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Kein Buch mit<br />
sieben Siegeln<br />
Größtmögliche Transparenz ist die wichtigste Leitlinie für das<br />
Rechnungswesen der BUWOG/ESG-Gruppe. Die Kombination<br />
von IFRS-, UGB- und Steuerbilanz sowie vierteljährliche<br />
externe Bewertungen des Immobilienbestands sichern Geschäftspartnern,<br />
Analysten und Aktionären umfassende Informationen<br />
über die Entwicklung des Unternehmens, erklärt<br />
Finanzchef Andreas Ratzinger.<br />
zUR PERSON:<br />
Mag. Andreas Ratzinger ist Mitglied<br />
der Geschäftsleitung der<br />
BUWOG und verantwortlich für den<br />
gesamten Bereich Rechnungswesen,<br />
Controlling und Finanzierung<br />
der BUWOG-Gruppe. Er ist zusätzlich<br />
für IT zuständig. Der 1966<br />
geborene Wiener studierte Betriebswirtschaft<br />
an der Universität<br />
Wien und trat bereits 1992 in die<br />
BUWOG ein. Im Jahr 2000 wurde<br />
Ratzinger Mitglied der Geschäftsleitung<br />
und Prokurist der BUWOG,<br />
2005 übernahm er die gleichen<br />
Funktionen auch in der ESG.<br />
Ratzinger ist Vater einer Tochter<br />
und eines Sohnes.<br />
„Die BUWOG/ESG<br />
Gruppe ist die mit<br />
Abstand größte<br />
Tochtergesellschaft<br />
des Immofinanz<br />
Konzerns.“<br />
Herr Ratzinger, kann man das zahlungswesen eines Konzerns wie der BUWOG/<br />
ESG-Gruppe mit rund 30 Gesellschaften und einem gemischten Bestand aus<br />
freifinanzierten, geförderten und gemeinnützigen Wohnungen überhaupt so<br />
darstellen, dass Außenstehende dieses verstehen?<br />
Andreas Ratzinger: Man kann und man muss. Die BUWOG/ESG-Gruppe ist die mit<br />
Abstand größte Tochtergesellschaft des Immofinanz-Konzerns, und daher trägt die Aussagekraft<br />
unseres Zahlenwerks entscheidend zur Transparenz des Gesamtkonzerns bei.<br />
Das ist eine große Herausforderung, aber kein unlösbares Problem.<br />
Die komplexe Struktur mit zahlreichen Einzelgesellschaften, tatsächlich tausenden Objektfinanzierungen<br />
und vor allem die besonderen Bilanzierungsvorschriften für gemeinnützige<br />
Wohnungen macht das Rechnungswesen allerdings sehr aufwendig. Wir erstellen<br />
daher auch eine Bilanz nach IFRS, wie sie für börsenotierte Unternehmen vorgeschrieben<br />
ist, eine Bilanz nach dem UGB und eine Steuerbilanz. Damit kann man sich wirklich ein<br />
sehr exaktes Bild der Geschäftsentwicklung machen. Die BUWOG ist damit für den<br />
Kapitalmarkt und für unsere Geschäftspartner kein Buch mit sieben Siegeln, sondern ein<br />
bestens einschätzbares und bewertbares Unternehmen.<br />
Bei weit mehr als 30.000 Wohnungen ist die Wertentwicklung des Bestands der<br />
mit Abstand wichtigste Einflussfaktor für das Unternehmensergebnis. Wie aktuell<br />
und wie realistisch sind diese Bewertungen?<br />
Ratzinger: Die Bewertungen sind hochaktuell und werden nach objektiven, nachvollziehbaren<br />
Kriterien durch Anwendung des „Discounted Cash Flow“-Verfahrens, erstellt. Der<br />
gesamte Wohnungsbestand der BUWOG/ESG-Gruppe wird quartalsweise durch externe<br />
Gutachter bewertet, und diese Bewertungen fließen dann in die Quartalsbilanzen des<br />
Immofinanz-Konzerns ein.<br />
Als externen Gutachter haben wir einen der renommiertesten globalen Immobiliendienstleister,<br />
CB Richard Ellis, bestellt. Dieser nimmt sowohl eine Bewertung des Bestands als<br />
auch aller neuen Objekte (Projekte) vor. Natürlich wird nicht jedes Objekt in jedem Quartal<br />
besichtigt, sondern die Bewertung erfolgt auf Basis der zentralen wertbestimmenden<br />
Faktoren wie Mieteinnahmen, Leerstand, mögliche Verkaufserlöse und Instandhaltungskosten,<br />
die einem Objekt zuzuordnen sind. So ist eine regelmäßige Bewertung möglich,<br />
ohne einen unvertretbar hohen Aufwand dafür in Kauf zu nehmen.<br />
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