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ten Berlin und Wien liegt nunmehr bereits<br />
ein Drittel unseres Wohnungsbestandes,<br />
und hier gibt es auch funktionierende<br />
Immobilienmärkte.<br />
Neben dem Verkauf größerer Pakete<br />
an Investoren läuft auch noch ein<br />
Verkaufsprogramm für freiwerdende<br />
Wohnungen.<br />
Puhr: Auch damit sind wir sehr zufrieden.<br />
Im Geschäftsjahr 2010/11 wurden 354<br />
Einheiten verkauft, und die Gesamtzahl<br />
der im Rahmen dieses seit 2004 laufenden<br />
Programms stieg somit auf bereits 1.260.<br />
Es zeigt sich, dass die verbreitete Ansicht,<br />
Wohnungen aus den Sechzigern oder<br />
Siebzigern seien nicht gefragt, nicht der<br />
Wirklichkeit entspricht. Die Nachfrage ist<br />
exzellent, und auch der erzielbare Verkaufspreis<br />
ist weiter gestiegen. Im Durchschnitt<br />
konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
durchschnittlich 1.740 Euro/m² erzielen,<br />
was nicht nur eine Steigerung um mehr<br />
als 5% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet,<br />
sondern auch die Buchwerte deutlich<br />
übertrifft. Dabei kommt uns sicher auch der<br />
allgemeine Trend zu Eigentum statt Miete<br />
zugute, der für steigende Eigentumswohnungspreise<br />
und hohe Nachfrage sorgt.<br />
Sind bei den Mieten ähnliche Anstiege<br />
zu verzeichnen?<br />
Puhr: Auch die Mietzinseinnahmen entwickeln<br />
sich positiv. Insgesamt sind unsere<br />
Nettohauptmietzinseinnahmen im Jahresvergleich<br />
um 7,8% Prozent gestiegen und<br />
belaufen sich im April 2011 auf 8,76 Mio.<br />
Euro. Ein Teil der Erhöhung ist dabei auf<br />
das um 2,5% größer gewordene Portfolio<br />
zurückzuführen. Dabei muss man<br />
bedenken, dass sich bei rund 66% der<br />
Mietwohnungen der Mietzins nach dem<br />
Kostendeckungsprinzip des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes<br />
errechnet, dieser<br />
Mietzins nicht indexgesichert und daher<br />
eher statisch ist. Diese große Steigerung<br />
der Mietzinseinnahmen im Jahresvergleich<br />
ist einerseits damit zu begründen, dass<br />
die Objekte, die in Vorarlberg und in der<br />
Steiermark verkauft wurden, nach Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz<br />
vermietet<br />
waren und sehr niedrige Mieten hatten,<br />
und dass der Mietzins der in Berlin erworbenen<br />
Objekte im Durchschnitt mehr als<br />
doppelt so hoch ist. Außerdem nützen wir<br />
konsequent die Möglichkeit, die das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz<br />
bietet: bei<br />
Mieterwechsel einen pauschalen Mietzins<br />
zu vereinbaren, wenn dieser höher ist als<br />
der kostendeckende Mietzins. Durch diese<br />
Vorgangsweise lag die Mietzinssteigerung<br />
in unserem Portfolio in den letzten Jahren<br />
immer über dem Verbraucherpreisindex.<br />
Stichwort Sanierung: Bremst der<br />
Rückgang von Fördermitteln das seit<br />
Jahren laufende Modernisierungsprogramm?<br />
Puhr: In Ansätzen ist das bereits zu<br />
spüren, und in den kommenden Jahren<br />
wird das noch deutlich stärker der Fall<br />
sein. Wir haben 2010/11 in 34 Objekten<br />
größere Sanierungen und Modernisierungen<br />
vorgenommen und dafür 22 Mio. Euro<br />
investiert. Die wichtigsten Maßnahmen<br />
waren Verbesserung der Wärmedämmung,<br />
Austausch oder Modernisierung<br />
von Heizungen und in einigen Fällen der<br />
Einbau von Liften.<br />
Wir können Sanierungen aber nur dann<br />
vornehmen, wenn sie mit den von den<br />
Mietern bezahlten Erhaltungs- und<br />
Verbesserungsbeiträgen sowie Förderungen<br />
finanziert werden können. Wenn die<br />
Förderungen fehlen, werden in Zukunft<br />
manche an sich sinnvolle Maßnahmen<br />
nicht durchführbar sein.<br />
Auch wenn unsere Möglichkeiten hier<br />
beschränkt sind, versuchen wir natürlich<br />
gegenzusteuern. Besonders wichtig ist<br />
35<br />
in diesem Zusammenhang das Projekt<br />
„Lebenszyklusplanung“: Wir werden für<br />
alle BUWOG-Objekte eine langfristige, das<br />
heißt über mehrere Jahrzehnte gehende<br />
Investitionsplanung erstellen, um bereits<br />
möglichst lange vorher abschätzen zu<br />
können, wann welche Maßnahmen erforderlich<br />
sind. Das ist für die Finanzplanung<br />
der vielen Wohnungseigentümergemeinschaften<br />
in unseren Objekten wichtig, und<br />
wir können durch die zeitliche Abstimmung<br />
von Sanierungsmaßnahmen in mehreren<br />
Objekten weitere Einsparungen erzielen.<br />
„Es zeigt sich,<br />
dass die verbreitete<br />
Ansicht, Wohnungen<br />
aus den<br />
Sechzigern oder<br />
Siebzigern seien<br />
nicht gefragt, nicht<br />
der Wirklichkeit<br />
entspricht.“