tieferen Schichten der Kulturvölker oder selbst in den oberen Schichten derKullurgesellschafl. Was einmal zu Leben gekommen ist, weiß sich zäh zubehaupten. Manchmal könnte man zweifeln, ob die Drachen der Urzeit wirklichausgestorben sind."22Über sich selbst, dem das Thema seiner "Lebensschicksale" und das der"Geschichte der Psychoanalyse" "in die innigste Verbindung zueinander"lrill'3• schreibt <strong>Freud</strong> 1937: "Fäden, die sich in meiner Entwicklung miteinanderverschlungen hallen, begannen sich voneinander zu lösen, später erworbeneInteressen sind zurückgetreten und ältere, ursprünglichere, haben sich wiederdurchgesetzt. "24Die Zeitschnitte (Jahreszahlen, hislorisehe Ereignisse, Beginn oder Ende einerLebensphase usw.} sind fiktive Brüche, durch die das "Werk" in elikellierbare.ganzheitliche, kohärente Einheilen unterteilt werden soll.ln Termini der Reifungwird oft zwischen Frühwerk und Spätwerk unterschieden - von der Unreife zurSenilität. auf welcher Zeitgeraden dann ein <strong>Freud</strong> vor und nach der Betonungder Stellung des Ich, vor und nach dem Todestrieb abgebildet und gegebenenfallsdisqualifiziert wird. Mal ist d
daß an der Wurzel dessen, was wir erkennen und was wir sind, nicht die Wahrheilund das Sein steht, sondern die Äußerlichkeil des Zufälligen. "211Diese Art Genealogie unterscheidet sich also von landläufiger "Familienkunde"."Ein gefährliches Erbe ist uns durch solche Herkunft hinterlassen. Nizscheassoziiert mehrere Male die Begriffe Herkunft und Erbschaft. Aber man lauschesich nicht: diese Erbschaft isl kein erworbener Besitz, der immer größer undsicherer wird; sie besteht aus Spalten und Ritzen und helerogenen Schichten;sie ist schwankend und brüchig und bedroht von innen oder von unten auchden Erben ( ... ). Die Erforschung der Herkunft liefert kein Fundament: siebeunruhigt, was man für unbeweglich hielt; sie zerteilt, was man für eins hielt;sie zeigt die Helerogenität dessen, was man für kohärent hielt. WelcheOberzeugung könnte ihr widerstehen? Oder gar welches Wissen?"30"Entstehung meint eher Auftauchen, das Prinzip und das einzigartige Gesetz -eines Aufblilzens. ( ... ) [Sie] vollzieht sich immer innerhalb eines bestimmtenKräfleverhällnisses. Die Analyse der Entstehung muß das Spiel dieser Kräfteaufzeigen, ihren Kampf gegeneinander, ihren Kampf gegen widrige Umsländeund auch ihren Versuch, in der Teilung wider sich selbst der Degeneration zuentrinnen und aus ihrer Schwächung neue Kraft zu schöpfen.( ... ) Die Entstehungist also das Heraustreten der Kräfte auf die Szene, ihr Sprung aus den Kulissenauf die offene Bühne."31 {Hervorh. im letzten Salz v. CDR.)Die Psychoanalyse, die mit <strong>Freud</strong> auf die Bühne tritt - und <strong>Freud</strong> belritt siemit ihr, nicht etwa als Koka- oder Sexualexperte - hat den "anderenSchauplatz" zum Gegenstand. Den hat sie nicht erfunden, geschweige dennerschaffen (etwa i.S. von "<strong>Freud</strong> ist schuld am Ödipus-Komplex"), vielmehr lrillsie mit wissenschaftlichem, oft auch therapeutischem Anspruch inzeitgenössische Diskursfelder - und erregt Anstoß.Dieser Skandal gleicht einem Strudel an der Quelle, der für eine entscheidende,der Psychoanalyse bislang immanente Unruhe sorgt: "Da ich nun längst erkannthabe, daß es das unvermeidliche Schicksal der Psychoanalyse ist, die Menschenzum Widerspruch zu reizen und zu erbittern, so habe ich für mich den Schlußgezogen, ich müßte doch von allem, was sie auszeichnet, der richtige Urhebersein.""3Der Frage "Wie konnte sich die Psychoanalyse zum Zeitpunkt ihresErscheinens bilden", wollle Michel Foucaull im Anschluß an den ersten Band von"Sexualität und Wahrheit": "Der Wille zum Wissen" nachgehen; allerdings saher voraus:•l'k 1 sein wird aber ich fürchte"Ich weiß nicht, was bei den .Psychoanal I ern os d als 'Anti-Psychoanalyse 'sehr, daß sie etwas, das nur eme Genealogie sem wir ' n der Ps choanalyse, dieverstehen. "33 Eine Analyse von Herkunft nd Enlsle Lu g ·t"l u y nd Ganzheilenauf Ursprungssuche, eo . ogle,T I 1 · Enlw1cklung mean averzichtet. trifft nolenIg emen . m 1 arbeiten sie doch m!l emem gefarhc e c E : e und dies ohne eine mögliche.d . zum System werdendepsychoanalyl!sche Text. Foucaul. ck die Analytiker - denen ja <strong>Freud</strong>-. ls Emdru ' Biographien und andere Enlw!cklungsesc h' c hlen stapelweise vorliegen -d . könnten eine derart orintie h nicht mit der Konstruktion. rt . Genlgle- le von "ldenlilälen" und Imagmarer Sathgun be l _ als Anti-Psychoanalyse . verstehen, mag sich auf deren Suche nac em g g durch "Institutionen" undm Korpus gründen.Garanhe. Au dem p1e s es · 1 t ht Immerzu er mef dl' h ' Punkt vieler Psychoanalytiker,"Autoren" garantiertes einheilliches P . sychoa a yse- n " ist eine einzige Skan-<strong>Freud</strong>s "Geschichte der psychoanalyl!schen ewegu gdalgeschichle:. . d'fferente Beiträge zur Wissen-"lch behandelte meine Entdeckungen w!e E l1 die Stille, die sich nach meinenschafl und hoffte dasselbe von den anderen:.. .Vortragen erhob, d1e Leere, .'e SIC .d' · h um meme erson ·p bi'ldele die Andeutungen,die mir zugetragen wurde . n :. hßen mic . h allüber die Rolle der Sexuahtat m der der Neurosen nicht darauf rech en. Atwlogie M'll .1 gen. Ich verstand, daß IChählich begreifen, daß Behauptungenkönnten, so behandelt zu wrden e .andere hl f eil gerührt haben', .. nachvon Jelzl ab zu denen gehorle, die am .Sc kl .d · h f Ob]e IV! a un .durfte. "34 Der Analyse und den Ana! ỵliker und der .Hysterikern: mancher Arzt kann : e sle e nicht verstehen, er steht. . 1· . ·l Ysein Wissen so große Stücke hall. Die Hyslens enverlustig; er betrachtet sie wie Persoen, we c h e f Gesetze der WissenschaftlHebbels Ausdruck, und aß IC au'l"l d Nachsicht nicht zahlenhl s ähnlich wie der Hyslene. mand recht der sonst auf·"b Und das IS nun meIhr selbst wie em Laie gegenu .. er. . . h ehen also seiner Sympal Jeh'Je hen· er traut ihnen allesübertreten, wie die Rechlgläụbig n die K üe bze r s g nd der absichtlichenmögliche Böse zu, beschuldigt sie der er r I uh die Entziehung seinesTäuschung, Simulation; und er beslfl SI\ w ung ist der lustvolle BlickInteresses. "35 Gegenbewegug ḍer ep oren A . . d ' e Lust am Enthüllen, 'wie eshinter die wo auch immer sitUierten Kuh en d ' l1 (Ben jamin): Wie haben's diewirklich war', dem Narolikm des 19. Jahr nF r ßs zwischen Sigmund und derAllen getrieben? Was hef zwischen <strong>Freud</strong> un 1b. e ,.·Schwägerin'> Wie war's m Analyse b el F reu d e1 L aca ....·'in der BRD sind "'postmoderne' lnlellekluelle geran bei· '> So will 1989 -d dabei" <strong>Lacan</strong>, jenen6869