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RentneR mieten per Internet - Senio Magazin

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Sommers FülleWieviel Grün die Erde hat,flirrend hell im Licht und glänzendnach dem Regen.Wieviel Formen haben Gras und Blatt,wieviel Körner aus dem einen,welch ein Segen!Wieviel Farben hat der Wegesrand,leuchtend gelb und weiß:Johanniskraut, Kamille,rot der Mohn und vielfarbig der Klee,soviel kleine Schönheit, welche Fülle!Wieviel Lerchen in des Himmels Blausteigen trillernd, tanzend immer höher.Nimm den Klang, das Leichte in dich auf,kommst dem Himmel auch ein Stückchen näher.Wieviel Kraft die Sonne hat,geht durch dünne Haut in Herz und GliederSpürst du dann noch eines liebenMenschen Arm,frierst du, ging der Sommerauch vorbei, nicht wieder.Anne PriemBild: Dagmar Zechel/pixelio.de<strong>Senio</strong>ren schreiben 12SommermorgenFrüh im ersten Morgenlichtist sacht die Wiese aufgewacht,die Nebelschleier heben sichund tragen fort die kühle Nacht.Abertausend Glitzer<strong>per</strong>lenleuchten funkelnd in die Weltwie ein Spiegelbild der Sterne,nachts am hohen Himmelszelt.Wie im diamantnen Glanzestrahlen alle Blümeleinund jede taube<strong>per</strong>lte Pflanzefängt des Lichtes Zauber ein.Hajo MaisBild: Erich Westendarp/pixelio.deErinnerungenan Nazi- und Notzeitmit meinen Kinderaugenund -ohren aufgenommen16.FolgeDas Geheul der Sirenen, ob Vor- oderGroßalarm, löste bei mir immer ein beklemmendesGefühl aus - sofern ich esnachts überhaupt hörte. Einmal, so erinnereich, wurde ich von meiner Mutteraus dem Schlaf gerissen. Sie zog michan und ließ mich für einen Moment ausden Augen. Schlaftrunken zog ich michwieder aus und ging zu Bett. Die ungewohnteReaktion meiner Mutter, lauthalszu schimpfen, übertraf bei weitem die Beklemmungbei Großalarm. Augenblicklichwar ich wach!Blanke Angst befiel mich jedoch beimGeheul bzw. beim durchdringendenPfeifen der Luftminen. Mein älterer Bruderhatte dazu anscheinend fundiertereKenntnisse. Er erklärte mir: „Luftminen,deren Pfeifen man hört, treffen einennicht!“ Das beruhigte mich keineswegs.Jetzt hatte ich größte Angst, wenn ichkein Heulen oder Pfeifen vernahm. Eswar zum Heulen! Selbst die VorfreudeEin US-amerikanischer Soldat bewachtdeutsche Kriegsgefangene im Lager„Goldene Meile“ bei Remagen,Aufnahme vom 25. April 1945.auf evtl. zu findende Bomben- oder Geschosssplitterlitt darunter. Mein Bruderfand sogar mal einen Splitter, der nochso heiß war, dass er sich die Fingerkuppeverbrannte. Verwandtenbesuche inder Eifel verschafften mir einen echtenKnüller für meine Splittersammlung. Eshandelte sich um einen Bombensplittervon der Größe einer Erwachsenenhand.Kriegsgefangene hatte ich schon wiederholtam Burtscheider Kurhaus gesehen.Aber auf einer Wiese hinter Stacheldrahtohne irgendeine Behausung begegneteich ihnen erstmals an einem Hang beiRurberg. Unmittelbar am Zaun entlangführte ein schmaler Fußpfad, den wir immerbenutzten, wenn wir von „SchöneAussicht“ nach Woffelsbach gingen. Anden Ecken des Lagers standen Wachpostenmit Gewehren. Meine Mutter erklärtemir, dass man mit den Gefangenen nichtreden und ihnen nichts geben dürfe. Dabeidrückte sie mir ein Butterbrotpäckchenin die Hand mit den Worten: „Wenndir das am Zaun zufällig aus der Handfällt, dafür kannst du ja nichts.“ Promptließ ich das Butterbrotpäckchen „zufällig“am Zaun fallen. Ein Gefangener hob esschnell auf und teilte es mit einem anderen.Diese Szene war anschließend keinThema mehr bei uns. Warum auch, es hatteja funktioniert.Mir kam das Ereignis wieder ins Gedächtniszurück, als ich im Frühjahr 1945 aufden Rheinwiesen bei Sinzig deutsche gefangeneSoldaten unter amerikanischerBewachung schutzlos dem Wetter ausgesetztsah. Aber bis zum Kriegsendewar noch viel von Menschendurch Menschen zu ertragen.Richard Wollgarten

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