.Dieser beginnt für einUnternehmen mit <strong>de</strong>r ersten Interessenäußerungund en<strong>de</strong>t mit <strong>de</strong>r geleistetenKautionsrückzahlung.Und dazwischen passiert viel: DieAareal-Bank-Tochter macht es mit ihremZahlungsverkehrssystem BK01 seitLangem vor, wie man mit iterativenProzessen Geld verdient. Und auch ihreHandwerkerkopplung Maareon ist bereitsseit zehn Jahren <strong>im</strong> Einsatz. Nunkommen neue Services hinzu: So solletwa die Rechnungsbearbeitung in Abst<strong>im</strong>mungmit <strong>de</strong>r Aareal Bank auch fürDrittkun<strong>de</strong>n geöffnet wer<strong>de</strong>n.Auf <strong>de</strong>m Promos-Forum spielt <strong>de</strong>rneue Begriff „Datenwertschöpfung“ eineviel beachtete und kontrovers diskutierteRolle. Denn ob <strong>de</strong>r Verwalter sich Neugeschäfterobern sollte, in<strong>de</strong>m er etwaAus eigenem Hause: www.anbietercheck.<strong>de</strong>/<strong>im</strong>mobilienDas ganze Jahr aktuell ist das unabhängige Herstellerverzeichnis für diegewerbliche Immo bilienwirtschaft und die professionelle Wohnungswirtschaft.Mehr als 330 Softwarehersteller bil<strong>de</strong>n dort <strong>de</strong>n größten Rubrikenmarktfür Digital Real Estate in Deutschland.Neumietern auch <strong>de</strong>n Telefon- und Kabelanbietero<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Energiezuliefererund -abrechner empfiehlt o<strong>de</strong>r gar vermittelt,war durchaus umstritten. Sowohlauf <strong>de</strong>m Podium als auch unter <strong>de</strong>n Teilnehmerngab es hier kein einheitlichesMeinungsbild. Während die einen vonDatenschutz sprachen und mahnend <strong>de</strong>nZeigefinger hoben, witterten die an<strong>de</strong>renbereits ein neues Geschäftsfeld. Und diesesmuss <strong>im</strong> Einklang mit <strong>de</strong>n einschlägigenGesetzen natürlich dann auch vomLösungsanbieter unterstützt wer<strong>de</strong>n. Innicht allzu langer Zeit, so dann doch <strong>de</strong>rverbreitete Tenor, wer<strong>de</strong>n sich vielleichtdie Immobilienportale genauso wie dieEnergie- o<strong>de</strong>r Kabelanbieter ihre bislangkomfortablen Erlöse mit <strong>de</strong>n Verwalternteilen müssen. Gleiches gilt übrigensauch für die Messdienstleistungen <strong>im</strong>Bereich Heizkosten und Wasser.Richtung angebenNeue digitale Möglichkeiten wer<strong>de</strong>nauch von weiteren Anwen<strong>de</strong>rn <strong>im</strong> Marktwechselweise gefor<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r akzeptiertwer<strong>de</strong>n. Es gelingt etwa <strong>de</strong>n genanntenVeranstaltern mit ihren Themensetzungenauch selbst Richtung anzugeben.Denn die Möglichkeiten <strong>de</strong>s Internetswer<strong>de</strong>n auch die Immobilien- undWohnungswirtschaft mehr und mehrbest<strong>im</strong>men. Lei<strong>de</strong>r gibt es nicht mehrviele Immobilienveranstaltungen inDeutschland, auf <strong>de</strong>nen regelmäßig sonutzwertig und auf <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r aktuellenEntwicklungen aus <strong>de</strong>r Softwarebranchediskutiert wer<strong>de</strong>n kann. NächsteMöglichkeit: das 16. SAP-Forum für dieImmobilienwirtschaft vom 24. bis 25.September 2013 in Dres<strong>de</strong>n.f|www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


50 Finanzen, Markt + ManagementDie Lösung heißt:mehr WertschöpfungDie Kümmerer. Die Bewirtschaftung eines Gebäu<strong>de</strong>s liegt in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n vonDienstleistern. Doch welche Services braucht eine Immobilie? Wie endlich die Grenzenzwischen Asset-, Property- und Facility-Management überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.Robert Oettl, Geschäftsführer cgmunich GmbH, MünchenSeit Beginn <strong>de</strong>r Krisenjahre hat eineweitere Verschlankung <strong>de</strong>r Organisationseinheitenmit professionellemBewirtschaftungs-Know-how bei Immobilienbestandshalternstattgefun<strong>de</strong>n.Projektbezogen wird diese Lücke durch<strong>de</strong>n Einsatz von professionellen Beraterngeschlossen.Bereits <strong>im</strong> Juni 2012 versuchte <strong>de</strong>rGeschäftsführer <strong>de</strong>r Wisag Facility Service,Ralf Hempel, <strong>de</strong>shalb die Branchewach zu rütteln. Der Kern <strong>de</strong>r Aussage:„Property Management wird sich als Geschäftsmo<strong>de</strong>llin Kürze auflösen.“ Konkret:Das vorherrschen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>ll ausAsset Management, Property Manage-Die Definition <strong>de</strong>r Leistungen durchunterschiedliche Anspruchsgruppen –Dienstleister, Verbän<strong>de</strong>, Berater – trägtnicht unbedingt dazu bei, dass Eigentümentund Facility Management wirdund muss sich grundlegend verän<strong>de</strong>rn.Die strategischen Aufgaben <strong>de</strong>s PropertyManagement wan<strong>de</strong>rn in das AssetManagement, die operativen Aufgabenin das Facility Management. Die Property-Management-Unternehmenseienmittlerweile rein Cashflow getrieben,sagt Hempel. Verbesserungsvorschlägeseitens <strong>de</strong>r Facility-Services-Anbieterwür<strong>de</strong>n erst gehört, wenn die ersten Mieterkündigten. Der Facility Manager ist<strong>de</strong>mnach <strong>de</strong>r bessere Property Manager.Interessanterweise erschien nur einenMonat später <strong>de</strong>r Bell Report mit folgen<strong>de</strong>rAussage: „Innerhalb <strong>de</strong>r letztenAuf einen Blick››Das in <strong>de</strong>r Immobilienwelt vorherrschen<strong>de</strong>Mo<strong>de</strong>ll aus Asset Management, PropertyManagement und Facility Managementwird sich grundlegend verän<strong>de</strong>rn.››Um nicht als überflüssige Schnittstelle undKostenbelastung zu erscheinen, muss <strong>de</strong>rprofessionelle Property Manager zukünftigmehr wertschöpfen<strong>de</strong> Aufgaben erfüllen.››Unabdingbar bleibt die Trennung zwischenSteuerung (Property Management)und Ausführung (Facility Services).Verschie<strong>de</strong>ne ZuständigkeitsebenenWer kümmert sichum was? Bei <strong>de</strong>rBewirtschaftung vonImmobilien sindviele Aspekte zu beachten.Die einenbeziehen sich auf dasObjekt, die an<strong>de</strong>renauf <strong>de</strong>n Nutzer. Somitergibt sich einePyrami<strong>de</strong> aus Portfolio-,Asset-, Property-,Size- und FacilityManagement.RE DataBaseRisk ManagementInvestment ManagementAsset OwnerCAFMServicesSiteManagementSiteServicese.g. Labs, SecuritynutzerbezogenPortfolio-Management(AssetManagement)PropertyManagementProperty DevelopmentFacilityManagementInfrastructuralServices e.g.Cleaning, Waste, Gar<strong>de</strong>ning, CateringFacility ServicesContract ManagementTechnical Servicese.g. MaintenanceobjektbezogenQuelle: cgmunich GmbHfünf Jahre haben eine Vielzahl <strong>de</strong>r AssetManager ihr Geschäftsmo<strong>de</strong>ll verän<strong>de</strong>rtund begonnen, das Property Managementin die Hän<strong>de</strong> von externen Spezialistenzu geben. Es entstand ein neuerMarkt für spezialisierte Property Manager.“Weiter heißt es, zum Lebenszykluseiner Immobilie gehörten die Werterhaltungund Wertsteigerung. Dazu zähleneben <strong>de</strong>r Pflege und Instandhaltung <strong>de</strong>sObjekts auch die Mieterzufrie<strong>de</strong>nheit.Für all dies übern<strong>im</strong>mt <strong>de</strong>r (externe)Property Manager die Verantwortung.Begriffsklärung tut not07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


51Dreiklang: Asset-, Property- und Facility ManagementMo<strong>de</strong>llvarianten. Nach <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeit vorherrschen<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>ll ergibtsich eine Dreiteilung aus Asset Manager, Property Management undFacility Services (Mo<strong>de</strong>ll 1). Im Mo<strong>de</strong>ll 2 gibt es weniger Schnittstellen,dafür tut sich jedoch eine Lücke in <strong>de</strong>r Bewertungskompetenzauf (Mo<strong>de</strong>ll 2). Im Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Zukunft (Mo<strong>de</strong>ll 3) wird <strong>de</strong>r PropertyManager <strong>im</strong>mer mehr <strong>de</strong>n Asset Manager unterstützen.Asset-Mgt.PropertyManagementAsset-Mgt.GAPFM ControllingStrat.AMTechn. AssetManagementund PropertyManagementWertschöpfungSteuerungFacility ServicesFacility ServicesFacility ServicesWerterhaltungund BewirtschaftungMo<strong>de</strong>ll 1: KlassischMo<strong>de</strong>ll 2: Integriertes FMMo<strong>de</strong>ll 3: Wertschöpfer PrMQuelle: cgmunich GmbHmer klar <strong>de</strong>n Unterscheid zwischen <strong>de</strong>neinzelnen Dienstleistungen erkennen. Esbeginnt bereits damit, dass die üblicherweiseals Facility Management bezeichneteoperative Dienstleistung am Objekt(zum Beispiel Wartung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>technik)gemäß EN 15221 „Facility Services“zu nennen ist. Wirkliches FacilityManagement hingegen hat einen strategischenAnspruch und ist „nicht outsourcingfähig“,wie <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Obmann <strong>im</strong>internationalen Normungsgremium fürdie ISO 18480, Paul Stadlö<strong>de</strong>r, kürzlichin New York feststellte. Im Folgen<strong>de</strong>n sollalso normkonform von Facility Servicesgesprochen wer<strong>de</strong>n.Nach <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeit in Deutschlandvorherrschen<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>ll ergibt sich eineDreiteilung. Der Eigentümer (o<strong>de</strong>r AssetManager) beauftragt <strong>de</strong>n Property Managerzum einen mit <strong>de</strong>r Durchführungaller kaufmännischen Prozesse. Dies sindsowohl <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong> Zahlungsverkehr,die Objektbuchhaltung, das zyklischekaufmännische Reporting, die Betriebskostenabrechnung,aber auch Son<strong>de</strong>rleistungen(zum Beispiel Umbauten). Darüberhinaus ist <strong>de</strong>r Property Manager dieSchnittstelle zwischen Vermieter undMieter und direkter Ansprechpartner <strong>de</strong>sDienstleisters.Mit Mo<strong>de</strong>ll 2 (siehe oben stehen<strong>de</strong>Grafik) wird seitens <strong>de</strong>r Facility ServicesProvi<strong>de</strong>r die geringere Zahl von Schnittstellenals Erfolgsfaktor ins Feld geführt.Die kaufmännische Objektbewirtschaftungbeherrsche man ohnehin seit Jahrenund die höhere technische Kompetenz ermöglicheeine wirtschaftliche Umsetzungvon Instandsetzungsmaßnahmen. Für<strong>de</strong>n Eigentümer tut sich allerdings eineLücke in <strong>de</strong>r Bewertungskompetenz auf,die in <strong>de</strong>r Tat auch nicht je<strong>de</strong>r am Markttätige Property Manager schließen kann.Mo<strong>de</strong>ll 2 reduziert zwar Schnittstellen,erzeugt aber wirtschaftliche undgegebenenfalls auch rechtliche Risiken.Letztendlich muss sich <strong>de</strong>r Asset Managerdarauf verlassen, dass die Eigenkontrolle<strong>de</strong>s Facility Service Provi<strong>de</strong>rs <strong>im</strong>mer zugunsten<strong>de</strong>s Eigentümers erfolgt. Einebeinahe unlösbare Aufgabe!Wesentlich für die opt<strong>im</strong>ale Performance<strong>de</strong>s Objekts, die Zufrie<strong>de</strong>nheit<strong>de</strong>r Mieter und die Risiko-Beherrschungfür <strong>de</strong>n Eigentümer scheint also die klassischeDreiteilung mit einem neutralen,vom ausführen<strong>de</strong>n Facility-Services-Dienstleister unabhängigen PropertyManager zu sein. Unabhängigkeit alleinreicht allerdings nicht aus. Er muss vielmehrdie Beurteilungskompetenz <strong>im</strong> Hinblickauf notwendige Maßnahmen haben.Als Treuhän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Eigentümers musser <strong>de</strong>n Spagat zwischen Mieterinteressenund Objekt-Performance beherrschen.Die jüngsten Insourcing-Maßnahmendurch Gründung <strong>de</strong>r HIH Property Managementund <strong>de</strong>r Capera ImmobilienService GmbH durch die Core Estate zeigenzweierlei: Das Vertrauen in die externenProperty Manager ist noch <strong>im</strong>mernicht beson<strong>de</strong>rs hoch, zum an<strong>de</strong>ren istaber <strong>de</strong>r Property Manager als treuhän<strong>de</strong>rischeInstanz zwingend erfor<strong>de</strong>rlich.Das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r ZukunftIm Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Zukunft (Mo<strong>de</strong>ll 3) wird<strong>de</strong>r Property Manager <strong>im</strong>mer mehr <strong>de</strong>nAsset Manager unterstützen. Leistungenwie Refurbishment, Projektsteuerung fürMieterausbauten, aber auch Verkaufsunterstützungs-und Vermietungsleistungen– <strong>de</strong>rzeit noch Leistungen <strong>de</strong>sAsset Managers gemäß RICS-Muster-LVAsset Management 2012 – gehören ebensoauf seinen Aufgabenzettel. Dies erfor<strong>de</strong>rt,dass sich Property Manager gut organisierenund auch <strong>im</strong> War for Talentserfolgreich sind, um eigentümerorientierteWertschöpfer anbieten zu können.Im Gegenzug ist es erfor<strong>de</strong>rlich, dass dieAsset Manager ihre Property-Management-Dienstleisteran <strong>de</strong>r Schnittstellezum Facility Services Provi<strong>de</strong>r und zumMieter for<strong>de</strong>rn, aber auch bereit sind,diese wertschöpfen<strong>de</strong>n Tätigkeiten zuhonorieren.f|www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


52 Finanzen, Markt + ManagementEnergiewen<strong>de</strong> för<strong>de</strong>rt dasGeschäft <strong>de</strong>r HeizungsherstellerHaustechnik. Wärmepumpen wer<strong>de</strong>n in Deutschland <strong>im</strong>mer häufiger eingesetzt.Neue Entwicklungen lassen die Anlagen auch für <strong>de</strong>n Bestand interessanter wer<strong>de</strong>n.Einziges Problem: die langen Amortisationszeiten.Alexan<strong>de</strong>r Heintze, MünchenDen Wärmepumpen gehört die Zukunft.Die Rahmenbedingungen <strong>de</strong>rEnergiepolitik lassen kaum einen an<strong>de</strong>renSchluss zu. Ausgerechnet die in dieSchlagzeilen gekommene Stromumlage,mit <strong>de</strong>r vor allem die Verbraucher dieEnergiewen<strong>de</strong> bezahlen, sind <strong>de</strong>r Treiberfür die Entwicklung. „Haushaltestreben nach Autarkie“, sagt ausgerechnetHanns-Ferdinand Müller. Der Vorstandssprecher<strong>de</strong>r RWE Vertrieb AGboykottiert sein eigenes Unternehmen.Er hat sein Haus energietechnisch nahezuunabhängig von Stromlieferantengemacht. Eine Fotovoltaikanlage auf<strong>de</strong>m Dach sorgt für fast 80 Prozent <strong>de</strong>sbenötigten Stroms. Auch die Erdwärmepumpewird davon betrieben. Nur<strong>de</strong>n restlichen Strom muss er zukaufen.Müller ist sich sicher: „Wärmepumpensind ein Markt mit Zukunft.“ Dass diePumpen Strom verbrauchen, ficht Mül­ler nicht an. Er ist davon überzeugt, dassStrom schon bald sehr viel billiger wer<strong>de</strong>nwird – sehr viel billiger. Das Stromangebotübertrifft heute schon fast diedurchschnittliche Nachfrage. Geht <strong>de</strong>rAusbau <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien dienächsten Jahre so ungebremst voran,wird das Angebot die relativ konstanteNachfrage auch nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>rAtomkraftwerke weit übersteigen, soseine Prognose. Die Hersteller von Wärmepumpenwer<strong>de</strong>n solche Worte gernehören. Folgen<strong>de</strong> allerdings kaum: „Esrechnet sich nicht“, weiß Müller aus eigenerErfahrung. Die Anschaffungskostenvon rund 35.000 Euro für die Wärmepumpeund <strong>de</strong>n Speicher ließen sichin absehbarer Zeit durch die gespartenHeizkosten kaum amortisieren.Amortisationszeit bis zehn JahreEine Sole-Wasser-Großwärmepumpe arbeitet beson<strong>de</strong>rs lärmarm.Kein Wun<strong>de</strong>r, dass sich die großen Herstellerbei <strong>de</strong>r Frage, wann sich eine Investitionin eine Wärmepumpe rechnet,sehr zurückhaltend geben. Die Amortisationszeitbeträgt nach Meinung vonExperten zwischen fünf und zehn Jahren.Allerdings auch hier die Einschränkung:Die Zahlen seien von einer ganzenReihe von Faktoren abhängig. Dabei sindAlter und Zustand <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s ebensozu berücksichtigen wie die bereits vorhan<strong>de</strong>neDämmung. Viel wichtiger alsdie Amortisationszeiten, da sind sich dieHersteller einig, sind die Vorteile für dieUmwelt durch weniger Emissionen undFoto: STIEBEL ELTRON07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


53Die goldrichtigeEntscheidung:Heizungsmo<strong>de</strong>rnisierung.„Haushalte streben nach Autarkie.“Hanns-Ferdinand Müller,Vorstandssprecher <strong>de</strong>r RWEdie sofort eintreten<strong>de</strong>n Einsparungen.Das kann <strong>de</strong>n Einbau insbeson<strong>de</strong>re beialten Objekten <strong>im</strong> Rahmen einer größerenSanierung durchaus interessantmachen. Schließlich beträgt das durchschnittlicheAustauschalter einer Heizungsanlagein Deutschland rund 25Jahre. Damit sind rund 80 Prozent allerHeizungen <strong>im</strong> Bestand veraltet, rechnetViessmann-Sprecher Wolfgang Rogattyvor. Bei Vaillant etwa ist man überzeugt,dass auch <strong>im</strong> Baubestand mit Radiatoren-HeizkörpernWärmepumpen einsinnvoller Ersatz sind. Einen kleinen Anreizfür die Investition schafft <strong>im</strong>merhin<strong>de</strong>r Staat. Bis zu 2.800 Euro |gZukunftssichere Heizsysteme für fast je<strong>de</strong>Anfor<strong>de</strong>rung: Von Gas-Geräten über Wärmepumpenund solaren Großanlagen für biszu 300 Wohneinheiten.Auf einen Blick››Wärmepumpen wer<strong>de</strong>n <strong>im</strong>mer häufigerfür <strong>de</strong>n Einsatz in bestehen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>nkonzipiert, insbeson<strong>de</strong>re Luft/Wasser-Wärmepumpen sind auf <strong>de</strong>m Vormarsch.››Die För<strong>de</strong>rbedingungen haben sich leichtverbessert.››Eine Amortisation <strong>de</strong>r Geräte hängt vonvielen Bedingungen ab, ist aber nicht <strong>im</strong>merin kurzer Zeit gegeben.››In Verbindung mit Fotovoltaikanlagen ermöglichenWärmepumpen Unabhängigkeitvon <strong>de</strong>n Stromversorgern.››Künftig wer<strong>de</strong>n auch „intelligente“ Wärmepumpen,die in Smart-Grid-<strong>Netz</strong>enoperieren, eine Rolle spielen.Die richtige Mischung aus Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeitund Betriebssicherheit macht Ihre Heizungsmo<strong>de</strong>rnisierungzu einer Erfolgsgeschichte! Mit Junkers Wärmelösungenerfüllen Sie alle gesetzlichen Vorgaben, machen Ihre Objektezukunftssicher, reduzieren die Betriebskosten und vermei<strong>de</strong>nLeerstän<strong>de</strong>. Infos unter:www.junkers.com o<strong>de</strong>r Telefon:01806 / 337 333*Wärme fürs Lebenwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013*Dt. Festnetz 0,20 €/Gespräch, nat. Mobilfunknetz max. 0,60 €/Gespräch


54 Finanzen, Markt + Managementgibt es be<strong>im</strong> Austausch <strong>de</strong>r alten Heizungsanlagegegen eine Wärmepumpe,zusätzlich 500 Euro bei Verwendung <strong>de</strong>spassen<strong>de</strong>n Pufferspeichers und in Verbindungmit einer effizienten Gebäu<strong>de</strong>hüllesind sogar bis zu 4.950 Euro För<strong>de</strong>rungdrin.Zusätzlich vergibt die KfW-För<strong>de</strong>rbankseit 1. März über das „Kreditprogrammzur För<strong>de</strong>rung von Heizungsanlagenauf Basis Erneuerbarer Energien“zinsgünstige Kredite für <strong>de</strong>n Einbau vonWärmepumpen mit einer Nennleis tungbis zu 100 kW. Die Kredite von bis zu50.000 Euro pro Wohneinheit könnenmit <strong>de</strong>n Zuschüssen aus <strong>de</strong>m MAP kombiniertwer<strong>de</strong>n. Diese För<strong>de</strong>rungen seiensicherlich richtig, um das Potenzial <strong>de</strong>rTechnik für die Energiewen<strong>de</strong> zu nutzen,erklärt man bei Stiebel Eltron. GroßeNachfrageschübe erwartet dadurch aberkein Hersteller.Auch bei Viessmann setzt man keineallzu große Hoffnung auf die verbesserteFör<strong>de</strong>rung. Vor allem private Besitzervon Mehrfamilienhäusern scheuten dieInvestitionen. Bei privaten Investitionensei hingegen ein direkter Zusammenhangzwischen För<strong>de</strong>rbedingungen undNachfrage zu beobachten.Diese private Nachfrage ist es auch,die Wärmepumpen ein Nachfragehochbescheren. Rund eine halbe Million Wärmepumpenverrichten nach Angaben <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>sverbands Wärmepumpe aktuell„Der Markt hat Potenzial: Das durchschnittlicheAustauschalter einer Heizungsanlage inDeutschland beträgt <strong>de</strong>rzeit etwa 25 Jahre.Damit sind rund 80 Prozent aller Heizungen<strong>im</strong> Bestand veraltet.“Wolfgang Rogatty, Viessmann Deutschland GmbHin <strong>de</strong>utschen Haushalten ihren Dienst.Nach Angaben <strong>de</strong>s Branchenverbandswur<strong>de</strong>n 2012 mit 59.500 Stück <strong>im</strong>merhin4,4 Prozent mehr Heizungswärmepumpenverkauft als <strong>im</strong> Vorjahr. Hinzu kommenweitere 10.700 Brauchwasserwärmepumpen,<strong>de</strong>ren Absatz sogar um 20Prozent zunahm. BWP-GeschäftsführerKarl-Heinz Stawiarski erwartet, dass sich„Die Nachfrage nach Brauchwasserwärmepumpenzieht spürbar an – nichtzuletzt, weil Systeme zur effizientenTrinkwassererwärmung auf Basis vonerneuerbarem Strom kongeniale Partnervon Fotovoltaikanlagen sind.“Karl-Heinz Stawiarski, GeschäftsführerBun<strong>de</strong>sverband Wärmepumpedieser Trend fortsetzen wird: „Die Nachfragenach Brauchwasserwärmepumpenzieht spürbar an – nicht zuletzt, weilSysteme zur effizienten Trinkwassererwärmungauf Basis von erneuerbaremStrom kongeniale Partner von Fotovoltaikanlagensind.“ Die Verkaufszahlenvon Luft-Wärmepumpen schnellten sogarum 14,4 Prozent nach oben. Unter<strong>de</strong>m Strich haben die Luft/Wasser-Wärmepumpen2012 ihren Marktanteil auffast 63 Prozent ausgebaut. Dagegen sank<strong>de</strong>r Absatz von erdgekoppelten Systemenwie Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen. Mit insgesamt 22.200Anlagen wur<strong>de</strong>n gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahrneun Prozent weniger Erdwärmepumpeninstalliert. Der Verband sieht darindie Quittung für komplizierte Genehmigungenund „teilweise völlig überzogeneAuflagen“.Technisch gesehen funktionierenalle Geräte nach <strong>de</strong>mselben Prinzip. DiePumpe n<strong>im</strong>mt Wärme aus <strong>de</strong>r Umgebungslufto<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Abluft <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s,<strong>de</strong>m Grundwasser(Luft/Wasser-Wärmepumpe)o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>mErdreich (Erdwärmepumpe)auf. DurchVerdichtung wird dieTemperatur innerhalb<strong>de</strong>r Pumpe erhöht.Diese Wärme wirddann an <strong>de</strong>n Heizungskreislaufabgegeben. So stammenetwa drei Viertel <strong>de</strong>r Nutzwärme aus in<strong>de</strong>r Luft, <strong>im</strong> Wasser o<strong>de</strong>r <strong>im</strong> Erdbo<strong>de</strong>ngespeicherter Sonnenenergie.In <strong>de</strong>n letzten Jahren gab es auch <strong>im</strong>merwie<strong>de</strong>r Effizienzsteigerungen bei <strong>de</strong>nvorhan<strong>de</strong>nen Systemen. Allerdings sinddurchgreifen<strong>de</strong> Leistungssteigerungenbei <strong>de</strong>n Wärmepumpenkonzepten kaummehr zu erwarten. Statt<strong>de</strong>ssen rückt dasZusammenspiel <strong>de</strong>r einzelnen Komponentenin <strong>de</strong>n Fokus. Je besser Schnittstellenzwischen energietechnischenAnlagen funktionieren, <strong>de</strong>sto effizienterwer<strong>de</strong>n die Anlagen. Das be ginnt bei<strong>de</strong>r Erzeugung <strong>de</strong>s notwendigen Stroms.Mit <strong>de</strong>m Erneuerbare-Energien-Gesetz(EEG) ist es für private Betreiber vonFotovoltaikanlagen <strong>de</strong>utlich lukrativergewor<strong>de</strong>n, möglichst viel <strong>de</strong>s erzeugtenStroms selber zu verbrauchen.„Intelligente“ WärmepumpenWird <strong>im</strong> Haushalt nicht genügendElektrizität abgenommen, lädt sich <strong>de</strong>rWarmwasserspeicher <strong>de</strong>r Wärmepumpeauf. Nach Berechnungen von StiebelEltron können allein durch diesedirekte Kopplung bis zu 44 Prozent <strong>de</strong>serzeugten Stroms vom Dach direkt vorOrt verbraucht wer<strong>de</strong>n. Knapp über 50Prozent Eigenverbrauch seien machbar,wenn ein zusätzlicher Speicher für dieHeizungsanlage eingesetzt wird.Dieses intelligente Strommanagement,Smart Grid genannt, rückt bei <strong>de</strong>nHerstellern <strong>de</strong>r Wärmepumpen zunehmendin <strong>de</strong>n Fokus. Intelligente Wärmepumpensollen künftig dabei helfen,die Energiewen<strong>de</strong> umzusetzen. Ziel istes, <strong>de</strong>n Stromverbrauch stärker an diewechseln<strong>de</strong>n Mengen bei <strong>de</strong>r Erzeugungaus Wind und Sonne anzupassen.Soge nannte „SG-Ready“-fähige Wärmepumpensollen künftig diese Spitzen abfangenund als thermische Energie speichern.Auch das zeitweise Abschalten inZeiten <strong>de</strong>r Stromknappheit wird – wiebereits heute schon – möglich sein. LautBranchenverband können Verbraucherdann auf zusätzliche Kosteneinsparungenhoffen.f|Foto: Bun<strong>de</strong>sverband Wärmepumpe BWP07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


55 Finanzen, Markt + ManagementDie aka<strong>de</strong>mische SeiteNicht alles, was platzt,ist auch eine BlaseProf. Dr. Heinz RehkuglerDie Fachwelt sagt übereinst<strong>im</strong>mend, eine Immobilienblase nach amerikanischemVorbild drohe nicht. Allerdings gilt auch: Sollten sich die Fundamentaldaten weiterverschlechtern, könnte dies durchaus Preisrückschlagsrisiken mit sich bringen.Prof. Dr. Heinz Rehkugler, FreiburgIn einigen Regionen Deutschlands beobachtenExperten in jüngerer Zeitungewohnt kräftige Preisanstiege fürWohn<strong>im</strong>mobilien. Insbeson<strong>de</strong>re in Ballungs-und Zuzugsgebieten erreichendie Preissteigerungen schon zweistelligeWerte. Die bange Frage lautet: Baut sichhier eine Blase auf, <strong>de</strong>ren Platzen ähnlichschl<strong>im</strong>me Folgen haben könnte, wie wirdas in <strong>de</strong>n USA und zahlreichen Län<strong>de</strong>rnEuropas erleben mussten? Die Fachweltist sich in dieser Frage erstaunlich einig:Fast alle Forschungsinstitutionen, Bankenund Immobilienmarktkenner sehenkeine Anzeichen für eine Blase.In <strong>de</strong>r Tat lässt sich schwerlicheine Blase nachweisen, wenn die in <strong>de</strong>rWissenschaft übliche Definition einerVermögenspreisblase und die zu ihrerI<strong>de</strong>ntifikation entwickelten Kriterien angelegtwer<strong>de</strong>n. Eine Blase liegt <strong>de</strong>mnachvor, wenn sich die Immobilienpreise<strong>de</strong>utlich und längerfristig von ihremfundamental gerechtfertigten Wert lösen.Die klassischen Maßgrößen wie dieMiet-Preis-Relation und die Preis-Einkommens-Relationzeigen zwar in <strong>de</strong>nBallungszentren inzwischen einen <strong>de</strong>utlichenAnstieg. Sie lassen aber ebensowie die Kennzahl <strong>de</strong>r Erschwinglichkeit,die die finanzielle Belastung eines durchschnittlichenImmobilienkäufers durchdie Objektfinanzierung mit berücksichtigt,mit weit unter <strong>de</strong>n langfristigenDurchschnitten liegen<strong>de</strong>n Werten keineAnzeichen einer Blasenbildung erkennen.Auch die private Verschuldung fürWohnungskäufe ist nicht gestiegen, dieKreditkonditionen sind nicht gelockertwor<strong>de</strong>n. Die beobachteten Preisanstiegesind fast überall auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seitedurch die steigen<strong>de</strong> Nachfrage nachWohnraum und die dadurch entstehen<strong>de</strong>nMietsteigerungspotenziale getragen.Dem stehen fallen<strong>de</strong> Finanzierungszinsenund geringere Renditechancen inan<strong>de</strong>ren Assetklassen gegenüber, die dierelative Attraktivität einer Kapitalanlagein Wohn<strong>im</strong>mobilien erhöhen.Ist also Entwarnung angesagt?Muss <strong>de</strong>r Anleger, <strong>de</strong>r heute <strong>de</strong>utscheWohn<strong>im</strong>mobilien zu Preisen kauft, dieunter aktuellen fundamentalen Bedingungengerechtfertigt erscheinen (dievielfachen Käufe zu überhöhten Preisenseien also vernachlässigt), wirklichkeine Werteinbrüche befürchten? DieAntwort muss an <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r Fundamentaldatenansetzen. Wenn diesesich verschlechtern könnten, wür<strong>de</strong> diesauch Preisrückschlagsrisiken mit sichbringen. Die kritische Größe wird wohlweniger die Nutzerebene, also die Wohnraumnachfragesein. Die Verkleinerung<strong>de</strong>r Haushaltsgrößen und die damit verbun<strong>de</strong>neWan<strong>de</strong>rungsbewegung zurückin die Stadt wer<strong>de</strong>n vermutlich auf längereZeit anhalten.Der Kapitalmarktzins ist in dieserSituation die weitaus kritischere Größe.Wir leben seit nun schon mehrerenJahren mit einem Zinssatz, <strong>de</strong>r aufgrund<strong>de</strong>r Wirtschafts- und Finanzkrise politischbewusst auf einem „unnatürlich“niedrigen Niveau gehalten wird. Auchdies wird sich auf kurze Frist vermutlichnicht än<strong>de</strong>rn.Wenn aber, sei es in einem halbenJahrzehnt o<strong>de</strong>r noch später, das Zinsniveauwie<strong>de</strong>r um mehrere Prozentpunktesteigen sollte – und dies ist zu erwarten–, dann be<strong>de</strong>utet dies für die fundamentalgerechtfertigten Preise ein erheblichesRückschlagspotenzial. Von <strong>de</strong>rGeschwindigkeit <strong>de</strong>r Zinsän<strong>de</strong>rung wirdabhängen, ob es zu einem abrupten Absacken<strong>de</strong>r Wohn<strong>im</strong>mobilienpreise o<strong>de</strong>rzu einer „weichen Landung“, also zu einerallmählichen Anpassung <strong>de</strong>r Preisekommen wird.f|07-08 I 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


56SpecialSpecialProjektentwicklungInhaltIn diesem Jahr liegt das Projektentwicklungsvolumenin Deutschland mit 90,5 Milliar<strong>de</strong>nEuro um 8,6 Prozent über <strong>de</strong>m Vorjahreswertund erreicht einen damit neuenRekordwert. Zusammen entwickeln die Top-20-Unternehmen ein Projektvolumen vonetwa sechs Millionen Quadratmetern.Son<strong>de</strong>rkonjunktur ...5856 - In Berlin boomt <strong>de</strong>r Wohnbau58 - Bikini Berlin – Brücke zwischenHistorie und Zukunft59 - Auf ehemaligem Eisenbahngelän<strong>de</strong>entsteht die Neue Direktion Köln... beflügelt die Entwickler60In Berlinboxt <strong>de</strong>r BärDevelopment. Trotz vorsichtiger Banken undgesättigter Teilmärkte bauen DeutschlandsProjektentwickler weiter auf Rekordniveau. Motor<strong>de</strong>s Booms ist das Wohnsegment, Topstandort Berlin.Hans-Jörg Werth, ScheesselZum sechsten Mal hat BulwienGesa <strong>de</strong>n Markt für Projektentwicklungenin <strong>de</strong>utschen Städten unter die Lupe genommen:Hauptaugenmerk lag auf <strong>de</strong>n Märkten Büro, Einzelhan<strong>de</strong>l,Wohnen und Hotel. Dabei scheint das Geschäft weiter einträglichzu sein, es sind gute Renditen zu erzielen, wenn dasgeeignete Grundstück und vor allem <strong>de</strong>ssen Preis st<strong>im</strong>men. Indiesem Jahr liegt laut dieser Studie das Projektentwicklungsvolumenin Deutschland mit 90,5 Milliar<strong>de</strong>n Euro um 8,6 Prozentüber <strong>de</strong>m Vorjahreswert (83,3 Milliar<strong>de</strong>n Euro) und erreichteinen damit neuen Rekordwert. Zusammen entwickelndie Top-20-Unternehmen, so die Studie über fertiggestellte, inBau o<strong>de</strong>r in Planung befindliche Projektvolumina <strong>de</strong>r vergangenendrei Jahre, ein Projektvolumen von etwa sechs MillionenQuadratmetern. Zu <strong>de</strong>n Top-fünf-Entwicklern zählen HochtiefSolutions auf Platz eins (Vorjahr Platz zwei), NCC Deutschlandauf Platz zwei (Vorjahr Platz acht), Zech Group an dritter Stelle(Vorjahr Platz zehn), CA Immo an vierter (Vorjahr Platz eins)sowie Baye rische Hausbau an fünfter Stelle (Vorjahr Platz sieben).Berlin ist <strong>de</strong>r ein<strong>de</strong>utige Sieger <strong>im</strong> Ranking60 - Das Ranking <strong>de</strong>r Städte:Frankfurt nur auf Platz drei61 - Umfrage von Jones Lang LaSalle:die <strong>de</strong>utsche Son<strong>de</strong>rkonjunktur62 - Die Top 20 <strong>de</strong>r ProjektentwicklerZu <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlichen Gewinnern zählt weiter <strong>de</strong>r Wohnungsmarkt(mit rasanten Neubauzahlen in Berlin). „Auch <strong>im</strong> Bürobereichgibt es ganz aktuell leichte Anstiege“, sagt Alexan<strong>de</strong>rFieback, <strong>de</strong>r die vergangenen fünf Jahre die Studie verantwortlichbetreut hat und jetzt für <strong>de</strong>n Berliner Immobilienmarkt zuständigist. Entwickler mit Mut packen auch Projekte <strong>im</strong> OstenDeutschlands an o<strong>de</strong>r setzen trotz wirtschaftlicher Unsicherheitenauf Gewerbe<strong>im</strong>mobilien, Hotels und Büros.Allein in Berlin sind zurzeit weit mehr als 500 Hotels geöffnet,bis 2016 sind weitere 6.800 Hotelz<strong>im</strong>mer ge plant, einGroßteil davon <strong>im</strong> unteren beziehungsweise mittleren Segment.Fieback sieht <strong>de</strong>n Entwickler NCC Deutschland mit Sitz in Fürstenwal<strong>de</strong>nahe Berlin in diesem Jahr als ein<strong>de</strong>utigen Gewinner<strong>de</strong>s Rankings <strong>de</strong>r Projektentwickler, <strong>de</strong>r beinahe wöchentlichmit neuen Wohnprojekten in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>shauptstadt aufwarte.Foto: NCC Deutschland07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


57In <strong>de</strong>r Greta-Garbo-Straße in Berlin entstehen <strong>im</strong> ersten Bauabschnitt 40 Wohnungen mit individuellen Grundrissen.NCC steht gleich hinter Hochtief auf <strong>de</strong>m Siegertreppchen undgeneriert sein Volumen ausschließlich <strong>im</strong> Wohnsegment. Auchgerechnet auf die Summe <strong>de</strong>r Teilmärkte „Wohnen, Büro, Einzelhan<strong>de</strong>l,Hotel und sonstige Nutzungen“ steht das Unternehmenmit rund 571.000 Quadratmetern vorne. Die Fürstenwal<strong>de</strong>rerreichen in <strong>de</strong>r Hauptstadt mit einem Projektvolumenvon rund 373.000 Quadratmetern sogar <strong>de</strong>n ersten Platz in <strong>de</strong>rStudie zum Projektentwicklermarkt. Statt „Son<strong>de</strong>rkonjunktur“spricht man <strong>im</strong> Hause NCC eher von einer Normalisierung <strong>de</strong>sMarkts und einem Nachholprozess, <strong>de</strong>r darauf zurückzuführensei, dass in <strong>de</strong>r Vergangenheit wenig gebaut wur<strong>de</strong>.Neben <strong>de</strong>m He<strong>im</strong>atmarkt Berlin realisiert NCC seine Projektein <strong>de</strong>n Regionen Hamburg, Rhein-Main, Rhein-Ruhr,Köln/Bonn, Sachsen, Rhein/Neckar-Stuttgart und entlang <strong>de</strong>rOstseeküste. „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr wie<strong>de</strong>rdie Spitzenposition sowohl für <strong>de</strong>n gesamt<strong>de</strong>utschen als auchfür <strong>de</strong>n Berliner Wohnprojektentwicklermarkt erreicht haben“,sagt Nils Olov Boback, Geschäftsführer von NCC in Deutschland.Auf <strong>de</strong>m Berliner Markt sei man <strong>de</strong>rzeit mit rund 40Projekten vertreten, in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Regionen mit jeweils zwischenzehn und 20. Im Gegensatz zu vielen Marktteilnehmern,die hochpreisige Angebote in Berlins Mitte <strong>im</strong> Fokus haben,strebe man <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s unterrepräsentierten bezahlbarenWohneigentums an, sagt NCC-Sprecherin Katja Kargert.Auf einem 96 Hektar großen Areal <strong>de</strong>s ehemaligen US-Militärstützpunktsin Lichterfel<strong>de</strong>-Süd in Berlin plant die Groth-Gruppe die Errichtung von bis zu 2.700 Wohnungen. Damit<strong>de</strong>r für das Jahr 2019 geplante Fertigstellungstermin eingehaltenwer<strong>de</strong>n kann, sei <strong>de</strong>r Baubeginn für En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2015vorgesehen. Uneinigkeit herrschte zuletzt noch über <strong>de</strong>n Anteil<strong>de</strong>r Grünflächen. Eine Bürgerinitiative, <strong>de</strong>r Bezirk und Naturschützerdiskutierten die „zu hohe Wohnraumverdichtung“,eine Lösung scheint jedoch in Sicht.Auf einen Blick››Das Projektvolumen in Top-sieben-Städten in Deutschland steigtauf einen neuen Rekordwert.››BulwienGesa: Das Flächenvolumen summiert sich auf 23 MillionenQuadratmeter.››Die Hauptstadt Berlin bleibt be<strong>im</strong> Wohnungsbau, aber auch <strong>im</strong> Bürobereichdie Projekte-Hauptstadt.Das größte Bürogebäu<strong>de</strong> DeutschlandsImmer häufiger scheitern Großprojekte an Bürgerbegehren,Einsprüchen und an<strong>de</strong>ren Interventionen. Die IVG AG ist <strong>im</strong>Mittelfeld gelistet, insbeson<strong>de</strong>re aufgrund ihres Mammutprojekts„The Squaire“, mit knapp 140.000 Quadratmetern dasgrößte Bürogebäu<strong>de</strong> Deutschlands – und eines <strong>de</strong>r wenigen miteigener Postleitzahl. „Im Grun<strong>de</strong> haben wir uns vom reinenProjektentwicklungsgeschäft schon vor einigen Jahren weitgehendgelöst“, erzählt Chef-Researcher Thomas Beyerle. Mankonzentriere sich nach Fertigstellung lediglich auf Opt<strong>im</strong>ierungund Werterhöhung verbleiben<strong>de</strong>r Entwicklungsprojektewie <strong>de</strong>m „The Squaire“ am Frankfurter Flughafen.Das Prestigeobjekt scheint nun auch in an<strong>de</strong>rer Weise <strong>de</strong>nFrankfurtern vor die Füße zu fallen, <strong>de</strong>nn es ist von einemSchul<strong>de</strong>nberg <strong>de</strong>r IVG von etwa 1,7 Milliar<strong>de</strong>n Euro die Re<strong>de</strong>,<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>stens zu einem Drittel abgelöst wer<strong>de</strong>n müsste, umdie Existenz <strong>de</strong>s Unternehmens zu sichern.Ganz an<strong>de</strong>rs an<strong>de</strong>rnorts in Frankfurt: Auf einem rund21.000 qm großen Grundstück, das ehemals <strong>de</strong>r Degussa AGgehörte, entsteht seit einigen Jahren das zuletzt |gwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


58Specialmehrfach ausgezeichnete Großprojekt <strong>de</strong>r DIC AG „MainTor– The Riversi<strong>de</strong> Financial District“. CEO Ulrich Höller konntenicht nur <strong>de</strong>n begehrten MIPIM Award 2012 für das „Best GermanProject“ entgegennehmen. Das vorliegen<strong>de</strong> Fachmagazin„Immobilienwirtschaft“ und eine Jury renommierter Immobilienjournalistenkürten ihn für 2013 als einen <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>nKöpfe (siehe auch Seite 38) in <strong>de</strong>r Immobilienbranche.Das MainTor Quartier vollen<strong>de</strong>t das Bankenviertel dort, woFrankfurt am schönsten ist, direkt am Mainufer. Die Planungund Entwicklung <strong>de</strong>s Quartiers (seit 2006) und damit die städtebaulicheAufwertung schreitet laut DIC mit hohem Tempovoran: Deutlich schneller als geplant sei bereits rund 60 Prozent<strong>de</strong>s Projektvolumens in <strong>de</strong>r Realisierung, hieß es schon zu Beginn<strong>de</strong>s Jahres. Die <strong>im</strong> SDAX notierte DIC Asset AG ist als Co-Investor mit 40 Prozent an <strong>de</strong>r Quartiersentwicklung beteiligt.Nach nur vier Monaten Vermarktungsdauer konnte <strong>im</strong>April 2013 <strong>de</strong>r Verkauf von 50 Prozent <strong>de</strong>r insgesamt 90 Palazzi-Wohnungen von <strong>de</strong>r DIC-Gruppe vermel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. DasMainTor-Quartier zählt mit einer Gesamtfläche von 108.000qm zu <strong>de</strong>n größten laufen<strong>de</strong>n Gewerbe-Entwicklungen inDeutschland. Die komplette Fertigstellung <strong>de</strong>s Bauensemblesist für 2016 geplant – darunter drei Hochhäuser, mit einer Mischungaus Büros, Wohnungen, Gastronomie und Gewerbe.Hochtief Solutions (HTP) führt mit einem Flächenvolumenvon 660.000 Quadratmetern ein<strong>de</strong>utig die Rangliste an, dieZech Group als Überraschungs-Dritter folgt mit 472.000 Quadratmeternund steigt gleich sieben Ränge auf. „Unser aktuellesProjektvolumen in <strong>de</strong>r gesamten Pipeline liegt bei etwa 3,6Milliar<strong>de</strong>n Euro.“ Rund 1,7 Milliar<strong>de</strong>n davon seien in <strong>de</strong>r konkretenRealisierung, mit Realisierung in <strong>de</strong>n Folgejahren bisin das Jahr 2015 hinein, erzählt Robert Bambach, Mitglied <strong>de</strong>rSegmentleitung Real Estate Solutions be<strong>im</strong> erstplatzierten HTP.Im Plan steht bei Hochtief beispielsweise die Entwicklung<strong>de</strong>r Spiegelinsel in Hamburg in ein Büroquartier mit 35.000Quadratmetern Bruttogrundfläche. O<strong>de</strong>r die Bestandsentwicklung<strong>de</strong>r historischen ehemaligen Königlichen Eisenbahndirektionin Köln mit geplanten 25.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche.Hier wur<strong>de</strong> bereits mit <strong>de</strong>n Rückbauarbeitenbegonnen. In Dortmund wer<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m früheren Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>rUnion-Brauerei ein Campus mit zwei Berufskollegs und einBikini Berlin (rechts und unten) gibt <strong>de</strong>m Areal am ZoologischenGarten einen neuen Impuls und schlägt eine Brücke zwischen historischerBe<strong>de</strong>utung und zukunftsorientierter Ausrichtung.Es besteht aus einem Gebäu<strong>de</strong>ensemble, das sich vom BahnhofZoo bis hin zum Kleinen Hochhaus neben <strong>de</strong>m Elefantentor erstreckt.In enger Abst<strong>im</strong>mung mit <strong>de</strong>m Denkmalschutz wer<strong>de</strong>n hierrund 50.000 Quadratmeter Nutzfläche revitalisiert.07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


59Kreativzentrum mit etwa 52.000 Quadratmetern Bruttogrundflächeentwickelt. Gera<strong>de</strong> gestartet seien die Lahnschen Höfemit 350 Wohnungen in Frankfurt. Und Berlin darf in dieserAuflistung natürlich nicht fehlen. Hier plane man ein Wohnprojektmit fast 300 Einheiten.Auch in Europa liegt HTP in <strong>de</strong>r Spitzengruppe <strong>de</strong>r Entwicklerund zählt zu <strong>de</strong>n zehn aktivsten. In einem Ranking vonProperty EU Magazine’s (abgefragt waren alle in <strong>de</strong>n Jahren2010 bis 2012 realisierten Flächen von Immobilienprojektenmit mehr als 5.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche <strong>de</strong>r SegmenteBüro, Han<strong>de</strong>l und Industrie/Logistik) konnte HTP nurdurch die Entwickler von großflächigen Logistik- und Einzelhan<strong>de</strong>lsprojektenüberflügelt wer<strong>de</strong>n.Hohe Eigenkapitalausstattung als ErfolgsrezeptDer von <strong>de</strong>r Zech Group realisierte 90.000 Quadratmeter umfassen<strong>de</strong>Vodafone Campus trug maßgeblich zum „Bronzeplatz“bei, gehört er doch zu <strong>de</strong>n zwei größten Einzelprojekten<strong>de</strong>r letzten Jahre. Zur Bremer Zech Group gehört ein Konglo-Foto: Hochtief SolutionsDie Neue Direktion Köln baute Hochtief Solutions auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><strong>de</strong>r ehemaligen Eisenbahndirektion.merat von Projektentwicklungstöchtern. Die Immobilienaktivitätensind hauptsächlich in <strong>de</strong>r DIH Deutsche Immobilien HoldingAG gebün<strong>de</strong>lt. Firmenlenker Kurt Zech hat sein erklärtesZiel vom Vorjahr, dauerhaft zu <strong>de</strong>n Top-fünf-Entwicklern inDeutschland zu gehören, <strong>im</strong> ersten Anlauf erreicht. Ein Erfolgsrezept<strong>de</strong>r Gruppe ist die wohl hohe Eigenkapitalausstattung.Ein Vorteil insbeson<strong>de</strong>re bei Gewerbe<strong>im</strong>mobilien- und Hotelprojekten(14 Hotels gehören zur Gruppe), die von Bankenkaum mehr finanziert wer<strong>de</strong>n. Mit einem Partner ist Zech seitKurzem auch in Berlin mit <strong>de</strong>r Tochter „Die Wohnkompagnie“tätig. Für seine Expansion <strong>im</strong> Geschäftsfeld Wohnen hat Zechdie ehemaligen Nie<strong>de</strong>rlassungsleiter von HTP, Stephan Allnerund Gerd Kropmanns, als Mitgesellschafter und Geschäftsführergewonnen.Die größte noch <strong>im</strong> Bau befindliche Fläche <strong>de</strong>r Top-20-Entwicklerist das Projekt „Bikini Berlin“ <strong>de</strong>r Bayerischen Hausbau.Auf 50.000 Quadratmetern sollen Shopping, Hotel, Büro, Kinozwischen Bahnhof Zoo und Elefantentor in einem revitalisiertenGebäu<strong>de</strong>ensemble umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Das „Bikini Berlin“soll ab Herbst schrittweise eröffnen.Son<strong>de</strong>rkonjunktur BerlinFoto: Ralf Richter Zech GroupBerlin führt das Ranking 2013 mit einem Geldwert von mehrals 20 Milliar<strong>de</strong>n Euro an und hat sich laut Andreas Schulten,Vorstandsmitglied bei BulwienGesa, noch ein<strong>de</strong>utiger als <strong>im</strong>Vorjahr als „Projekte-Hauptstadt“ positioniert, gefolgt vonHamburg, München und Frankfurt am Main. Das Ergebnis istauf das insgesamt gestiegene Projektvolumen wie auch auf diein allen Standorten erhöhten Ansätze für Mieten |gwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


64 60SpecialSpitzenreiter Berlin„Es ist gut, dass die mehr als 3.100 Projekte in <strong>de</strong>r aktuellen Studieund in <strong>de</strong>n Vorjahresstudien privat getragen sind und damit die Risikenso gut wie nicht sozialisiert, das heißt <strong>de</strong>m Steuerzahler auferlegtwer<strong>de</strong>n, wenn sie auftreten sollten“, erklärt Andreas Schulten,Vorstandsmitglied bei BulwienGesa. Alle Städte haben ihre Beson<strong>de</strong>rheiten,heißt es in <strong>de</strong>r Studie:››1. Berlin. Die Große: 6,15 Millionen Quadratmeter in Entwicklung.››2. Düsseldorf. Der Schreibtisch: 829.000 Quadratmeter Büro inEntwicklung.››3. Frankfurt. Die Verlieren<strong>de</strong>: 374.000 Quadratmeter wenigerals 2012.››4. Hamburg. Die Regionale: Behrendt als größter Projektentwickler.››5. Köln. Ebenfalls die Regionale: Amand als größter Projektentwickler.››6. München. Ohne Wachstum: 67.000 Quadratmeter weniger als2012.››7. Stuttgart. Die Kleine: 4,6 % <strong>de</strong>s monetären Volumens <strong>de</strong>r Top 7.Auf <strong>de</strong>m Vodafone Campus <strong>im</strong> Düsseldorfer Stadttteil Heerdt führtdas Unternehmen seine Mitarbeiter in einem Neubau zusammen.<strong>im</strong> Büro- und Wohnsegment zurückzuführen. Zur besserenEinordnung: 20 Milliar<strong>de</strong>n Euro entsprechen etwa <strong>de</strong>m gesamtenImmobilienwert einer Stadt wie Wuppertal. Im Reigen<strong>de</strong>r Top sieben stellt Berlin damit einen dominieren<strong>de</strong>n Anteilvon 22,3 Prozent. Hamburg erreicht 21,4 Prozent und die bayerischeLan<strong>de</strong>shauptstadt München 19,7 Prozent. Was Projekte<strong>im</strong> Wohnungsbau betrifft, kann zu<strong>de</strong>m schon von einer „Son<strong>de</strong>rkonjunkturBerlin“ gesprochen wer<strong>de</strong>n. Nahezu 70 Prozentaller Neubauvorhaben in Berlin entfallen auf dieses Segment.Bei Großprojekten, wo schnell mal bis zu 200.000 Quadratmeterneuen Wohnraums entstün<strong>de</strong>n, könne die Reihenfolgedas Ranking für Entwickler allerdings schnell in die eine o<strong>de</strong>ran<strong>de</strong>re Richtung ausschlagen lassen, gibt auch Alexan<strong>de</strong>r Fiebackzu be<strong>de</strong>nken. Und Standorte, die eher <strong>im</strong> Abwärtstrendlägen wie Frankfurt, schnell wie<strong>de</strong>r zu ungeahnten Höhenflügenansetzen.Geschlossene Fonds verstärkt nachgefragtDurch die internationale Finanzkrise sind Bankkredite für Projektentwickler<strong>de</strong>utlich teurer gewor<strong>de</strong>n, vor allem aber erwartendie Institute größere Sicherheiten o<strong>de</strong>r Eigenkapital. DieseAussage gilt insbeson<strong>de</strong>re am Markt für Gewerbe<strong>im</strong>mobilien.Hier sind sogar einige Entwickler gänzlich ausgestiegen wiezuletzt die Rabo Real Estate Group. Im Gewerbebereich verfügtdas Unternehmen mit <strong>de</strong>m <strong>im</strong> Jahr 2004 übernommenennie<strong>de</strong>rländischen Entwickler MAB über 530.500 QuadratmeterFläche <strong>im</strong> Bau. Alle laufen<strong>de</strong>n MAB-Projekte sollen unter Berücksichtigung<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n vertraglichen Verpflichtungenabgewickelt wer<strong>de</strong>n, heißt es.Lag die Bereitschaft <strong>de</strong>r Banken zur Fremdfinanzierung vor<strong>de</strong>r Finanzkrise bei 80 Prozent <strong>de</strong>r Gesamtinvestitionskosten(GIK) und mehr, so beläuft sie sich aktuell <strong>im</strong> Durchschnitteher nur auf 65 bis 75 Prozent o<strong>de</strong>r weniger, ist eine Aussage.Daraus resultiert eine Finanzierungslücke. Alternative Finanzierungsquellenwie Kapitalpartnerschaften mit Fondsinitiatoreno<strong>de</strong>r Family Offices bieten sich als Ausweg an. In diesemKontext fragen Projektentwickler auch verstärkt geschlosseneFonds als Eigenkapitalgeber nach. Im Gegenzug bieten Projektentwickler<strong>de</strong>n Kapitalgebern gute Konditionen, zum Beispielbei <strong>de</strong>r Gewinnverteilung.Dass es nicht <strong>im</strong>mer Top-sieben-Standorte sein müssen,zeigt ECE aus Hamburg. „In Deutschland entwickeln wir <strong>de</strong>rzeitan <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Standorten wie Stuttgart, Frankfurt,Aachen, Velbert, Neumünster, Kaiserslautern, Min<strong>de</strong>n undsind damit bunt verteilt“, so Sprecher Christian Stamerjohanns.07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


61Bei ECE spüre man momentan keine wesentlichen Bremsen bisauf Bürgerbeteiligungen, die die Entwicklung in <strong>de</strong>r Regel nichtstoppen, aber doch zeitlich verzögern könnten. Finanzierungenund die Vermietung seien kein Problem. Ein nicht ganz neuerTrend sei, dass in Deutschland geeignete Flächen für neue Centerfehlten. Stamerjohanns: „Wir haben <strong>de</strong>rzeit insgesamt einBau- und Planungsvolumen von rund vier Milliar<strong>de</strong>n Euro, 15Projekte sind in Bau und Planung, davon acht in Deutschlandund sieben international. Dies sind zusammen etwa 500.000Quadratmeter Fläche.“Für Clemens Paul ist das Projektentwicklergeschäft auch etwasfür Mutige und Schnelle. In <strong>de</strong>r Bremer Überseestadt hat <strong>de</strong>rgeschäftsführen<strong>de</strong> Gesellschafter <strong>de</strong>r Projektentwicklungssparte<strong>de</strong>r Justus Grosse GmbH neue Büroflächen wie an <strong>de</strong>r PerlenschnurJahr für Jahr projektiert. Etwa 18.000 Quadratmeterbefän<strong>de</strong>n sich zurzeit <strong>im</strong> Neubau o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Sanierung. Für dieWeserstadt eine or<strong>de</strong>ntliche Hausnummer. Es gebe hier an <strong>de</strong>rWeser <strong>im</strong> Gegensatz zu an<strong>de</strong>ren Großstädten wenig am Marktvorbeientwickelte Immobilien. Und die Beson<strong>de</strong>rheit ist nachAussage <strong>de</strong>s bekennen<strong>de</strong>n Bremers Paul, dass erst |gDeutsche Son<strong>de</strong>rkonjuktur: Aktuelle Herausfor<strong>de</strong>rungen für ProjektentwicklungenWo liegen Herausfor<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Projektentwicklung von Bürostandorten,war eine wesentliche Fragestellung einer Online-Umfrage von Jones Lang LaSalle.Die Ergebnisse zur aktuellen Geschäftslage Anfang <strong>de</strong>s Jahres 2013sowie die Erwartungen für die kommen<strong>de</strong>n zwölf Monate wur<strong>de</strong>nmit einer 3,6 bewertet – auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 5(sehr gut). Dabei gab es keine beson<strong>de</strong>ren Unterschie<strong>de</strong> zwischen<strong>de</strong>n befragten Projektentwicklern und Finanzierungsgebern: „DasErgebnis spiegelt die konjunkturelle Lage und insbeson<strong>de</strong>re die<strong>de</strong>utsche Son<strong>de</strong>rkonjunktur <strong>im</strong> Vergleich zu an<strong>de</strong>ren europäischenLän<strong>de</strong>rn wi<strong>de</strong>r. Seit <strong>de</strong>m Jahr 2009 gibt es eine Erholung <strong>de</strong>r Immobilienmärkte,die das Umfeld für Projektentwickler <strong>de</strong>utlich verbesserthat“, so Helge Scheunemann, Leiter Research Jones Lang LaSalleDeutschland.Die Rücklaufquote lag bei 25 Prozent, befragt wur<strong>de</strong>n Entwickler vonBüro<strong>im</strong>mobilien mit durchschnittlich 10.000 m² bis 30.000 m².Verkauf fertiggestelltes Projekt (vollvermietet)Verfügbarkeit Bestands<strong>im</strong>mobilien (Sanierung)Möglichkeit für Forwad FundingBau-/SanierungskostenVerkauf fertiggestelltes Projekt (teilvermietet)Finanzierungsbedingungen (Sanierung)Finanzierungsbedingungen (Neubau)Grundstücksverfügbarkeit (Neubau)(Vor-)VermietungGrundstückspreise (Neubau)1,72,62,82,83,23,23,33,53,83,9ProjektentwicklerFinanzierungsgeberGesamtergebnis(mit angezeigtem Mittelwert)Quelle: Jones Lang LaSalle Deutschland1 2 3 45Skala von 1 (st<strong>im</strong>me überhaupt nicht zu) bis 5 (st<strong>im</strong>me voll und ganz zu)www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


62Specialdie Kräne weit sichtbar stehen müssten, bevor die Nachfragerdann kommen.Ansprüche an Nachhaltigkeit und FlächeneffizienzWie wird sich <strong>de</strong>r Markt weiter entwickeln? Die große Herausfor<strong>de</strong>rungsei <strong>im</strong>mer die Zusammenführung <strong>de</strong>r möglichenKapitalgeber mit <strong>de</strong>n Projektentwicklern, erklärt Dr. ChristophHusmann, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Segments Real Estate Solutions vonHTP. Während Projekte zumeist regionaler Natur sind, agiertendie Kapitalgeber hingegen national o<strong>de</strong>r sogar international.Einen Zugang zu ihnen zu bekommen sei daher essenziell.Aufseiten <strong>de</strong>r Nutzer sind die Ansprüche an die Nachhaltigkeit,die Energie- und Flächeneffizienz sowie die Bewirtschaftunggestiegen. Zu<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r politische Meinungsbildungsprozessvolatiler gewor<strong>de</strong>n.„Vereinzelt wird <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r Projektentwicklung, jenach<strong>de</strong>m, wie das jeweilige Unternehmen aufgestellt ist, externeBeratungsexpertise einbezogen“, so Andre Zahlten, Kommunikationschefbei Bilfinger Real Estate GmbH. Gleich zuPlanungsbeginn könne das eine probate Option zur schnellerenVermietung sein. Aber das sei die absolute Ausnahme aufgrund<strong>de</strong>r geschlossenen Wertschöpfungskette <strong>de</strong>r Entwickler. SeinUnternehmen komme zumeist nach Fertigstellung und Verkaufan <strong>de</strong>n Endinvestor ins Spiel, etwa in <strong>de</strong>n Bereichen Center Managemento<strong>de</strong>r Asset Management.Unisono ist von Entwicklern <strong>de</strong>utschlandweit zu hören, dassdie Entscheidungsprozesse <strong>im</strong>mer länger dauern. In manchenFällen kann das zum frühzeitigen „Tod“ <strong>de</strong>s Projekts führen. Wasauffällt: Zwar sind die Projektsummen in Deutschland auf <strong>de</strong>mHöchststand seit Studienbeginn, Namen und Anzahl <strong>de</strong>r in dieser„Königsdisziplin“ tätigen größeren Unternehmen sind aber<strong>im</strong>mer gleich beziehungsweise überschaubarer gewor<strong>de</strong>n.f|Die Top 20: Projektentwickler in DeutschlandHOCHTIEF Solutions AGNCC Deutschland GmbHZech GroupCA Immo DeutschlandBayerische HausbauBouwfounds MABFRANKONIA Eurobau AGECE ProjektmanagementBaywobau BaubetreuungIVG Immobilien AGSTRABAGGroß & PartnerWilma Wohnbau GmbHQuantum Immobilien AGPATRIZIA Immoblien AGKondor WesselsSEGROOFB ProjektentwicklungPandion AGBehrendt WohnungsbauAngaben in Tsd. qm 0 200 400Quelle: BulwienGesa AGfertiggestellt in Bau600geplantFrankfurt: The Squaire zählt mit 140.000 Quadratmetern als das größte Bürogebäu<strong>de</strong> Deutschlands – und hat eine eigene Postleitzahl.Foto: Christian Gahl07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


63Aktuelles RechtInhaltWohnungseigentumsrechtMietrecht65.1. Bauliche Verän<strong>de</strong>rungGestreifte Balkone können als störend empfun<strong>de</strong>nwer<strong>de</strong>n65.2 NutzungsbeschränkungenPizza-Service <strong>im</strong> „La<strong>de</strong>n“ stört nicht bei weitererNutzungsregelung in <strong>de</strong>r Teilungserklärung65.3 BeschlussanfechtungKeine „Vorratsanfechtung“ bei Nichtvorliegen<strong>de</strong>r Versammlungsnie<strong>de</strong>rschrift66.1 BarrierefreiheitBarrierefreier Zugang hat Vorrang vor DIN-Normen66.2 VerwalterabberufungEröffnetes Insolvenzverfahren kannAbberufungsgrund darstellenMaklerrecht67.1 ProvisionsanspruchGrundsätze zu Vertragsabschluss, Nachweistätigkeitund Provisionsverwirkung64.1 Verkehrslärmbelastung und Mietmin<strong>de</strong>rungKeine Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Miete bei innenstadttypischenStraßenbauarbeiten67.2 GewerbemietrechtKeine Verzugszinsen bei verspäteterBetriebskostenabrechnung68.1 Brandscha<strong>de</strong>nVermieter haftet für fahrlässige Brandlasterhöhung<strong>de</strong>s Beauftragten68.2 Betriebskostennachfor<strong>de</strong>rungWann beginnt die Verjährung bei rückwirken<strong>de</strong>rhöhter Grundsteuer?68.3 NutzungsentschädigungHerausgabepflicht trotz Ausübung <strong>de</strong>sVermieterpfandrechts69.1 Kündigung Wohnhe<strong>im</strong>betriebGewährung einer Räumungsfrist <strong>im</strong>gewerblichen Mietverhältnis?69.2 WinterdienstKlare Vereinbarung für wirksame Übertragung<strong>de</strong>r Streupflicht nötigwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


64 Aktuelles RechtEntscheidung <strong>de</strong>s MonatsVerkehrslärmbelastungund Mietmin<strong>de</strong>rungKeine Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Miete bei innenstadttypischen StraßenbauarbeitenEine vorübergehen<strong>de</strong> erhöhte Verkehrslärmbelastungaufgrund von Straßenbauarbeitenstellt unabhängig von ihrerzeitlichen Dauer je<strong>de</strong>nfalls dann, wennsie sich innerhalb <strong>de</strong>r in Innenstadtlagenüblichen Grenzen hält, keinen zurMin<strong>de</strong>rung berechtigen<strong>de</strong>n Mangel <strong>de</strong>rvermieteten Wohnung dar (<strong>im</strong> Anschlussan BGH, Urteil vom 23.9.2009, VIII ZR300/08, NJW 2010, 1133).BGH, Urteil vom 19.12.2012, Az.: VIII ZR152/12Fakten: Der Mieter min<strong>de</strong>rte wegeneiner vorübergehend gestiegenen Lärmbelastungnach geän<strong>de</strong>rter Verkehrsführungdie Miete. Der BGH gibt <strong>de</strong>m Vermieterrecht. Gemäß § 536 Abs. 1 BGB istdie vereinbarte Miete kraft Gesetzes gemin<strong>de</strong>rt,wenn die Mietsache zur Zeit <strong>de</strong>rÜberlassung an <strong>de</strong>n Mieter einen Mangelaufweist, <strong>de</strong>r ihre Tauglichkeit zum vertragsgemäßenGebrauch aufhebt o<strong>de</strong>rerheblich min<strong>de</strong>rt. Ein <strong>de</strong>rartiger Mangelist gegeben, wenn <strong>de</strong>r tatsächlicheZustand <strong>de</strong>r Mietsache vom vertraglichvorausgesetzten Zustand abweicht. Letzterbest<strong>im</strong>mt sich in erster Linie nach <strong>de</strong>nBeschaffenheitsvereinbarungen <strong>de</strong>r Mietvertragsparteien,die auch durch schlüssigesVerhalten getroffen wer<strong>de</strong>n könnenund auch Umstän<strong>de</strong> betreffen können,die von außen auf die Mietsache unmittelbareinwirken, wie etwa Immissionen,<strong>de</strong>nen die Mietsache ausgesetzt ist. Fehlenentsprechen<strong>de</strong> Vereinbarungen, wird<strong>de</strong>r zum vertragsgemäßen Gebrauch geeigneteZustand unter Berücksichtigung<strong>de</strong>s vereinbarten Nutzungszwecks und<strong>de</strong>s Grundsatzes von Treu und Glaubennach <strong>de</strong>r Verkehrsanschauung best<strong>im</strong>mt.Die Parteien haben hier keine konklu<strong>de</strong>ntgeschlossene Beschaffenheitsvereinbarunghinsichtlich einer geringerenLärmbelastung getroffen, da <strong>de</strong>r Vermieteraus <strong>de</strong>m Verhalten <strong>de</strong>s Mieters nach<strong>de</strong>m objektiv zu best<strong>im</strong>men<strong>de</strong>n Empfängerhorizontnicht erkennen musste,dass <strong>de</strong>r Mieter die Fortdauer <strong>de</strong>s beiVertragsschluss bestehen<strong>de</strong>n Umstandsüber die unbest<strong>im</strong>mte Dauer <strong>de</strong>s Mietverhältnisseshinweg als maßgeblichesKriterium für <strong>de</strong>n vertragsgemäßenGebrauch <strong>de</strong>r Wohnung angesehen hatund <strong>de</strong>r Vermieter <strong>de</strong>m zugest<strong>im</strong>mt hätte.Auch nach <strong>de</strong>r Verkehrsanschauungist nicht davon auszugehen, dass in <strong>de</strong>rdurch die straßenbaubedingte Umleitung<strong>de</strong>s Verkehrs verursachten erhöhtenLärmbelastung ein Mangel zu sehenwäre, <strong>de</strong>r zur Min<strong>de</strong>rung berechtigt. Diehier gegenüber <strong>de</strong>n Verhältnissen beiVertragsschluss erhöhten Lärmwertestellen ausgehend von <strong>de</strong>r <strong>im</strong> BerlinerMietspiegel 2009 aufgestellten Grenze<strong>de</strong>r Verkehrslärmbelastung keine hoheBelastung dar. Die Wohnung liegt in <strong>de</strong>rBerliner Innenstadt, dort ist je<strong>de</strong>rzeit mitStraßenbauarbeiten größeren Umfangsund längerer Dauer zu rechnen.Fazit: Der BGH verneint hier einenMietmangel aufgrund einer gestiegenenStraßenlärmbelastung mit <strong>de</strong>r Begründung,dass die Parteien keine konklu<strong>de</strong>nteBeschaffenheitsvereinbarung <strong>im</strong>Sinne eines Fortbestehens einer geringerenLärmbelastung getroffen hattenund <strong>de</strong>r Mieter nach <strong>de</strong>r Verkehrsanschauungin <strong>de</strong>r Innenstadt einer Großstadtnicht davon ausgehen kann, dassdie bei Mietvertragsschluss bestehen<strong>de</strong>nLärmverhältnisse auf unbest<strong>im</strong>mte Zeitbestehen bleiben.Foto: Daniel Rennen/pixelio.<strong>de</strong>07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


65WohnungseigentumsrechtBauliche Verän<strong>de</strong>rung [65.1]Gestreifte Balkone können als störend empfun<strong>de</strong>nwer<strong>de</strong>nDie Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Erscheinungsbilds einer einheitlichen Fassa<strong>de</strong>durch die Anbringung von orangefarbenen Streifen, diesich in je<strong>de</strong>m Stockwerk über sechs Balkone (drei pro Haushälfte)erstrecken, stellt eine wesentliche Än<strong>de</strong>rung dar, die alsstörend bezeichnet wer<strong>de</strong>n kann und erhebliche Nachteile fürdie nicht zust<strong>im</strong>men<strong>de</strong>n Eigentümer mit sich bringt.LG München I, Urteil vom 20.9.2012, Az.: 36 S 1982/12 WEGmungen <strong>de</strong>r Teilungserklärung.Die Teilungserklärunglässt nach ihrer Formulierungeine großzügige Auslegung zu.Auf Grundlage <strong>de</strong>r Best<strong>im</strong>mungin <strong>de</strong>r Teilungserklärungmusste das Gericht auchnicht etwa eine Beweisaufnahmedurchführen zur Klärung<strong>de</strong>r Frage, ob Geruchsbelästigungentatsächlich bestehen.Zu klären war nämlichlediglich, ob die Nutzung <strong>de</strong>rTeileigentumseinheit mit <strong>de</strong>nBest<strong>im</strong>mungen <strong>de</strong>r Teilungserklärungin Einklang zu bringenwar. Und dies konnte dasGericht bejahen.Fazit: Für die Nutzungsmöglichkeiten<strong>de</strong>r einzelnenSon<strong>de</strong>reigentumseinheitensind stets die Best<strong>im</strong>mungen<strong>de</strong>r Teilungserklärung maßgeblich.Erlaubt sie eine mehro<strong>de</strong>r weniger unbeschränkteNutzung <strong>de</strong>r einzelnen Son<strong>de</strong>reigentumseinheiten,bestehennur in AusnahmefällenAnsprüche auf Unterlassung<strong>de</strong>r konkreten Nutzung. Mitdieser müssen je<strong>de</strong>nfalls erheblicheNachteile verbun<strong>de</strong>nsein, die das Maß <strong>de</strong>s nochfür die an<strong>de</strong>ren WohnungseigentümerZumut baren überschreitenmüssen.Nutzungsbeschränkungen [65.2]Pizza-Service <strong>im</strong> „La<strong>de</strong>n“ stört nicht bei weitererNutzungsregelung in <strong>de</strong>r TeilungserklärungLässt die Teilungserklärung eine Nutzung <strong>de</strong>r Einheiten einerWohnanlage zu beliebigen Zwecken, insbeson<strong>de</strong>re auch gewerblichenZwecken zu, soweit die jeweilige Nutzung öffentlichemRecht nicht wi<strong>de</strong>rspricht, hat das Gericht nur zu prüfen,ob sich die konkret beanstan<strong>de</strong>te Nutzung mit <strong>de</strong>n Regelungen<strong>de</strong>r Teilungserklärung in Einklang bringen lässt. Eine Beweisaufnahmehinsichtlich etwa behaupteter Geruchs- o<strong>de</strong>r Geräuschbelästigungenist nicht durchzuführen.AG Rosenhe<strong>im</strong>, Urteil vom 14.4.2011, Az.: 8 C 1012/10Beschlussanfechtung [65.3]Keine „Vorratsanfechtung“ bei Nichtvorliegen<strong>de</strong>r Versammlungsnie<strong>de</strong>rschriftVersäumt es <strong>de</strong>r Wohnungseigentumsverwalter, je<strong>de</strong>m Wohnungseigentümerrechtzeitig vor Ablauf <strong>de</strong>r Anfechtungsfristeine Kopie <strong>de</strong>s Versammlungsprotokolls zu übersen<strong>de</strong>n, obwohler dazu nach <strong>de</strong>m Verwaltervertrag verpflichtet ist, undhat daraufhin ein Wohnungseigentümer innerhalb <strong>de</strong>r Anfechtungsfristvorsorglich eine Beschlussanfechtungsklage erhoben,die er nach Kenntnis <strong>de</strong>r Beschlusslage wie<strong>de</strong>r zurückn<strong>im</strong>mt, soträgt <strong>de</strong>r Wohnungseigentümer <strong>de</strong>nnoch das Kostenrisiko.LG Stuttgart, Beschluss vom 15.1.2013, Az.: 19 T 295/12Fakten: Einer <strong>de</strong>r Wohnungseigentümerhatte seineTeileigentumseinheit vermietet.Der Mieter betrieb vondort aus einen Pizza-Servicezum Verzehr von Pizzen vorOrt sowie als Lieferservice.Die Eigentumseinheit ist in<strong>de</strong>r Teilungserklärung als „La<strong>de</strong>n“bezeichnet. Diverse Wohnungseigentümerbegehrtendaraufhin die Unterlassungdieser Nutzung. Hauptargument:Die Abluft <strong>de</strong>s Pizzaofenswür<strong>de</strong> in die umliegen<strong>de</strong>nWohnungen ziehen.In <strong>de</strong>r Gemeinschaftsordnungist hinsichtlich <strong>de</strong>r Nutzung<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>reigentumseinheitenFolgen<strong>de</strong>s geregelt: „SämtlicheEinheiten <strong>de</strong>r Wohnanlagedürfen zu beliebigen Zwecken,insbeson<strong>de</strong>re auch gewerblichenZwecken genutztwer<strong>de</strong>n, soweit die Nutzungnicht öffentlichem Recht wi<strong>de</strong>rspricht.Ausdrücklich ausgeschlossenist die Nutzung einerRaumeinheit in <strong>de</strong>r Weise,dass durch die Nutzung Lärm,Geruchs- o<strong>de</strong>r sonstige Immissionenentstehen, die daszumutbare Maß eines geordnetenZusammenlebens überschreitet.“Der Teileigentümerentgegnete, bereits aus <strong>de</strong>nGrundrissplänen gehe hervor,dass die Teileigentumseinheitals Imbiss bzw. La<strong>de</strong>ngeschäftmit Imbiss geplant und entsprechen<strong>de</strong>rrichtet wor<strong>de</strong>nsei. Die Klage hatte keinenErfolg. Die Nutzung verstößtnicht gegen die Best<strong>im</strong>-Fakten: Im Verwaltervertragwar vereinbart, dass<strong>de</strong>r Verwalter die Nie<strong>de</strong>rschriftüber die jeweiligenEigentümerversammlungen<strong>de</strong>n Wohnungseigentümernbinnen einer Frist von dreiWochen nach <strong>de</strong>n Versammlungenzu übersen<strong>de</strong>n hat.Dieser Pflicht war <strong>de</strong>r Verwalter<strong>im</strong> Nachgang zuraktuellen Wohnungseigentümerversammlungnichtnachgekommen. Die Nie<strong>de</strong>rschriftlag auch bis zum Ablauf<strong>de</strong>r einmonatigen Anfechtungsfristnoch nicht vor.Eine Wohnungseigentümerinhatte daraufhin vorsorglichdie auf <strong>de</strong>r WohnungseigentümerversammlunggefasstenBeschlüsse angefochten. NachKlageerhebung ging ihr danndie Versammlungsnie<strong>de</strong>rschriftzu. Sie nahm daraufhindie Anfechtungsklage zurückund beantragte, die Kosten<strong>de</strong>s Verfahrens <strong>de</strong>m Verwalteraufzuerlegen, da er gegenseine <strong>im</strong> Verwaltervertrag geregeltenPflichten verstoßenhätte.Diesem Begehren konnte sichdas Gericht nicht anschließen.Bekanntlich ist <strong>de</strong>r Verwalterseit <strong>de</strong>r WEG-Reform<strong>im</strong> Jahr 2007 verpflichtet,eine Beschlusssammlung zuführen. In diese Beschlusssammlungsind die Beschlüsseunverzüglich nach <strong>de</strong>renVerkündung einzutragen.Die Rechtsprechung for<strong>de</strong>rtallgemein eine Eintragungwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


66 Aktuelles Rechtbinnen Wochenfrist. Ein je<strong>de</strong>rWohnungseigentümer istberechtigt, Einsicht in die Beschlusssammlungzu nehmen,um sich unabhängig vomInhalt <strong>de</strong>r Versammlungsnie<strong>de</strong>rschriftüber gefassteBeschlüsse zu informieren.Von dieser Möglichkeit hattedie Wohnungseigentümerinallerdings keinen Gebrauchgemacht. Insoweit waren ihrauch die Verfahrenskostenaufzuerlegen und nicht etwa<strong>de</strong>m Verwalter.Fazit: Auch von <strong>de</strong>n Wohnungseigentümernwird erwartet,dass sie ihre Rechteund Pflichten kennen. Sohätte hier bereits ein Blick insGesetz genügt. Kennt <strong>de</strong>r anwaltlicheVertreter <strong>de</strong>s Eigentümersdie Rechtslage nicht,muss sich Letzterer dies zurechnenlassen.Barrierefreiheit [66.1]Barrierefreier Zugang hat Vorrang vor DIN-NormenDer ausdrücklichen gesetzlichen Vorgabe über die bei<strong>de</strong>rseitigeAnbringung von Handläufen ist <strong>de</strong>r Vorrang gegenüber <strong>de</strong>r nuraus <strong>de</strong>r DIN-Norm folgen<strong>de</strong>n Best<strong>im</strong>mung über die Treppenbreitezu geben.AG Bremen, Urteil vom 29.8.2012, Az.: 28 C 35/12Oft bringt Barrierefreiheit Nachteile bei einer Flucht mit sich.zweite Handlauf könne nichtDIN-gerecht angebracht wer<strong>de</strong>n.Die Klage war abzuweisen.Zwar han<strong>de</strong>lte es sich bei <strong>de</strong>rbeschlossenen Anbringungeines zweiten Gelän<strong>de</strong>rs unzweifelhaftum eine baulicheVerän<strong>de</strong>rung. Diese konntevorliegend aber mit einfacherMehrheit beschlossen wer<strong>de</strong>n.Aus <strong>de</strong>n aktuellen Best<strong>im</strong>mungen<strong>de</strong>r einschlägigenLan<strong>de</strong>sbauordnung (hier fürBremen) ergibt sich, dass essich bei <strong>de</strong>r streitgegenständlichenTreppe um eine notwendigeTreppe han<strong>de</strong>lt, daallein sie <strong>de</strong>n notwendigenZugang zu <strong>de</strong>n oberen Geschossenermöglicht. Die Lan<strong>de</strong>sbauordnungbest<strong>im</strong>mt weiter,dass notwendige Treppenbei<strong>de</strong>rseits Handläufe habenmüssen. Der zweite Handlaufdarf sich dann innerhalb <strong>de</strong>rnutzbaren Breite befin<strong>de</strong>n.Nach einer weiteren Best<strong>im</strong>mung<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sbauordnungmuss die nutzbare Breite <strong>de</strong>rTreppenläufe für <strong>de</strong>n größtenzu erwarten<strong>de</strong>n Verkehrausreichen. Insoweit gibt dieLan<strong>de</strong>sbauordnung also keineMaße unmittelbar vor. Lediglichdie Verordnung über dieEinführung von technischenRegeln weist auf eine DIN-Norm hin, nach <strong>de</strong>r notwendigeTreppen <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>nArt eine Breite von einem Meterhaben müssen. Diese Breitewird von <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n undvor mehr als 25 Jahren errichtetenTreppe unterschritten.Das konnte jedoch nicht dazuführen, dass ausdrücklichegesetzliche Best<strong>im</strong>mungen in<strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sbauordnungüber die bei<strong>de</strong>rseitigeAnbringung von Handläufenunbeachtlich sind. Insbeson<strong>de</strong>reältere, kranke o<strong>de</strong>r (geh-)behin<strong>de</strong>rte Menschen sindfür die gefahrlose Begehung<strong>de</strong>r Treppe ohne frem<strong>de</strong> Hilfeauf einen Handlauf auf <strong>de</strong>räußeren Treppenseite mit <strong>de</strong>rgroßen Stufenbreite angewiesen.Der ausdrücklichen gesetzlichenVorgabe über diebei<strong>de</strong>rseitige Anbringung wardaher <strong>de</strong>r Vorrang gegenüber<strong>de</strong>r nur aus <strong>de</strong>r DIN-Normfolgen<strong>de</strong>n Best<strong>im</strong>mung überdie Treppenbreite zu geben.Fazit: Auch <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>sWohnungseigentums ist <strong>de</strong>rAnspruch auf barrierefreienZugang zu gewährleisten.Die übrigen Miteigentümermüssen daher bauliche Än<strong>de</strong>rungen,die die Barrierefreiheitgewährleisten, je<strong>de</strong>nfalls danndul<strong>de</strong>n, wenn sie sowohl optischwie auch hinsichtlich <strong>de</strong>rNutzungsmöglichkeiten nureine unwesentliche Än<strong>de</strong>rungnach sich ziehen.Fakten: Die Wohnungseigentümerhatten mehrheitlich<strong>de</strong>n Einbau eines zweiten teilweiseklappbaren Treppengelän<strong>de</strong>rsbeschlossen. Einem<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Eigentümer <strong>de</strong>rDachgeschosswohnungensollte ein barrierefreier Zugangzu seinem Son<strong>de</strong>reigentumermöglicht wer<strong>de</strong>n, da erschwerbehin<strong>de</strong>rt ist. Der Eigentümer<strong>de</strong>r weiteren Dachgeschosswohnunghat diesenBeschluss angefochten. ImVerfahren hatte er vorgetragen,er wollen <strong>de</strong>n Einbau <strong>de</strong>szweiten Treppengelän<strong>de</strong>rs in<strong>de</strong>m sehr engen Treppenhausverhin<strong>de</strong>rn, da hierfür keineNotwendigkeit ersichtlich seiund die Nutzbarkeit <strong>de</strong>s Treppenhauses,insbeson<strong>de</strong>re alsFluchtweg o<strong>de</strong>r bei Einsatzvon Rettungskräften, erheblichbeeinträchtigt wer<strong>de</strong>. DieTreppenbreite liege unter <strong>de</strong>rnach <strong>de</strong>n Bauvorschriften vorgegebenenBreite von min<strong>de</strong>stenseinem Meter. Der nach<strong>de</strong>m Beschluss anzubringen<strong>de</strong>Verwalterabberufung [66.2]Eröffnetes Insolvenzverfahren kann AbberufungsgrunddarstellenDie Wie<strong>de</strong>rwahl eines insolventen Verwalters, <strong>de</strong>r die Konten<strong>de</strong>r Gemeinschaft auf seinen Namen führt und mehrheitlich abgelehnteBeschlüsse ausführt, entspricht nicht <strong>de</strong>n Grundsätzeneiner ordnungsgemäßen Verwaltung. Eine sofortige Abberufung<strong>de</strong>s Verwalters <strong>im</strong> Wege <strong>de</strong>r einstweiligen Verfügung setzteinen Anordnungsanspruch voraus, <strong>de</strong>r bei einer unsicheren finanziellenSituation <strong>de</strong>s Verwalters gegeben ist, weil <strong>de</strong>swegeneventuell entstehen<strong>de</strong> Scha<strong>de</strong>nsersatzansprüche gegen <strong>de</strong>nVerwalter nicht durchsetzbar sind.AG Offenbach, Urteil vom 26.9.2012, Az.: 310 C 85/12Foto: Rainer Sturm/pixelio.<strong>de</strong>07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


67MaklerrechtMietrechtProvisionsanspruch [67.1]Grundsätze zu Vertragsabschluss, Nachweistätigkeitund ProvisionsverwirkungEin ausreichen<strong>de</strong>r Nachweis <strong>im</strong> Sinne von § 652 Abs. 1 BGB kannvorliegen, wenn <strong>de</strong>r Makler <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s Vertragspartners<strong>de</strong>m Interessenten nicht mitgeteilt hat. Eine zur Verwirkung<strong>de</strong>s Maklerlohns führen<strong>de</strong> Doppeltätigkeit gemäß § 654 BGB istnicht gegeben, wenn <strong>de</strong>r Makler für einen Teil als Vermittlungsmaklerund für <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Teil als Nachweismakler tätig wird.OLG München, Urteil vom 16.5.2012, Az.: 20 U 245/12Gewerbemietrecht [67.2]Keine Verzugszinsen bei verspäteterBetriebskostenabrechnungWenn ein Betriebskostenguthaben verspätet an <strong>de</strong>n Mieterausbezahlt wird, weil <strong>de</strong>r Vermieter mit <strong>de</strong>r Verpflichtung aufErstellung einer Betriebskostenabrechnung in Verzug geratenist, ergibt sich ein Anspruch auf gesetzliche Verzugszinsen auchnicht aus einer entsprechen<strong>de</strong>n Anwendung <strong>de</strong>s § 288 Abs. 1BGB.BGH, Urteil vom 5.12.2012, Az.: XII ZR 44/11Fakten: Der Makler übersandteeinem Mietvertragsinteressentenper Mail einExposé über Gewerberäume.Es hieß: „Im Falle <strong>de</strong>s Abschlusseseines Kaufvertragesberechnen wir eine Käuferprovision... Be<strong>im</strong> Abschlusseines Mietvertrages ... beigewerblichen Objekten 3,57Netto-Kaltmieten je inkl. 19%MWSt.“ Im Exposé war <strong>de</strong>rName <strong>de</strong>s Vermieters nichtenthalten. Es wur<strong>de</strong> ein Besichtigungsterminmitgeteilt,<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Interessent jedochnicht wahrnahm. Der Interessentmietete die Räumedirekt vom Vermieter ohneEinschaltung <strong>de</strong>s Maklers an.Der machte schließlich seinenProvisionsanspruch geltend.Die Klage war erfolgreich.Ein provisionspflichtigerMaklervertrag war zustan<strong>de</strong>gekommen. Der Hinweisin <strong>de</strong>r Mail war so zu verstehen,dass bei Abschluss einesMietvertrags über das nachgewieseneObjekt eine Provisiongeschul<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>. Dasausdrückliche Provisionsverlangenin einem persönlichenAnschreiben <strong>im</strong> Zusammenhangmit <strong>de</strong>m Exposé reichtfür eine konkrete Provisionsvereinbarungaus. Der Maklerhatte auch eine provisionspflichtigeNachweisleistungerbracht. Der Name <strong>de</strong>s Vermietersmusste <strong>im</strong> Exposénicht angegeben sein. Einausreichen<strong>de</strong>r Nachweis kannauch vorliegen, wenn <strong>de</strong>rMakler <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s Vertragspartnersnicht mitgeteilthat. Die Namhaftmachung<strong>de</strong>s Interessenten ist entbehrlich,wenn bei <strong>de</strong>r Mitteilung<strong>de</strong>r Angaben über das Objektkeine weiteren Nachforschungenzur Feststellung <strong>de</strong>s Interessentenerfor<strong>de</strong>rlich sind. Solag <strong>de</strong>r Fall hier, da am Mietobjekteine Tafel angebrachtwar, die über <strong>de</strong>n VermieterAuskunft gegeben hatte.Der Maklerlohn war auchnicht etwa verwirkt. Der Maklerwar vom ehemaligen Mietinteressentenmit <strong>de</strong>m Nachweiseiner Mietgelegenheitbeauftragt wor<strong>de</strong>n. Er kannfür bei<strong>de</strong> Seiten arbeiten,sofern er für bei<strong>de</strong> Teile alsNachweismakler o<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>neinen als Vermittlungs- undfür <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren als Nachweismaklertätig gewor<strong>de</strong>n ist. Dasgilt selbst dann, wenn <strong>de</strong>mKun<strong>de</strong>n die Doppeltätigkeit<strong>de</strong>s Maklers unbekannt war.Fazit: Die Entscheidungentspricht <strong>de</strong>r aktuellen BGH-Rechtsprechung.Fakten: Die Parteien streitenüber die Frage, ob <strong>de</strong>r Mietervom Vermieter Verzugszinsenwegen <strong>de</strong>r verspätetenAbrechnung von Betriebskostenverlangen kann. Der Vermieterrechnete die Betriebskostenfür die Jahre 2002 bis2007 <strong>im</strong> vorliegen<strong>de</strong>n Fallnicht binnen zwölf Monatenseit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s jeweiligenAbrechnungszeitraums ab.Erst nach einer schriftlichenAuffor<strong>de</strong>rung durch <strong>de</strong>n Mieter<strong>im</strong> Jahr 2009 erstellte er dieBetriebskostenabrechnungen,aus <strong>de</strong>nen sich dann ein erheblichesGuthaben zugunsten<strong>de</strong>s Mieters ergab undwelches <strong>de</strong>r Vermieter sodannvollständig ausglich.Der BGH gibt <strong>de</strong>m Vermieterrecht. Der Anspruch <strong>de</strong>s Mietersauf Rückerstattung zu vielbezahlter Betriebskosten wirdmit <strong>de</strong>r Erteilung einer formellordnungsgemäßen Abrechnungfällig. Das war vorliegend<strong>im</strong> Jahr 2009 <strong>de</strong>r Fall.Der Mieter konnte seinerseitsjedoch keine Rückzahlung<strong>de</strong>r geleisteten Betriebskostenvorauszahlungenbis zurErstellung <strong>de</strong>r Betriebskostenabrechnungenverlangen, weildie Abrechnung noch vor <strong>de</strong>rBeendigung <strong>de</strong>s Mietverhältnisseserstellt wur<strong>de</strong>. DemMieter stand während <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>nMietverhältnisses biszur Abrechnung ein Zurückbehaltungsrechtan <strong>de</strong>n Betriebskostenvorauszahlungenzu. Dieses Zurückbehaltungsrechthat er jedoch nicht inAnspruch genommen. Eineentsprechen<strong>de</strong> Anwendungvon § 288 Abs. 1 BGB kommtnicht in Betracht.Fazit: Der Schuldner musseine Geldschuld, mit <strong>de</strong>r er inVerzug geraten ist, gemäß §288 Abs. 1 Satz 1 BGB verzinsen.Die Abrechnungspflichtist dabei jedoch keine Geldschuld.Rechnet <strong>de</strong>r Vermieternoch während <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>nMietverhältnisses über dieBetriebskosten ab, ist <strong>de</strong>r Mieterausreichend dadurch geschützt,dass er bei verspäteterAbrechnung die Zahlung weitererBetriebskostenvorauszahlungenbis zur Erstellung<strong>de</strong>r Betriebskostenabrechnunggemäß § 273 Abs. 1 BGB verweigernkann.Der Auffassung, dass <strong>im</strong> Falleeiner schuldhaft nicht fristgerechtenAbrechnung über dieBetriebskosten ein etwaigesMieterguthaben gemäß § 288Abs. 1 BGB zu verzinsen sei,erteilt <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgerichtshofeine Absage.www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


68 Aktuelles RechtBrandscha<strong>de</strong>n [68.1]Vermieter haftet für fahrlässige Brandlasterhöhung<strong>de</strong>s BeauftragtenDer Geschäftsversicherungsvertrag <strong>de</strong>s Mieters, durch <strong>de</strong>n erseine Geschäftseinrichtung und seinen Betriebsunterbrechungsscha<strong>de</strong>nunter an<strong>de</strong>rem gegen Feuer versichert, kann nicht zugunsten<strong>de</strong>s Vermieters, <strong>de</strong>r einen Scha<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n versichertenGegenstän<strong>de</strong>n durch leichte Fahrlässigkeit verursacht hat, ergänzenddahin ausgelegt wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Versicherer auf einenRegress gegen <strong>de</strong>n Vermieter verzichtet.BGH, Urteil vom 12.12.2012, Az.: XII ZR 6/12Betriebskostennachfor<strong>de</strong>rung [68.2]Wann beginnt die Verjährung beirückwirkend erhöhter Grundsteuer?Styroporplatten sind für <strong>de</strong>ndurch <strong>de</strong>n Brand eingetretenenScha<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Mieters adäquatkausal, die vorsätzlicheBrandstiftung än<strong>de</strong>rt darannichts. Aus <strong>de</strong>r Verpflichtung<strong>de</strong>s Mieters, eine Feuerversicherungabzuschließen, kannnicht auf einen stillschweigen<strong>de</strong>nHaftungsverzicht geschlossenwer<strong>de</strong>n.Fazit: Welche Handlungen<strong>de</strong>r Vermieter zu unterlassenhat, geht aus öffentlich-rechtlichenBetriebsvorschriftenhervor, die <strong>de</strong>m Brandschutzdienen.Allerdings haftet <strong>de</strong>r Handwerker gegenüber <strong>de</strong>m Vermieter ...Fakten: Der Feuerversicherer<strong>de</strong>s Mieters verlangtvom Vermieter Scha<strong>de</strong>nsersatzaus gemäß § 67 Abs.1 VVG aF (jetzt § 86 VVG)übergegangenem Recht wegeneines Brandscha<strong>de</strong>ns. DerVermieter vermietete Räumezum Betrieb eines Fitness-Studios. Nach <strong>de</strong>m Mietvertragist <strong>de</strong>r Mieter verpflichtet,eine Feuerversicherung alsVersicherungsnehmer und-begünstig ter abzuschließen.Ursache eines Brands in <strong>de</strong>rGebäu<strong>de</strong>-Tiefgarage war eineBrandstiftung an Styroporplatten.Der Feuerversichererbehauptet, er habe <strong>de</strong>m Mieterzur Reglierung <strong>de</strong>s Brandscha<strong>de</strong>nsüber 71.000 Eurozahlen müssen und verlangtErsatz <strong>de</strong>s Scha<strong>de</strong>ns vom Vermieter.Der BGH gibt <strong>de</strong>mVersicherer <strong>de</strong>m Grun<strong>de</strong>nach recht. Der Versichererhat gegen <strong>de</strong>n Vermieter ausübergegangenem Recht <strong>de</strong>sMieters einen Anspruch aufErsatz <strong>de</strong>s von ihr reguliertenBrandscha<strong>de</strong>ns. Den Vermietertrifft die Nebenpflicht,Beschädigungen <strong>de</strong>r vomMieter eingebrachten Sachenzu unterlassen. Aus dieserFürsorgepflicht folgt, dass <strong>de</strong>rVermieter keine zusätzlicheGefahrenquelle schaffen darf,die die Brandgefahr für dieMieträume erhöht. Nach §14 Abs. 2 GaVO BW ist dieAufbewahrung von brennbarenStoffen in Garagen abeiner Größe von über 100 qmverboten. Der vom Vermietermit <strong>de</strong>r Sanierung beauftragteUnternehmer hat durchLagerung <strong>de</strong>r Styroporplattendie Brandlast erhöht unddamit gegen die Vorschriftverstoßen. Der Vermietermuss sich diese Pflichtverletzungzurechnen lassen. Diepflichtwidrige Lagerung <strong>de</strong>rDer Vermieter kann sich bei <strong>de</strong>r Betriebskostenabrechnung dieNachberechnung einzelner Positionen vorbehalten, soweit erohne Verschul<strong>de</strong>n an einer rechtzeitigen Abrechnung gehin<strong>de</strong>rtist. Die Verjährung <strong>de</strong>r sich aus <strong>de</strong>r Nachberechnung ergeben<strong>de</strong>nFor<strong>de</strong>rungen beginnt nicht vor Kenntnis <strong>de</strong>s Vermieters von <strong>de</strong>nanspruchsbegrün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n (hier: rückwirken<strong>de</strong> Neufestsetzung<strong>de</strong>r Grundsteuer durch das Finanzamt) zu laufen.BGH, Urteil vom 12.12.2012, Az.: VIII ZR 264/12Fakten: Der Vermieterrechnete über die Nebenkostenab, vorbehaltlich einerNachberechnung <strong>im</strong> Hinblickauf eine zu erwarten<strong>de</strong> rückwirken<strong>de</strong>Neufestsetzung <strong>de</strong>rGrundsteuer. Das Finanzamtsetzte die Grundsteuer mit Bescheidvom 3. Dezember 2007rückwirkend fest für die Jahre2002 bis 2006. Der Vermietererhob entsprechend unter <strong>de</strong>m30. Januar 2008 eine Nachfor<strong>de</strong>rungin Höhe von über 1.000Euro. Der Mieter zahlte nichtund wen<strong>de</strong>t Verjährung ein.Der BGH gibt <strong>de</strong>m Vermieterrecht. Die Nachfor<strong>de</strong>rung istunverjährt, weil <strong>de</strong>r Vermieterdie nach § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGBerfor<strong>de</strong>rliche Kenntnis von <strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Anspruch begrün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nUmstän<strong>de</strong>n erst mit <strong>de</strong>m Bescheid<strong>de</strong>s Finanzamts vom 3.Dezember 2007 erlangt hat,sodass die dreijährige Verjährungsfristschon <strong>de</strong>shalb nichtvor <strong>de</strong>m 1. Januar 2007 beginnenkonnte und somit bei <strong>de</strong>rZustellung <strong>de</strong>s Mahnbescheidsam 27. August 2010 noch nichtabgelaufen war. Der Vermieternahm die Nachberechnungbald nach Wegfall <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnissesvor, innerhalb einer Fristvon drei Monaten ab Erhalt <strong>de</strong>sGrundsteuerbescheids.Fazit: Die Verjährung begannmit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Vermieter Kenntnisvon <strong>de</strong>m rückwirken<strong>de</strong>n Bescheid<strong>de</strong>s Finanzamts hatte.Erst dann trat Fälligkeit ein.Nutzungsentschädigung [68.3]Herausgabepflicht trotz Ausübung <strong>de</strong>s VermieterpfandrechtsGibt <strong>de</strong>r Mieter die Mietsache bei Vertragsen<strong>de</strong> nicht heraus, soschul<strong>de</strong>t er Nutzungsentschädigung auch dann, wenn <strong>de</strong>r Vermietersein Vermieterpfandrecht geltend macht.KG Berlin, Beschluss vom 6.12.2012, Az.: 8 U 220/12Foto: Thomas H. Kupas/pixelio.<strong>de</strong>07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


69Fakten: Der Vermietermachte sein Vermieterpfandrechtgeltend und verlangteNutzungsentschädigung fürzwei Monate, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>rMieter nach Mieten<strong>de</strong> dieSchlüssel nicht herausgegebenhatte. Das Gericht gibt<strong>de</strong>m Vermieter recht. DerEinwand <strong>de</strong>s Mieters, er hättedie Schlüssel herausgegeben,wenn er nicht am Abtransportunpfändbarer Gegenstän<strong>de</strong>gehin<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n wäre, greiftnicht, da <strong>de</strong>r Mieter nichtsubstanziiert darlegte, welcheGegenstän<strong>de</strong> abtransportiertwer<strong>de</strong>n sollten, die zur Fortsetzungseiner Erwerbstätigkeiterfor<strong>de</strong>rlich waren undsomit nicht <strong>de</strong>m Vermieterpfandrechtunterlagen.Fazit: Übt <strong>de</strong>r Vermietersein Vermieterpfandrecht aus,kann <strong>de</strong>r Mieter die Mieträumenicht vollständig räumen.Seine Verpflichtung, dieSchlüssel und damit die Mietsacheherauszugeben, bleibtauch bei Ausübung <strong>de</strong>s Vermieterpfandrechtsbestehen.Fazit: Auch wenn die Mieterhier krank und betreuungsbedürftigsind, ist dasMietverhältnis zwischenVermieter und Wohnhe<strong>im</strong>betreiberals gewerblich zuwerten, sodass die Vorschrift<strong>de</strong>s § 569 Abs. 4 BGB, welchebei Kündigungen vonWohnraum die Angabeeines wichtigen Grunds erfor<strong>de</strong>rt,hier nicht gilt. Dennochgewährte das Gerichtfür die geordnete Verlegung<strong>de</strong>s Wohnhe<strong>im</strong>betriebs eineRäumungsfrist von gut neunMonaten, da § 721 ZPO nachseinem Schutzzweck auchgewerbliche Mietverhältnisseerfasst, die eine faktischeWohnnutzung zumGegenstand haben. Nichtnachvollziehbar ist <strong>im</strong> vorliegen<strong>de</strong>nFall, warum sich dasGericht hier nicht mit § 656BGB auseinan<strong>de</strong>rgesetzt hat,welcher die Fortsetzung <strong>de</strong>rMietverhältnisse mit <strong>de</strong>n in<strong>de</strong>r Regel beson<strong>de</strong>rs schutzbedürftigenMietern einergewerblichen Zwischenvermietungvorsieht.Kündigung Wohnhe<strong>im</strong>betrieb [69.1]Gewährung einer Räumungsfrist <strong>im</strong> gewerblichenMietverhältnis?Die Räumungsfrist nach § 721 ZPO kann auch gewährt wer<strong>de</strong>n,wenn die tatsächliche Wohnnutzung Gegenstand eines gewerblichenMietverhältnisses ist (hier: Wohnhe<strong>im</strong> für kranke bzw.betreuungsbedürftige Menschen). Es bestehen keine Be<strong>de</strong>nkendagegen, je nach Lage <strong>de</strong>s Falls die Räumungsfrist dahin auszugestalten,dass sie sich unter <strong>de</strong>r Bedingung <strong>de</strong>r rechtzeitigenZahlung <strong>de</strong>r Nutzungsentschädigung jeweils um einen Monat(bis zum festgesetzten Endtermin) verlängert.KG Berlin, Urteil vom 17.12.2012, Az.: 8 U 246/11Winterdienst [69.2]Klare Vereinbarung für wirksame Übertragung <strong>de</strong>rStreupflicht nötigVoraussetzung für eine wirksame Delegation <strong>de</strong>r Räum- undStreupflicht seitens <strong>de</strong>s pflichtigen Eigentümers und Vermietersauf die Mieter eines Mehrfamilienhauses ist eine klare und ein<strong>de</strong>utigeVereinbarung, die eine Ausschaltung von Gefahren zuverlässigsicherstellt. Das bloße Aufstellen und Einwerfen einessog. „Schneeräumplans“ in die Briefkästen <strong>de</strong>r Mieter reicht zurBegründung einer Räum- und Streupflicht <strong>im</strong> Eingangsbereicheines Mehrfamilienhauses nicht aus.OLG Hamm, Urteil vom 21.12.2012, Az.: I-9 U 38/12Fakten: Die Parteien streitenüber die Kündigung <strong>de</strong>sVermieters nach ständig unpünktlichenZahlungen <strong>de</strong>sgewerblichen Zwischenvermieters,<strong>de</strong>r die Mietwohnungenals Wohnhe<strong>im</strong> fürkranke und betreuungsbedürftigeMenschen nutzt. DasGericht gibt <strong>de</strong>m Vermieterrecht. Der Mieter ist zur Räumungund Herausgabe <strong>de</strong>sMietobjekts verpflichtet, dadie Kündigung <strong>de</strong>s Vermietersunter <strong>de</strong>m Gesichtspunkt <strong>de</strong>rständig unpünktlichen Zahlungsweisewie auch wegeneines erheblichen Zahlungsrückstandswirksam ist. Füreine Kündigung gemäß § 543Abs. 1 BGB aus wichtigemGrund genügt es, dass nacheiner wegen wie<strong>de</strong>rholterZahlungsverzögerungen ausgesprochenenAbmahnungein weiterer Zahlungsterminnicht eingehalten wird. Hierallerdings war eine Abmahnunggemäß § 543 Abs. 3Satz 2 Nr. 3 BGB entbehrlich,da ein kündigungsrelevanterZahlungsrückstand bestand.Das Gericht gab <strong>de</strong>m Antragauf Einräumung einer Räumungsfriststatt, da es sich um„Räumung von Wohnraum“<strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>s § 721 Abs. 1 ZPOhan<strong>de</strong>lt. Wegen <strong>de</strong>r aufgetretenenhohen Zahlungsrückstän<strong>de</strong>und <strong>de</strong>r erheblichenMiethöhe von über 68.000Euro wird die Räumungsfristnur unter <strong>de</strong>r Bedingung verlängert,dass die Nutzungsentschädigungjeweils rechtzeitigbis zum 15. <strong>de</strong>s <strong>de</strong>m VerlängerungszeitraumvorangegangenenMonats gezahlt wur<strong>de</strong>.Fakten: Die Parteien streitenum Scha<strong>de</strong>nsersatz wegeneines Sturzes bei Glätte.Das Gericht verurteilt <strong>de</strong>nVermieter zur Zahlung mit<strong>de</strong>r Begründung, er habe seineVerkehrssicherungspflichtverletzt, weil er die ihm alsEigentümer <strong>de</strong>s Hausgrundstücksobliegen<strong>de</strong> Räum- undStreupflicht am Unfalltagnicht ordnungsgemäß erfüllthabe. Der Sturz fand <strong>im</strong> Übergangsbereich<strong>de</strong>s Hauswegszum Bürgersteig während<strong>de</strong>r üblichen Verkehrszeitengegen 9.40 Uhr statt. Der Vermieterhat die ihn treffen<strong>de</strong>Räum- und Streupflicht nichtwirksam übertragen. Ob <strong>de</strong>rhier aufgestellte „Schneeplan“,<strong>de</strong>r eine Beteiligung allerMieter am Winterdienst <strong>im</strong>täglichen Wechsel vorsah, füreine vertragliche Übertragung<strong>de</strong>r Streupflicht ausreichte,ist fraglich. Der Vermieter isthier seiner Überwachungspflichtnicht ausreichendnachgekommen.Fazit: Bei allgemeiner Glätteentsteht eine Räum- undStreupflicht. Sie betrifft Gehflächen,soweit auf ihnen einnicht unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Verkehrstattfin<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r sie verkehrswichtigsind. Beginn undEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Räum- und Streupflichtbest<strong>im</strong>men sich nach<strong>de</strong>m Einsetzen bzw. En<strong>de</strong><strong>de</strong>r Gefährdung durch allgemeineGlätte und nach <strong>de</strong>nVerkehrszeiten. In <strong>de</strong>r Regelbeginnt die Räum- und Streupflichtab 7.00 Uhr, an SonnundFeiertagen ab 9.00 Uhrund en<strong>de</strong>t um ca. 20.00 Uhr.www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 | 2013


70 ServiceMein KlassikerNeue Bücher„Goethe für Manager“:Aktuelle alte WeisheitenFachbuch von Stefan Küthe und Monika SchuchJohann Wolfgang von Goethe war und istwohl auch heute noch unbestritten einer<strong>de</strong>r größten Dichter und Denker unsererWelt. Insofern hat mich die I<strong>de</strong>e beeindruckt,Goethes Denkweise auf mo<strong>de</strong>rneWeise neu zu interpretieren. Stefan Kütheund Monika Schuch haben mit ihrem„Das Buch hat michbeeindruckt undmir gezeigt, dassGoethes Weisheitenauch <strong>im</strong> Smartphone-Zeitalterdurchaus Gültigkeithaben.“Buch <strong>de</strong>n Versuch gewagt, die Aussagen<strong>de</strong>r mehr als zwei Jahrhun<strong>de</strong>rte alten Zitatein unsere Zeit zu transportieren. MeinerMeinung nach gelingt es <strong>de</strong>n Autoren,die Weisheiten von einst auf die heutigeDo you speak Immobilienenglisch?Frank Hummel, Grün<strong>de</strong>r undLeiter <strong>de</strong>r P3N BeratungsGmbHin Zwickau (gemeinsam mitThomas Birnstein)Geschäftswelt anzuwen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>nKontext aktueller Managementthemenzu rücken. Goethe hat bereits in seinerZeit ein beeindrucken<strong>de</strong>s <strong>Netz</strong>werk unterschiedlichsterKontakte gepflegt un<strong>de</strong>s so verstan<strong>de</strong>n, sein „Business“ erfolgreichzu gestalten. Und trotz<strong>de</strong>m konnteer das Leben genießen: „Abwechslungohne Zerstreuung wäre für Lehre undLeben <strong>de</strong>r schönste Wahlspruch, wenndieses löbliche Gleichgewicht nur soleicht zu erhalten wäre!“ Daran arbeiteich noch – <strong>de</strong>r Mensch soll schließlichnicht ohne Ziele sein. So o<strong>de</strong>r so:„Goethe für Manager“ hat mich miteinfachen – aber wahren – Inhalten beeindrucktund mir gezeigt, dass GoethesWeisheiten auch <strong>im</strong> Smartphone-Zeitalterdurchaus Gültigkeit besitzen.Stefan Küthe und Monika Schuch,Lin<strong>de</strong> Verlag Wien, 1. Auflage 2009, 176 S.,ISBN 978-3709302835, 19,40 EuroWas heißt Nutzfläche auf Englisch? Was ist <strong>de</strong>r Unterschied zwischen„to let“, „to lease“ und „to rent“? Auf welche Stolpersteine muss manachten? Gisela Francis Vogt gibt auf all diese Fragen fachgerecht undkurzweilig Antwort und bietet einen umfassen<strong>de</strong>n Überblick über diewichtigsten englischen Fachbegriffe <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft. Ein In<strong>de</strong>xmit fast 900 Begriffen run<strong>de</strong>t das Werk ab.Gisela Francis Vogt, Versus Verlag Zürich 2013, 96 S., ISBN 978-3-03909-070-9, 19,90 EuroDie SEPA-Umstellungab 1. Februar 2014Die Unternehmen <strong>de</strong>rImmobilienwirtschaftmüssen für die weitereTeilnahme am bargeldlosenZahlungsverkehrbis zum 31. Januar 2014zahlreiche Schritte unternehmen,um dieSEPA-Verordnung umzusetzen. Dabei soll dieBroschüre <strong>de</strong>s Dachverbands Deutscher ImmobilienverwalterDDIV helfen.Die Publikation kann kostenfrei unter www.ddiv.<strong>de</strong> heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Ein gedrucktesExemplar ist für 15 Euro in <strong>de</strong>r Geschäftsstelle<strong>de</strong>s DDIV (info@ddiv.<strong>de</strong>) erhältlich.Mietrechtsän<strong>de</strong>rungsgesetz 2013Der Mietrechtler AxelWetekamp gibt in seinemBuch einen Überblicküber die Themen<strong>de</strong>r Mietrechtsnovelle:von <strong>de</strong>r Erleichterung<strong>de</strong>r energetischen Mo<strong>de</strong>rnisierungüber dieSenkung <strong>de</strong>r Kappungsgrenze für Mieterhöhungenbis hin zu <strong>de</strong>n Möglichkeiten, gegenMietnoma<strong>de</strong>n vorzugehen.Axel Wetekamp, Richard Boorberg Verlag,2013, 60 S., ISBN 978-3-415-04959-8, 12 EuroGastronomie- & Hotel<strong>de</strong>signOb Gastronomie, <strong>Sterne</strong>restaurant,Landhaushotelo<strong>de</strong>r Kneipe: Überallgibt es die extremErfolgreichen und die,<strong>de</strong>nen es einfach nichtgelingen will, Gäste inihr Lokal zu locken. Es istdas Ambiente, das hier eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>Rolle spielt. Die Autorin <strong>de</strong>s Buchs, HannaRaißle, ist als Ambiente-Coach darauf spezialisiert,Räume zu gestalten und zu opt<strong>im</strong>ieren.In <strong>de</strong>m Buch zeigt sie, wie das geht.Hanna Raißle, Matthaes Verlag, 2013, 232 S.,ISBN 978-3-87515-077-3, 69,90 Euro07-08 I 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


71Aus unserem HausAktivhausDas Buch „Aktivhaus“stellt wichtige Erkenntnissezur Planung vonAktivhäusern zusammen.Die Grundlagen<strong>de</strong>r Entwicklung wer<strong>de</strong>nbeschrieben undsollen allen am BauBeteiligten als Leitfa<strong>de</strong>n dienen. Von <strong>de</strong>nGrundsätzen <strong>de</strong>s nachhaltigen und energieeffizientenBauens über die üblichenRegelwerke bis hin zu Planungswerkzeugenund technischen Details erfährt <strong>de</strong>r Leser,was Aktivhäuser ausmacht und welcheKomponenten bei <strong>de</strong>r Umsetzung infragekommen können. 14 Beispielbauten zeigen,wie sich mit <strong>de</strong>n Prinzipien <strong>de</strong>s AktivhausesArchitektur <strong>de</strong>r Zukunft schaffen lässt. DieAutoren beleuchten die Aspekte von unterschiedlichenBlickwinkeln.Manfred Hegger et al., Cellwey Verlag, 2013,288 S., ISBN 978-3-7667-1902-7,120 EuroMietspiegelSelbst kleinere Gemein<strong>de</strong>nverfügenheutzutage über einenMietspiegel, bei <strong>de</strong>ssenErstellung und auch Anwendungoftmals Fehlerpassieren. Das Buchstellt <strong>de</strong>shalb die rechtlichenGrundlagen <strong>de</strong>s Mietspiegels dar. DerSchwerpunkt liegt auf <strong>de</strong>r Beschreibung,wie ein Mietspiegel zu entwickeln, festzuschreibenund anzuwen<strong>de</strong>n ist. Die aktuelle,überarbeitete Auflage berücksichtigt dieseit seit <strong>de</strong>r Mietrechtsreform ergangenenVeröffentlichungen und die Rechtsprechungund diskutiert auch die aktuellen soziologischenEntwicklungen. Das Buch richtetsich an Rechtsanwälte, Richter, Soziologenund an Städte und Gemein<strong>de</strong>n.Dr. Ulf P. Börstinghaus, Dr. Michael Clar,Verlag C. H. Beck, 2. Auflage 2013, 483 S.,ISBN 978-3-406-62462-9, 69 EuroSouveräner Umgang mitImmobilieneigentümernMo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahmen,Finanzfragen,Vertragsverhandlungen– Konfliktsituationenzwischen Eigentümernund Verwaltern könnenschnell entstehen.In solchen Situationenhängt viel von einem professionellen Auftretenund einer guten Kommunikationsgrundlageab. Das Buch erklärt klare Kommunikations-und Handlungsstrategien.Beispiele aus <strong>de</strong>m Arbeitsalltag zeigen, wieVerwalter <strong>im</strong> Gespräch Vertrauen aufbauen,Streitfälle entschärfen und Stress reduzierenkönnen. Die Inhalte sollen helfen, Souveränitätzu entwickeln und damit effektiver un<strong>de</strong>ntspannter arbeiten zu können.Martina Vetter, Verlag <strong>Haufe</strong>-Lexware,1. Auflage 2013, 216 S.,ISBN 978-3-648-03170-4, 39,95 EuroImpressum<strong>Haufe</strong>-Lexware GmbH & Co. KGEin Unternehmen <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong> GruppeMunzinger Straße 9,79111 FreiburgGeschäftsführung:Isabel Blank, Markus Dränert,Jörg Frey, Birte Hackenjos,Randolf Jessl, Matthias Mühe,Markus Reithwiesner, Joach<strong>im</strong> Rotzinger,Dr. Carsten ThiesAbonnenten-Service und VertriebService-Center FreiburgTel.: 0800 7234-253Fax: 0800 5050-446E-Mail: zeitschriften@haufe.<strong>de</strong>RedaktionDirk Labusch (La)(verantw. Chefredakteur)E-Mail: dirk.labusch@<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>Laura Henkel (lh)E-Mail: laura.henkel@<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>Jörg Seifert (sei)E-Mail: joerg.seifert@<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>RedaktionsteamRA Alexan<strong>de</strong>r C. BlankensteinRAin Almut KönigMichaela BurgdorfJelka Louisa BeuleManfred GburekJournalisten <strong>im</strong> HeftGabriele BobkaAlexan<strong>de</strong>r HeintzeNorbert JumpertzFrank Peter UnterreinerHans-Jörg WerthSo erreichen Sie die RedaktionTel.: 0761 898-3507Fax: 0761 89899-3507E-Mail: redaktion@<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>www.<strong>im</strong>mobilien wirtschaft.<strong>de</strong>Grafik/LayoutStefanie KrausTitelHanjo TewsAnzeigenAnzeigenpreisliste (1.1.2012)<strong>Haufe</strong>-Lexware GmbH & Co. KGNie<strong>de</strong>rlassung WürzburgBereich Media Sales, Im Kreuz 997076 WürzburgAnzeigenleitungKlaus SturmTel.: 0931 2791-733E-Mail: klaus.sturm@haufe-lexware.comKey Account ManagementMichaela FreundTel.: 0931 2791-535E-Mail: michaela.freund@haufe-lexware.comDavid ZenettiTel.: 0931 2791-752E-Mail: david.zenetti@haufe-lexware.comAnzeigendispositionMonika ThüncherTel.: 0931 2791-464Fax: 0931 2791-477E-Mail: monika.thuencher@haufe-lexware.comAnzeigenschlussjeweils zum 10. <strong>de</strong>s VormonatsAktuelle Informationen zu <strong>de</strong>n Zeitschriften-und Online-Angeboten fin<strong>de</strong>nSie unter: www.haufe.<strong>de</strong>/mediacenterBezugspreisJahresabo 144,80 Euro (inklusiveVersandkosten, Online-Archiv,Urteilsda tenbank etc.); Bezieher <strong>de</strong>sLoseblattwerks „Haus- und Grundbesitz“erhalten Immo bilienwirtschaft<strong>im</strong> Rah men ihres HuG-Abonnements.Für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sektion<strong>de</strong>s Immobilienverbands RoyalInsti tu tion of Chartered Surveyors(RICS) und <strong>de</strong>s Deutschen Verbands(DV) ist <strong>de</strong>r Bezug mit <strong>de</strong>r Zahlungihres Mit glie<strong>de</strong>r beitrags abgegolten.Urheber- und VerlagsrechteDie Zeitschrift sowie alle in ihr ent -hal tenen ein zel nen Beiträge undAb b il dungen sind urheber rechtlich geschützt.Alle Rechte vor behalten.Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohneschriftliche Genehmigung <strong>de</strong>s Verlagsver vielfältigt o<strong>de</strong>r verbreitet wer<strong>de</strong>n.Unter dieses Verbot fallen insbeson <strong>de</strong>redie gewerbliche Ver viel fält i gung perKopie, die Auf nahme in elek tronischeDatenbanken und die Verviel fältigungauf CD-ROM.BildnachweiseSoweit keine Bildquelle vermerkt, wur<strong>de</strong>nuns Personenaufnahmen von <strong>de</strong>njeweiligen Unternehmen zur Verfügunggestellt. An<strong>de</strong>re Bildmotive ohne Nachweisstammen aus <strong>de</strong>r Bilddatenbank<strong>de</strong>s Verlags.Gerichtsstand ist FreiburgISSN: 1614-1164Erscheinungsweise10 x jährlichVerbreitete AuflageDruckFIRMENGRUPPE APPLechter druck GmbHDelpstraße 1597084 Würzburgwww.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 I 2013


72 ServiceTermine …… von „Baurecht“ zu „Vergleichswertrichtlinie“TOP-TERMINVeranstaltungstitel Termin / Ort Preis zzgl. MwSt. Veranstalter / KontaktMesse, Kongresse und Konferenzen15. IIR Immobilienstandort München 2013 24.–25.7.2013München8. DVFA-Immobilien-Konferenz 26.8.2013Frankfurt am Main14. IIR Immobilienstandort Frankfurt 2013 3.–4.9.2013Frankfurt am MainInvestorenkonferenz: SRC Forum Financials& Real Estate 2013IPD-Fachtagung „Prognosen und Mo<strong>de</strong>llierungenin <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft“16. SAP-Forum für die Immobilienwirtschaft:Branchentreff mit Vorträgen,Diskussionen und Workshops zu aktuellenSAP ® -Entwicklungen und Technologien <strong>im</strong>Immobilienmanagement4.9.2013Frankfurt am Main10.9.2013Frankfurt am Main24.–25.9.2013Dres<strong>de</strong>n2.199 Euro IIR Deutschland, Telefon 0211 9686-3173,www.iir.<strong>de</strong>295 Euro DVFA GmbH, Telefon 069 264848-101,www.dfva.<strong>de</strong>1.899 Euro IIR Deutschland, Telefon 0211 9686-3173,www.iir.<strong>de</strong>kostenfrei SRC Research, Telefon 069 400313-80,www.src-research.<strong>de</strong>/ffs500 Euro Investment Property Databank,Telefon 0611 33449-90, www.dix.<strong>de</strong>bis 24.7.2013:Forum undWorkshop 1.375Euro, Tageskarte595 EuroT.A. Cook Conferences,Telefon 030 884307-0,www.tacook.<strong>de</strong>/sap-<strong>im</strong>mobilienforumSeminare und SchulungenPraxisseminar ImmobilienVerwaltung 2013„Grundlagen“24.7.2013Ulm339 Euro <strong>Haufe</strong>-Lexware Real Estate AG, Telefon 0800 7956724,www.haufe.<strong>de</strong>/realestateRechtswissen Bestands<strong>im</strong>mobilien 29.–30.7.2013MünchenMieterbefragung mal an<strong>de</strong>rs –von <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e zur UmsetzungKompetenzen, Pflichten und Verantwortlichkeitenin einer WEG-Anlage5.8.2013Berlin20.8.2013BerlinImmoWert Praxistraining 23.8.2013SinzigComputergestütztes Facility Management(CAFM)27.8.2013BerlinDie perfekte FM-Organisation 2.–3.9.2013Frankfurt am MainAktuelles Grundstücksrecht 3.9.2013Wiesba<strong>de</strong>nBaurecht für WEG-Verwalter 3.9.2013BerlinTechnisches Facility Management 4.–5.9.2013HannoverAktuelles Steuerrecht 2013 5.9.2013Wiesba<strong>de</strong>nDie neue Vergleichswertrichtlinie in <strong>de</strong>rPraxis5.9.2013MünchenImmobilientransaktionen managen 6.9.2013MünchenEnergiemanagement in <strong>de</strong>r WohnungsundImmobilienwirtschaft9.9.2013HannoverGewerbliches Mietrecht 10.–11.9.2013BerlinProjektsteuerung am Bau 12.9.2013München1.995 Euro Management Circle AG, Telefon 06196 4722-700,www.managementcircle.<strong>de</strong>290 Euro*/348Euro**BBA e.V., Telefon 030 23 08 55-14,www.bba-campus.<strong>de</strong>179 Euro Dachverband Deutscher Immobilienverwalter e.V.,Telefon 0174 8981446, www.ddiv.<strong>de</strong>395 Euro Sprengnetter-Aka<strong>de</strong>mie, Telefon 02642 979675/-76,www.sprengnetter.<strong>de</strong>290 Euro Bauaka<strong>de</strong>mie, Telefon 030 54997510,www.bauaka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>1.995 Euro Management Circle AG, Telefon 06196 4722-700,www.managementcircle.<strong>de</strong>295 Euro Südwest<strong>de</strong>utsche Fachaka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft,Telefon 0611 1746375-12, www.sfa-<strong>im</strong>mo.<strong>de</strong>179 Euro Dachverband Deutscher Immobilienverwalter e.V.,Telefon 0174 8981446, www.ddiv.<strong>de</strong>890 Euro <strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie, Telefon 0761 898-4422,www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>295 Euro Südwest<strong>de</strong>utsche Fachaka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft,Telefon 0611 1746375-12, www.sfa-<strong>im</strong>mo.<strong>de</strong>395 Euro Sprengnetter-Aka<strong>de</strong>mie, Telefon 02642 979675/-76,www.sprengnetter.<strong>de</strong>490 Euro <strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie, Telefon 0761 898-4422,www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>295*/355** Euro vhw Bun<strong>de</strong>sverband für Wohnen und Stadtentwicklunge.V., Telefon 030 390473-170, www.vhw.<strong>de</strong>890 Euro Sprengnetter-Aka<strong>de</strong>mie, Telefon 02642 979675/-76,www.sprengnetter.<strong>de</strong>1.245 Euro Management Forum Starnberg, 08151 2719-0,www.management-forum.<strong>de</strong>* Mitglie<strong>de</strong>r ** Nichtmitglie<strong>de</strong>r07-08 | 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


73Unternehmensin<strong>de</strong>xAAareal Bank AG ............15, 49Aareon AG ..............48,49, 74Adler Real Estate ..............10Allianz Real Estate .............35JJAMESTOWN ..................38Jones Lang LaSalle .............61Jones Lang LaSalle Deutschland ...42Justus Grosse GmbH ............61Vorschau auf ...... September 2013BBabcock International Group .....15Babcock Support Service GmbH ...15Bankhaus Metzler seel. Sohn & Co.Holding AG. ..................15Barclays Capital ...............31Bauvereins Hamburg ...........31Bayerische Hausbau ............56Berlin Hyp ...................35Bilfinger Real Estate GmbH ......62BrightLocal ................21, 24Brookfield Asset Management ....13Brookfield Property Partners .....13BulwienGesa ..............56, 59CCA Immo ....................56Capera Immobilien Service GmbH . 51CBRE ........................11cgmunich GmbH ...............50Colonia Real Estate .............31Corestate Capital AG ............14Corpus Sireo Asset ManagementRetail GmbH ..................12DDegussa AG ..................57Deutsche Annington. . . . . . . . . 14, 31DIC Deutsche ImmobilienChancen AG ...............38, 58Dr. ZitelmannPB. GmbH .........23Drees & Sommer-Gruppe ........12Dubai World-Gruppe ...........13EECE ........................60Economic Zones World ..........13eKomi .......................23Ernst & Young Real Estate GmbH ..13EZW Gazeley L<strong>im</strong>ited ...........13Ffirst touch ....................49GGagfah Group ..............14, 30Gazeley .....................13German Acorn ................31GooglePlus ...................23Groth-Gruppe .................57GSW Immobilien AG .........14, 31HHannover Leasing ..........15, 56HIH Property Management ......51Hochtief Solutions AG ...........14IImmobilienscout24.<strong>de</strong> . 23, 24, 26, 27ImmoBlue ...................49<strong>im</strong>mologis ...................49<strong>im</strong>moverkauf24 ...............22IVG Immobilien AG.8,15, 30, 31, 35, 57KKAG TMW Pramerica PropertyInvestment GmbH .............14Karstadt .....................14KfW .....................19, 54Kondor Wessels ProjektentwicklungGmbH .......................14Kondor Wessels West GmbH .....14Kone GmbH ..................74LLaSalle Investment Management . 31LEG Immobilien AG. . . . . . . 12, 31, 49MMAB ........................60Malker-bewertungsPortal.<strong>de</strong> ..23, 24Malkerpedia RO L<strong>im</strong>ited .........23NNCC Deutschland ..............56Nibelungen-Wohnbau-GmbH .....49OOaktree .....................31PP3N BeratungsGmbH ..........70Patrizia GewerbeInvest KAG ......14Pr<strong>im</strong>e Office REIT ..............31Promos consult ............48, 49RRabo Real Estate Group .........60Rock Capital Group .............12RWE Vertrieb AG ...............52SSAP AG ...............11, 48, 73Stiebel Eltron .................54TTAG Immobilien ...............31Tas KG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11UUnion Investment .............39VVaillant ......................53VIB Vermögen AG ..............12Viessmann ................53, 54WWarburg Research .............31Wisag Facility Service ...........50WL Bank Münster ..............28Wohnbau GmbH ..............49YYIT Germany ..................15ZZech Group ................56, 58Ziems & Partner Unternehmensberater......................15Foto: Messe München GmbH; ECERetail. Schneller, größer, weiter allein hilft nicht.ShoppingcenterRezepte gegen <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nschwundWie bedroht sind Einzelhan<strong>de</strong>l und Einkaufszentrenvom sich ausweiten<strong>de</strong>n Online-Geschäft? Was ziehtdie Kun<strong>de</strong>n noch in die Geschäfte? Wie lauten die Gegenstrategienvon Entwicklern und Betreibern? EineVorort-Bestandsaufnahme <strong>de</strong>r Retail-Landschaft inDeutschland.Vorbericht SAP-Forum 2013 in Dres<strong>de</strong>nCREM o<strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft?Im Corporate Real Estate Management hat die SAP AGihre natürlichen Wurzeln. Doch tut sich auf diesemMarkt Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s? O<strong>de</strong>r wird die Wohnungswirtschaftzum Retter <strong>de</strong>r SAP-Immobilienstrategie?Die September-Ausgabe erscheint am Freitag, <strong>de</strong>n 6. September 2013, Anzeigenschluss ist <strong>de</strong>r 12. August 2013.SpecialExpo Real 2013... Oktober 2013Wie zugkräftigsind die Themen<strong>de</strong>r einflussreichen<strong>im</strong>mobilienwirtschaftlichenMesse in Münchenin diesemJahr? Ein praktischerRundumblick über die Veranstaltungen und ihreTeilnehmer <strong>im</strong> Jahr fünf <strong>de</strong>r Finanzkrise. Ist Deutschland<strong>de</strong>shalb <strong>im</strong>mer noch verstärkt <strong>im</strong> Fokus nicht zuletzt<strong>de</strong>r ausländischen Investoren?Die Oktober-Ausgabe erscheint am Freitag, <strong>de</strong>n 4. Oktober2013, Anzeigenschluss ist <strong>de</strong>r 6. September 2013.Diese Ausgabe enthält folgen<strong>de</strong> Beilagen: Astra, AWI GmbH, DDIV, Metrona/Brunata , T.A. Cook.www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 07-08 I 2013


74 FinaleGehe<strong>im</strong>nisseWer kennt sie schon, die Vertreter <strong>de</strong>r zersplitterten Immobilienwelt? Wer weiß,welche Wünsche sie hegen, wen sie gerne träfen. Heute fragen wir drei …… Aareon-Kongress-TeilnehmerHorst-Ulrich Königist Inhaber <strong>de</strong>r 1.Inter<strong>im</strong> –Management auf Zeit.Consulting in DüsseldorfDana Marquardtist Key Account Manager,Segment Immobilienwirtschaft,<strong>de</strong>r Kone GmbH in HannoverT<strong>im</strong>o Schäferist Kaufmännischer Leiter<strong>de</strong>r WBG <strong>de</strong>r Stadt Fürth?König:?Welche Schwächen haben Sie –mit Ausnahme von Ungeduldund Perfektionismus??Ich darf mich wohl als „Apple-Fan“ bezeichnen und erliege hin undwie<strong>de</strong>r meiner Vorliebe für Sanddünen.Marquardt: Ich esse gern … und da sindnoch <strong>de</strong>r oft zu hohe eigene Anspruchund die Nie<strong>de</strong>rlagen.Schäfer: Gesun<strong>de</strong> Arroganz, ist das eineSchwäche?Mit wem aus <strong>de</strong>r Immobilienbranchewür<strong>de</strong>n Sie gerne zumAben<strong>de</strong>ssen gehen und warum?König: Mit Jürgen Pfeiffer, ehemaligerVorstand <strong>de</strong>r Aareon AG. Er hat einenTeil meines beruflichen Wegs begleitetund geför<strong>de</strong>rt: als kleines Dankeschön!Marquardt: Mit einigen. Ich diskutiertemit ihnen die Lebensformen <strong>de</strong>r Zukunftmit komfortablen sowie bezahlbaren Zugangslösungen<strong>im</strong> Bestand.Schäfer: Mit Herrn Schäuble besprächeich, warum nun Bun<strong>de</strong>sregierung undalle Parteien auf das „Wahlkampfpferd“Wohnen aufspringen.Wo kann man Sie in <strong>de</strong>r Mittagspauseantreffen?König: In <strong>de</strong>r Regel bei meinen Kun<strong>de</strong>nund an <strong>de</strong>n wenigen Bürotagen: <strong>im</strong> Biergarten<strong>de</strong>s Kaiserswerther Burghofs, direktam Rhein, neben <strong>de</strong>r Kaiserpfalz.Marquardt: Am liebsten an sonnigenPlätzchen – gern in Straßencafés o<strong>de</strong>rLokalen, die mit frischen Zutaten leckereKleinigkeiten zaubern.Schäfer: Im Büro o<strong>de</strong>r <strong>im</strong> Restaurant.?Ihr Wunsch an die Kollegen IhresBerufsstands?König: Weiter so, dann habe ich <strong>im</strong>mergenug zu tun!Marquardt: Offen sein für Neues.Verän<strong>de</strong>rungen ängstigen viele, dabeibeinhalten sie oft ungeahnte Chancen.Diejenigen, die sich darauf einlassen,wer<strong>de</strong>n am En<strong>de</strong> die Nase vorn haben.Schäfer: Den Generationenwechsel inFührungsetagen zu för<strong>de</strong>rn, die Qualität<strong>de</strong>r Branche und <strong>de</strong>r Mitarbeiter weiterzu verbessern und <strong>de</strong>n Mieter als Menschenzu verstehen ...Ihr Statement zum Stereotyp: „Der Aareon-Kongress ist ein Branchenereignis.Doch mit neuen Erkenntnissen fahre ich nie zurück.“Marquardt: Ich war zum ersten Mal dabei. Ich nehme mit, wie nachhaltig mobileLösungen und Prozessopt<strong>im</strong>ierung <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg beeinflussen.König: Dann wür<strong>de</strong> ich nicht so viel in <strong>de</strong>n Bergen „wan<strong>de</strong>rn gehen“, son<strong>de</strong>rn dieGespräche mit <strong>de</strong>n Teilnehmern suchen und <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren Vorträgen lauschen!Schäfer: St<strong>im</strong>mt, aber unter <strong>de</strong>n Kongressbesuchern befin<strong>de</strong>n sich sehr interessanteMenschen. Und wie häufig ist man schon in Garmisch ...f|07-08 I 2013 www.<strong>im</strong>mobilienwirtschaft.<strong>de</strong>


Hochwasser 2013Jetzt spen<strong>de</strong>n!© Reuters, * 5€ zzgl. Kosten einer normalen SMS. 4,83€ gehen direkt an ADH.Durch sintflutartige Regenfälle hat die Hochwasserlage vielerorts verheeren<strong>de</strong> Ausmaßeangenommen. Mit <strong>de</strong>n Folgen wer<strong>de</strong>n die Menschen noch lange zu kämpfen haben.Aktion Deutschland Hilft leistet Hilfe. Helfen auch Sie <strong>de</strong>n Menschen - mit Ihrer Spen<strong>de</strong>.Spen<strong>de</strong>nkonto 10 20 30, Sozialbank Köln (BLZ 370 205 00)Stichwort: Hochwasser. Charity-SMS: Sen<strong>de</strong>n Sie ADH an die 8 11 90 (5€*)O<strong>de</strong>r online: www.Aktion-Deutschland-Hilft.<strong>de</strong>


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