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Handbuch für den Jungsegelflieger

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Es liegt auf der Hand, daß man solche Erstlingssprünge möglichstbei ganz ruhigem Wetter ausführen sollte, damit tatsächlichkaum Störungen der Normalfluglage auftreten, und der Anfängerim wesentlichen das Steuer- nur stillhalten muß.Man stellt dem Schüler vor dem Start das Steuer auf Normalfluglageein und läßt es so stillhalten. Beim Gleitflugzeug ist derStart anders wie beim Motorflugzeug. Durch das Fehlen des hohenFahrgestelles steht das Gleitflugzeug schon annähernd in Normalfluglageauf dem Bo<strong>den</strong> und wird dann durch das Startseil sofortauf Fluggeschwindigkeit beschleunigt. Es ist also nicht wie beimMotorflugzeug nötig, die Maschine im Start erst zu drücken, damit5Dieses Auswiegen geschieht derart, daß man an der aus <strong>den</strong>Zeichnungen ersichtlichen Stelle, in der der Schwerpunkt zu liegenhat (meistens auf ein Drittel der Profiltiefe von VorderkanteFlügel, senkrecht zur Profilsehne auf die Kufe herunter gelotet),die Kufe mit einem Rohr oder dergl. unterstützt, auf welchem dieMaschine jetzt genau pendeln muß. Der Gewichtsausgleich ist nunsolange vorzunehmen, bis die Maschine nicht Mehr nach vorn oderhinten kippt. Läßt sich kein genauer Ausgleich erzielen, dann lieberetwas kopflastig (daß die Maschine also nach vorn über das Rohrkippt). Schwanzlastigkeit ist immer gefährlich, leichte Kopflastigkeitunter Unistiin<strong>den</strong> dagegen sehr angenehm.1/:f 31 1 1Richtungspunkt1ihAll!iked:211111.1r.rdAbb. 64. Man wählt <strong>den</strong> Richtungspunkt in Augenhöhe./A ■■\ AAbb. 63. Auswiegen der Maschine auf Richtiglastigkeit.(ca. fA der Flächentiefe von vorn — genau 35 %I)sie in Normallage kommt und dann mit zunehmender Geschwindigkeit<strong>den</strong> Knüppel langsam in Normallage zu nehmen.Der Führer eines Gleitflugzeuges sitzt gewöhnlich vor demSchwerpunkt der Maschine, gewissermaßen als Gegengewicht zudem Gewicht des Rumpfes und des Leitwerkes. Normalerweiserechnet der Konstrukteur mit einem Führergewicht von 75 kg. Istnun der. Führer leichter, so ist mithin das Flugzeug leicht schwanzlastig,ist er schwerer, so ist das Flugzeug kopflastig. Um dieseFalschlastigkeit auszugleichen, ist es notwendig, dem leichterenFührer das Höhenruder bereits im Start leicht gedrückt und demschwereren Führer leicht gezogen einzustellen. Noch besser ist esallerdings, bei dem leichteren Führer ein Ausgleichsgewicht in derNähe des Starthakens und bei dem schwereren Führer in der Nähedes Rumpfendes anzubringen, und die Maschine dann mit dein Insassenund dem Gewichtsausgleich genau auszuwiegen. (Abb. 63.)ADieses Auswiegen der Maschine mit Insassen muß in der Halle,auf je<strong>den</strong> Fall aber an einem völlig windgeschützten Ort vorgenommenwer<strong>den</strong>, da der Winddruck auf Flügel oder Leitwerk dasErgebnis vollständig fälschen würde.Man muß nun <strong>den</strong> Anfänger bei seinen ersten Sprüngen zwingen,nicht auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> unter sich, noch auf seine Steuerhebel zu sehen.Es ist ganz selbstverständlich, daß der Anfänger, bei welchem mannoch nicht von dem sogen. fliegerischen Gefühl sprechen kann, nachAnhaltspunkten sucht, nach welchen er die richtige Lage seinerMaschine beurteilen kann.Am Bo<strong>den</strong> unter sich oder gar an <strong>den</strong> Steuerhebeln sieht er danatürlich gar nichts, können doch die Steuerhebel beispielsweisein richtiger Normallage sein, und das Flugzeug über <strong>den</strong> Flügelabrutschen. Ähnlich verhält es sich mit dem Betrachten desErdbo<strong>den</strong>s.Um dem Schüler nun einen Anhaltspunkt zu geben, an welchemer gleichzeitig Richtung, richtige Höhenlage und seitliches Gleichgewichtkontrollieren kann, erhält er am Horizont, oder wo dieserim Gebirge allenfalls zu hoch liegt, in Augenhöhe weit vor sich <strong>den</strong>sogen. Richtungspunkt. (Abb. 64 und 65.)54 55

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