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Handbuch für den Jungsegelflieger

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Da jeder Blick in das Flugzeug dem Anfänger bei seinen erstenFlügen nur schädlich ist, vermeidet man im Anfängerflugzeug jeglicheInstrumente und fliegt rein nach dem Richtungspunkt, resp.Abb. 65. Wählt man <strong>den</strong> Richtungspunkt tiefer, so kommt man immer in stark gedrückte Fluglage.nach dem Horizont. Man macht dein Schüler klar, daß er <strong>den</strong> Horizontin seinem Blickfeld als Teilstrich liegen sieht, und daß dieserRichtige Lage zu weit rechts zuviel gezogenMaschine hängt rechts2uviel gedrücktAbb. 66.Lage des Horizontes und des Blickpunktes im Blickfeld. Unten im Bild die Maschinenspitze.Teilstrich, vorausgesetzt, daß der Schüler seine normale Sitzlageund Körperhaltung beibehält, beim Ziehen des Flugzeuges im Blickfeldnach unten absinkt, während er beim Drücken im Blickfeld56über die Normallage hinaus nach oben wandert. So ist es möglich,nach diesem Anhaltsmittel wie nach einem untrüglichen Instrumentzu fliegen. Seitliches Hängen erkennt man natürlich ebenfalls andieser Horizontlinie, zu der man sein Flugzeug parallel zu haltenhat. Jedes aus dem Kursgehen spürt man ebenfalls an dem seitlichenAuswandern des Richtungspunktes auf dieser Horizontlinie.(Abb. 66.1Das Hauptaugenmerk des Anfängers ist auf das Höhenruder zurichten. Diese Art der Bewegung ist völlig neu und ungewohnt,und Fehler im Höhenruder sind andererseits gerade diejenigenFehler, welche am häufigsten zu Brüchen führen.Dem Schüler ist klar zu machen, daß ein motorloses Horizontalfliegenoder gar Ansteigen nicht möglich ist, daß sich das Flugzeugauf je<strong>den</strong> Fall immer im Abwärtsgleiten befin<strong>den</strong> muß, wenn esnicht seine Geschwindigkeit einbüßen und damit die Flugfähigkeitverlieren soll.Fliegen ist Geschwindigkeit! Das Flugzeug braucht entsprechendseiner Formgebung und seiner Belastung eine ganz bestimmte Geschwindigkeit.Man könnte also auch nach einem Geschwindigkeitsmesserfliegen. Da nun aber jedes Instrument Störungsmöglichkeitenunterworfen ist, andererseits fliegerisches Gefühl sich kaumin gewünschtem Maße entwickeln wird, wenn der Schüler sklavischnach einem Instrument fliegt, ist es schon besser, zuerst wenigernach Geschwindigkeit als vielmehr nach der richtigen Lage desFlugzeuges in der Luft zu fliegen, da sich ja aus der richtigen Lageganz zwangläufig auch die richtige Geschwindigkeit ergibt.Ein gutes Anhaltsmittel ist ferner das Gehör. Hat man seinFlugzeug nach dem Horizont in die richtige Fluglage gebracht, sokann man einen bestimmten, durch <strong>den</strong> Fahrtwind an <strong>den</strong> Bauteilendes Flugzeuges erzeugten Ton hören, der bei zunehmender Geschwindigkeithöher und bei abnehmender Geschwindigkeit tieferund leiser wird. Auch dieses Singen des Fahrtwindes ist ein Anhaltsmittel<strong>für</strong> <strong>den</strong> Führer.Bei längeren Flügen kann dann der Insasse auch einmal in dasFlügelprofil sehen und dort kontrollieren, ob die Profilsehne tatsächlichdie gewünschte Lage zur allerdings unsichtbaren Anblasrichtunghat. Dadurch, daß man dabei immer Teile des Geländesmit sieht, hat man in jedem Falle einen Anhalt <strong>für</strong> die Horizontale,und da die Anblasrichtung hier ganz allgemein als horizontal angenommenwer<strong>den</strong> kann, hat man so die direkte Kontrolle des Anstellwinkels.Durch diesen Blick in <strong>den</strong> Flügel wird der fortgeschritteneSchüler dann auch etwas freier in der Maschine. Er merkt, daß57

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