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Was kann Bilingualer Unterricht - DIDAKTIK DER PHYSIK

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Phänomenologische Optik: eine „Optik der Bilder“ 167durch die Folie an verschiedenen Ansichten im weiteren Verlauf ergeben. 30Dies führt auf die nächste Beobachtung.2. Schritt: Die Beteiligten werden aufgefordert, sich paarweise einanderzuzuwenden, sich durch ihre Folienstücke anzuschauen und dabei dieOrientierung ihrer Folie zu ändern. Sie erfahren dabei, wie sich in Abhängigkeitvon der relativen Orientierung ihrer Folien die Durchsicht durch dieseverdunkelt, aufhellt – ja sich für eine bestimmte, ausgezeichnete Stellung derFolien zueinander sogar vollständig auslöschen lässt, so dass das Ensembleder beiden halbtransparenten Folien wie ein undurchsichtiger Körper wirkt.Die Überraschung über diese einfache und zugleich abgründige, fastunheimlich anmutende Erscheinung ist erfahrungsgemäß groß und es ist nichtleicht, den sich geltend machenden Erklärungsreflexen mit Begriffen wieSchwingungs- und Durchlassrichtung etc. zugunsten des Phänomens standzuhalten.Dies gelingt am besten dadurch, dass man nach den geometrischenBedingungen fragt, unter denen sich die Durchsichtigkeit des Ensembleszweier Folien wandelt. Als Verständigungshilfe bieten sich die Orientierungender je zugehörigen Haidinger-Büschel an. Dies <strong>kann</strong> dann zu derfolgenden Regel führen: Sind die Haidinger-Büschel der beiden Folienparallel, ist mit Rücksicht auf die doppelte Abschattung des Gesichtsfeldesdie Durchsichtigkeit des Ensembles maximal. Sind dagegen die Haidinger-Büschel der beiden Folien überkreuz, so ist die Durchsichtigkeit desEnsembles vollständig aufgehoben. Zwischenstellungen ergeben Zwischenstufenin der Durchsichtigkeit3. Schritt: Es erhebt sich die Frage, ob und wenn wo es weitere Ansichten inunserer Umgebung gibt, auf die unser Auge mit dem Haidinger-Büschelantwortet. Mit Rücksicht auf den 2. Schritt können wir auch nach Ansichtenfragen, die, wenn sie durch eine Polarisationsfolie betrachtet werden, inAbhängigkeit von der Stellung derselben Helligkeitsänderungen zeigen, alsogewissermaßen empfindlich sind bezüglich der Orientierung unserer«Prüffolie». Wir sehen uns also um, begeben uns auf einen Spaziergang, auf30 Der Einstieg mit einem Satz Polarisationsfolien ist einfach und deshalb für denAnfang mit einer Gruppe geeigneter als der Einstieg mit einem einzelnen Nicolprisma,das herumgereicht werden muss und zudem das Gesichtsfeld vergleichsweisestark einschränkt. Gegen die Polarisationsfolie spricht allerdings aus didaktischerSicht, dass sie verbirgt, was am Nicolprisma noch unmittelbar nachvollzogen werden<strong>kann</strong>: dass man es ursprünglich mit zwei Bildern: Doppelbildern eines Urbildes zu tunhat, die erst getrennt werden müssen, bevor man zu Beobachtungen der beschriebenenArt übergehen <strong>kann</strong>. Dies wird hier in Kauf genommen. Wie in Anknüpfung an die imFolgenden vorgestellten Beobachtungen das Urphänomen der Bildverdopplung alsVoraussetzung von Polarisation entwickeln werden <strong>kann</strong>, wurde exemplarisch in(Grebe-Ellis 2005; 2006 b) dargestellt.

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