Vorbeugung 44wenn es ohne erkennbaren Grund zuKnochenbrüchen kommt. Spezielle Fragebögendes wissenschaftlichen DachverbandesOsteologie können als Selbsttestausgefüllt und im Gespräch mit dem Arztausgewertet werden.Maßnahmen gegen KnochenschwundDas <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong> sprach mit Dr. med. Hermann Schwarz,Orthopäde und Schmerztherapeut sowie Präsident derorthopädischen Gesellschaft für Osteologie, über Vorbeugungund Therapie von Osteoporose.Häufig wird Osteoporose erst diagnostiziert,wenn ein oder mehrere Knochengebrochen sind. Was kann man tun, dassKnochenschwund früher erkannt wird?Man sollte rechtzeitig an Osteoporosedenken und das mögliche Risiko mit demArzt besprechen. Das gilt für Frauen in denWechseljahren und Männer ab 60 Jahren.Gesund bräunen,nicht verbrennen!Die Sonne ist eine Energiebombe, derenEnergie in Form von Strahlen zurErde geschickt wird. Je kürzer die Welle,desto energiereicher die Strahlung.Die Ozonschicht dient als wichtiger Filterdieser energiereichen Wellen. Durch die zunehmendeZerstörung dieses Schutzschildesder Atmosphäre wirken immer mehrSonnenstrahlen ungefiltert auf uns ein. Füruns Menschen ist vor allem die Zunahmeder UVA- und UVB-Strahlung ernst zu nehmen.Ultraviolett A und B röten ab einerbestimmten Intensität die Haut. Folge istder Sonnenbrand. Noch schwerwiegendersind aber die Folgen einer ständigen Strahlenüberbelastung:vorzeitige Hautalterung,chronische Lichtschäden oder sogar Hautkrebs.Sonnenbaden ohne ausreichendenSchutz ist also sehr gefährlich.Wichtig ist eine entsprechende Sensibilitätfür die Erkrankung, vor allem für Menschenmit besonderen Risiken wie dieder Einnahme bestimmter Medikamente,etwa Kortison, oder wenn andere Erkrankungenwie Diabetes, Krebs oder Hormonstörungenvorliegen. Jeder Arzt undPatient sollte natürlich hellhörig werden,Bild: Manfred Walker/pixelio.deBild: Erich Keppler/pixelio.deHilfe vor den schädlichen Strahlen derSonne bietet in erster Linie ein UV-Filter inSonnenschutzmitteln, der sowohl UVA- alsauch UVB-Strahlen abhält. A-Strahlung istvor allem für die Bräunung aber auch dieHautalterung verantwortlich, B-Strahlungfür Sonnenbrände und Hautkrebs.Was geschieht, wenn man Knochen- oderWirbelbrüche unbehandelt lässt?Wenn eine Osteoporose die verdeckteUrsache für den Knochenbruch ist, bestehtein sehr hohes Risiko für weitereKnochenbrüche. Im Einzelfall kann diesessogar deutlich über 50 Prozent liegen.Es ist in der Zeit unmittelbar nach einemKnochenbruch am höchsten und nimmtdann langsam wieder ab.Niedrige Östrogenspiegel können Knochenschwundbegünstigen. Ist gefährdetenFrauen daher eine Hormonersatztherapiezu empfehlen?Abfallende Östrogenspiegel sind insbesonderein der Menopause eine häufigeMitursache für Osteoporose. Eine Hormonersatztherapiekann zwar das Osteoporose-Risikoverringern, da es allerdingsbessere und nebenwirkungsärmere Medikamentegegen Osteoporose gibt, werdenÖstrogene nicht mehr als reine Osteoporose-Prophylaxeeingesetzt.Einige Regeln sollten auf jeden Fall beachtetwerden:• Nehmen Sie grundsätzlich Produktemit hohen Lichtschutzfaktoren.• Gewöhnen Sie Ihre Haut erst an dieSonne, steigern Sie die Dosis langsam.• Meiden Sie die Mittagssonne, dieUVB-Intensität ist dann am stärksten!• Gehen Sie nie lange in die pralle Sonne.Eine gewisse Bräunung erreichtman auch im Schatten - durch reflektierteStrahlung!• Falsch ist: „Was rot ist, wird späterschön braun!“• Schützen Sie empfindliche Kör<strong>per</strong>stellenwie Augen, Kopf und Lippenbesonders!Zeigen Sie also Besonnenheitim Umgang mit derSonne!Hartmut KleisApotheker
45 und GesundheitWie sieht eine zeitgemäße Osteoporose-Therapie aus?Die Basistherapie besteht aus viel Bewegungund einer ausreichenden Versorgungmit Calcium und Vitamin D. Währenddie Calciumzufuhr entweder über die Ernährungoder entsprechende Präparategewährleistet werden kann, muss VitaminD in der Regel als Nahrungsergänzungsmittelzusätzlich eingenommen werden.Wichtig ist zudem das Vermeiden von Risikofaktorenwie Alkohol, Rauchen, Untergewichtoder die Einnahme sturzbegünstigenderMedikamente wie Schlafmittel.Zur Behandlung einer Osteoporose stehenzusätzlich wirksame und gut verträglicheMedikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismenzur Verfügung, sodass fürfast jeden Patienten eine individuell zugeschnitteneTherapie möglich ist. Amweitesten verbreitet sind die Bisphosphonate,die sich im Knochen einlagern undeinen weiteren Knochenabbau stoppen.Sie sind als Tabletten, Injektion oder Infusionverfügbar. Andere Präparate sindselektive Östrogenrezeptor-Modulatoren,auch „SERMs“ genannt, und Strontiumranelat.Die neueste Behandlungsoption istein biologischer Wirkstoff, der gezielt dieKnochen abbauenden Zellen hemmt undalle sechs Monate unter die Haut gespritztBadespaß ohne FolgenBei Gluthitze im Sommer gibt es nichtsSchöneres, als in ein kühles Schwimmbeckenabzutauchen. Doch für vieleFrauen hat der Badespaß auch eineunangenehme Seite: Oft beginnt mitder Schwimmbadsaison die Zeit derwiederkehrenden Blasenentzündungen.Die Betroffenen leiden unterUnterleibskrämpfen und Brennenbeim Wasserlassen.wird. Grundsätzlich sind Osteoporose-Medikamentesehr gut verträglich, könnenaber gelegentlich Nebenwirkungen haben,die schwerwiegenden sind aber selten.Warum fällt es Patienten schwer, die verordneteTherapie einzuhalten?Vielen Patienten ist nicht bewusst, warumund wie lange sie ihre Osteoporose-Medikamente einnehmen müssen. Stellensie keine Besserung fest oder fühlensie sich durch die Einnahmemodalitätenin ihrer Bequemlichkeit eingeschränkt, setzensie ihre Therapie oft eigenmächtig ab.Auch wenn die Beschwerden besser werden,darf das Medikament nicht abgesetztwerden. Eine ausführliche Beratung undsorgfältige Anweisung, wie das Medikamenteinzunehmen ist, sind das A und Oeiner erfolgreichen Behandlung. Wichtigsind auch einfache und praktikable Einnahmeformen,die auf die <strong>per</strong>sönlichenBedürfnisse des Patienten und seine kör<strong>per</strong>licheVerfassung abgestimmt sind.Welche Sportarten sind zur Vorbeugungund welche zur Therapie geeignet?Jede Sportart, die den Knochen belastet,ist gut. Wichtig ist es, den Knochennur für kurze Zeit, aber möglichst täglichkräftig zu belasten. Positiv sind demnachBild: djd/Cystorenal-Forschung/Fotolia/NetfallsTatsächlich können regelmäßige SchwimmbadbesucheHarnwegsinfektionen begünstigen.So gelangt bei jedem Schwim m -zug Wasser in den Scheidenbereich. Vorallem Chlor- oder Meerwasser kann dieSchleimhäute reizen. Die Haut trocknet ausund wird empfindlicher für Infektionen unddas Eindringen von Keimen. Viele Badenixenlegen sich nach dem Schwimmen indie Sonne oder setzen sich auf den kaltenBeckenrand und lassen dabei die nasseallgemeines Fitness- und Krafttraining,kraftbetonte Gymnastik oder Rückenschule,Ausdauersportarten wie Jogging, Walking,Wandern sowie Bergwandern oderRadfahren ebenso wie Schwimmen undWassergymnastik. Die Intensität, mit derdie Sportart betrieben wird, hängt vomjeweiligen Gesundheitszustand und <strong>per</strong>sönlichenLeistungsvermögen ab. Für <strong>Senio</strong>reneignen sich nicht zuletzt auch Spielsportartenwie Volleyball, Prellball, Tanzenoder spezielle Fitnesstrainings einschließlichGleichgewichts- und Sturzübungen.Ist es möglich, Osteoporose mit einer knochengesundenErnährung vorzubeugen?Vorbeugend ist auf eine ausreichendeZufuhr von Milchprodukten zu achten.Das für den Knochenaufbau benötigteCalcium sitzt allerdings nicht im fettigen,sondern im wässrigen Anteil von Milch,Käse und anderen Milchprodukten. Auchcalciumreiche Mineralwässer sind hilfreicheLieferanten. Im Unterschied zu Calciumkann Vitamin D mit Ausnahme vonfettem Fisch nur schwer über die Nahrungaufgenommen werden. Vitamin Dwird vor allem in der Haut gebildet, wenndiese der Sonne ausgesetzt wird. Die Fähigkeitzur Vitamin-D-Synthese lässt allerdingsmit zunehmendem Alter nach.Badekleidung auf der Haut trocknen. Wenndas Wasser verdunstet, entsteht jedoch einKältereiz, der die Gefahr einer Infektionzusätzlich erhöht. Stattdessen wäre es ratsamer,sich Bakterien und Chlorwasser vonder Haut zu spülen und den nassen gegeneinen trockenen Bikini auszutauschen.Richtige Hygiene beachtenBlasenentzündung ist ein typisches Frauenproblem- zwei von drei Frauen habenstatistisch gesehen einmal im Leben eineBlasenentzündung. Bei Frauen ist die Harnröhremit 2,5 bis vier Zentimetern deutlichkürzer als die des Mannes. Sie mündet inunmittelbarer Umgebung zu Darmausgangund Scheide. So gelangen Krankheitserregeraus diesen Regionen vielschneller in die Blase. Richtiges Abwischen -von vorne nach hinten - und die Reinigungmit sauberem Wasser können vorbeugen.Ist die Blasenentzündung erst mal da, helfenoft nur noch der Gang zum Arzt undeine Antibiotikatherapie.