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Was kann Bilingualer Unterricht - DIDAKTIK DER PHYSIK

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Phänomenologische Optik: eine „Optik der Bilder“ 155(Howald-Haller 1964 a), vgl. (Grebe-Ellis 2005, S. 101f), und in einemlängeren Essay mit dem Titel «Licht und Stoff» (Howald-Haller 1964 b). Ergriff darin die von LOBECK skizzierten Gesichtspunkte auf und erweiterte denKreis der betrachteten Erscheinungen. Insbesondere unterschied der drei imPolarisationszustand latente «Phasen des Zusammenwirkens von Licht undStoff», die sich als Modifikationen des «Schattenden» im Spannungsfeldzwischen Dunkelheit und Farbe ergeben. Im Haidinger-Büschel wirken diesePhasen gleichzeitig. Es erwies sich dadurch für HOWALD-HALLER als eineArt von sichtbarem Symbol, d.h. als eine Erscheinung, in der das Verwandtschaftsprinzipeiner ganzen Reihe von Erscheinungen selbst anschaubar wird.Er bezeichnete das Haidinger-Büschel deshalb als «Urphänomen der Polarisationserscheinungen».16Albert PröbstlPRÖBSTL nahm die Bezeichnung des Haidinger-Büschels als «Urphänomender Polarisationserscheinungen» durch HOWALD-HALLER zum Anlass füreine weit ausgreifende und anfänglich systematisierende Beschreibung derBedingungen, unter denen das Haidinger-Büschel beobachtet werden <strong>kann</strong>(Pröbstl 1998). Er hat damit die bisher umfangreichste Übersichtsarbeit zumHaidinger-Büschel vorgelegt. Leitender Gesichtspunkt bei der Anordnungder verschiedenen Erscheinungsbedingungen ist die von LOBECK undHOWALD-HALLER geltend gemachte Tatsache, dass es verschiedene Zuständedes Stofflichen sind: gasförmige, flüssige und feste, die das Haidinger-Büschel im menschlichen Auge hervorrufen. Durch die Breite undAusführlichkeit der Darstellung wird dabei eine wesentliche methodischeEigenart des phänomenologischen Beschreibungsansatzes noch deutlicher alsbei HOWALD-HALLER. Sie betrifft die Rolle der Einheitlichkeit, die im Rahmender Wellenoptik Einheitlichkeit des Begriffs ist in dem Sinne, dass eineEinheitlichkeit der Erklärung angestrebt wird. Diese ist das Ergebnis einerReduktion der Erscheinungen auf wellenmechanische Kategorien: Absorption,Doppelbrechung, Reflexion und Streuung kennzeichnen verschiedeneWechselwirkungsformen desselben mechanischen Systems. Demgegenüberliegt der Ausgangspunkt und zugleich das Ziel eines modellfreienVorgehens in der Einheitlichkeit der Erscheinung. Wie PRÖBSTL am Beispieldes Haidinger-Büschels zeigt, ist es eine Erscheinung, die in der kontinuier-16 Er legt dabei die folgende Definition des Urphänomens von GOETHE zugrunde(Goethe 1897, S. 370): «Urphänomen: Ideal = real = symbolisch = identischIdeal, als das letzte Erkennbare;real, als er<strong>kann</strong>t;symbolisch, weil es alle Fälle begreift;identisch, mit allen Fällen.»

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