Ciao Mario; Der Cavaliere von Aachen 2009 - AKV
Ciao Mario; Der Cavaliere von Aachen 2009 - AKV
Ciao Mario; Der Cavaliere von Aachen 2009 - AKV
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In einem kleinen Interview außer Protokoll<br />
beim Get-together brachte der<br />
stets dicht umdrängte <strong>Mario</strong> Adorf<br />
das zum Ausdruck, was ihn an diesem<br />
Abend am meisten bewegte: „Ich<br />
hoffe, dass meine Ritterrede in Ordnung<br />
geht.“ Diese Ordensverleihung<br />
sei für ihn eine „ganz außerordentliche<br />
Auszeichnung“ und damit eine<br />
seiner wichtigsten Ehrungen, denn<br />
sie sei mit Freude und Karneval verbunden.<br />
Allerdings bezeichne er sich<br />
selbst nicht gerade als einen Karnevalisten.<br />
„Ich freue mich, dass Fürstin<br />
Gloria die Laudatio halten wird“,<br />
fügte <strong>Mario</strong> Adorf hinzu. Nach der<br />
Lieblingsrolle in seinem bisherigen<br />
künstlerischen Leben befragt, antwortete<br />
der große Mime: „Eine Lieblingsrolle<br />
kann es nicht geben. Immer ist es<br />
gerade die Rolle, die ich spiele, die mir<br />
am liebsten ist.“ Im Moment sei es die<br />
eines Ritters WIDER DEN TIERISCHEN<br />
ERNST. Und das empfanden dann auch<br />
in Perfektion am folgenden Abend bei<br />
der Ordensverleihung die 1300 Gäste<br />
im Eurogress.<br />
Im Smalltalk mit den Rittern entlockte<br />
Max Schautzer als Moderator der Ritternacht<br />
– und eigens dazu selbst ernannter<br />
„Zeremonienmeister“ – seinen<br />
Gesprächspartnern so manches<br />
Bonmot. Nach den Ordensregeln des<br />
Ritterkonvents befragt, gestand <strong>von</strong><br />
Heeremann: „Am wichtigsten sind die<br />
drei <strong>Aachen</strong>-Tage im Jahr. Einen Zölibat<br />
aber gibt es nicht. Sonst wäre ich<br />
kein Ritter geworden“. H eide S imonis,<br />
diesmal ohne Hut, outete sich als<br />
„echte Rheinländerin“ und besang<br />
munter ihren damaligen Laudator Dr.<br />
Theo Waigel: „Theo, wir fahr’n nach<br />
Lodz“. Dr. Thomas Borer war in diesem<br />
Jahr ohne seine charmante Gattin<br />
nach <strong>Aachen</strong> angereist. Da beide inzwischen<br />
stolze Eltern zweier Sprösslinge<br />
sind, sei seine Frau bei den Kindern<br />
geblieben. „In der Schweiz<br />
herrschen noch Zucht und Ordnung“,<br />
schmunzelte Borer.<br />
Joachim Hunold schließlich versetzte<br />
der <strong>Aachen</strong>er Presse einen Hieb. „Wir<br />
Ritter hatten die Festsitzung 2008<br />
ganz anders empfunden als wir abreisten<br />
und waren mehr als erstaunt,<br />
was wir dann Kritisches in der örtlichen<br />
Presse darüber lasen“, monierte<br />
er.<br />
„Wie war Ihre Reaktion, als Sie erfuhren,<br />
dass <strong>Mario</strong> Adorf neuer Ritter<br />
wird?“ fragte der Moderator die<br />
Fürstin. „Er ist ein toller Typ, verfügt<br />
über Humor, Witz und Menschlichkeit“,<br />
schwärmte die diesjährige Laudatorin.<br />
Sie fühle sich in der <strong>Aachen</strong>er<br />
Ritterrunde hervorragend. „Es ist endlich<br />
mal eine Gruppe, bei der man sich<br />
auch frech und frei äußern und auch<br />
mal die Sau herauslassen kann“, erklärte<br />
sie offen und stimmte unter<br />
dem Beifall der begeisterten Gäste<br />
a cappella ihren Erfolgshit des Vorjahres<br />
an: „Karneval, endlich ist Karneval,<br />
jeder denkt und sagt heut’ alles,<br />
was er will“.<br />
<strong>Mario</strong> Adorf aber, der zwischen Rom,<br />
Paris und St. Tropez als Kosmopolit die<br />
Welt erlebt, legte erneut ein leidenschaftliches<br />
Bekenntnis zur Eifel, seiner<br />
wahren Heimat, ab. „40 Jahre habe<br />
ich in Italien meine Heimat gesucht.<br />
Aber sie ist dort in Mayen, wo ich aufgewachsen<br />
bin, die ersten Lieder gesungen<br />
und die erste Liebe erlebt<br />
habe“, bekannte er. Ihm und Fürstin<br />
Gloria blieb es vorbehalten, kurz vor<br />
Mitternacht die Geburtstagstorte aus<br />
dem Hause Lambertz zum 150-jährigen<br />
Bestehen des <strong>AKV</strong> anzuschneiden.<br />
<strong>Der</strong> Tisch der prominenten Gäste<br />
aber blieb im Blitzlichthagel der Fotografen<br />
ständig dicht umlagert.<br />
„ Meine Lieblingsrolle<br />
ist immer die,<br />
die ich gerade spiele“<br />
Journal 4 | <strong>2009</strong><br />
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