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RentneR mieten per Internet - Senio Magazin

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Haupt-SacheEin Aufschrei durchbricht die Mittagsstilleim gediegenen Restaurant „LeGourmet“. Die Gäste haben ihre Vorspeisenserviert bekommen. Jetzt richtetsich die Aufmerksamkeit auf einenTisch, an dem eine Dame aufgesprungenist und mit Entsetzen auf ihrenSuppenteller starrt: Ein graubraunes„Etwas“ schwimmt darauf.Ihr Begleiter versucht derweil mit hochrotemKopf, nach diesem pelzig aussehendenTeil zu greifen und aus der Suppe zuangeln. Die ganze Situation hat etwas Groteskes,denn dieses Etwas entpuppt sichals das Toupet des Herrn, dem es geradevom kahlen Kopf gerutscht ist. Ein Kellnereilt herbei, um ihm dabei behilflich zu sein,was den Vorfall noch peinlicher macht.Solche Szenen spielen sich weltweit immerwieder ab, wenn auch nicht immerso dramatisch. Denn die Eitelkeit treibtmanchmal seltsame Blüten. Von jeher bekämpfenMänner aller Kulturen mit allen erdenklichenMitteln ihren, meist genetischbedingten, Haarschwund, der schon imjugendlichen Alter einsetzt. Der Gedanke,mit Glatze durchs Leben gehen zu müssen,ist für viele Herren eine Horrorvorstellung.Schon in der Antike waren Spezialistendamit beschäftigt, schütteres HaarBild: djd/Nürnbergeraufzuhübchen, um es dichter aussehenzu lassen. Es wurden allerlei Kopfbedeckungenkreiert und bei Potentaten wieCäsar wurde die Glatze mit dem Lorbeerkranzkaschiert und so aufgewertet.Zurück zur Gegenwart: Die männlicheEitelkeit rückte erst kürzlich wieder in denFokus, als publik wurde, dass sich der bekannteFußballtrainer Jürgen Klopp einerHaartransplantation unterzogen hat. Obwohler eigentlich noch über ausreichendHaarfülle verfügt, ließ Klopp sich die Geheimratseckendurch eine Teiltransplatationmit Eigenhaar auffüllen. Dies ist allerdingseine der aufwendigsten und auchteuersten Methoden, sich ein jugendlicheresAussehen zu verschaffen, zumalder Eingriff auch schmerzhaft und blutigist und nicht ohne Risiken. Dabei werdenschmale Hautstreifen aus der noch behaartenNackenpartie entnommen undIm Alter noch umziehen?Für ihren 90. Geburtstag hat sich AnnaMeier etwas Großes vorgenommen.Heute wird sie die neue Wohnung, indie sie mit Ehemann Franz (86) in dreiWochen einzieht, das erste Mal sehen.„Wenn ich ehrlich bin: Einen alten Baumverpflanzt man nicht. Aber es bleibt unsnichts anderes übrig, da müssen wirdurch.“ Es sind wenige kritische Worte,die sie über den bevorstehenden Umzugverliert. Sie und ihr Mann sind Kriegsflüchtlingeund kennen keine Klagen. Diebeiden wohnen seit 1946 auf dem Land.Nach einem Leben im Dorf folgt für beidenun der Umzug in die Stadt.Viele <strong>Senio</strong>ren schieben die Frage, wieund wo sie im Alter leben möchten, langeauf. Sie halten an der gewohnten Umgebungfest, selbst wenn sie merken, dassBild: Running Man Fotos/pixelio.de<strong>Senio</strong>ren schreiben 26in kleine Quadrate geschnitten, die an dengewünschten Stellen am Oberkopf wiedereingepflanzt werden.Da greifen viele Betroffene, nicht nuraus Kostengründen, doch lieber zum altbewährtenToupet oder gar zur Voll<strong>per</strong>ücke.Wenn diese Haarersatzteile gut undfachmännisch gemacht sind, können siesogar sehr natürlich und modisch aussehen.Inzwischen erlauben es neuesteProduktionsmethoden, dass Haarteile immerleichter zu handhaben sind. In Spezialanfertigungenwerden Kunstwerke geschaffen,die selbst ein Fachmann nichtals künstlich erkennt. Die Befestigungenam Kopf sind so ausgeklügelt, dass derTräger damit schwimmen gehen und dieHaare sogar auf dem Kopf schamponierenkann. Außerdem gibt es verschiedeneMethoden zur Haarverdichtung des eigenenResthaares, wobei in einem aufwendigenVerfahren Haare eingewebt odereingeflochten werden. Die Qualität desProdukts ist natürlich auch immer eineFrage des Preises.Hätte der Herr im Nobelrestaurant fürden Erwerb seiner Kopfbedeckung etwastiefer in die Tasche gegriffen,wäre ihm das Malheur wahrscheinlichnicht passiert.René H. Bremensie den Haushalt nicht mehr allein bewältigenkönnen. Erst wenn es überhaupt nichtmehr geht, kommt dann doch der Umzugswagen.Dieser letzte Aufbruch wirddann für alle Beteiligten zu einer großenHerausforderung.Maria Schmitz will es besser machen:„Ich will umziehen, obwohl ich noch fit bin,aber ich möchte nicht länger allein leben“,so erklärt die 79-Jährige ihren Entschluss,sich eine seniorengerechte Wohnung zusuchen. Vor drei Jahren starb ihr Mann undseitdem lebt sie allein in ihrem Einfamilienhausin einem kleinen Ort. Maria möchtenicht länger auf die Busverbindungen indie Stadt und die Unterstützung der Nachbarnangewiesen sein. Sie wünscht sich,neue Menschen kennenzulernenund abends ins Theaterzu gehen.Wilhelm Müller

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