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Handbuch für den Jungsegelflieger

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Vorwort.Der motorlose Flug, der Gleit- und Segelflug dringt in immerweitere Schichten und stellt im wahrsten Sinne des Wortes <strong>den</strong>Flugsport der Jugend dar.Alle in <strong>den</strong> Jahren seit 1921 im motorlosen Flug und besonders inder Gleitflugschulung gesammelten Erfahrungen sollen in diesemBuch zusammengetragen und so allen nutzbar gemacht wer<strong>den</strong>*).Gerade in der Fliegerei ist es nötig, daß jede einmal gewonneneErfahrung <strong>für</strong> alle gewonnen ist.Das vorliegende Buch soll die im gleichen Verlage erschienenenHefte „Gleitflug und Gleitflugzeuge Teil 1 und 2", sowie „Der Bauvon Flugmodellen Teil 1 und 2", ergänzen.Es soll möglichst alles bringen, was der Jungflieger vom GleitundSegelflug wissen muß. Da, wo es Theorie enthält, soll es dochunbedingt allgemein verständlich sein. Gerade der gute Flieger istoft ein schlechter Mathematiker, und die Fliegerei als Sport sollmöglichst jedem offen sein.Wasserkuppe/Rhön, Januar 1930.Fritz Stamer und Alexander Lippisch.Vorwort zur 2. Auflage.über 4 Jahre Segelflug liegen zwischen der ersten und derjetzigen Auflage. Die Entwicklung ist erheblich weiter getrieben,aber die Grundlagen sind die gleichen geblieben. Die neue Auflageist erheblich erweitert wor<strong>den</strong>. Grundsätzlich wird daran festgehalten,von <strong>den</strong> Vorgängen, die zum Verständnis des Fliegensnotwendig erklärt wer<strong>den</strong> müssen, die richtige Vorstellung zu erwecken,auf die Gefahr hin, daß diese Erklärüngen wissenschaftlichanfechtbar sind. Alle jungen Menschen sollen zu uns in dieGleit- und Segelflugbewegung kommen können und wir wollenvon keinem eine Art Abitur oder Diplom-Prüfung verlangen, eheer in das Flugzeug steigen darf.Darmstadt/Traisa, September 1934.Die Verfasser.•) In <strong>den</strong> Darstellungen decken sich verschie<strong>den</strong>e Erklärungen nichtvollkommen mit <strong>den</strong> exakt wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es ist dabeizu be<strong>den</strong>ken, daß es hier darauf ankommt, auf je<strong>den</strong> Fall verständlich zubleiben und die richtigen Vorstellungen zu erwecken.1Ausrüstung und Lebensführung.Die Ausrüstung des Fliegers stellt durchweg einen wesentlichenBestandteil seiner Würde dar. Ist er doch an seiner Ausrüstungzu erkennen. So war es früher. Heute ist es schon anders, stelltdoch das Fliegen nicht mehr so sehr etwas Besonderes dar, sondernwird mehr zum Sport, zum Allgemeingut, in unserem Falle sogarzu einer Jugendbewegung, die immer weitere Kreise deutscherJungen erfaßt.So ist schon der Luftkapitän trotz seiner großen Leistungen einschlichter Volksgenosse •gewor<strong>den</strong> und bewegt sich keineswegsimmer mit Lederhaube, zurückgeschobener Brille und kniehohenSchnürschuhen unter seinen staunen<strong>den</strong> Mitmenschen.Dem Anfänger obliegt es, diese Fliegerembleme noch der Mitweltzu überliefern, und wenn er sie ablegt, merkt man, daß er bereitsetwas gelernt hat.Zur Ausrüstung des Gleitfliegers, der hier zuerst behandelt wer<strong>den</strong>soll, gehören feste Schuhe. Keine Skistiefel, <strong>den</strong>n in <strong>den</strong>en istman auf einem feinfühligen Seitensteuer plump und unbeholfen,aber doch möglichst Schnürstiefel, <strong>den</strong>n diese schützen das Fußgelenk,wenn es bei Landungen etwas hart hergeht. Hohe Schaftstiefel,wie sie zur Uniform getragen wer<strong>den</strong>, sind im Flugzeugoft sehr hinderlich. Wollschals sind nicht erforderlich, wenn esnicht ohnehin kalt ist, <strong>den</strong>n durchweg dauert ein Gleitflug nichtso lange, daß ernstliche Gefahr des Erfrierens besteht. Eine Mützesollte man unbedingt aufsetzen, und in der Maschine kann mansogar <strong>den</strong> Schirm nach rückwärts nehmen, sonst weht sie nämlichweg. Eine über die Ohren geknöpfte Lederhaube schaltet das sowichtige Gehör aus und ist deshalb keineswegs gut. Mit bloßemKopf zu fliegen ist nicht ratsam, da man bei evtl. Bruch sich reißenoder empfindlich stoßen kann. Deshalb sollte man auch im Sommer,wenn man sonst mit Laufhose oder Badehose herumspringt,zum Fliegen Rock und Hose überziehen. Eine Fliegerbrille zutragen dürfte im Sommer überflüssig sein. Wer empfindlicheAugen hat, sollte es im Winter tun. Immer aber sollten Brillen gewähltwer<strong>den</strong>, die aus Cellon oder Triplexglas sind, da Glassplitterschwere Verletzungen hervorrufen können. Für die Schulung ist5

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