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Handbuch für den Jungsegelflieger

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Gleichzeitig soll man sich die Aufgaben immer, allerdings langsamfortschreitend, höher stecken, besonders vorsichtig und langsambeim Übergehen vom Gleitfliegen zum Segelfliegen. Hier kanngar nicht vorsichtig genug vorgegangen wer<strong>den</strong>.Der Übungsflieger, der also die Gleitfliegerprüfung B gemachthat, versucht jetzt, nachdem er solange Kurven geübt hat, bis er siemit großer Sicherheit ausführen kann, seinen Flugweg so zu legen,daß er völlig im Aufwind liegt. Dieser Aufwind-Kurs ähnelt fastimmer einer flachgedrückten 8, wobei die Wendekurven immergegen <strong>den</strong> Wind geflogen wer<strong>den</strong>. Man soll sich nie verleiten lassen,auch dann nicht, wenn man sich etwas vom Hang entfernt hat,hat, da man dann wenig Höhe verliert, wenn man auch etwas ausdem Aufwind hinaus kommt.Aber auch mit weniger hochwertigen Flugzeugen soll man sichmöglichst nicht zu allzu engen Kurven verleiten lassen, sonderndie Maschine nur so kurven, daß man sie jederzeit wieder in Normallagebringen kann, ohne auf die Ruderwirkung warten zumüssen. Je größer die Spannweite eines Flugzeuges ist, desto größerist seine Trägheit!Hält man jetzt, im Aufwind fliegend, das Flugzeug in richtigerFluglage, so beginnt es, genügend starken Aufwind vorausgesetzt,zu segeln.Witio'richfunq------------ _____ ____ ------ -Start/ IAbb. 15. 8förmiger Flugweg vor einem Hang (Draufsicht).Wendekurven mit dem Wind zu machen, da man gegenüber demErdbo<strong>den</strong> das Flugzeug nicht so scharf herum bekommt und immerGefahr läuft, gegen <strong>den</strong> Hang zu stoßen.Eine Hauptschwierigkeit bei diesen ersten Segelversuchen istdie sogenannte Startkurve. Es ist notwendig, daß das Flugzeuggleich nach dem Start in die Kurve gelegt wird, damit es nichtzu weit aus der, oft schmalen, Aufwindzone hinaus kommt, da sonstein Segeln nicht mehr möglich ist.Man kann, wenn man schon sicher fliegt, das Seitensteuer bereitsaustreten, ehe das Startseil abgefallen ist. Sowie die Maschine vomSeil frei ist, gibt man vorsichtig Querruder nach der betreffen<strong>den</strong>Seite dazu.Da ein Segelflugzeug eine gewisse Träghei t in Kurven hat, mußman hierbei vorsichtig za Werke gehen, da man immer dem Hangsehr nahe ist, damit man die Kurve immer rechtzeitig wieder been<strong>den</strong>kann.Eine Erleichterung dieser Startkurve ist zu erreichen, wenn mannicht genau gegen <strong>den</strong> Wind •startet, sondern das Flugzeug bereitsetwas schräg, nach der gewünschten Seite zu, aufstellt.Hat man ein Gelände, wie es in der Geländebeschreibung alsideal bezeichnet ist, bei welchem nämlich beiderseits des eigentlichenSegelhanges noch vorspringende Rücken sind, so kann dieWendekurve in größerem Radius geflogen wer<strong>den</strong>. Gleichfalls kannsie großen Radius haben, wenn man eine hochwertige Maschine20Abh. 16. In der sogen. Oberschicht trifft man ein geschlossenes Aufwindfeld.Für das normale Hangsegeln ist es nun lediglich notwendig, sichim Aufwindgebiet zu halten. Durchweg ist es so, daß bei niedrigerFlughöhe die Böigkeit ziemlich stark ist. Gewinnt man jedoch beigünstigem Aufwind Höhe, so läßt die Böigkeit durchweg nach, undman fliegt dann wesentlich bequemer.In zerklüfteterem Gelände kommt es nun zuerst darauf an, indie sogenannte Oberschicht zu gelangen.Dies ist so zu verstehen:In zerklüftetem Gelände geht über die kleinen Auf- und Abwindströmeeine große, geschlossene Aufwindbewegung, die an der Leeseitedes Gebirges sich gleichfalls als großer Abwindstrom bemerkbarmacht. Erreicht man diese Oberschicht, so ist man auch nichtmehr dem dauern<strong>den</strong> Auf und Ab kleinerer Geschwindigkeitsschwankungenunterworfen, und man kann ebenfalls etwas freierfliegen, indem man das Gelände unter sich mehr außer acht lassenkann, da kleine Abwindströme •sich hier nicht bemerkbar machen.Wenn man <strong>den</strong> Aufwind oder starke Aufwindböen nicht wegdrückt,wird man bei gut gehaltenem Kurs die Gipfelhöhe desFlugzeuges bei der betreffen<strong>den</strong> Windgeschwindigkeit erreichen,und kann nun evtl. in Erwägung ziehen, einen Streckenflug anzusetzen.Hierzu ist es nötig, soviel Höhe zu haben, daß man <strong>den</strong>nächsten Aufwind geben<strong>den</strong> Berg im Gleitflug erreichen kann undso fort.21

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