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dens 10/2013

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wissenschaftdie Zähne oftmals nur eine sehr dünne bukkaleKnochenlamelle [<strong>10</strong>]. Es konnte gezeigt werden,dass bereits zwei Wochen nach Zahnentfernungder komplette Anteil des Bündelknochens einerExtraktionsalveole nicht mehr nachweisbar war[4]. Dies ist umso relevanter, da gerade bei Patientenmit einem dünnen parodontalen Biotyp diebukkale Lamelle fast vollständig aus Bündelknochenzu bestehen scheint [<strong>10</strong>]. In solchen Fällenkommt es zu einer vollständigen Resorption desbukkalen Bündelknochens und damit zu einer hartundweichgewebigen Atrophie, die nachteilig füreventuelle spätere implantologische Eingriffe seinkann.Verglichen mit der bukkalen Knochenwand istdie orale Knochenwand häufig ausreichend dimensioniert.Hier macht der Bündelknochen nur einengeringen Anteil der Knochenlamelle aus. Der weitausgrößere Anteil besteht aus Alveolarknochen,der keine funktionelle Verbindung mit der Zahnwurzelaufweist und deutlich weniger resorptivenProzessen unterworfen ist [4, 7].Durch die Resorption des formgebenden Knochenskollabiert das darüber liegende Weichgewebedem Resorptionsverlauf folgend in dieExtraktionsalveole und verkleinert das Volumender knöchernen Regeneration und erzwingt somiteine Abnahme der bukko-oralen Breite desAlveolarkamms. Der signifikante horizontale Gewebsverlustnach Zahnextraktion konnte in klinischenStudien erfolgreich nachgewiesen werden.Schropp und Mitarbeiter untersuchten heilendeExtraktionsalveolen an Studienmodellen und beiZweiteingriffen in den oberen und unteren Seitenzahnbereichen.Dabei konnte eine Abnahme derbukko-oralen Knochenbreite innerhalb von zwölfMonaten um circa 50 Prozent nachgewiesen werden.Zwei Drittel dieser Veränderung entfielenhierbei auf den bukkalen Bereich [11]. Das bedeutet,dass sich zwölf Monate nach Zahnextraktiondie Breite des Alveolarkamms um die Hälfte reduziert,wobei der Schwerpunkt der volumetrischenAlteration auf der bukkalen Seite lag.Somit ergibt sich die Folgerung, dass besondersbei dünnen parodontalen Biotypen, massive bukko-oraleDimensionsveränderungen nach Zahnextraktionerwartet werden müssen. Diese sind aufden kompletten oder partiellen Verlust der bukkalenLamelle zurückzuführen.Wissenschaftliche Evaluationtherapeutischer AnsätzeSowohl für ein erfolgreiches Behandlungsergebnis,als auch für die Stabilität des Weichgewebesist der Erhalt der Knochenarchitektur von entscheidenderBedeutung.Die oben beschriebenen ausgeprägten Gewebsveränderungennach Zahnextraktion erschwerendie Wiederherstellung der oro-fazialen Harmoniein der ästhetisch kritischen Zone. Daher stand esgerade in letzter Zeit im Mittelpunkt des wissenschaftlichenInteresses, die oben genannten Dimensionsveränderungennach Zahnextraktion zukompensieren oder verhindern zu können.SofortimplantationAls eine Möglichkeit, den oben angesprochenenResorptionsvorgängen entgegenzuwirken, wirddie Sofortimplantation postuliert. Dies bedeuteteine sofortige Implantation im Anschluss an eineExtraktion. Bei diesem Vorgehen verspricht mansich, dass sowohl die knöchernen Strukturen stabilisiertwerden, als auch eine bessere Ausformungder Weichgewebe herbeigeführt wird. In tierexperimentellenUntersuchungen von Araújo undMitarbeitern verglichen sie den Heilungsverlaufvon Extraktionsalveolen, die unbehandelt blieben,mit Extraktionsalveolen, bei denen eine sofortigeImplantation durchgeführt wurde. Beide Gruppenzeigten starke knöcherne Resorptionen [2]. Jedochkonnte drei Monate nach der Zahnextraktionhinsichtlich der Höhe der bukkalen Knochenlamellekein Unterschied zwischen der unbehandeltenExtraktionsalveole und einer Extraktionsalveolemit sofortiger Implantation gefunden werden.Verglichen mit der oralen Knochenlamelle wurdenbukkal vertikale Knochenverluste in beiden Behandlungsgruppenvon über zwei Millimeter festgestellt.In einer klinischen Studie wurde von Boticelliund Mitarbeiter nachgewiesen, dass bei einerSofortimplantation eine Distanz zwischen demImplantat und der bukkalen Knochenlamelle entsteht.Dieser Spalt wurde vier Monate nach demEingriff hauptsächlich extern durch Resorption derbukkalen Lamelle und nur geringfügig durch neueKnochenbildung von intern geschlossen.Dieses Ergebnis wurde von Vignoletti et al 2011tierexperimentell postuliert. Dies lässt den Schlusszu, dass die sofortige Implantation in eine frischeExtraktionsalveole keine Wirkung auf die knöchernenVorgänge nach Zahnextraktion hat.Sofortimplantate scheinen daher bei genauer Patientenselektioneine mögliche Therapie zu sein;jedoch kann nicht mit einem knochenprotektivemEffekt des Sofortimplantates gerechnet werden.Socket Preservation TechnikenEine andere Maßnahme, den Veränderungendes Hart-, und Weichgewebes entgegen zu wirken,stellt die „Socket Preservation Technik“ dar.„Socket Preservation“ bezeichnet das Auffüllender Extraktionsalveole mit Biomaterialien (Kollagen,Knochenersatzmaterial, Weichgewebe) zur30 <strong>dens</strong> <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>

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