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Die Profitabilität wird nachhaltig gesteigert - KSPG AG

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Das Profil 3/2002 Aus den Unternehmensbereichen<br />

Seite 15<br />

PAT-Wiegesystem<br />

für Brücke in China<br />

dp Nanjing/Xuzhou. <strong>Die</strong> „Second<br />

Nanjing Yangtze Bridge“ (Nanjing,<br />

Provinz Jiangsu) zählt mit einer Länge<br />

von rund 22 Kilometern zu den<br />

spektakulärsten Bauprojekten in der<br />

Volksrepublik China und spielt im<br />

Verkehrsnetz des Landes eine wichtige<br />

Rolle. Der größte ihrer vier<br />

Brückenabschnitte – die „South<br />

Bridge“ – ist die Nr. 1 unter Chinas<br />

Hängebrücken und rangiert weltweit<br />

an dritter Stelle.<br />

Bei diesem Projekt wurde in China<br />

erstmalig ein dynamisches Wiegesystem<br />

der PAT-Gruppe integriert. Mit<br />

diesem System ist es möglich, das<br />

Gewicht der Fahrzeuge während der<br />

Überquerung der Brücke zu ermitteln<br />

und in Kombination mit einem Verkehrsleitsystem<br />

eine ideale Last- und<br />

Schwingungsverteilung auf dem Bauwerk<br />

zu gewährleisten. Verantwortlich<br />

für die Durchführung war Xuzhou PAT<br />

Control Technology Co. Ltd. (Xuzhou),<br />

die ein spezielles Wiegesystem für<br />

zwei Geschwindigkeitsbereiche mit<br />

unterschiedlichen Funktionen eingesetzt<br />

hat:<br />

Produktion nach einem seit langem bekannten Prinzip<br />

Ein Salzkern bringt<br />

dem Kolben Kühlung<br />

Neckarsulm. Unter Verwendung der<br />

sogenannten Salzkern-Technologie<br />

gegossene Kühlkanalkolben – in Verbindung<br />

mit Ringträgern – sind heute<br />

ein „Renner“ unter den Produkten des<br />

Geschäftsbereiches Kolben in Neckarsulm<br />

– entwickelt für neue Nutzkraftwagen-<br />

und Pkw-Turbodieselmotoren,<br />

die Kolben mit Kühlhohlräumen<br />

benötigen. Neu ist das Verfahren zur<br />

Herstellung der Kühlkanalkolben indes<br />

nicht. Es wurde im Zentrallaboratorium<br />

von Kolbenschmidt bereits Ende<br />

der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts<br />

entwickelt und in kleinem<br />

Umfang, aber technisch erfolgreich,<br />

bei Kolben für einen hochbeanspruchten<br />

<strong>Die</strong>selmotor der französischen Eisenbahn<br />

eingesetzt. Doch erst die Leistungssteigerung<br />

der <strong>Die</strong>selmotoren<br />

durch Turbolader und Direkteinspritzung<br />

führten seit Beginn der achtziger<br />

Jahre zu einem „Boom“ in der Kühlkanalkolben-Produktion.<br />

<strong>Die</strong> Geschichte<br />

der Salzkerntechnologie<br />

ist eng<br />

verbunden mit der<br />

des Zentrallaboratoriums<br />

der damaligen<br />

– zur Metallgesellschaft<br />

<strong>AG</strong><br />

gehörenden – Karl<br />

Schmidt GmbH in<br />

Dr. Kurt Anderko<br />

Neckarsulm und derem damaligen Leiter,<br />

Dr. Kurt Anderko. Er sowie seine<br />

Mitarbeiter, der Werkzeugmacher und<br />

Werkstoffprüfer Manfred Stark (seinerzeit<br />

Gruppenleiter Verfahrensentwicklung<br />

im Zentrallaboratorium) sowie<br />

Rudolf Henle, der mittlerweile verstorbene<br />

Gruppenleiter im Laboratorium,<br />

hatten sich seit Beginn der sechziger<br />

Jahre mit dem Problem auseinanderzusetzen,<br />

daß infolge der erhöhten<br />

Beanspruchung von Aluminium-Großkolben<br />

in deren Böden Wärmespannungsrisse<br />

auftraten. Nach intensiver<br />

Forschung reichten sie am 12. Juni<br />

1965 beim Deutschen Patentamt in<br />

München eine Patentanmeldung ein,<br />

mit der sie für ein neues „Verfahren<br />

zum Eingießen von Hohlräumen“ ein<br />

Nutzungsrecht beanspruchten.<br />

<strong>Die</strong>se Hohlräume in <strong>Die</strong>selkolben<br />

sind notwendig, um ihrer hohen thermisch-mechanischen<br />

Beanspruchung<br />

entgegenzuwirken. Im Oberteil dieser<br />

Kolben darf die Temperatur nicht zu<br />

hoch werden, weil es zu einer Verkokung<br />

des Schmieröls und damit zum<br />

„Festgehen“ der Ringe kommen kann.<br />

Oberhalb von 300 Grad Celsius ist<br />

schließlich die Festigkeit der Aluminiumlegierung<br />

stark reduziert. Neben<br />

anderen Möglichkeiten (z.B. einer<br />

Innenboden-Anspritzung durch<br />

Schmieröl oder dem Einguß einer<br />

stählernen Kühlschlange) hat sich die<br />

Anlage eines Hohlraumes am besten<br />

bewährt, um eine Kühlung und damit<br />

die Verlängerung der Lebensdauer eines<br />

Kolbens herbeizuführen.<br />

Kern des von Anderko, Stark und Henle<br />

entwickelten Verfahrens war die „Verwendung<br />

wasserlöslicher Sintersalzkerne<br />

bei Leichtmetallguß“. Dabei <strong>wird</strong> bei<br />

der Herstellung des Aluminium-Kolbens<br />

ein Kern aus im Wasser löslichen Salz<br />

mit eingegossen. <strong>Die</strong> Verwendung eines<br />

definierten Salzgemisches war die eigentliche,<br />

revolutionäre Neuerung,<br />

denn es gab zuvor auch die Möglichkeiten<br />

von Sand- oder Metalleingüssen. Da<br />

sich der Sandkern jedoch nach Abschluß<br />

des Gußverfahrens nicht mehr<br />

restlos entfernen ließ, um den Hohlraum<br />

zu schaffen, und die Ausätzung<br />

von Stahl- oder Kupferkernen ebenfalls<br />

große technische Schwierigkeiten verursachte,<br />

kamen die findigen Kolbenschmidt-Entwickler<br />

auf den Gedanken,<br />

Salz zu verwenden. Der Gedanke an<br />

sich war nicht neu, jedoch waren die zuvor<br />

vorgeschlagenen gegossenen Salzkerne<br />

im Grunde wenig geeignet für das<br />

angestrebte Verfahren: Kaliumcarbonat<br />

(auch „Pottasche“ genannt) ist zu stark<br />

hygroskopisch, d. h. wasserziehend,<br />

Natriumsilikat hat eine zu geringe Löslichkeit,<br />

als daß es sich einfach aus dem<br />

Kolben herausspülen läßt.<br />

„Auf Grund dieser schlechten Erfahrungen“,<br />

so Dr. Kurt Anderko, „haben<br />

wir, als wir im Jahre 1963 mit den Versuchen<br />

bei Kolbenschmidt begannen,<br />

das Hauptgewicht auf die Sintertechnik<br />

gelegt. Das Pressen und Sintern<br />

Erfreut über die Auszeichnung als jahrgangsbester Industriemechaniker (Fachrichtung<br />

„Betriebstechnik“): Steffen Huber (M.) mit Werksleiter Hainke Werner<br />

(r.) und Ausbilder Stefan Fröhlich (l.) von der KS Gleitlager GmbH in St. Leon-Rot.<br />

★ Hochgeschwindigkeitsselektionswaage:<br />

Ein sogenanntes DAW100-System<br />

führt Stichprobenmessungen im<br />

Hochgeschwindigkeitsbereich durch<br />

und selektiert überladene Fahrzeuge.<br />

Über Induktionsschleifen und Wiegeplatten-Sensoren<br />

werden die nötigen<br />

Fahrzeugdaten (z.B. Achslast, Achsabstand<br />

und Geschwindigkeit des Fahrzeugs)<br />

ermittelt. Sobald die Vorderachse<br />

eines Fahrzeugs die Sensoren<br />

erreicht, löst das DAW100-System<br />

über ein entsprechendes Signal die<br />

hochauflösende CCTV-Kamera aus, die<br />

eine Aufnahme vom Fahrzeug macht.<br />

Beim Überqueren der Sensoren erfaßt<br />

von Steinsalz (NaCl) war bis dahin<br />

nach unserem Wissen in der Technik<br />

noch nie angewandt worden. Wir starteten<br />

Preß- und Sinterversuche mit<br />

Steinsalz, dem wir, wie sich nach langen<br />

Versuchen idealerweise ergab, bis<br />

zu insgesamt 10 Prozent Borax, Talkum,<br />

Magnesiumoxid und Wasserglas<br />

zusetzten. So konnten wir die Zusammensetzung<br />

und die Produktionsbedingungen<br />

so optimieren, daß sowohl<br />

biszur Erstarrung des Metalls die Form<br />

des Kerns erhalten blieb als auch eine<br />

rasche Ausspülung des Kerns mit Wasser<br />

gewährleistet war.“<br />

Trotz unbestreitbarer Erfolge – nicht<br />

nur beim Kühlkanalkolben, sondern u.<br />

dasSystem alle notwendigen Informationen<br />

und überträgt sie an die Wiegestation.<br />

Bei Überschreitung des zulässigen<br />

Maximalgewichts <strong>wird</strong> das<br />

Fahrzeug von einem elektronischen<br />

Verkehrswechselzeichen in den Abschnitt<br />

mit der dynamischen Langsamwaage<br />

umgeleitet. Bei Nacht sorgt<br />

eine Zusatzbeleuchtung für eine ausreichend<br />

hohe Bildqualität der CCTV-<br />

Kameraeinheit.<br />

★ Dynamische Langsamwaage: Sobald<br />

das umgeleitete Fahrzeug nach<br />

etwa 300 Metern in den Abschnitt mit<br />

der dynamischen Langsamwaage einfährt,<br />

<strong>wird</strong> ein zweiter Wiegevorgang<br />

a. auch bei der Einführung eines Vertikal-Stranggusses<br />

von Aluminium-<br />

Zinn-Lagerlegierungen im Zweigwerk<br />

St. Leon Rot – wurde das erst wenige<br />

Jahre zuvor in einem Neubau eingerichtete<br />

Zentrallaboratorium im Jahre<br />

1975 aufgelöst. „Das hängt mit der damaligen<br />

Firmenpolitik bei der Karl<br />

Schmidt GmbH zusammen“, erläutert<br />

Dr. Kurt Anderko. „Es gab im Jahre<br />

1973 die Ölkrise, verbunden mit einem<br />

Konjunktureinbruch in der Kfz-Industrie.<br />

Der damalige Gesellschafter, die<br />

Frankfurter Metallgesellschaft, verordnete<br />

unserer Geschäftsführung eine<br />

drastische Sparpolitik.“<br />

Während in den sechziger Jahren die<br />

durchgeführt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten<br />

ermittelt ein spezielles System<br />

das exakte Fahrzeuggewicht;<br />

auch dabei <strong>wird</strong> mittels CCTV-Kamera<br />

an der Wiegestation eine Aufnahme<br />

des Fahrzeugs gemacht. Das Fahrzeuggewicht<br />

und die Überladung werden<br />

angezeigt, und das Fahrzeug <strong>wird</strong><br />

über entsprechende Signale weitergeleitet.<br />

In der Wiegestation kommen ein<br />

spezieller Systemcontroller, ein Wiegecomputer<br />

für niedrige Geschwindigkeiten,<br />

ein Wiegecomputer für hohe Geschwindigkeiten,<br />

ein Videoumschalter<br />

sowie verschiedene Monitor- und Aufnahmegeräte<br />

zum Einsatz.<br />

Produktion nach lange bekanntem Prinzip: Günter Gerner, Leiter der Gießerei in Neckarsulm, mit einem Kühlkanalkolben<br />

heutiger Bauart. Im Hintergrund Gießerei-Mitarbeiter Manfred Krüger bei der Bearbeitung der Ringträger.<br />

Moderne Kühlkanalkolben von „Automotive“ – für Nutz- (l.) und für Personenkraftwagen.<br />

Prüfungselite<br />

bei KS Gleitlager<br />

cw St. Leon-Rot. Zu den jahrgangsbesten<br />

Industriemechanikern 2001<br />

des Kammerbezirks Mannheim der<br />

Industrie- und Handelskammer (IHK)<br />

Rhein-Neckar gehört der 20jährige<br />

Steffen Huber aus <strong>Die</strong>lheim-Horrenberg,<br />

der im Frühjahr vergangenen<br />

Jahres seine Lehre bei der KS Gleitlager<br />

GmbH in St. Leon-Rot abgeschlossen<br />

hat. <strong>Die</strong> Ehren-Urkunde für<br />

den besten Industriemechaniker,<br />

Fachrichtung „Betriebstechnik“, erhielt<br />

der gebürtige Heidelberger vor<br />

kurzem im Rahmen eines Festaktes<br />

im Congress Centrum Mannheim.<br />

Ausgezeichnet wurden die 174 IHK-<br />

Prüfungsbesten von insgesamt 5700<br />

Auszubildenden. „Sie gehören zur<br />

Leistungselite unseres Landes“, gratulierte<br />

der baden-württembergische<br />

Ministerpräsident Erwin Teufel, der<br />

auch das Ausbildungsengagement<br />

der Unternehmen in der Region lobte.<br />

Ausbilder Stefan Fröhlich war erfreut<br />

über die Leistung seines ehemaligen<br />

Lehrlings, der inzwischen in<br />

der Buchsenfertigung als Maschinenführer<br />

arbeitet: „Steffen Huber<br />

hat die praktische Prüfung mit der<br />

Note 1,4 abgeschlossen; das ist ein<br />

herausragendes Ergebnis.“ Um den<br />

Auszubildenden bei KS Gleitlager<br />

auch in Zukunft eine ausgezeichnete<br />

Ausbildung zu ermöglichen, werden<br />

technische Innovationen stets zügig<br />

in die Ausbildung integriert. „<strong>Die</strong><br />

gute Ausstattung unserer Lehrwerkstatt<br />

ist uns sehr wichtig“, ergänzt<br />

Werksleiter Hainke Werner: „So<br />

gehören beispielsweise eine CNC-<br />

Fräsmaschine mit entsprechendem<br />

Programmierplatz und demnächst<br />

auch Elektrohydraulik und SPS-Technik<br />

zum Standard.“<br />

breite Basis für den Einsatz der Kühlkanalkolben<br />

noch nicht gegeben war –<br />

es bestand noch Spielraum zur Verringerung<br />

der Belastungen durch bessere<br />

Brennverfahren, günstigere Brennraumformen<br />

und bessere Motorenöle<br />

–, werden heute aufgrund der gestiegenen<br />

Anforderungen keine <strong>Die</strong>selkolben<br />

mehr ohne Kühlkanal entwickelt.<br />

Deren Produktion findet auch<br />

noch immer im wesentlichen nach<br />

dem von Anderko, Stark und Henle<br />

entwickelten Verfahren statt, wie Dr.<br />

Hartmut Kamp, Entwicklungs-Chef Europa<br />

bei der KS Kolbenschmidt GmbH<br />

in Neckarsulm, erläutert. Als eine neue<br />

Lösung, die in der Leistungsfähigkeit<br />

über die genannte hinausgeht, gibt es<br />

heute die Kombination von Kühlkanal<br />

und Ringträger, genannt „GalleriKS“.<br />

Sie verstärkt die Wirkung der Kolbenkühlung<br />

besonders im Bereich der<br />

ersten Ringnut. Damit können kostengünstigere<br />

erste Kolbenringe oder<br />

preiswertere Motorenöle eingesetzt<br />

werden. Dank der nach modernen Bedürfnissen<br />

umgebauten Gießerei in<br />

Neckarsulm kann Kolbenschmidt der<br />

immer anspruchsvolleren Entwicklung<br />

der Kühlkanalkolben auch heute problemlos<br />

gerecht werden („Das Profil“<br />

5/2001). Dr. Christian Leitzbach<br />

Restrukturierung<br />

liegt im Zeitplan<br />

cd Neckartenzlingen. Das Restrukturierungsprogramm<br />

der Hirschmann<br />

Electronics GmbH & Co. KG<br />

macht gute Fortschritte: Bei einem<br />

Besuch informierte die Geschäftsführung<br />

unlängst rund 20 Bürgermeister<br />

und Gemeinderatsvertreter<br />

des Gemeindeverwaltungsverbandes<br />

Neckartenzlingen vor Ort über<br />

das Maßnahmenpaket, mit dem<br />

Hirschmann auf Kernkompetenzen<br />

ausgerichtet und in seiner Wettbewerbsfähigkeit<br />

gestärkt <strong>wird</strong>. Mit<br />

dem bisherigen Verlauf des Restrukturierungsprogramms<br />

zeigte sich<br />

die Geschäftsführung zufrieden.<br />

Hirschmann-Chef Reinhard Sitzmann:<br />

„Wir liegen im Zeitplan und<br />

stehen zu unserem Wort, möglichst<br />

sozialverträgliche Lösungen für alle<br />

betroffenen Mitarbeiter zu finden.“<br />

Foto: Thomas Klink

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