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dens 10/2013

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zahnärztekammer / Wissenschaftliche GesellschaftProf. Dr. Claus-Peter Ernst arbeitet als niedergelassenerZahnarzt und als wissenschaftlicher Mitarbeiterder Universitätszahnklinik in Mainz. Er sprach in seinemlebhaften und ausgesprochen praxisorientiertenBeitrag über Kompositfüllungen. Deren jährlicheVerlustraten im Seitenzahngebiet von knapp unter 2,5Prozent liegen mittlerweile zwischen den Zahlen vonAmalgamfüllungen (3 Prozent) und Keramikinlays (ca.2 Prozent). Für jede Materialklasse, ob konventionellstopfbare, fließfähige oder Bulk-Fill-Komposite wurdedie Anwendung explizit erklärt. Prof Ernst empfahl,verschiedene lichthärtende Materialien in bestimmtenIndikationen zu kombinieren, um minimalinvasiveZahnmedizin in Vollendung zu betreiben. In seinemVortrag konnten viele Tipps und Tricks für eine effizienteFüllungstherapie mit in die eigene Praxis genommenwerden.Priv.-Doz. Dr. Alexander Welk, UniversitätsmedizinGreifswald bezeichnete in seinem Vortrag Bleachingals eine eher zahnärztliche und nicht als rein ästhetischeMaßnahme, um so als non-invasive Alternativefür restaurative Therapien zu dienen. Ausführlichwurden die Indikationen und die Kontraindikationenbzw. Grenzen der Zahnaufhellung erklärt. Neben demWirkmechanismus beschrieb Dr. Welk mit zahlreichenpraktischen Ratschlägen garniert das Vorgehenund die Materialien der unterschiedlichen Methodendes externen und internen Bleachings, die manchmalauch miteinander kombiniert werden sollten.Der Direktor der Aachener Klinik für ZahnärztlicheProthetik, Implantologie und Biomaterialien Prof. Dr.Stefan Wolfart, referierte über die Provisorienherstellungals eigentlich ungeliebtes Aschenputtel in derzahnärztlichen Praxis. Aber gerade gute Provisoriensind seiner Meinung nach ein Aushängeschild undtragen zur Vertrauensbildung gegenüber den Patientenentscheidend bei. Eindrucksvoll zeigte er, wieman mit direkten Provisorien nicht nur die präpariertenZähne schützt, sondern auch die Weichgewebeunter Brücken ausformt, ästhetische und Änderungender Bisslage vorbereitet oder das Austrittsprofil vonSuprakonstruktionen gestalten kann. Konventionelleoder gefräste laborgefertigte Provisorien wendetProf. Wolfart erst bei komplexen implantatgetragenenRestaurationen oder bei umfangreichen Bisslage-Änderungen an.Die Leiterin der Rostocker Poliklinik für KieferorthopädieProf. Dr. Franka Stahl de Castrillon sprachin ihrem Vortrag über die untrennbare Einheit vonÄsthetik und Funktion in ihrem Fachgebiet. So könnenDysgnathien über die faziale Ästhetik nicht nurzu psychosozialen und sozialen Einschränkungen führen,sondern es gibt mittlerweile Studien u.a. auchaus Rostock, die Zusammenhänge zwischen Zahn-und Kieferfehlstellungen und Dysfunktionen z.B. Störungender Sprach- und Schluckfunktion in einer sehrhohen Prävalenz von bis zu 60 Prozent bei Kindernbelegen. Um diese Dysfunktionen wirkungsvoll zutherapieren, plädierte die Referentin ausdrücklich füreine frühzeitigere Intervention als es die kieferorthopädischenIndikationsgruppen (KIG) zulassen. Für dieTherapie derartiger skelettaler Dysgnathien eignensich myofunktionelle Geräte wie die Mundvorhofplatte,der Funktionsregler nach Fränkel oder das Herbstscharnier.Der Oralchirurg Dr. Jan Spiekermann aus Chemnitzerläuterte in seinem Beitrag, wann und wie vielChirurgie in Verbindung mit dentalen Implantaten imOberkieferfrontzahnbereich notwendig ist. Unmittelbarnach der Extraktion und bei erhaltenen alveolärenWänden scheut er nicht wie mittlerweile verschiedeneKollegen vor einer Sofortimplantation mit Sofortversorgungzurück und betont, dass dadurch auch dieGesamtkosten gesenkt werden können. Bei Einhaltungstrenger Kriterien in der Indikation und bei derDurchführung bleibt das ästhetische Ergebnis stabil.In der Folge zeigte er eindrucksvolle Fallvignetten, dienach einem komplizierten Ausgangsbefund mittelsaugmentativer und mukogingival-chirurgischer Technikenexzellent gelöst wurden. Dabei ging Dr. Spiekermanndezidiert auf Situationen mit verschiedenenSchwierigkeitsgraden „Step by step“ ein.Der Beantwortung der Frage, ob vollkeramische Suprakonstruktioneneine Chance oder eher ein Risikofür das Konzept in seiner eigenen und in anderen Praxendarstellt, widmete sich Priv.-Doz. Dr. Sven Rinkeaus Karlstein. Er betonte, dass er aus eigenen mitunterleidvollen Erfahrungen und auf Grund von klinischenStudien inzwischen zurückhaltender gewordenist, wenn es um Vollkeramik bei komplexen Implantatversorgungengeht. Einzelzahnrestaurationen imFront- und Seitenzahngebiet aus monolithischer Keramikund kleine Seitenzahnbrücken aus verblendetemZirkondioxid sind weniger risikoreich als zirkuläre Versorgungenmit Komplikationsraten von über 30 Prozentschon nach kurzer Zeit. Während vollkeramischeeinteilige Abutments in der Front wenige Risiken insich bergen und die Ästhetik bei dünnem mukosalemBiotyp verbessern, präferiert der Referent im Seitenzahngebietzweiteilige Abutments, bei denen derindividuelle Zirkondioxidpfosten mit einer Titanbasisverklebt ist. Diese Technik verbessert das Emergenzprofilder Krone, erleichtert die Zementrestentfernungund schützt vor Verblendkeramikabplatzungen wegender anatomischen Gestaltung des Abutments. EinteiligeVollkeramikpfosten können zu Abrieb an derImplantat-Abutment-Verbindung führen, sind bruchgefährdetund können Passungsprobleme nach möglichenSchraubenlockerungen verursachen.<strong>dens</strong> <strong>10</strong>/<strong>2013</strong> 7

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