A K TUELL Zürich 2 Nr. 41 10. Oktober 2013 3IN KÜRZEMehr PlatzDer Stadtrat beantragt für denBau und den Betrieb der VelostationSüd mit 1750 Plätzen einenObjektkredit von 13,515 MillionenFranken. Die neue Velostationwird unter dem geplanten Europaplatzzwischen der Perronanlagedes Hauptbahnhofs und demehemaligen Sihlpostgebäude erstellt.Die Inbetriebnahme ist fürden Sommer 2017 geplant.In BedrängnisDer Zürcher Regierungsrat weistdie Rekurse verschiedener NaturundHeimatschutzorganisationengegen die Richtplanänderung aufdem Uto Kulm ab – nicht aber jenegegen den von der ZürcherBaudirektion verfügten Gestaltungsplan.Damit wird die Luftfür die illegal erstellten Bautenvon Guisep Fry auf dem Üetlibergimmer enger.Kispi kann loslegenFür den von der Eleonorenstiftunggeplanten Neubau des Kinderspitalsin der Lengg kann dieProjektierungsphase beginnen.Der Regierungsrat sichert derStiftung als Eigentümerin, Bauherrinund Betreiberin des Spitalsein Darlehen von maximal51 Millionen Franken zu. Es istlediglich zu verz<strong>ins</strong>en.ZB wird saniertDie Zentralbibliothek (ZB) genügtden heutigen Sicherheitsanforderungennicht mehr. Auch ist derbehindertengerechte Zugangnicht gewährleistet. Der Regierungsratdes Kantons Zürich hatjetzt für die Sanierung, Instandsetzungund Verbesserung derBehindertenzugänglichkeit einenKredit über 5,15 Millionen Frankengesprochen.Wechsel OK-PräsiNach Abschluss des erfolgreichenZüri-Fäscht 2013 und nach elfJahren als Präsident des OK Züri-Fäschthat sich Robert Kaeserentschlossen zurückzutreten. DieMitglieder des Trägervere<strong>ins</strong>,Verein Zürcher Volksfeste (VZV),und des OK bedauern diesen Entscheid.Ralph Kühne, langjährigerVizepräsident, hat das Amtbereits ad interim übernommen.Unfall bewegtDer tödlicher Velounfall vom23. September in der Unterführungbeim Bahnhofquai bewegtTausende. Laut dem «Tages-Anzeiger»hat der beste Freund desOpfers die Stadt zum Handelnaufgefordert. Über 3500 Personenhaben die Onlinepetition unterschrieben.Was «Sicherheit im Alltag» bedeutetLetzte Woche fand am GymnasiumFreudenberg diejährliche «StaatsbürgerlicheProjektwoche» statt, dieschon seit 40 Jahren durchgeführtwird. Die Maturandinnenund Maturanden befasstensich selbstständigmit dem Thema «Sicherheitim Alltag».Alessandra Kober und Shannon Sangiorgio*Umfragen verteilen, Interviews führenund recherchieren – dies sind typischeAktivitäten während der«Staatsbürgerlichen Projektwoche»(kurz: «Stabü») am Gymnasium Freudenberg.In dieser Woche setzen sichdie Schülerinnen und Schüler jeweilsmit einem selbst gewählten aktuellenThema aus der Politik auseinander.Das diesjährige Thema lautete «Sicherheitim Alltag». Dieses umfasstunter anderem den Datenschutz, denpolizeilichen Schutz und das Strafrecht.Sinn der Stabü ist es, dass dieangehenden Maturandinnen und Maturandensich vertieft und eigenständigüber ein Thema informieren könnensowie neuartige Unterrichtweisenkennenlernen.«Grosse Bereitschaft»Josef Seeberger, ist die «StaatsbürgerlicheProjektwoche» so geworden, wie Siees sich vorgestellt haben?Ja, ich bin positiv überrascht. Ich binfroh, dass ich gute Referenten auftreibenkonnte. Die «Arena» war einePremiere, sie hat in dieser Formnoch nie stattgefunden. Wir habensie lange geplant und uns über denungewissen Ausgang Gedanken gemacht.Sie ist schliesslich gut gelungen,wie ich fand. Besonders gefallenhat mir, dass alle über alle Themengebieteetwas erfahren konnten. Dassalle Schüler aufmerksam waren undblieben, war für mich ein Zeichen,dass die «Arena» ein Erfolg war.Die Projektwoche beinhaltete auch intensive Diskussionen: MaturandMatteo Bernasconi stellt den Kantonsrätinnen Barbara Steinemann(SVP) und Ursina Egli (SP) kritische Fragen.Prominente DozentenAn den ersten zwei Tagen wurdendie Schülerinnen und Schüler vonverschiedenen Fachleuten besucht,die informative Vorlesungen hielten.Dabei konnten sich die Teilnehmerein Grundwissen aneignen, aus demsie für die späteren GruppenarbeitenNutzen ziehen konnten. Es erschienenunter anderem Prof. Dr. MartinKillias, Prof. Dr. Hannes Lubich undlic. iur. Markus Imholz. Danach setztensich Gruppen mit kleineren Themenauseinander und begannen, Informationenzu sammeln. AmSchluss stellten sie anhand von Leitfrageneinen kurzen Bericht zusammen.Eine «Pressegruppe» dokumentiertemit Film, Fotos und Befragungendie gesamte Woche. Sie verfasstejeden Tag einen kurzen Tagesberichtsowie einen ausführlichen Bericht zuden Vorlesungen.KURZ NACHGEFR<strong>AG</strong>TWas würden Sieverändern oderwas würden Siegleich machen,wenn Sie wiedereine Stabü leitenwürden?Ich würde dasZeitmanagementJ. Seeberger. besser handhaben,damit nichtalles so kurzfristig organisiert wird.Mit meinem neuen zusätzlichen Teilzeitjobund der Familie kam ich etwasin Stress. Umso erleichterter warich, als alles gut gelaufen ist. Ich würdedie Schüler früher und genauerinformieren, besonders h<strong>ins</strong>ichtlichihrer Aufgaben.«Diese Debatte regt mich nunwirklich auf», betont AlexanderRom.Fotos: Shannon SangiorHöhepunkt: Die «Arena»Den Höhepunkt bildete am Freitagmorgendie «Arena». Darin erläutertendie Gruppen, die ein geme<strong>ins</strong>amesFachgebiet bearbeitet hatten, ihrjeweiliges Unterthema. Anschliessendstellten sie Fragen, die im Plenumaufgenommen und diskutiert wurden.Dabei entstanden zeitweilig hitzigeDisputationen, in denen vielekontroverse Meinungen geäussertwurden. Trotzdem blieb die Stimmungrespektvoll. Somit wurde die«Arena», entgegen einigen skeptischenErwartungen, ein Erfolg.Am grossen Buffet, zu dem jedePerson etwas beitrug, schlugen sichalle die Bäuche voll. Gestärkt startetensie in den Nachmittag hinein.Barbara Steinemann (KantonsrätinSVP) und Ursina Egli (KantonsrätinSP) waren eingeladen, sich zu konkretenFragen zu äussern. Deutlichwar ersichtlich, dass die über 90Schülerinnen und Schüler währendder Stabü viel dazugelernt hatten undes verstanden, dieses Wissen miteinzubeziehen.Den Abschluss der Woche bildeteneine Diashow und ein Film derPressegruppe, die beide grossen Anklangfanden. So konnten alle einegelungene Stabü Revue passieren lassen.Die Maturandinnen und Maturandenschätzten die Projektwocheund fanden die verschiedenen Unterrichtsarteninteressant und abwechslungsreich,obwohl die aufeinanderfolgendenVorlesungen hohe Konzentrationerforderten. Vielen hat es gefallen,diversen Leuten aus verschiedenenFachgebieten zuzuhören. Siefanden die Möglichkeit, Interviews zuführen, gut und auch das Thema alsGanzes spannend. Ausserdem lobtensie die Arbeit des Hauptleiters JosefSeeberger und seines Teams.* Alessandra Kober und Shannon Sangiorgiosind Schülerinnen am GymnasiumFreudenberg und Mitglieder der Pressegruppe.Und welches Fazit ziehen Sie sonstnoch?Der Rest war meines Erachtens gut.Es herrschte eine grosse Teilnahmebereitschaftunter den Schülern, diesowohl die Chance, Neues zu erfahren,genutzt als auch die Gelegenheit,Interviews zu führen, gepackt haben.Die kurze Präsentation und die Diskussionder Themen war ein wichtigesTraining fürs Leben. Ich bin sehrzufrieden mit dem gesamten Produktder Woche. (S./K.)Josef Seeberger (49) war Gesamtprojektleiterder diesjährigen Staatskundewoche.Seit 2001 unterrichtet er am GymnasiumFreudenberg das Einführungsfach Wirtschaftund Recht.AUFEIN WORTAlessandra Kober/Shannon SangiorgioUns hat die «StaatsbürgerlicheProjektwoche» am GymnasiumFreudenberg sehr gut gefallen. DieVorlesungen waren spannend undinformativ und hatten einzeln einegute Länge. Unserer Meinung nachwaren sie aber im Kollektiv zu engaufeinanderfolgend. Trotzdem fandenwir es gut, dass man durch dieVorlesungen einen Überblick überdas Thema bekommen hat. Sie ermöglichtenviele Einblicke in dieverschiedenen Aspekte der Sicherheit.Viel gelerntAls Pressegruppe war es unsereAufgabe, die ganzen Vorlesungenzu dokumentieren. Dies empfandenwir als sehr anstrengend,denn es ging schnell vorwärts undes war teilweise schwierig, mitzukommen.Die Berichte haben wirabends nach der Schule verfasst,was recht lange gedauert hat.Nach den ersten zwei Tagenwaren alle Vorlesungen vorbeiund die Zeit der selbstständigenArbeit begann. In dieser Zeit hattenwir grossen Spass dabei, vieleFotos zu machen und unsere Kolleginnenund Kollegen zu derenArbeit zu befragen. Ausserdemdurften wir am Mittwochmorgendie Redaktion der Zeitung «Zürich2» besuchen, was uns sehr gefreuthat und wir interessant fanden.Von da an haben wir uns zuunserem Artikel Gedanken gemacht.Am letzten Tag fand dann dieArena statt. Da wir selbst keineArbeit verfassen mussten, warenwir froh, über alle Themengebieteinformiert zu werden. Auch fandenwir die Arena eine sehr guteIdee, da wir viele verschiedeneStandpunkte mitbekommen habenund unsere Kolleginnen undKollegen auf eine andere Weiseerleben konnten.Zum Zeitpunkt, an dem dieStabü abgehalten wurde, könnenwir sagen, dass es unserer Meinungnach der Richtige war. Zudemfanden wir es vorteilhaft,dass die Stabü im Maturjahr stattfand,da bei den Maturanden eingewisses Interesse vorhanden ist.Es benötigt auch eine gewisseReife, um pflichtbewusst undselbstständig arbeiten zu könnensowie auch auf Fachleute zuzugehenund diese zu befragen.Insgesamt denken wir, dassdie Stabü eine wichtige Woche ist,in der man vieles lernt. Man eignetsich nicht nur Wissen, sondernebenso auch Erfahrungenan, die einem im späteren Lebenvon Wichtigkeit sein können.Projekt kostet mehrDie Projektierung der Instandsetzungdes Hauptgebäudes StadtspitalTriemli kostet 15 MillionenFranken mehr. Der Stadtrat hatdafür grünes Licht gegeben. DerBaubeginn des mittlerweile 235-Millionen-Baus ist für das Jahr2016 geplant.«Es passiert weniger»Adiel (17) zum Thema Sicherheit:«Ich fühle mich im Alltag sicher,da es die Polizei und verschiedeneGesetze gibt. Zwar schränken unsdiese ein, doch so passiert eherweniger.» (S./K.)«Aggressiver Verkehr»Wanja (17) zum Thema Sicherheit:«Mit dem Velo fühle ich mich imVerkehr nicht so sicher, da es vielegestresste und aggressiv fahrendeMenschen gibt. Sonst fühle ichmich relativ sicher.» (S./K.)«Fühle mich sicher»Martina (18) zum Thema Sicherheit:«Ich fühle mich sicher, dennes gibt viele Orte, an denen ich imNotfall Hilfe bekommen könnte,wie bei der Polizei oder von anderenhilfsbereiten Leuten.» (S./K.)«Respekt, keine Angst»Clara (18) zum Thema Sicherheit:«Ich kann als Frau überall alleinehingehen. Ich kann nach Hauselaufen oder mit dem Nachtbus hinfahren.Ich habe Respekt, aber sicherkeine Angst.» (S./K.)